Auf den Spuren von Kirk & Co
Star Trek Online - Article - Auf den Spuren von Kirk & Co
Star Trek Online
10.02.10 14:32 Test
Der Weltraum, unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 2010. Dies ist das neue Star Trek Online, bei dem der Gamer viele Lichtjahre von der Erde entfernt unterwegs ist, um fremde Welten zu entdecken, ...
Könnte ich jetzt am Anfang dieses Textes eine Musik einbauen, dann wüsstet ihr natürlich sofort welche das wäre.
Genau, die Gleiche, die uns auch beim Starten dieses Spiels entgegen schallt, die Titelmelodie der Star Trek Klassiks. Bei diesem gelungenen Auftakt, stürze ich mich auch sogleich voller Vorfreude auf unseren ePrison Test zu Star Trek Online, dem neuen MMO (Massively Multiplayer Online Game) aus dem Hause Atari/Cryptic Studios, die uns freundlicherweise einen Presse Testaccount zur Verfügung gestellt haben.

Der Charakter
Nach dem Einloggen über den Online Account, startet die Charakterauswahl und optische Anpassung unserer späteren Spielfigur und hier wird eines schnell klar, der Spieler wird sofort und ohne um schweife direkt ins kalte Wasser geworfen, es sei denn er hat einige Star Trek Erfahrungen aufzubieten.
Es stehen bei der Klassenauswahl drei Föderationscharaktere zur Verfügung, ein technischer Offizier, ein wissenschaftlicher, sowie ein taktischer Offizier.


Diese Gruppen haben alle unterschiedliche Vor- und Nachteile, ihre Eigenschaften betreffend. Doch dieses alles bleibt vorerst im Dunkeln und kristallisiert sich allenfalls, sehr langsam im fortschreitenden Spiel heraus.
Auch die nachfolgenden Entscheidungen, hinsichtlich meines neuen virtuellen "ichs", haben Einfluss auf die spätere Erscheinung.
Als nächsten, größeren Schritt, lege ich die Spezies der ich angehören möchte fest. Es gibt praktisch alle Hauptgattungen, auf die man in Film und Fernsehen, inklusive der Spin-Offs, treffen kann. Ob Ferengie oder Mensch, Klingone oder Bajoraner, hier bleibt kein Wunsch offen. Genauso wenig, wie im Festlegen der kompletten optischen Parameter. Alles kann verändert und angepasst werden. Hier heißt das Zauberwort: umfangreich.
Ich entscheide mich für die menschliche Spezies, ein leicht grau melierter Charakter, in klassischer Deep Space Nine Uniform, mit dem typisch rot abgesetzten Stoff des taktischen Offiziers. Für alle Zocker die gerne schnell und ohne großartige Wahlaktionen an den Start gehen möchten, gibt es in allen Bereichen auch Automatikfunktionen, die eine Figur nach dem Zufallsprinzip generieren.
Aber es können durchaus auch, originale Filmfiguren nach gebaut werden. Auf einer Raumstation traf ich zum Beispiel einen Gamer, der doch verteufelt an den jungen James T. Kirk erinnerte.


Der Auftakt
Soweit so gut. Ich beginne dann auch gleich als Fähnrich (Ensign) im Spiel. Nach einem kurzen Intro, bei dem ich auf den aktuellen Stand im Star Trek Universum gebracht werde, eigentlich sind zu diesem Zeitpunkt alle Fraktionen miteinander verfeindet, Klingonen, das Dominion baut sich auf und nicht zu guter Letzt die Borg, erreiche ich die U.S.S. Kingdom und bekomme dort vom Captain die ersten Aufträge zugewiesen.
Zuerst heißt es hier, hilf das Schiff von eingedrungenen Borgs zu säubern. Diese sind hinter Kraftfeldern gefangen und ich unterstütze die Crew so gut es geht.
Als nächstes geht es ab auf das Raumschiff Kitomer und bei diesem Namen horcht der Trekkie natürlich sofort auf, denn beim Kitomer Massaker, wurde damals die Enterprise NCC 1701-C in eben jenem Kampf, als die Romulaner einen klingonischen Außenposten überfielen, zerstört.
Doch weiter im Text. Auch hier leiste ich ganze Arbeit und stelle bei meiner Rückkehr auf die Kingdom fest, dass, weil alle höherrangigen Offiziere bereits gefallen sind, nun mir das Kommando über das Schiff übertragen wurde, was mir später auf dem Raumdock der Erde, bestätigt wird.


Das Handling
Grundsätzlich unterteilt sich alles in zwei Arten des Spielbereichs. Zum Einen steuere ich meine Spielfigur direkt, zum Beispiel bei Außenmissionen auf diversen Planeten oder auf Raumschiffen/Stationen. Zum Anderen und auch dies nimmt einen großen Teil ein, habe ich ein Miniaturraumschiff, welches ich im Weltall kommandieren muss. Mit ihm kämpfe ich in diversen Schlachten und bewege mich zu unterschiedlichen Positionen in der Galaxis.
Mit meinem Avatar führe ich die Gespräche in Textform und klicke mich dabei durch Informationsmenüs, hauptsächlich erst einmal um das nötige Hintergrundwissen zu erlangen, denn genau wie mein junger Fähnrich, weiß auch ich nicht wie alles überhaupt funktioniert.
Ich erfahre, dass ich mit zunehmenden Stufen die ich über Erfahrungspunkte erlange, in immer höhere Ränge aufsteigen kann, was einhergeht mit dem Kommando über immer größerer Raumschiffe. So kann der Gamer später im Rang eines Admirals, unter anderem Sternenkreuzer befehligen, die mit einem entsprechenden Sortiment an Brückenoffizieren ausgestattet sind. Diese sind im übrigen auch jetzt schon in bestimmten Missionsabschnitten auswählbar und können als Team zusammen gestellt werden.


An diversen Orten auf den Raumstationen, kann ich verschiedene Upgrades für Waffen und Ausrüstung kaufen, doch am Anfang habe ich leider keine Penunsen zur Verfügung, die ich hierfür einsetzen könnte.
Ansatzweise ist eine Tutorialbegleitung mit dabei, die aber oft keine wirklich große Hilfe ist. Die Einstiegsmissionen sind dafür noch relativ leicht zu handhaben. So geht bei einer Mission ein Borgkubus unmittelbar vor der Kingdom unter Warp und die altbekannte Stimme ertönt, dass da gerade die Borg eingetroffen sind (huch - hätte ich beinahe übersehen) und dass man sich aufs Assimilieren vorbereiten soll.
Der erfahrene Seriengucker weiß natürlich an dieser Stelle, Borg Kubus plus Miniraumschiff der Miranda Klasse, ergibt keine gute Mischung und er sollte jetzt eigentlich schleunigst das "Gaspedal" durch treten, um zu verschwinden.


Diese Option steht aber nur bedingt zur Verfügung, sodass nur die Alternative bleibt, Phaserbänke laden und volle Breitseite. Gepaart mit ein paar Torpedos, explodiert der Kubus dann nach ein paar Minuten im grünen Feuerball.
Sollte der Gamer aber trotzdem mal ein bisschen zu forsch an die Sache heran gegangen sein, ich erlebte solch eine Situation auf Sternbasis 24 mit meinem Außenteam im Kampf gegen klingonische Angreifer, indem ich mir vorkam wie einer, der mit einem Messer zur Schießerei kommt, denn wir hatten zu diesem Zeitpunkt alle nur unsere Handphaser dabei und die ehrenvollen Krieger haben uns ganz schön mit ihren Batleths auf gemischt, kann er nachdem er das Leben aus gehaucht hat, wieder respawnen.

Grafik und Sound
Bei der Grafik sollte nicht wirklich viel erwartet werden, diese ist MMO typisch. Trotzdem wir alles auf höchstmögliche Auflösung gestellt hatten, lief zwar noch alles flüssig, aber dennoch eben ohne optische Highlights.
Was wäre ein Star Trek Spiel ohne original Sounds, so dachten sich wohl auch die Entwickler und setzten ihren Plan in die Tat um. Warpantrieb oder Warpsprung, das Abfeuern von Phasern und Torpedos, das Scannen mit Tricorder, sind alles die bekannten und hier verwendeten Sounds.


Bugs & Co
Kleinere Bugs sollen auch nicht unerwähnt bleiben. So wurden die Textfelder teilweise nicht übersetzt, sodass oftmals ein Satz deutsch, neben einem Satz englisch steht. Dieses zieht sich leider durch unsere gesamte Testphase. Gut, könnte der Reisende im Star Trek Online Universum jetzt sagen, ein richtiger Fan schaut sich die Serien und Filme eh lieber im Original an, aber dieses gedankliche hin und her Switchen, zerstört genau wie der Ladebalken, der sich zwischen jeder Mission auftut, etwas die Atmosphäre.
Abgestürzt ist das Spiel nur einmal, als es keine Verbindung zum Server herstellen konnte.

Fazit
Ich muss sagen, ich bin etwas zwiegespalten beim Schreiben dieses Fazits. Begeisterte mich der Einstieg und die individualisierte Charakterbildung sehr, so folgte beim Auftakt zu den ersten Missionen etwas die Ernüchterung.
Klar, traf ich zu Beginn auf ein spannendes Anfangsszenario mit all den eingeschlossenen Borg, bei denen ein Fan natürlich sofort weiß, wie gefährlich die mit Implantaten und Nanotechnologie ausgestatteten Drohnen im Kampf sind. Doch die ganze Atmosphäre köchelt danach scheinbar nur an der Oberfläche weiter. Kein so richtiges "Wir erforschen das All - Feeling", die Außenmissionen waren teilweise so kurz, dass ein freundlicher Vulkanier nicht mal die Zeit gehabt hätte ein "Live long and prosper" zu murmeln und vieles ist nur "angedeutet". Wie soll ich das Gefühl beschreiben? Ich bekomme einen schönen Kuchen, in Form von Anlehnungen an die Serien und Filme präsentiert, aber ich darf danach nur ein kleines Probehäppchen nehmen. Dabei bleibt leider der Genuss etwas auf der Strecke. Vielleicht relativiert sich das noch ein wenig mit fortschreitender Entwicklung.
Doch es gab auch Momente indem ich Lust auf mehr bekam. So waren die Weltraumkämpfe sehr spannend, zumal sich auch Schiffe anderer Onlinegamer daran beteiligt haben und meine Crew und ich, dadurch etwas größere Überlebenschancen hatten.
Unterm Strich, Star Trek Online nicht ganz ohne, aber auch nicht ganz mit, dem vollendeten typischen Star Trek Feeling.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von FlashBull
Zuletzt online: 4 Jahre 3 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
10. 02. 2010 um 14:32
10. 02. 2010 um 14:32
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