Prison Tycoon: Under New Management
Hinweis der Redaktion:
Der Test basiert auf die Basis-Version und somit ohne die beiden neueren DLCs, welche unter Umständen ein paar Erweiterungen mit sich bringen.
Achtung, Achtung! Willkommen in meinem Gefängnis!
Wie bei jedem Spiel dieser Art, geht es im Grunde darum, ein Gefängnis aufzubauen, Strafgefangene zu Betreuen und sie zu Therapieren. Das Therapieren und anschließende Entlassen ist übrigens das oberste Ziel im Spiel. Dank entsprechender Mitarbeiter und vielen vielen Sitzungen, können Häftlinge irgendwann ein normales Leben führen. Doch meine Tätigkeit ist deutlich größer als nur das Bauen selbst. Personal einstellen, Bereiche zuteilen, neue Objekte und Räume freischalten und zusehen, das alles in geregelten Bahnen verläuft. Doch wie ist die Grundausstattung des Spiels? Im Fokus stehen gleich fünf verschiedene Regionen, in denen ich mein Gefängnis aufbauen kann. Die Entscheidung sollte mit Bedacht getroffen werden, denn jede Region hat ihre Vor- und Nachteile. Zum Beispiel muss ich in der Region “Tundra“ zusehen, so viele Heizungen wie möglich zu bauen, damit die Gefangenen und Mitarbeiter nicht frieren. Die Nächte werden da nicht selten extrem kalt. Und da wäre ja noch der Strompreis. Und so zieht sich das durch jede Region des Spiels. Direkt im Auswahlmenü kann ich am unteren Rand den Sandbox-Modus zu- oder abschalten. Die dezente Platzierung hat damit zu tun, als dass dieser Modus im Sommer erst nachträglich hinzugefügt wurde. Im Sandbox-Modus hast du natürlich die freie Handhabe über alles. Okey… Fast alles! Du hast unendlich Geld, musst dir jedoch weitere Bereiche und Objekte durch Prestigestufen freischalten. Aber dies geschieht in diesem Spiel auch recht schnell.
Weiterhin muss ich selbst im Sandbox-Modus für Strom, Medikamente, Wasser und Nahrung sorgen. Auf dieses Feature gehe ich gleich noch genauer ein. Der Sandbox-Modus eignet sich wunderbar, einmal alles auszuprobieren, denn im normalen Spiel wird jeder Baufehler ziemlich stark bestraft. Neben dem Sandbox-Modus gibt es natürlich auch das normale Spiel. Unterscheiden tun sich beide Modi kaum voneinander, jedoch nur durch das unendliche Geld. Eine Story gibt es nicht, dafür aber ein klar strukturiertes Tutorial und einen festen Aufbau. Zuerst das Gebäude selbst, dann die entsprechenden Zellen, Toiletten, Duschen, Therapieraum und eine Kantine. Kleine Anmerkung von mir: Die Gefängniszellen können am Anfang ruhig klein gehalten werden. Da man im normalen Spielmodus eh schon kaum Geld hat, sind größere Zellen eher Platzräuber. Eine sparsame Bauweise ist in diesem Spiel der Schlüssel zum Erfolg. Stehen die Abteilungen, geht es weiter mit dem Personal. Dieses hat natürlich verschiedene Attribute wie Erfahrung, Gehalt, Einsatzradius, Gesundheit, Ausdauer und Zufriedenheit. Interessant ist bei der Wahl der Wachen übrigens auch, das Areal/den Radius der Übersicht was sie abdecken. Da wo ich eine Wache platziere, operiert sie auch in einem bestimmten Umkreis. Mir ist aber aufgefallen, das in Notfällen die Wachen auch aus ihren Einsatzbereichen herauskommen. Eine interessante Spielmechanik, welche ich aber auch etwas kritisch sehe. So brauchte ich 7 Wärter, um das gesamte Gebäude abzudecken. Ärzte für die Krankenstation, Therapeuten und andere Mitarbeiter dieser Art, werden direkt mit dem entsprechenden Räumen verbunden. (Um einmal alle Angestelltenbereiche aufzulisten: Wache, Sanitäter, Küche, Therapeut, Gärtner und Gebäudepfleger)
Die einzigen Personen, welche alle Areal betreuen, sind die Gebäudepfleger und Gärtner. Die genannten Räume sind nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt Isolationszellen, 11 verschiedene Therapieräume (zum Beispiel mit einer schwerelos Kapsel oder eine Tanztbereich), Wachtürme, Küchen, Besucherzimmer, Apotheke, Kantine, Außenbereich-Einrichtungen und auch Personalräume. Alles wird nach und nach durch Prestigestufen freigeschaltet. In den Prestigestufen enthalten sind auch das Freischalten von entsprechenden Objekten für jeden Raum. (Pflanzen, Automaten und mehr.) Alles direkt aufzuführen, würde aber meinen Schreibrahmen sprengen. Die ersten Insassen folgen dann auch zeitnah schon. Im Empfangsbereich kann ich auf ihre Daten zugreifen und Therapieart, sowie die Zelle, bestimmen. Über diese Karteikarte ist es mir auch möglich, den Insassen zu verlegen. Zum Beispiel in die Isolationszelle. Damit keine Revolte ausbricht, muss ich immer darauf achten, dass es den Insassen an nichts fehlt. Manchmal einfacher gesagt als getan. Doch was passiert, wenn ihre Stimmung umschwenkt? Nun… Das kann man sich auch selbst beantworten. Wurde ein Häftling akzeptiert, so wandert er in seine zugeteilte Zelle. Ab diesem Zeitpunkt kann ich nun auch verschiedene Daten unter “Auswertungen“ einsehen, sowie den Behandlungsfortschritt seiner Störung, Moral, Zufriedenheit, Gesundheit, Komfort, Unterhaltung und zuletzt das wichtigste: Konfliktbereitschaft. Diese ist vor allem bei jenen Gefangenen ein enormes Problem, die schon mit einer Aggressionsstörung eingeliefert werden. Alle anderen sind mehr oder weniger harmloser Natur. Allerdings sollte man es auch da nicht so drauf anlegen. Weiterhin sehe ich auch, wie lange der Häftling mein Gefängnis besuchen wird. Der Hauptfokus sollte, neben der Konfliktbereitschaft auch auf der Behandlung seiner Störung liegen.
Eines macht das Spiel immer schwieriger
Ein Spieltag bedeutet in Prison Tycoon gleich einen Monat. Und pro Monat gibt es immer wieder neue Gefangene. Eine unglaubliche Schwierigkeit des Spiels liegt nun darin, die neuen Gefangenen unterzubringen. Im Sandbox-Modus eigentlich kein Problem, da ich hier schnell ein weiteres Grundstück und ein neues Gebäude hochziehen kann. (Sicherlich kann man auch mehrere Gebäude auf einem Geländeabschnitt bauen.) Innerhalb des normalen Spielmodus wird dies aber rasch schwerer. Und dies ist wohl das größte Übel des Spiels, denn neben der Tatsache, dass ein Spieltag gleich ein Monat repräsentiert, kommen also auch jeden Tag neue Gefangene ins Gefängnis. Werden diese neuen Häftlinge nicht zugeordnet, verweilen sie im Aufnahmetrakt, was wiederum ihre Zufriedenheit sinken lässt. Einflüsse wie zu hohe und niedrige Temperaturen beschleunigen übrigens auch die Konfliktbereitschaft der Häftlinge.
Ich hätte mir ein Feature gewünscht, in dem man irgendwie die Ströme der neuen Häftlinge begrenzen kann. Weiterhin empfand ich die Zuschüsse des Staates, für jeden Häftling, als deutlich zu gering. Sicherlich winkt ein guter Betrag bei erfolgreicher Therapie und Wiedereingliederung, doch oft ist es ein wirklich weiter Weg. Auch muss beachtet werden, für wie lange der Häftling seine Strafe in meinem Gefängnis absitzen muss. Unter dem Strich empfinde ich diese aufgezwungene Pflicht, jeden Tag 2, 3 oder 4 neue Häftlinge aufzunehmen, als sehr unfair! Teilweise bekomme ich im normalen Spielmodus gar nicht erst so viel Geld hereingespült, als das ich für die Unterhaltskosten und Baukosten aufbringen kann. An dieser Stelle passt für mich das Balancing nicht so ganz. Oder ist man verpflichtet sich gleich am Anfang extrem hoch zu verschulden? Eine Option bleibt an dieser Stelle nämlich doch: Kredit aufnehmen.
Strom, Wasser, Nahrung und Medikamente – Interessante Spielelement
Nach dem generve von immer neuen Häftlingen im Tagestakt, muss ich ein Spielelement als überaus gut gelungen hervorheben. Hierbei spreche ich von keinem anderen Bereich als die Versorgung! Für Strom, Wasser, Nahrung und Medikamente gibt es am oberen rechten Rand eine Einheiten-Übersicht. Im Laufe des Spieltages werden, abhängig von Verbrauchern, Personal und Häftlingen, viele Einheiten jeder Fraktion verbraucht. Ich muss nun dafür sorgen, das alles in einem ordentlichen Rahmen verfügbar ist. An dieser Stelle gibt es nun zwei Möglichkeiten für mich: Aus einer Liste von verschiedenen Anbietern einige Einheiten von den entsprechenden Verbrauchsgütern kaufen oder selbst produzieren. Letztere Option ist in der Anschaffung deutlich teurer und braucht Platz. Ein Generator oder eine Apotheke sind halt reine Platzfresser. Außerdem müssen diese auch durch Prestigestufen freigeschaltet werden. (Zumindest im normalen Modus) Da die Eigenproduktion allerdings auch gewisse Grenzen aufweist, sollte man sich schon genau überlegen, was der bessere Schritt ist. So oder so… Das Spielelement gefällt mir wirklich sehr gut und würde ich mir für vergleichbare Titel auch so wünschen.
Tagesplanung und kleine Spielerein
Natürlich steht für mich als Chef des Gefängnisses die Planung des Personals und der Häftlinge im Vordergrund. Zu welcher Zeit ist die Kanine geöffnet, welche Zeiten für Freizeitaktivitäten gibt es und wann ist Nachtruhe? Das alles bestimme ich über den Abschnitt “Gefängisvorschriften“. Fünf Voreinstellungen erleichtern einem das Kopfzerbrechen über die beste Kombination. Dabei müssen die Punkte Schlafen, Therapie, Freizeit, Mittagessen und Besuchszeiten unter einen Hut bekommen werden. Als nette Spielerei gibt es da noch den Abschnitt mit der Lautsprecheranlage. Natürlich bietet das Spiel eine Standardstimme und entsprechende durchsagen. Aber diese kann ich auch durch meine persönlichen ersetzen. Via Mikrofon kannst du per Knopfdruck bis zu 30 Sekunden etwas sagen. Das Spiel wandelt mein gesprochenes Wort in eine Lautsprecherdurchsage um. Klingt komisch, funktioniert aber richtig gut. Ob dies jetzt irgendwelche Auswirkungen auf die Personen im Gebäude hat, wage ich mal zu bezweifeln. Lustig ist es aber dann doch. Was wäre ein solches Spiel eigentlich ohne verschiedene Anzeigefilter? Genau! Über die Nummerntasten 1-9 kann ich verschiedene Ansichten zuschalten. Stromnetz, Zufriedenheit aller Personen, die Konfliktbereitschaft, Sauberkeit und noch einiges mehr.
Eine ideale Übersicht über die wichtigsten Punkte des Spiels, ohne eine langweilige Liste aufrufen zu müssen. Ach… Und selbstverständlich kann ich die Spielzeit stoppen, 2x oder 3x beschleunigen. Das macht zumindest das Bauen angenehmer. Und wenn ich in den gebauten Raum klicke, habe ich dort die aktuelle Temperatur, Sauberkeit, Stromverbrauch und kann diverse Bearbeitungsmöglichkeiten vornehmen. Selbst ein Klonen des Raumes ist per Knopfdruck möglich. Wie in jedem Spiel dieser Art können alle Räume auch mit mehr Objekten versehen werden, als beim erstmaligen Bau angesetzt. Je mehr desto besser! Die allgemeine Grundausstattung des Spiels ist akzeptabel aber irgendwie fehlt mir der ungemeine Fun-Faktor. Grafik, Sound und Steuerung sind recht gut aber den Spaßzündenden-Faktor gibt es hier leider nicht. Was mich am Ende dann doch noch beeindruckt hat, waren die grafischen Effekte. Schatten/Licht Wirkung in der Umgebung, Wettereffekte und das verändern von Räumen durch Einfrieren oder Verwahrlosung. Und das alles, trotz einfacher Darstellung von den Personen im Spiel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 22 Stunden 50 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
28. 11. 2022 um 23:21
29. 11. 2022 um 10:03
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