Trafen Secret Sorcery Limited mit ihrem Strategietitel Tethered den Nerv der Zeit, obwohl man eigentlich nur ein VR-Spiel erstellen wollte? Seit dem PC-Release Ende Februar 2017 auf Steam verzeichnet der Titel über 70 positive Bewertungen mit einer durchschnittliche Bewertung von 99%. Doch was ist eigentlich dran an diesen Titel, der mittlerweile auch ohne VR-Brille zu spielen ist? Wir hatten die Ehre vor kurzem die Playstation 4 Version, welche im April erschien, zu prüfen – Sowohl ohne als auch mit VR-Brille. In meinem neusten Artikel versuche ich dir darin natürlich die Antwort auf den obigen Satz zu liefern.
Als Gott der Peeps hat man es nicht leicht
Tethered ist eigentlich ein simples Spiel, denn es geht darin als Gott die kleinen Peeps zu managen. Peeps sind kleine Wesen, die aussehen wie der Elf Dobby aus den Harry Potter Filmen. Auf bis zu 12 verschiedenen Luftinseln muss ich die kleinen Peeps heranzüchten, ihre Versorgung sichern und diverse Ressourcen für den Ausbau sammeln. Das klingt eigentlich einfacher als es ist, denn die Peeps müssen für fast alle Tätigkeiten direkt geleitet werden. Ein typischer Spielstart sieht wie folgt aus: Auf der kleinen Luftinsel, welche sich weit oben im Himmel befindet, landet ein kleines Peeps-Ei. Damit es schlüpft sorge ich als Gott dafür, das ein Sonnenstrahl auf dieses Ei fällt und dieses dann mit Wärme versorgt wird. Danach folgt natürlich das schlüpfen des kleinen Peeps. Das herabfallen der Peeps-Eier geschieht übrigens durch ein Zufallsprinzip. Mal fallen gleich zwei, dann wieder nur eins oder auch eine gewisse Zeit auch überhaupt keines. Die weiteren Schritte sind ein Totem zur Anbetung meiner Persönlichkeit zu erreichten und zugleich eine Basis aufzubauen. Nur bei diesem Totem können die Peeps die gesammelten Rohstoffe ablegen und diese für den Bau von anderen Gebäuden abtragen. Übrigens sorgt der Aufbau dieses Totems auch dafür, das die recht karge Luftinsel schnell grünt und blüht.
Ich erwähnte bereits oben, das ich auch eine kleine Anzahl an verschiedenen Wetterwolken formieren kann. Es gibt die Sonne mit einer Wolke, Schneewolken, Regenwolken und Windwirbelwolken. Als Gott ist mir die Möglichkeit gegeben mit diesen passiven Hilfen die Vegetation der Luftinsel zu beeinflussen. Hat zum Beispiel ein Peeps erst einmal ein Feld gebaut und die Früchte abgeerntet, so schicke ich eine Regenwolke hin und nach kurzer Zeit wächst wieder etwas. Ein Nachteil hat das Ganze allerdings. Auch hier geht das Spiel nach dem Zufallsprinzip vor. Und ähnlich wie bei dem Peeps-Ei sind auch die verschiedenen Wetterwolken nur für eine bestimmte Zeit vorhanden. (Sollte ich das Ei mit nichts ausbrüten können, so schlüpft ein unreifes Wesen und verschwindet unterhalb der Luftinsel.) Die Wetterwolken können aber auch kombiniert werden. Sonne und Regen ergeben demnach einen Regenbogen, der verletzte Peeps heilen kann. Mit Regen und Wind gibt es ein Gewitter. Die passiveren Einflüsse durch die Wetterwolken können aber nicht nur auf die Vegetation oder meine Peeps gerichtet werden, sondern auch auf die Feinde der Nacht. Zum Beispiel lässt sich eines der nächtlichen Feinde durch einen Blitzschlag grillen. Mit den ersten Peep kann ich die ersten Ressourcen abbauen. Dafür markiere ich einen Peeps und ziehe die Befehlslinie zu dem gewünschten Rohstoff. Sobald die ersten Rohstoffe im Lager beim Totem eingelagert wurden, tauchen magische Bücher auf. Diese müssen von einem Peep gelesen werden, sodass die Bauoption für ein jeweiliges Objekt freigeschaltet wird. Leider können Gebäude nicht frei platziert werden, sondern sie werden von der Spielwelt als Grundsteingebiete vorbestimmt. Lediglich das, was ich dort aufbaue, kann von mir festgelegt werden.
Verschiedene Gebäude mit entsprechenden Auswirkungen – Spezialisiere deine Peeps
Haben meine Peeps erst einmal ein paar Rohstoffe gesammelt und sich das Fachwissen für ein Gebäude durch ein Buch angeeignet, so fängt man für gewöhnlich mit dem Bau des ersten Gebäudes an. Meistens geht das Spiel hierbei nach einer festen Reihenfolge. Zuerst gibt es eine Farm, die den Peeps mehr Nahrung liefert als nur ein paar wilde Beeren. Danach folgt ein Rathaus, welches mit drei weiteren Ausbaustufen ausgebaut werden kann. Diese Ausbaustufen erlauben dann diverse passive Besonderheiten. Zum Beispiel kann aus dem Rathaus eine Schenke werden. In dieser Schenke kehren verletzte Peeps ein und kommen nach kurzer Zeit wieder geheilt raus. Das Spiel bietet, trotz fehlender Story und einer recht kleinen Spielwelt viel zu bauen, obwohl es bei Tethered eher um die Effektivität geht als um den Aufbau. Das liegt vor allem an dem knappen Platz den ich immer wieder auf den Luftinseln hatte. Doch Gebäude bringen nicht nur gewisse Vorteile oder auch Effekte mit, sondern sie können auch die Peeps in ihrem Arbeitsbereich effektiver machen. Eines der wichtigsten Gebäude hierfür ist die Kaserne. In dieser kann ich eine festgelegte Anzahl an Peeps zu "Helden" machen, welche sich nachts dem grauen der Dunkelheit entgegenstellen.
Der größte Feind, neben einer Unterbrechung der Nahrungskette für die Peeps sind die Wesen der Nacht. Sobald die Dunkelheit hereinbricht kriechen gifte Schnecken von der Unterseite der Insel hervor und greifen die Peeps an. Zwar können sich diese auch ohne eine militärische Ausbildung wehren, allerdings sind sie nicht sonderlich effektiv gegenüber den Helden. Werden diese Wesen besiegt, so bekomme ich nicht nur ein paar kleine Objekte, sondern auch blaue Partikel (spirituelle Energie), welche ich einsaugen muss. Zu denen komme ich aber noch, da sie den Fortschritt für das Abschließen der aktuellen Insel markieren. Im späteren Verlauf des Spiels können die Peeps auch im Bereich des Handwerks ausgebildet werden. Der Vorteil darin liegt auf der Hand, denn je mehr Kompetenz, desto mehr Ressourcen kann aus einem Arbeitsgang geschöpft werden. Außerdem gibt es bei Abbaustellen wie Erz oder Steinen sogar eine bauliche Maßnahme für einen Bergwerk. Du siehst, dieser Titel ist auf seine Art recht umfangreich.