Nachdem wir uns zuvor mit dem Location Design und Gameplay von Aron Alvarez beschäftigt haben, soll es im heutigen dritten Teil um den hübschesten Charakter in Shadow Harvest: Phantom Ops gehen: ISA HUMINT Agent, Cpt. Myra Lee.
Entwicklertagebuch No.3
Entwicklertagebuch, Teil 3 – von Black Lion CEO Martin J. Schwiezer
Das Gameplay von Myra Lee, Stealth & Espionage Expert
Wo immer Aron Alvarez mit reiner Waffengewalt nicht mehr weiter weiß, kommt Myra Lee zum Zug. Ihre Spezialität ist der Kampf aus dem Verborgenen, wobei sie auf ein Stealth-Shield zurückgreifen kann. Dieses Shield lässt sie vorübergehend so gut wie unsichtbar werden. Außerdem beherrscht Myra Hacking, diverse beeindruckende athletische Fertigkeiten sowie die Fähigkeit sich zu verkleiden und so unbemerkt in feindlichen Umgebungen aufzuhalten.
Das Stealth-Gameplay in Shadow Harvest ist der Teil, der das Spiel maßgeblich von der großen Flut der eher schlicht gestrickten Shooter abhebt. Dementsprechend viel Aufmerksamkeit haben wir auf die detaillierte Ausarbeitung dieses Parts gelegt. Das Gameplay von Myra ist dabei integraler Kernbestandteil von Shadow Harvest.
Bei Black Lion sind wir alle Fans des Stealth-Genres und ich bin mir sicher, dass die Spieler das auch in jeder Situation mit Myra spüren werden. Einige Aspekte, die uns bei anderen Stealth Games gestört haben, sind wir in Shadow Harvest allerdings aus einem etwas anderen Winkel angegangen. So muss man beispielsweise keine getöteten Gegner mehr verstecken, da man seinen Feinden Naniten injizieren kann, die sie für Stunden unsichtbar werden lassen. Neben weiteren High-Tech Gadgets, war auch das einer der Gründe, warum wir das Setting des Spiels in die Zukunft (2025) gelegt haben.
Ferner haben wir ein intuitives „Awareness-System“ eingeführt, welches dem Spieler immer klares Feedback darüber gibt, ob und wie viel Aufmerksamkeit der Gegner er auf sich gelenkt hat. Die Tox-Sensoren an Myras Stealth-Suit erfassen zu diesem Zweck auch kleinste Mikro-Mengen ausgedünsteter Stress-Hormone in der Luft. Ein nützlicher Nebeneffekt dieser Sensoren ist, dass man die Position von Gegnern, die Myra entdeckt haben, auf eine gewisse Distanz sogar durch Sichtblocker hindurch ausmachen kann.
Eine weitere Sache, die uns bei vielen anderen Stealth-Titeln gestört hat, ist die Tatsache, dass man (wenn man es mit dem Stealth-Gameplay ernst meint) nie einfach eine Tür aufmachen kann. Als Spieler muss man immer erst durch das Schlüsselloch schauen, eine Fiber-Optik verwenden oder Gimmicks bemühen, bevor man eine Tür öffnen kann. In Shadow Harvest haben wir das anders
gelöst: Unser Stealth-System vergibt kleinere Fehler. Wenn Myra nur kurz entdeckt wurde, so hat sie stets die Möglichkeit sich wieder zurückzuziehen, bevor eine Armee von Gegner über sie herfällt. Daher kann man gefahrlos eine Tür einfach nur mit „Open Door“ öffnen – sich dann aber auch schnell wieder zurückziehen, wenn hinter der Tür eine gesamte Armee auf Myra wartet. Das erhöht das Tempo des Gameplays auch im Stealth-Part.
Des Weiteren verfügt Myra natürlich über das Repertoire, welches man von einem vollwertigen Stealth-Spiel erwartet: Sie kann unbedarfte Wachen mit auffällig blinkenden Signal-Armbrustbolzen von ihrem Posten weglocken, kann sich unbemerkt von hinten an Gegner heranschleichen und sie schnappen. Außerdem kann Sie Schlösser knacken, sich in Terminals hacken, über weite Distanzen ein Scharfschützengewehr benutzen und eben einfach alles tun, was an Stealth-Games Spaß macht. Hat Myra sich einen Gegner von hinten geschnappt, so kann sie diesen sogar für einen bestimmten Zeitraum als „Human Shield“ gebrauchen und so weitere Gegner für einen bestimmten Zeitraum in Schach halten.
Zu guter Letzt möchte ich in diesem Entwicklertagebuch noch kurz auf die Ausarbeitung der Gegner-Sensorik eingehen. In Shadow Harvest sehen Gegner tatsächlich mit ihren Augen und hören mit ihren Ohren. Klar, wenn einem ein Gegner den Rücken zuwendet, so wird man auch in den meisten anderen Games nicht gesehen. Aber in Shadow Harvest kann man tatsächlich auch durch die Beobachtung der Kopfbewegungen eines Wachpostens festmachen, ob es möglich ist, sich unbemerkt an ihm vorbei zu schleichen. Ist er Myra zugewendet, guckt aber gerade zur Seite, so wird sie nicht gesehen. Das gleiche gilt natürlich auch umgekehrt. Mit den Ohren verhält es sich ähnlich: Rennt man von hinten auf einen Gegner zu, so wird dieser die Fußschritte ab einer Distanz von ca. 3-5 Metern hören und sich umdrehen, was dazu führt, das Myra entdeckt wird. Schleicht man sich hingegen von hinten an, kann man seinen Gegner unbemerkt greifen und leise aus dem Weg räumen. Wurde man erst einmal entdeckt, hat man immer noch die Chance zu entkommen oder (bei einer geringen Anzahl von Gegnern) diese geschickt in der direkten Konfrontation aus dem Weg zu schaffen. Allerdings werden die Gegner alles unternehmen, um Myra aufzuspüren und auszuschalten, auch wenn das bedeutet, dass sie große Areale absuchen müssen. Da Myra die Positionen ihrer Gegner aufgrund der Stresshormon-Ausschüttung auch durch Wände hindurch sehen kann (siehe oben), wird sie schnell feststellen, wie clever sie sich dabei verhalten. Sie schwärmen aus und versuchen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes einen möglichst großen Bereich abzusuchen. Myra tut in solchen Situationen gut daran, möglichst viel Platz zwischen sich und ihre Gegner zu bringen, denn gegen größere Gegner-Ansammlungen hat sie mit ihrer Armbrust in der direkten Auseinandersetzung kaum eine Chance. Letzteres ist ja schließlich die Spezialität von Aron Alvarez.
Shadow Harvest: Phantom Ops erscheint am 15. April 2011 exklusiv für Windows-PC. Im Anschluss findet ihr das passende Video für diese News, des weiteren findet ihr noch eine Ladung frischer Screenshots in unserer Galerie.