Die eigene Kreation, welche niemand sieht
Entgegen den Vorgängern haben die Entwickler im neuen Projekt Cars auch ein Charaktersystem verbaut. Am Anfang kann ich mir einen Fahrer, samt Ausrüstung aussuchen. Man bekommt zumindest dadurch die Option, seinen Fahrer etwas individueller zu gestalten. Doch diese “Personalisierung“ hat noch einen weiteren Grund: Die Siegerehrung. Ala Forza Motorsport stehen alle drei Top Platzierten und jubeln. Sorry… Ich muss an dieser Stelle die Konkurrenz direkt nennen, weil es wie 1:1 kopiert aussieht. Generell werden Fans der Konkurrenz auf Anhieb sehr viele Ähnlichkeiten erkennen, allerdings ist die Grafik bei diesem Titel nicht so extrem hoch angesiedelt, wie bei der Konkurrenz. (Ebenfalls ein negativ.) Dafür ist die Anzahl der Strecken und die der Fahrzeuge (sowie die aktuellsten Boliden) sehr lobenswert. Leider haben es Strecken wie Spa-Francorchamps (als auch die Klassik-Variante) und auch Le Mans (alle Varianten) nicht ins Spiel geschafft. Für mich persönlich, der diese Strecken liebt, schon ein ziemlicher Schlag. Und wo ich das “Klassik“ schon angeteasert habe: Das Aufgebot der Strecken beinhaltet durchaus mal die eine oder andere Strecke mit richtigen klassischen Verlauf und Umgebung. (Monza, Hockenheimring und Silverstone) Nun aber wieder zu etwas Positiven! Bemerkenswert sind ebenfalls die schön 1:1 nachempfundenen Cockpits der Fahrzeuge. Was mich persönlich bei diesem Titel sehr reizte, war die Ansicht des Fahrers mit aufgesetzten Helm-Effekt. Jener, der tatsächlich vorher nur bei Project Cars auftauchte, ist ebenfalls wieder mit dabei.
Ich hatte allerdings das Gefühl, das die Entwickler bei dieser Ansicht die Neigung und Blickverfolgung für Kurven noch etwas verstärkt haben. (Empfinde ich als extrem positiv.) Zurück aber zum Thema. Neben der Option seinen Fahrer vom der Ausrüstung her zu bestücken, kann man auch seine eigenen Fahrzeuge lackieren. Zwar bietet das Spiel keine Online-Datenbank, wo man die Kreationen von anderen herunterladen und nutzen kann, aber dafür bietet es die Möglichkeit, seine Kreation von einem Auto auf alle anderen zu übertragen. Soweit sehr gut gemacht, allerdings gibt es im Spiel selbst mit eigenen Lackierungen einige Probleme. So passierte es bei mir regelmäßig, dass innerhalb der Meisterschaft ab dem zweiten Rennen die Lackierung komplett verschwindet. Es wird einfach die Grundlackierung wieder genommen. Dies passiert auch willkürlich bei vereinzelten Events. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass dieses Feature bei sowas total überflüssig ist, wenn es eh nicht in jedem Rennen auftaucht. Das Gleiche passiert auch bei Lackierungen die vom Spiel zur Verfügung stehen. Übrigens kann man auch die Reifen, Felgen und Felgengröße über die Lackierung anpassen. Was mich am Editor sehr störte, war die Begrenzung von einem Sticker pro Fahrzeugteil. Es wird einem nicht die Möglichkeit gegeben, andere Aufkleber miteinander zu kombinieren, geschweige mehrere an einem Fahrzeugteil zu platzieren. Einfach, steril und stupide – Ein Aufkleber pro Partie. Das kann schon etwas nerven und zeigt wieder mal, dass viel Potential wieder mal verschenkt wurde.
Konsolenversion mit mehr schwächen?
Slightly Mad Studios haben es bereits seit dem ersten Project Cars nicht wirklich geschafft, ihre Titel für die Konsolen bestmöglich zu optimieren. Allen voran stießen die Xbox One Versionen immer sehr kritisch hervor. Leider muss ich dies auch bei diesem dritten Teil wieder einmal bestätigen. Festhalten sollte man allerdings, dass ich über die Optionen die Grafikqualität auf Beste oder Performance stellen kann. Dies soll zumindest für ein flüssigeres Spielerlebnis sorgen. Doch mal ehrlich: Würdest du auf Performance stellen, wenn du eine Xbox One X besitzt und du weißt, dass es eigentliche eine Top-Konsole ist! Garantiert nein. Doch was erwartet mich unter der besten Grafikeinstellung?! Bei einigen Strecken und einem hohen Fahrzeugaufgebot kannst du davon ausgehen, dass die Bildrate spürbar absinkt. Nicht extrem aber es ist ein leichtes ruckeln und holpern zu spüren. Wie gesagt, es ist nicht durchgängig. Doch PC3 auf der Xbox One X hatte noch mehr Probleme. Kantenflimmern am Rande der Spielwelt, Soundaussetzer beim Betrachten der Wiederholungen, die Lackierungen verschwinden immer wieder in den Meisterschaften/Events, der Fotomodus weist bei Regen deutliche Mängel auf und wer seine Wiederholungen speichert, bei dem kann es vorkommen, dass er nicht mehr aus der Sitzung herauskommt. (Neustart des Spiels erforderlich.) Ich denke mal, das du meine aktuelle Haltung zu PC3 so langsam kennst und dennoch muss ich die allgemeine Grafik noch etwas kritisieren. Und zwar fehlen mir an vielen Stellen nicht nur etwas mehr Details, sondern auch an den Wettereffekten hat sich überhaupt nichts geändert. Ich hatte erwartet, dass man wenigstens da noch einmal etwas mehr nachlegt. Allein anhand dieser Auflistung zeigt sich aktuell ein recht negativer Trend, speziell bei Xbox One (X) Spieler ab. Ich hoffe das die Entwickler bald ein Update hinterher schieben, der die vielen Fehler behebt.