Harte Konkurrenz zu Ports of Call?
TransOcean: The Shipping Company - Article - Harte Konkurrenz zu Ports of Call?
TransOcean: The Shipping Company
08.10.14 18:38 Test
TransOcean ist die erste Schiffslogistik-Simulation seit langer Zeit. Ob sie an der legendären Zeit von Ports of Call anknüpfen kann, siehst du im Test.
Vor allem ältere Spieler werden den die erste ordentliche Schiffslogistik-Wirtschaftssimulation noch kennen. Ports of Call, programmiert von Rolf-Dieter Klein
und Martin Ulrich bei Aegis Interactive Software, galt bis vor einiger Zeit noch als der Titel für ordentliche Schiffslogistik. Selbst heute verkaufen die beiden Entwickler noch ihr Titel mit verschiedenen Lizenzen und Upgrades, doch es ist zunehmend Still geworden. Das Entwickler Team Deck 13 will nun mit TransOcean The Shipping Company dem altbewährten Titel den Rang ablaufen. Wird der Titel es schaffen können?


Große Kampagne mit viel Hilfe
Gespannt wie ein Flitzebogen startete ich Kampagne. Der Titel weißt beim erstmaligen Spielen daraufhin, das es empfehlenswert sei, erst die Kampagne zu spielen. Gesagt getan. Name des Unternehmens einfallen lassen, Standort bestimmen und dank der Investorin ein Schifflein kaufen. Der Titel unterscheidet zwischen Feeder, Panamax, Post Panamax, New Panamax und ULCV. Alle sind dann noch einmal in verschiedene Versionen unterteilt, die sich von Ladevolumen, Geschwindigkeit Ladegewicht und auch vom Aussehen unterscheiden. Für die ersten kleineren Transporte im europäischen Raum reicht der Feeder aus. Da ich ihn gebraucht gekauft habe, zeigt er auch etwas Schaden auf. In jedem Hafen der Welt kann ich meine Schiffe auftanken, reparieren und verbessern lassen. Letzteres kann die Reise- und Fahrgeschwindigkeit beeinflussen und nicht zu Letzt den Transport spezieller Güter ermöglichen, sofern dafür ein Slot vorhanden ist. Darüber hinaus besteht immer die Möglichkeit eine Zweigstelle zu errichten. Diese hat nicht nur den Vorteil das kaufbare Schiffe aus dem Hafen in meiner Kauf/Verkaufliste angezeigt werden, sondern steigert dazu noch meinen Ruhm, zu dem ich später noch komme. Es wäre natürlich alles extrem einfach, wenn man das in allen Häfen einfach machen könnte. Tanken, Reperaturen und Liegekosten variieren von Hafen zu Hafen und müssen natürlich Berücksichtigt werden, wenn ich mit dem Geld gut haushalten will. Von meinem Berater und Agentin bekomme ich nun eine kurze Einführung in die Vorgänge. Hier werden Fragen wie: "Wie plane ich meine Route? Was muss ich machen wenn ich den Auftrag nehmen will? Was sind Firmenverträge?" von beiden beantwortet. Was nicht alle Tage vorkommt, ist die so vorbildlich kurze, bündige und als Gespräch verpackte Erklärung. Neben Aufträgen annehmen und verwalten, schaltet sich auch des öfteren die Agentin mit ein und liefert immer mal wieder ein paar nette Hinweise, welche Aufträge lukrativ wären.


Schiffe selbst in und aus den Hafen steuern
Viele ahnen es bereits, JA bei dem Titel kann ich meine Schiffe von alleine in und aus den Hafen manövrieren. Dabei entstandene Schäden werden mir direkt am Schiff berechnet und überschreite ich die 5% Grenze, so wird ein Schlepper hinzugerufen. Natürlich kann ich mir das auch ersparen in dem ich 100000 Dollar zahle und die Schiffe gleich schleppen lasse. Der Preis variiert auch hier nach Größe des Schiffs. Nach mehreren Spielstunden fiel mir auf, das die Hafenarbeiter nicht einmal streiken und ich IMMER auf Automatik das Schiff in den Hafen schleppen lassen konnte. Die Schiffe selbst lassen sich, je nach Größe, relativ gut und real getreu bewegen. Auch die Verzögerung bei Geschwindigkeits- und Richtungswechsel wurde beachtet. Alle verfügbaren Häfen in diesem Titel haben nicht nur verschiedene Anlegeplätze und Layouts, sondern beeindrucken oft auch durch ihre Sehenswürdigkeiten beim Ein- und Ausfahren. So konnte ich in Amsterdam die gewaltigen Hochwassertore betrachten oder in Hamburg die Elbphilharmonie in voller Vollendung sehen. Langeweile gibt beim Anlegen daher nicht. Dennoch war ich etwas über die feste Verfolgerkamera enttäuscht. Zwar besteht hier die Freiheit darin sich um das Schiff zu drehen und weit herauszu Zoomen, aber eine Brückenansicht oder ähnliches vom Schiff aus bietet der Titel leider nicht. Komme ich aber zum eigentlichen Arbeitsplatz, die Weltkarte. Am Anfang wird mir nur Europa angezeigt, wobei ich dachte das ganze wäre ein schlechter Witz, doch der Titel meint es ziemlich ernst und lässt mich erst mit einem größeren Transportschiff Überseeaufträge fahren. An und für sich mit recht, denn die Aufträge brauchen immer mehr Volumen oder mehr Gewichtszugladung, was mit einem kleinen Feeder kaum erreicht werden kann. Das Spiel unterscheidet auch zwischen große und kleine Häfen, weshalb ich dann weiterhin ein kleines Schiff brauchte.


Der Ruhm bestimmt den Markt
Auf dem Weg zur größten Reederei muss ich neben ordentlich Kapital auch viel Ruhm erlangen. Dies gelingt mir durch termingerechte Lieferung von Waren und vielen Transporten. Auch Firmenaufträge geben einen ordentlichen Schub an Ruhm. Die Firmenaufträge an sich sind eine nette Sache, vorausgesetzt ich habe irgendwann zwei bis drei Schiffe für die Aktion frei. Denn nach Abschluss eines Firmenvertrags wird mir eine Frist gesetzt, bis wann ich die vorgegebene Volumenmenge von Punkt A nach Punkt B transportiert haben soll. Neben dem Geld für den erfolgreichen Transport, gibt es bei Abschluss des Auftrags Ruhm und eine Vertragsprämie. Je höher mein Ruhm nun steigt, um so mehr Transportanfragen bekomme ich freigeschaltet. Die transportablen Waren reichen von Post bis hin zu Waffen und illegalen Waren. Letztere rentieren sich zwar von Geldaspekten, doch Schade ich damit meinen Ruhm. Darüber hinaus bleibt das Schiff bis zu zwei Tage stehen und ich bekomme noch eine Strafe. (Diese ist allerdings ziemlich niedrig in der Hinsicht auf den Lohn für die illegale Ware.) Das lustige an der Sache ist, das der Zoll die Ware nicht beschlagnahmt und mich somit bis zum Zielort fahren lässt. Wie in echt, sind die Kontrollen immer mal sporadisch und ohne ein festen Muster. Ebenfalls ohne festes Muster und relativ selten, die Angriffe von Piraten. Allerdings konnte ich das Auftauchen beider "Hindernisse" in bestimmten Regionen beobachten. (Fast ganz so, wie im realen Leben.) Der Zoll greift übrigens auch bei den Waren hart durch, die eine spezielle Ausrüstung verlangen. Medikamente oder Lebensmittel zum Beispiel brauchen ein Kühlkammer während man für Möbel und Fässer mit Chemikalien einen gepolsterten Raum braucht. Hinzu kommen dann noch die angesprochenen Lizenzen. Wie schon erwähnt, ist das Schiff sicher im Zielhafen eingelaufen, warten für die meisten Transporte ordentliche Summen. Neben Stürmen, Zoll und Piraten gibt es einen weiteren Vorfall der enorm Zeitraubt und bei dem ich nicht schlacht staunte. Auf eines meiner Schiffe gab es ein Feuer, wo ich entscheiden sollte, ob die Mannschaft das Feuer löschen sollte oder damit in den nächsten Hafen fahren sollte. Natürlich nimmt das Schiff mehr Schaden, wenn ich mit dem Feuer weiterfahre.


Weitertreiben einer angehenden Rederei mit Hindernissen in der Kampagne
Dank des hohen Ruhmes eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten für mich. Selbstverständlich im freien Spiel viel früher, als es in der Kampagne. Die Kampagne verläuft Stück für Stück. Mit der lästigen Investorin, die ich wirklich bis zum Stand eines Handels-Tycoon am Hals hatte und jedes Quartal 20% von meinem Geld einkassierte, sind große Sprünge nur bedingt möglich. Hinzu gesellt sich noch die auftragsgeile Agentin, welche auch einmal einfach Großaufträge annimmt, obwohl keine Schiffe aktuell verfügbar sind. Das ganze wäre kein Problem, wenn es da nicht die Konventionalstrafe gäbe und je nach Größe des Auftrags auch teuer zu stehen kommt. Generell sind die Firmenaufträge (Wie oben schon beschrieben) kaum profitabler, als wenn ich nun alleine meine Strecken, sowie Ladungen plane. Allein diese beiden Personen im Spiel ersparen einem die Auswahl einer Schwierigkeitsstufe, welche es im Spiel ja nicht gibt. Im weiteren Spielverlauf fielen mir weitere negative Sachen auf, wie zum Beispiel das dass Umfahren von Riffen nicht selbst gesteuert werden kann, sondern nur die Entscheidung nötig ist: Durchfahren oder Umfahren. Letztere kostete Zeit, schont aber das Schiff. Vieles in dem Titel verläuft recht automatisch, weshalb es schnell an Dynamik und Spieltiefe verliert. Es wird einem zu Einfach gemacht ständig nur mit Schlepperhilfe das Schiff aus und in den Hafen zu fahren. Wie oben schon beschrieben, streiken die Mitarbeiter der Häfen auch nie. Trotz dieser Punkte muss ich sagen, das die Kampagne allein durch die festen Personen (Berater, Agentin und Investorin) und ihre Dialoge, eine gute Präsentation bietet. Achja... für weitere Fortschritte gibt mir mein Berater natürlich auch Aufgaben vor, wie Vier Firmenaufträge meistern, Vier Schiffe der Klasse Panamax besitzen, eine Zweigstelle bauen und 100 Millionen verdienen. Erreiche ich zum Beispiel diese Aufgaben, so steige ich einen Rang höher. Dementsprechend gibt es wieder neue Schiffsklassen zu kaufen und noch mehr zu erwirtschaften.

Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for TransOcean: The Shipping Company
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 7 Tage 8 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
08. 10. 2014 um 18:38
08. 10. 2014 um 18:38
1637
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel