Space Crew
Gleiches Spielprinzip aber immer noch nicht langweilig
Beginnen tue ich diesen Artikel einmal mit dem, was dich direkt erwartet. Wer bereits Bomber Crew gespielt hat, für den wird dieser Abschnitt nicht sonderlich neu sein. (Abgesehen von den zwei Besonderheiten, die ich hier aufliste.) Im Grunde geht es darum, mit seinem Raumschiff verschiedene Missionen im Sonnensystem zu absolvieren. Kämpfe mit Außerirdischen, Erkundungs- und Rettungsmissionen, sowie auch Transportmissionen liefern Credits, Erfahrungspunkte und auch Forschungspunkte. Diese werden benötigt, um sein Raumschiff und die Crew weiter aufzurüsten. Das Herzstück des gesamten Spiels ist aber die Befehlsgewalt über alle Sechs einzelnen Mitglieder und die Zuweisung von Aufgaben. Jedes Crewmitglied besitzt eine gewisse Fachrichtung in der sie sich auch mit speziellen “Fähigkeitsboni“ weiterentwickeln kann. Natürlich kann man einen Techniker auch auf den Posten des Steuermanns setzten, allerdings sind die Optionen dann recht begrenzt. Im Grunde kann jedes Crewmitglied befehligt werden. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Posten die besetzt werden können. Steuermann, Sicherheitsoffizier, Radartechniker, Techniker und Schütze. Die Schützen sind eher als Universaleinheit anzusehen, da sie auch an Bord mit Lasergewehren die Eindringe effektiver töten können. Die Positionen an den Kanonen können ebenfalls alle Besatzungsmitglieder nutzen, allerdings nicht so effektiv wie die Spezialisten.
Während den vielen Kämpfen, welche sich meine Crew stellen muss, kann es auch zu defekten oder gar schwer beschädigten Komponenten kommen, welche repariert werden müssen. Auch hier ist es effektiver dem Techniker die Reparaturarbeiten zu überlassen. Schwere Schäden führen durchaus zu Einschränkungen, wie zum Beispiel den Ausfall von Lebenserhaltungssystemen. Aber auch austretende Radioaktivität kann die Mannschaft schnell schädigen. Achja… Und Außeneinsätze sollte die Crew übrigens auch mit Raumanzügen erledigen. Wobei ich auch schon bei den Hilfsmitteln bin. Diese hängen im Raumschiff überall aus. Es handelt sich hier um Erste-Hilfe Kästen, Feuerlöscher, Lasergewehre und Raumanzüge. Die Verbrauchsmaterialien müssen dann in der Heimatbasis, bei einer Raumstation nahe der Erde, wieder aufgefüllt werden. Im Kampf können alle Besatzungsmitglieder verletzt werden. Die Krankenstation bietet da nur bedingt eine gewisse Hilfe, da sich die Lebensenergie nur langsam auffüllt und immer nur eine Person versorgt werden kann. Erste-Hilfe Kästen bietet zwar einen gewissen Boost, sind aber auch keine Dauerlösung. Als aller letzte Option bietet mir das Spiel noch die Selbstzerstörung des Schiffs und die Flucht einzelner Mitglieder durch die Fluchtkapseln an. Wie bereits erwähnt, hat das Spiel im Gegensatz zum Vorgänger, zwei neue Features bekommen: Radioaktivität und ungebetene Besucher. Das Raumschiff selbst wird mit einem Kernreaktor angetrieben und daraus resultiert halt eine gewisse Strahlengefahr, sobald es stärkere Schäden am Reaktor oder den Antrieben gibt. Über die Ladeluke können darüber hinaus, feindliche Aliens das Schiff betreten. Klingt nach einer Menge spaß nech?
Gute Einführung mit traurigen Ausgang
Wer Bomber Crew nicht kennt, der muss sich jetzt absolut keine Sorgen machen keine richtige Einführung zu bekommen. Anhand der ersten Missionen führt mich das Spiel immer mehr an die Funktionen und Fähigkeiten der einzelnen Besatzungsmitglieder heran. Außerdem bietet es mir die Möglichkeit die ersten Credits und Forschungspunkte zu sammeln. Alles läuft allerdings auf ein tragisches, jedoch unausweichliches Ende hinaus. Viele Details möchte ich dazu nicht liefern aber ich kann sagen, dass es einen Anfang einer anderen Crew einleitet: MEINER! Denn obwohl man am Anfang schon eine recht fähige Crew spielt, so unterliegt alles immer eher dem Tutorial. Das Scheitern der Mission gehört wohl dazu. (Ich gehe jetzt stark davon aus, dass das Ende nach dem Tutorial auch so sein muss, denn die Anzahl an Enter- und Kampfschiffen kam einer Großinvasion nah, die keiner wirklich schaffen kann.) Jedenfalls erfährst du in den ersten Spielminuten alles, was du wissen solltest. In der Hauptbasis, nahe der Erde, sind im Übrigen auch nicht alle Räume freigeschaltet. Das bedeutet, du hast direkt am Anfang nur auf ein paar Räume zugriff. Später sind es deutlich mehr.
In den unterschiedlichen Räumen der Hauptbasis kannst du dein Schiff aufrüsten und umgestalten, deine Crew neu besetzten, die Crew ausrüsten mit Spezialausrüstung (Panzerung, Waffen…), die Crew weiter auf ihre Position ausbilden oder zur nächsten Mission in den Besprechungsraum gehen. Alle Räume erklären sich dabei von alleine. Was ich an dieser Stelle noch dringend erwähnen muss: Wenn die Mannschaft auf ihrem Abenteuer stirbt oder das Schiff vernichtet wird, dann war es das. Eine einzige Ausnahme ist die Fluchtkapsel. Sie sind zwar in der Anschaffung etwas teuer, aber sie ermöglichen es, dass ein Teil oder gar die gesamte Crew fliehen kann. Nach dem Abschluss einer Mission bekomme ich Geld und Forschungspunkte, womit ich dann Ausrüstungsteile für die Crew und Upgrade-Teile für das Raumschiff kaufen kann. Die Crew wird dann automatisch geheilt, sowie die Ausrüstungen auf dem Schiff wieder aufgefüllt. Missionen und Kämpfe bringen der gesamten Crew Erfahrungspunkte, die ich wiederum für eine Verbesserung oder neue Fähigkeiten eintauschen kann. Und genau hier kommt nun der ärgerliche Teil, denn wenn die Mannschaft stirbt und ich neue Teammitglieder rekrutieren muss, dann fangen sie von der Erfahrung her bei 0 an. Das Prinzip ist wie gesagt nicht neu und entstammt dem Erfolgsrezept aus der Bomber Crew.
Taktische Möglichkeiten und die Steuerung aller Systeme
Das Drumherum habe ich nun erläutert, doch wie ist das Spielerlebnis generell? Natürlich kann man die Thematik von Bomber Crew nicht direkt 1:1 hierauf übernehmen. Doch es gibt viele Parallelen innerhalb des Spiels, die gleichgeblieben sind. Fakt ist: Jedes Mitglied ist auf seiner Position am stärksten. Fast alle besitzen kurzzeitige Fähigkeiten-Boost oder zumindest die Option, spezielle Funktionen von seinem Platz abzurufen. Am wichtigsten ist der Maschinist, der nicht nur den Atomkern überwacht, sondern auch die Energieverteilung des Schiffs übernimmt. Ich bekomme von Grund auf eine bestimmte Menge an Energie zur Verfügung gestellt und kann sie über den Maschinisten frei zuteilen. Hat eine Funktion keine Energie, so fällt diese aus. Zum Beispiel das Fehlen der Energie bei den Lasergeschützen, so können diese nicht feuern. Zusätzlich kann der Maschinist kurzzeitig den Reaktor überlasten oder sogar die Selbstzerstörung einleiten. Schützen können hingegen oft für eine kurze Zeit eine höhere Treffsicherheit zuschalten. Du siehst… Jedes Mitglied rundet die perfekte Crew mit seinen Fähigkeiten ab und holt bei Bedarf das letzte aus den einzelnen Posten heraus. Es versteht sich an dieser Stelle von selbst, dass nach der Aktivierung dieser besonderen Dinge auch eine Abklingzeit fällig wird. Bei einem Boost des Reaktors gibt es kurzzeitig mehr Energie die ich frei zuteilen kann. Anders sieht das nach mehreren erfolgreichen Missionen aus. Denn dann habe ich Geld, um einen besseren Reaktor mit mehr Leistung und somit mehr Energie zu kaufen. Ein weiterer wichtiger Posten innerhalb des Schiffs ist jener des Steuermanns.
Das Raumschiff fliegt für gewöhnlich nur im Raum umher. Die Flugziele selbst, erteile ich dem Steuermann über die Fokuskamera. Damit ziele ich auf ein Ziel und dann fliegt das Schiff von allein dort hin. Am Ziel angekommen, fliegt das Schiff bis zum nächsten Befehl dort umher. Bei Hyperraumsprüngen ist das ähnlich, allerdings muss bei der Aufladung des Sprungs darauf geachtet werden, nicht von Gegnern verfolgt zu werden. Bei der Aufladung wird nämlich die volle Energie auf die Antriebe geleitet und da kommt ein Angriff nicht sonderlich gut. Der Steuermann kann während des Fluges und der Umkreisung auch diverse Manöver einleiten, die in erster Linie für den Kampf gedacht sind. Ausrichtung des Schiffs auf die schwächsten Schildbereiche oder doch die volle Ausrichtung der Kanonen? Der Steuermann richtet das Schiff nach meinem Befehl hin so aus und der Rest der Besatzung tut ihr übriges. Um die Gegner unter Beschuss zu nehmen, muss ich diese ebenfalls über die Fokusansicht alle markieren. Erst dann schießen die Schützen effektiv zurück. Ein Kampf wird schnell zu einer Probe der Konzentration. Die Schilde halten schließlich nicht ewig lange und oft kommt es vor, dass das Schiff Schaden erleidet. Dann heißt es, den Maschinisten losschicken und die betroffenen Teile reparieren.
Natürlich können auch andere Mitglieder die Reparaturen übernehmen, allerdings sind diese deutlich langsamer. Wie beim Vorgänger auch, können alle Mitglieder auch ohne extremen Schaden des Schiffs durchs Feuergefecht verletzt werden. Komme ich zur allgemeinen Reise durch die Galaxie. Im Grunde bewegt sich das Schiff meistens nur von Ziel zu Ziel oder bei einem Kampf frei im Raum. Bei allem habe ich selbst aber keine Möglichkeit das Schiff selbst in Echtzeit zu steuern. Ich gebe in Space Crew immer nur Befehle an die einzelnen Stationen/Posten, soweit sollte klar sein. Eine Reise zu einem der Ziele kann recht spannend werden und fordert nicht selten mehrere Hyperraumsprünge durch verschiedene Areale. Diese Sprünge werden von Knotenpunkt zu Knotenpunkt ausgeführt. Bei fast allen Missionen habe ich die persönliche Wahl, ob ich eine sichere Route wähle oder eine riskantere, wo vermehrt Gegner lauern. Und auch wenn die Spielmechanik recht einfach erscheint, sie wird im Verlauf immer fordernder. Fans von Bomber Crew werden dies bestätigen können und genau so ist auch Space Crew.
Eliminiere die Eindringlinge und Befehlige die Position der Crew
In diesem Abschnitt gehe ich noch einmal genauer auf die Bewegung der Crew innerhalb des Schiffs und der anderen Reiseorte ein. Jedes Mitglied kann ich auswählen und zu einem Punkt innerhalb des Schiffs befehligen. Auch Funktionen wie Feuerlöscher, Erste-Hilfe, Waffen oder Raumanzug nutzen, müssen per Klick angeordnet werden. In hitzigen Situationen kann sowas schon etwas nerven, denn schließlich muss ich bei einer Enterung durch feindliche Aliens am Schiff, rasch alle für den Angriff fertig machen. Der Titel besitzt zwar die Option, für eine kurze Zeit die Spielgeschwindigkeit zu verlangsamen, aber das ist wirklich kurz. (Für längere Reiserouten gibt es auch eine Stufe der Zeitbeschleunigung.) Dieses direkt befehligen und die fast fehlende eigene Reaktion der Mitglieder auf bestimmte Situationen, sorgt nicht selten dazu, dass das Spiel sehr hektisch wirkt. Sind Aliens an Bord, müssen ein paar Mitglieder zu den Waffen greifen und die Aliens ausschalten, bevor sie das Schiff vernichten. Bei heftigen Schlachten warten dann aber gleich zwei oder drei Enterkommandos der Aliens plus mehrere Fighter, die um das Schiff schwirren. Spätestens hier musste ich gewisse Prioritäten setzten, speziell was die Besetzungen der Posten angeht. Fakt an dieser Stelle: Sind die Posten nicht besetzt, wird die Funktion komplett ausgesetzt. (Außer beim Maschinisten der Reaktor) Ohne Steuermann schwebt das Schiff einfach nur im Raum, ohne Radar keine Ortung der Gegner und ohne Schützen… Naja. Richtig spaßig wird es, sobald ein Crew Mitglied stirbt und der Posten unbesetzt bleibt oder gar von einer anderen besetzt werden muss. Wie erwähnt, können Rettungskapseln die beste Lösung bei ausweglosen Situationen sein. Doch diese kosten auch eine gewisse Menge an Geld.
Missionen oder doch Kopfgeld?
Eines kann ich dir garantieren: Langweilig wird es in Space Crew nie. Je öfter ich Missionen erfolgreich absolviere, umso mehr Missionen und Kopfgeldeinsätze gibt es. Letztere fordern das gesuchte Ziel in einem Sektor (Knotenpunkt) zu orten und zu töten. Doch meistens hat dieses Ziel noch sehr viele Anhänger und erwies sich bisher immer als harte Nuss. Etwas entspannter geht es bei der Auswahl von Missionen zu. Erkundung, Rettung, Säuberung oder Reparatur von diversen Geräten sind die gängigsten Aufträge. Die Missionsübersicht gewährleistet mir auch eine gewisse Einschätzung der Schwierigkeit. Sobald ich eine Mission angewählt habe (aber noch nicht direkt angenommen), zeigt mir das Spiel die möglichen Routen zum Ziel, die Belohnungen und die Missionsbeschreibung. Sage ich der zu, so drücke ich auf Starten. Sofort geht das Spiel in die Startsequenz über und das neue Abenteuer beginnt. Übrigens: Keine Sorge um Schäden nach einer Mission. Sobald ich den Hangar erreiche, wird das Schiff repariert und meine Mannschaft vollständig geheilt. Wer dann noch den Gemeinschaftsraum aufsucht, der kann vielleicht seine erfolgreiche (oder auch gescheiterte) Mission über den TV-Ticker betrachten. Ein lustiges Feature am Rande des Spiels. Und wo ich gerade bei Features bin: Du hast bereits Bomber Crew gespielt und deine letzte Crew lebt noch? Dann nutze die Importfunktion von Space Crew und importiere deine Flugzeugbesatzung des Vorgängers! Klasse Sache wie ich finde.
Kurzes zur Technik
Insgesamt muss ich sagen, ist Space Crew von der Musik, den Soundeffekten und den Grafiken sehr gelungen. Die Anzeigen und Warnsignale sind klar angeordnet und funktionieren tadellos. Auch die Hinweise der Besatzung, über eine Sprechblase, werden vernünftig angezeigt. Ich muss sagen, das der Titel über weite Strecken sehr fehlerfrei läuft und ich keine größeren Probleme gesehen habe. Was die Grafikdetails angeht, so reiht sich das Spiel in einem guten Schnitt für dieses Genre ein. Und ehrlich gesagt, würde ich mir auch keine andere Grafik dafür vorstellen können. Mich erfreute bereits der hohe Wiedererkennungswert gegenüber dem Vorgänger. Das einzige was ich beanstande, ist die träge Steuerung was das Befehligen der Mitglieder auf dem Schiff angeht. Es ist teilweise etwas umständlich mehrere Mitglieder ausrüsten zu lassen und dann weitere Befehle zu geben, wenn währenddessen die Laserkanonen ballern. Ein paar Schnelltasten für die Allgemeinanforderung wären da recht gut gewesen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 13 Tage 22 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
15. 10. 2020 um 09:10
18. 11. 2020 um 21:57
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