Abenteuer in Mauswald
The Night of the Rabbit - Article - Abenteuer in Mauswald
The Night of the Rabbit
05.12.13 20:23 Test
Am 29. Mai erschien das fantasievolle Point-and-Click Adventure „The Night of the Rabbit“ im Handel. Das aus dem Hause Deadalic stammende Spiel lässt sich nun in Form einer Demo-Version antesten, ...
Eine warmherzige Geschichte
Im Zentrum des warmherzigen Märchens steht der 12 jährige Jerry, dessen Sommerferien sich langsam dem Ende neigen. Der vorletzte Tag der Ferien verändert sein Leben in äußerst einschneidender Weise: Ein gut situiertes, sehr menschlich wirkendes Kaninchen names Marquis de Hoto erscheint und will aus dem Jungen einen Zauberlehrling machen.

Jerry nimmt das Angebot an und schon bald befinden sich die beiden ungleichen Gesellen in einer Welt, wie sie sich Jerry nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorzustellen vermochte. Sprechende Tiere, gefährliche Fabelwesen und ein finsterer Zauberer, der einen perfiden Plan verfolgt, bevölkern diese märchenhafte Welt, in der sich Jerry nun allerhand Abenteuern stellen muss. Außerdem beginnt er zu erkennen, dass der Marquis de Hoto ihn keineswegs willkürlich ausgewählt hat und dass das Schicksal einer gesamten Welt in seinen Händen liegt. Gemeinsam mit einigen treuen Gefährten stürzt sich Jerry also in das größte Abenteuer seines Lebens…


Gewohnt gute Rätsel, hübsche Grafik
Die Rätsel sind in typischer Daedalic-Manier äußerst intelligent und verzwickt geraten, obwohl sie mit ein wenig Nachdenken und Logik alle gut gelöst werden können. Allerdings sind auch wieder eine ganze Menge echter Kopfnüsse dabei, die auch anspruchsvolleren Spielern ein ansprechendes Niveau bieten. Außerdem werden die Rätsel durch die magischen Fähigkeiten, welche sich Jerry im Laufe seiner Zauberlehrlingskarriere aneignet, zusätzliche bereichert. Wer nicht weiterkommt, kann sich zudem im spielinternen Tagebuch wichtige Tipps holen.

Aus Gründen der Spoilervermeidung werde ich jetzt kein Beispielrätsel beschreiben, sondern verweise alle Interessierten stattdessen zur „Demo-Version“, damit sich diese dort selbst ein Bild von der Qualität der Kopfnüsse machen können.
Der Mauswald ist wunderschön gezeichnet und erinnert in seinem visuellen Stil recht deutlich an „The Whispered World“. Mit ihren stimmungsvollen Szenerien übertreffen sich die Macher immer wieder selbst und zaubern einige wahrhaft malerische Momente auf den Bildschirm. Alle spielinternen Bedienungsfelder werden vom Spiel zudem logisch erklärt und auch das Tutorial wurde ungemein geistreich in die Exposition integriert, ohne dass man es als solches wahrnehmen würde. Was die Steuerung betrifft, bekommt man die gewohnt simple Point-and-Click-Bedienung geboten, die in dieser Form hinreichend aus anderen Daedalic Titeln bekannt sein dürfte. Bewegt man die Maus auf ein Objekt, wird sofort angezeigt, was sich alles damit anstellen lässt (anschauen, benutzen). Außerdem lässt sich das Inventar wie bei den "Deponia" Titeln durch ein Scrollen mit dem Mausrad öffnen. Einfacher gehts kaum!

Ungewohnt ernsthaft, gute Vertonung
Es fällt sofort auf, dass Deadalic-Mastermind Poki bei „The Night of the Rabbit“ ausnahmsweise mal auf das Schreiben der Dialoge verzichtet hat, da Selbige die meiste Zeit über ungewohnt ernsthaft daherkommen und der tiefschwarze Humor aus „Edna bricht aus“, „Harveys neue Augen“ oder „Deponia“ fehlt. Außerdem wollen die wenigen vorhanden Gags dann auch nicht so recht zünden, da sie offenkundig auf ein sehr junges Publikum zugeschnitten wurden. Das ist für Freunde humorvoller Point-and-Click-Adventures äußerst schade, doch sollte das nicht zu einer allzu hohen Abwertung führen. Denn im Rahmen der warmherzigen Märchengeschichte funktionieren die Dialoge allesamt sehr gut und können auch ohne den sonstigen Daedalic-Nonsens einen zumeist positiven Eindruck hinterlassen.

Das liegt vor allem an der gewohnt professionellen Vertonung, auch wenn die deutsche Stimme von Jerry etwas gewöhnungsbedürftig geraten ist. Denn René Dawn-Claude klingt mit seiner gekünstelt hohen Stimme leider nicht wirklich wie ein 12-jähriger Junge, was dazu führt, dass man relativ lange braucht, um ihn in dieser Rolle zu akzeptieren. Immerhin können alle anderen Sprecher ihre Figuren sofort glaubhaft zum Leben erwecken. Allerdings ist die Exposition des Spieles leider etwas arg lang geraten, weshalb die Geschichte erst nach vergleichsweise langer Spielzeit so richtig Fahrt aufnimmt. Ist dieses Unterhaltungslevel jedoch erst einmal erreicht, bleibt das Spiel glücklicherweise bis zum Ende auf diesem hohen Niveau und kulminiert schlussendlich in einem grandiosen Finale.
Der hochwertige Soundtrack verleiht der Geschichte zudem eine epische Dimension und ist auch sehr gut abseits des Spieles hörbar. Hier empfehle ich allen Interessierten einen Besuch auf dem Daedalic – Youtube – Kanal, da man dort einige Tracks probehören kann.


Wahnsinnig schöne Limited-Edition
Das Spiel ist neben einer Download-Version auch als Retail-Fassung erschienen, einer Veröffentlichung, die es wirklich in sich hat! Neben der wunderschönen Standart-Deadalic-Pappbox, gibt es den großartigen Soundtrack, ein Wendeposter und ein gelungenes Hörspiel (!) als Beigabe, weshalb der wahre Fan unbedingt zur Retail-Version greifen sollte. Ich empfehle übrigens allen, die das Adventure spielen wollen, dieses davor schleunigst zu patchen, da im 2. Akt sonst ein Bug das Spiel vorzeitig beenden könnte.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von George Stobbart
Zuletzt online: 7 Jahre 1 Monat
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
05. 12. 2013 um 20:23
05. 12. 2013 um 20:23
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