Rustler
Guy, der Trunkenbold und Gangster
In Rustler begleite ich als Spieler den Gangster und Trunkenbold Guy. Dabei ist das erste Kennenlernen mit ihm schon recht abenteuerlich. Er erwacht aus einem Saufgelage heraus. Zuerst muss er sich orientieren, ehe ich ihn zu einer nächsten Pulle Alkohol lotse. Danach ist er auf Betriebstemperatur und schon steht die erste Schlägerei an. Bei allen Tätigkeiten, die ich am Anfang mache, geht es Hand in Hand mit einer Art Einführung. Den Entwicklern ist die Einführung, in Kombination mit einem Tutorial, recht gut gelungen. An zwei Stellen muss ich allerdings doch eine Wahl treffen. Dabei handelt es sich um die Vorliebe der Steuerung. Rustler wird in erster Linie aus der Isometrischen-Ansicht gespielt. (Die Kameraansicht kann bei unglücklichen Blickwinkeln sich auch etwas verändern.) Das bedeutet, dass auch die Steuerung etwas anders ist. Da nicht jeder den gleichen Steuerungsgeschmack besitzt, bieten die Entwickler bei Jutsu Games direkt zwei Auswahlmöglichkeiten an und später beim Reiten mit Kutsche und Pferd gleich Drei. Die Wahl ist nicht bindend, denn ich kann sie jederzeit unter den Einstellungen nachjustieren. Ich muss zugeben, dass die allgemeine Steuerung schon recht gewöhnungsbedürft ist. Egal welche Arten der Steuerung ich nun wähle. Übrigens besitzt das Spiel auch gleich drei Schwierigkeitsgrade, wobei ich ehrlich zugeben muss: Mittel und Hard sind extrem schwierig.
Nach den ersten Minuten aus dem Suff und der Prügelei, erfahre ich, dass Guy ein Mitglied eines Räuberclans ist. Diebstahl, Schlägereien, Erpressung und Tötung stehen auf dem Plan. Guy ist sich für nichts zu schade. Und dann kommt die Meldung, das am Königshof ein Kampfturnier ausgetragen wird. Es winkt ein toller Preis und das Ende aller sorgen. Doch er als einfacher Bürger kann daran nicht teilnehmen, geschweige die Option wahrnehmen, in die Hauptstadt zu reisen. Um es doch noch zu schaffen, muss Guy einen spezielleren Weg einschlagen. Dieser ist nicht einfach und kostet viel Geld. Das bringt dann auch endlich Quest-Geber auf den Plan, welche nicht selten gut bezahlen. Im weiteren Spielverlauf gehen Haupt- und Nebenquests Hand in Hand. In der gesamten Spielwelt gibt es diverse Sammelobjekte und interessante Dinge zu sehen. Rustler ist aber kein stupides Ritterspiel, sondern ist schon etwas besonders. Ich sage es mal so… Es nimmt das Ritterzeitalter nicht ganz so ernst. Spraykunst an den Wänden, Schilder für die maximale Höhe von Fuhrwerken, Stoppschilder, Parkzonen für Pferde und einiges lustiges mehr. Auch die Bezeichnungen der Pferde als Panzerpferd, 0-8-15 Pferd oder Sprinter ist schon recht lustig. (Alle Pferdetypen in diesem Spiel haben auch unterschiedliche Stärken/Schwächen) Generell orientiert sich das Gameplay an die früheren Grand Theft Auto Spiele. Wie das genau aussieht, das folgt gleich. An mir liegt es nun die Spielwelt auszukundschaften und viele Abenteuer mit Guy zu erleben. Wird er an dem Turnier teilnehmen können und wird sich sein Leben ändern?
Geerbte Gene aus den früheren Grand Theft Auto Titeln
Aus einer Zeit, als GTA noch GTA war und zwar aus der Vogelperspektive und mit einfacher Grafik! Und warum sollte man ein Ritterspiel mit einer ähnlichen alten (traditionellen) Ansicht nicht auch mit GTA Genen versorgen? In Rustler, was auch provokativ den Zusatznamen “ Grand Theft Horse“ trägt, kannst du Pferde und Kutschen klauen, diese umgestalten lassen, Fahndungsstufen ansammeln, Waffen und Nahrungsmittel (zum Auffüllen der Lebensenergie) sammeln oder kaufen, alles schlagen und töten was herumläuft und sogar Häuser kaufen! Doch es muss nicht immer gnadenlos und ernst sein. Pferdetaxis und Kutschen für Kranke, bieten kleinere Mini-Missionen mit Transportaufträgen an. (Meistens unter Zeitdruck) Darüber hinaus kann ich die Leichen meiner Opfer mit der Friedhofskutsche beim Friedhof abgeben und auch noch Geld kassieren. Was die früheren GTAs und Rustler unterscheidet, ist nicht nur die etwas bessere Grafik des Titels hier, sondern auch die Waffen. Generell darf man nicht vergessen: Das Spiel orientiert sich ans Mittelalter. Schwert, Armbrust, Axt, Schild, Pieken oder auch Holzpfosten, gehören zu den typischen Waffen von Guy.
Genauso wie der Umgangston, welcher übrigens sogar sehr gut getroffen wurde. Etikette? Fehlanzeige! Und dabei rede ich hier nicht nur von Guy´s Benehmen. Auch die umherlaufenden Bauern und Bürger verhalten sich… Naja, dem Zeitalter entsprechend. Wer in der ersten Stadt umher wandelt, der wird hier und da auch so einige Überraschungen erleben. Wie zum Beispiel das Auskippen des Fäkalieneimers aus den Häusern mitten auf die Straße. Nebenher singen Barden recht moderne Songs, wo wieder die kleine “moderne“ Abweichung hineinplatzt. Thema Pferde und Kutschen. Wie bereits erwähnt, können auch diese geklaut werden. Leider kann ich sie nicht in einer Garage festmachen und bei Bedarf anfordern. Im alten Stile muss ich also immer wieder neue klauen. Das anhalten und Personen herunterzerren gehört selbstverständlich dann dazu. Aber Achtung! Wenn man nicht schnell genug ist, könnte es vorkommen, dass der Betroffene sofort wieder Guy vom Pferd zieht. So oder so… Auf den Kutschen und den Pferden kann Guy, wie auch andere Reiter, mit dem Schwer hiebe austeilen und Blocken. Dabei ist zu beachten, dass auch die Pferde Schaden nehmen und sogar sterben können. (Gekrönt wird sowas mit einem Sturz vom Pferd.)
Und wo ich gerade beim Kampf bin, gehe ich darauf auch ein. Im Grunde ist neben der Lebensenergie vor allem die Ausdauer wichtig. Sie nimmt beim Rennen, Hechten und auch bei jedem Schlag mit einer Handwaffe ab. Bei den Hieben der Handwaffen wurden ein kurzer und ein kräftiger Schlag verbaut. Letzterer sorgt dafür, dass der Gegner den Halt verliert und somit aus seiner Blockkarde herausfällt. Ähnlich geht es da auch Guy! Ich kann zwar mit den Armen oder auch mit einem Schild feindliche Angriffe abwehren – aber nicht für eine sehr lange Zeit. Die kräftigen Schläge, zum durchbrechen des Blocks, sind halt dafür da. Gelegentlich fiel mir auf, dass die Blocks direkt auf die Person gerichtet werden müssen, sonst erleidet Guy trotz eines Blocks direkten schaden. Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist es wichtig, das Guy stärker wird und das geschieht nur durch neue Fähigkeiten. Durch Erfahrungspunkte bekommt er Fähigkeitspunkte, welche ich dann für diverse Verbesserungen einlösen kann. Mehr Lebensenergie, weniger Ausdauerverbrauch, mehr Schaden durch Handwaffen, weniger Kosten beim Kaufen von Nahrungsmitteln und noch mehr. Der Titel bietet hier eine große und breite Palette zum Verbessern an. Dabei geht es übrigens auch nicht immer um Guy direkt! Es gibt auch ein Upgrade für die Pferde und Kutschen.
Aktivitäten und Spielwelt
Rustler ist durch und durch ein Einzelspieler-Titel ohne großen Mehrspieler aber dafür mit einer moderaten Spielwelt und vielen Neben- und Mini-Quests. Von den Taxis, Leichenwagen und Rettungskutsche habe ich ja bereits schon berichtet, aber Guy wird im Laufe der Zeit immer mehr Leute kennenlernen und dadurch Nebenmissionen bekommen. Diese gehören nicht selten zu einem Queststrang. Auf gut Deutsch: Ein Neben-Questgeber gibt immer mehr Missionen als nur eine! Abseits der Nebenquests bietet das Spiel noch weitere Mini-Spiele wie Pferderennen, Kampfkunst und saisonale Events. (Letztere werden spontan hinzugefügt. Zu Halloween gab es eine Art “Töten und Leute erschrecken“ verkleidet als Sensenmann.) Du merkst, auch neben der recht ordentlichen Hauptgeschichte gibt es viel zu erleben. Abrunden tut das Ganze dann noch die Suche nach diversen Sammelobjekten. Komme ich nun zur Spielwelt. Diese schaltet sich nach und nach immer mehr frei. Zu Beginn ist der weitere Weg nach Osten zu Hauptstadt durch einen Passierschein versperrt. Guy brauch also zuerst einen Adelspass, damit er weiterreisen kann. Für den Anfang reicht aber das Areal vollkommen aus. Bisher bin ich noch nicht darauf eingegangen aber dieses Spiel verwendet Kontrollpunkte! Leider ist ein Speichern überall nicht möglich, was mir wieder etwas sauer aufstößt.
Bei manchen Missionen fängt man dann halt wieder ganz von vorn an. Auch wenn Guy beim “freien Bewegen“ durch die Wachmänner stirbt, verliert er alle Items. (Waffen, Schilde und die Extra Kleidung) Zum Glück vergreift sich das Spiel dann nicht an den Goldtalern. Letztendlich kann ich mit diesen bei entsprechenden Händlern in der Stadt oder in den Vororten diese Items neu kaufen. Alternativ geht natürlich auch immer das Zerstören von Fässern und Kisten, sowie das Überfallen von Bürgern oder der direkte Kampf mit den Wachen! Kleiner Tipp: Am besten sowas in der Stadt machen, dann da gibt es recht viele Steckbriefe, welche beim Abreisen, den Fahndungslevel wieder senken. Möchte ich nun aber, ohne eine aktive Mission – also im Freien Spiel – speichern, so muss ich zurück zu Guys Haus. (Wurden welche gekauft, so kann ich natürlich auch bei diesen Speichern.) Unterm Strich bietet Rustler einige Stunden nette Unterhaltung. Bevor ich den Artikel nun abschließe, noch ein paar Hinweise zum technischen. Die Steuerung ist gewöhnungsbedürft aber macht nach einer gewissen Zeit spaß. Die Grafik selbst ist gut gelungen und wirkt für diese Art von Spiel recht ordentlich. (Das bezieht das Level-Design und sämtliche Animationen mit ein.) Beim Sound gibt es ein paar einfache stimmige Musikstücke. Die Unterhaltungen werden leider immer mit „Bla Bla bla“ und anderen Geräuschen untermalt. Direkte Laute gibt es hier nicht, dafür aber einen entsprechenden Untertitel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 2 Tage 14 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
03. 11. 2021 um 21:31
11. 11. 2021 um 19:17
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