The Wandering Village
Ein Volk geht auf Wanderschaft und trifft auf einen Riesen
Das Volk der Nyomaner sind in den letzten Jahren weit gereist und mussten viele schwierige Zeiten überstehen. Nirgends war es für sie sicher und überall sind diese sehr gefährlichen Gebiete. Eines Tages treffen sie auf einen sehr seltenen Onbu, ein großes wanderndes Wesen mit einer kleinen Ebene auf dem Rücken. Die Nyomaner beschließen auf seinen Rücken zu Siedeln, da sein Rücken eine fast sichere Umgebung ist, höher als die giftige Umgebungsluft liegt und beide voneinander profitieren. Letztendlich muss ich mich, zusammen mit dem Dorfältesten, um das Volk und den Onbu kümmern. Onbu wird aber seinen naturellen Bedürfnissen nachgehen. Schlafen, Fressen und vor allem durch viele verschiedene Biome wandern. Auch jene, die für beide Fraktionen gefährlich werden können. Doch dazu später mehr. Erst mit der Erforschung von weiteren Technologien kann es den Nyomaner gelingen, den Onbu Anweisungen zu geben. Der Titel verfügt über drei Schwierigkeitsgrade, samt kleines Tutorial zum Zuschalten. (Weiterhin bietet das Spiel ein Notizbuch des Dorfältesten, in dem unter verschiedenen Schlagwörtern weitere Informationen und Hilfen stehen.)
Der Spielverlauf ist eigentlich immer gleich. Das Volk besiedelt den Rücken des Onbu, wobei neue Technologien erforscht und auf mögliche Biom-Einflüsse (Wüste, Schnee, Dschungel, Berge und auch Gift-Areale) geachtet werden muss. Weiterhin muss ich auf diverse Gefahren reagieren und nicht zuletzt, immer die Parameter der Bewohner und die des Onbu im Auge behalten. Wenn Onbu stirbt, ist auch das Volk verloren. Wie weit wird man es also schaffen? Und genau das ist eigentlich das Ziel des Spiels. So weit wie möglich gemeinsam vorankommen. Extra hierfür zeigt das Spiel die Anzahl der vergangenen Tage und die zurückgelegten Kilometer an. Dabei durchstreift der Onbu trockene Biome, giftige Pilzwälder, Giftwolken und mehr. Alles reine Gefahren für den Onbu die Nyomaner selbst. Wie weit wird das Volk zusammen mit dem Onbu schaffen? Bereits auf der leichten Schwierigkeitsstufe kam es an einigen Stellen zu Situationen, wo ich mir dachte: Okey. Das war es jetzt. Doch irgendwie gab es immer eine Lösung. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es bei den beiden höheren Schwierigkeitsstufen aussieht.
Eine gegenseitige Hilfe
Dass die Nyomaner auf dem Rücken des Onbu ihr Dorf errichten ist für beide ein großer Vorteil. Die Nyomaner haben einen “teilweise“ sicheren Ort, wo man leben kann und mit der späteren Technologie können die Nyomaner den Onbu mit Futter versorgen. Doch nicht nur das! Mit fortschreitender Technologie werden die Nyomaner auch in der Lage sein, ihren großen Freund gegen Vergiftungen, Verstopfungen und Krankheit zu versorgen. Es sind die typischen Gefahren, auf die auch der Onbu mit zunehmenden Kilometern trifft. Recht früh im Technologiebaum kann ich einen Hörnerturm erbauen, der es mir ermöglicht, den Onbu diverse Befehle zu erteilen. (Dies gilt auch für den Richtungs-Befehl an Kreuzungen.) Doch dies gelingt nicht immer, denn zuerst muss ich mir das Vertrauen mit dem großen Wesen erspielen. Das geht über Futter und Versorgung. Aber! Zuerst gilt es die Grundbedürfnisse zu sichern. Wasser, Essen und Baumaterialien. Fast alles bietet der Onbu. Aber da er wandert, kommt er auch durch andere Biome, die unter Umständen ein paar kleine Schwierigkeiten bringen können. Da wären sehr trockene Wüstenbiome. Für diesen Anlass sollten schon Wasserspeicher gebaut worden sein, damit das Volk ideal versorgt wird.
Die Trockenheit der Wüste hat aber auch einen Einfluss auf den Anbau von Feldfrüchten. (Zum Beispiel sind Kakteen der ideale Wasserspender für das Volk) Und so wandert der Onbu durch sehr feuchte Moor und Dschungelgebiete. Diese haben dann den Vorteil, dass viel Wasser gefangen werden kann und die Ernten einem höheren Effizienzwert bekommen. Gefährlicher wird es, wenn der Onbu durch giftige Biome wandert. Hier wird nicht nur das Tier selbst krank, sondern auf dem Rücken des Tieres wachsen auch giftige Pflanzen, die von den Nyomaner beseitigt werden müssen. Diese giftigen Pflanzen verbreiten sich auf dem Rücken recht schnell, vernichten alles was ich als Ressource abbauen kann und schadet dem Onbu zusätzlich. Daher muss die höchste Aufmerksamkeit auch auf die Beseitigung gesetzt werden. (Auch hier ist eine schnelle Forschung der Technologie “Dekontamination“ von Vorteil.) Einen Haken gibt es da aber: Auch die Nyomaner werden von diesen Pflanzen krank und können ohne eine ärztliche Behandlung und Medikamente sterben. Folglich bedeutet ein Sterben der Nyomaner auch das Ende des Spiels. So und nicht anders habe ich es in meinen ersten Spielstunden erlebt. Statt dem Tutorial so zu folgen, wie es mir angab, habe ich verschiedene Prozesse vorgezogen: Mit einem fatalen Ausgang! Denn ich hätte zuerst ein Gebäude für die Herstellung von Medikamenten und dann das Ärztehaus bauen sollen. Stattdessen war ich von anderen Features angestachelt.
Schlüsselfunktionen: Prioritätensetzung und Arbeiterverteilung
Eine weitere Schlüsselfunktion in diesem Spiel sind die Prioritätensetzungen und die Arbeiterverteilung. Bei den Prioritäten geht es um die stufenweise Erhöhung der Priorität bei verschiedenen Arbeitsgängen. Diese sind Bau, Abbau von Ressourcen und das Entfernen von schadhaften Pflanzen. Einmal kann man diese via extra Funktion am unteren HUD-Rand aktivieren. Alternativ geht aber das Anklicken eines Objekts und die direkte Anweisung. Was bei dem Spiel gut hervor sticht, ist die exakte Einhaltung der Prioritätsstufen. Es wird auch wirklich so abgebaut/abgearbeitet, wie ich es priorisiert habe. Das ist bei vielen Spielen leider nicht so der Fall. Im Gegensatz zum “wilden Abbau von Ressourcen“ und Bauarbeiten, liegt die Priorität und Effizienz bei Bauernhöfen, Pilzfarmen und Kräutergärten letztendlich bei der Menge der Mitarbeiter, sowie auch die Nutzung von Dünger. Je mehr Mitarbeiter in einem “Betrieb“ arbeiten, umso schneller und effizienter werden die Endprodukte hergestellt. Natürlich kann ich alles auch ohne das eigentliche Schlüsselgebäude “Arbeiterposten“ managen. Doch es läuft mit dem genannten Gebäude viel besser.
Nicht nur das die Bewohner direkt als Arbeiter eingesetzt werden, sondern ich kann über dieses Gebäude auch bequem die Aufgaben zuteilen. Darunterfallen: Ernte, Bauarbeiter, Transporteur und Generalist. Ähnlich wie bei den klassischen Siedlern, kommt auch dieser Titel ohne Transporteure nicht aus. Diese tragen Ressourcen und fertige Produkte von A nach B. Die Arbeitereinteilung generell ist eines mit der wichtigsten Funktion des Spiels. Für manche Gebäude hat man nicht immer eine direkte Verwendung und man braucht die Arbeitskräfte vielleicht irgendwo anders für eine kurze Zeit. Aber Achtung: Bei manchen Gebäuden kann nur mit einer Person kein Produkt hergestellt werden! Eines darfst du generell nicht vergessen: Die Anzahl der Dorfbewohner steigt nur, wenn sich andere Nomaden der Dorfgemeinschaft anschließen. Sonst bleibt die Dorfbewohnerzahl immer gleich. (Eine Ausnahme ist natürlich das Absinken durch das Sterben von Einwohnern durch Hunger, Durst und Krankheit.) Um das auch etwas im Auge zu behalten, bietet das Spiel am oberen rechten Rand ein Smiley und eine aufklappbare Liste mit verschiedenen Daten und Parametern, welche Aufschluss über die aktuelle Zufriedenheit geben.
Hilfreiche Produkte/Hilfsmittel nur durch Produktionsketten
Auch in The Wandering Village kommt man ohne richtige Produktionsketten nicht aus. Für neue, mehr Schutz bietende, Wohnhäuschen, werden Bretter und Steinplatten benötigt, welche aus Holzstämmen und Steinen hergestellt werden. Doch dies gilt nicht nur für die Wohnhäuser. Gebäude der höheren Forschungsstufen benötigen halt diese besonderen Bautmaterialien. Am besten zeichnet sich diese Herstellungskette bei der Produktion für Dekontaminierungssachen wieder. Der Grundstoff wird von den Ausscheidungen des Onbu geliefert. (Dung) Diese fördere ich mit einem Gebäude, welches nur am Hintern des Onbu platziert werden kann. (Im Gegenteil können nur vorne Gebäude wie Hornböser, Fresskatapulte, Aufklärerposten und Versorgungsballon platziert werden.) Der Dung geht weiter zum Komposthaufen, der daraus Kompost macht. Der Kompost selbst, kann nun als Dünger für die Felder genutzt werden oder für die Biogas-Anlage. Zusätzlich muss eine Gallenflüssigkeitsförderungsanlage gebaut werden, damit am Ende das Dekontaminationsgebäude volle Leistung erbringen kann. Dies ist nur ein Beispiel für weitere Herstellungsketten, die dieses Spiel bereithält. Das geht von Nahrung für die Nyomaner über alles für den Onbu.
Aufklärung ist die halbe Miete
Sobald ich ein Gebäude für die Aufklärer habe, kann ich über die Weltkarte verschiedene Expeditionen starten. Diese gelten aber immer nur im Sichbarkeitsradius und auch nur so lange, wie angegeben wird. Das Expeditionsteam kann zusätzliche Ressourcen mitbringen und auf verschiedene Situationen treffen, wo mein Handeln gefragt wird. Es besteht auch immer die Chance, neue Einwohner für das Dorf zu finden. (Übrigens deckt sich ein großer Vorteil bei dieser Möglichkeit auf. Du wirst immer gefragt, ob du die Nomaden aufnehmen möchtest. Du wirst somit zu nichts gezwungen.) Doch in erster Linie lassen sich Ressourcen finden. Wie zum Beispiel im Wüstenbiom, wo das Expeditionsteam zu Oasen geschickt werden kann, um Wasser zu holen. Jede Expedition benötigt eine gewisse Zeit, bis das Team wieder da ist. Ich muss also auch etwas Planen, denn das Onbu läuft immer und immer weiter. (Es seiden, es findet eine Fress- oder Schlafstelle oder legt sich von alleine irgendwo hin.)
Und wo ich nun schon die Weltkarte erläutert habe: Das Spiel besitzt drei tolle Ansichten. Einmal die Dorfansicht: Auf dieser sehe ich die komplette Rückenfläche des Wesens, sowie meine Bewohner, Gebäude und was sie gerademachen. Scrolle ich nun etwas mehr hinein, so wird die Grafik zu einer 2D-Darstellung, was ich persönlich wirklich cool finde. Man hat die Isometrische-Ansicht etwas mit einer besonderen 2D-Darstellung kombiniert, was bei diesem Titel super gut wirkt. Die zweite Ansicht ist die Onbu-Ansicht. Hier sehe ich nicht nur das Wesen und was es macht, sondern auch die Befehls- und Aktionsleiste. Damit lassen sich diverse Interaktionen steuern. Die letzte Ansicht ist die Weltkarte. Hier sehe ich, welchen Verlauf das Onbu nimmt, sehe Kreuzungen, Punkte für Expeditionen und auch kommende Herausforderungen. (Unwetter, Giftwolken, Giftbiome, Sandstürme und auch Nomaden.) Übrigens bin ich nach vielen Spielstunden nie auf feindliche Stämme getroffen, welche mich angreifen. Der Feind ist und bleibt die Umgebung selbst.
Wie weiter in der Zukunft?
The Wandering Village vermittelt aktuell bereits schon den positiven Eindruck einen fertigen Status zu haben. Tatsächlich befindet sich der Titel noch in der Early Access Phase und die Entwickler haben noch weitere Ideen dazu. Neue Biome, Events und Expeditionsorte, neue Gebäude und eine Möglichkeit mit Gütern zu handeln. (Letzterer fehlte mir am meisten!) Ein paar Dinge wurden bereits vor kurzem via Update hinzugefügt. Zum Beispiel den Controller- und Steam Deck Support. Einige werden demnächst noch folgen. Weiterhin haben die Entwickler eine Vertiefung der Story im Blick, sowie eine Überarbeitung der Bewohner AI, mehr Interkationen mit dem Onbu als auch dessen Darstellung. Die Palette ist groß und es bleibt abzuwarten, in wie weit die Entwickler mehr umsetzen können. Einige positive Dinge bleiben aber bereits am Anfang schon: Die sehr vorbildliche “Fehler-Meldefunktion“ im Spiel selbst, mit automatischen Screenshot und entsprechenden Textfeldern.
Und natürlich macht man auch etwas Werbung für den eigenen Discord-Channel, sowie die Social-Media Seiten. Alles stärkt den Kontakt zur Community, was bei diesem Titel überaus wichtig ist. Warum? Nun… The Wandering Village hat noch ein spezielles Feature für Twitch! Deine Zuschauer können in deinem Livestream, nicht nur die weitere Richtung des Onbu bestimmen, sondern sind ein Teil deiner Dorfgemeinschaft. Die Namen der einzelnen Dorfbewohner werden kurzerhand vom System umgeschrieben in jene, die im Twitch-Chat vorhanden sind. Um diese Feature zu nutzen, musst du deinen Steam-Account jedoch mit dem Twitch-Account verbinden. Am Rande ist das eine wirklich tolle “Community“-Funktion von der ich überaus positiv überrascht war. So oder so ist mir aufgefallen, dass die Entwickler direkt auf das Feedback und die Fehlermeldungen der Community eingehen. Ein sehr vorbildliches Verhalten gegenüber jenen, die das Spiel gekauft haben. Und am Ende des Artikels bleibt mir nur noch zu erwähnen, dass dieses Spiel auf Steam zurzeit eine tolle 90% Positiv-Wertung hat und das bei fast 3000 Reviews!
Unter Fazit&Wertung findest du eine abschließende Meinung zu diesem Titel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
KommentareInhalt:Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 8 Stunden 14 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
24. 02. 2023 um 23:16
27. 02. 2023 um 10:31
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel