Simulieren wir mal Taktik!?
Operation Flashpoint: Dragon Rising - Article - Simulieren wir mal Taktik!?
Operation Flashpoint: Dragon Rising
21.10.09 17:30 Test
Haben die Entwickler nur den Namen von Operation Flashpoint gebraucht, oder geben sie uns einen würdigen Nachfolger?
Als Operation Flashpoint 2001 das Licht der Welt erblickte und einschlug wie eine Bombe, hatte ein Großteil der Community mit einem Nachfolger bereits viel früher gerechnet. Doch wie es kommen musste, trennten sich damals Bohemia Interactive Studios (Entwickler des preisgekrönten Operation Flashpoint) und Codemasters (damals Publisher) aus unergründlichen Tatsachen. Bohemia und Codemasters gingen danach eigene Wege. Bohemia brachte 2006 einen inoffiziellen Nachfolger namens ArmA auf den Markt, 2009 wurde der zweite Teil ArmA2 veröffentlicht und Codemasters bastelte an eigenen Spielen. Nun wollen wir doch mal schauen, ob Codemasters, die die Namensrechte an Operation Flashpoint halten, in der langen Zeit einen vernünftigen und würdigen Nachfolger erschaffen haben. Zum Einsatz kommt die EGO Engine, die bereits aus Colin McRay Dirt bekannt ist. Natürlich haben die Entwickler enorm an der Engine schrauben müssen, um so eine Umgebung zu schaffen und auch die Größe von 220 Quadratkilometer einzuhalten. Für diese Mapgröße musst du auch Abstriche machen. Eine "schmacko fatzo Engine" ala Crysis bekommst du nicht zu Gesicht, trotzdem ist sie absolut in Ordnung für ihr Alter von etwa zwei bis drei Jahren. Singleplayer Das Intro ist bereits bekannt und erzählt dir erstmal den Hergang der Story. Warum und weshalb bist du auf Skira gelandet? Viel Drumherum gibt es nicht, zu Beginn der Kampagne eine kurze knappe Einleitung, die vom Hauptquartier über Lage, Feinde und eventuelle Gefahren informiert. Ein kleiner Lageplan und eine detaillierte Info, sonst nichts... aber das haben die Entwickler auch damit entschuldigt, dass sie aus einer Militärsimulation einen Taktik-Shooter gemacht haben. Kurz zur Erläuterung: Viele Spieler gehen heute noch davon aus, dass Operation Flashpoint ein Taktik-Shooter ist, aber da liegen sie falsch. Der Begriff Militärsimulation war früher noch nicht geläufig, daher betitelten viele dieses Game mit Taktik-Shooter. Mit ArmA 1 und 2 steht auch jetzt auf dem Cover Militärsimulation, zumal auch der Ursprung genau dort liegt. Ich sage da nur Virtual Battlespace. Nun zurück zum "Taktik-Shooter" Operation Flashpoint: Dragon Rising. Nach der Einweisung erstmal Steuerung im Hauptmenü überprüft und kontrolliert, eine Menge zum agieren und interagieren. Ob ich das alles brauchen werde? Schnell stellt sich heraus, dass es auf Schnelligkeit ankommt, immer wieder werden Zeitbegrenzungen gefordert und ich muss sie einhalten. Dabei gerate ich immer wieder in einen Hinterhalt oder in überraschendes Feindesfeuer, das ich kontrolliert erwidere und den Feind gegebenenfalls ausschalte. In manchen Situationen erkennt der Feind auch selber, dass er keine Chance hat, umgekehrt musste ich auch feststellen, dass ich meine Strategie überdenken muss und einen anderen Weg finden sollte. Oft kam es auch ganz anders, ich war tot und konnte nichts machen. Ein Sniper in der Ferne der uns allesamt auflauerte und ausschaltete. In anderen Situationen hätte ich aber auch auf meine Kameraden verzichten können. Zum Beispiel verraten Sie sehr oft meine Beobachtungsposition, obwohl der Befehl zum ruhigen Verhalten ausgegeben wurde, oder rennen bei Feuergefechten einfach ohne Sinn und Verstand in ein Mündungsfeuer, toll, Kamerad am Boden und wer ist wieder Schuld? Ab vor´s Kriegsgericht! Nein soweit sind wir noch nicht. Also nochmal neu geladen und einen neuen Weg gesucht. Zum Teil sind meine Kameraden aus einer Eliteschule, im anderen Moment so dumm, dass ich sie sofort im wirklichen Leben austauschen würde. In einigen Momenten ist die KI aber wiederum so gut, dass sie schon alles weg mäht, obwohl ich nicht mal einen Pixel bewegen sah. Dann schau ich auf die Position, Tatsache, haben sie ein ganzen Squad ausgeschaltet, ohne das ich davon wusste. Hätte ich doch mal öfter die Karte benutzt, dachte ich mir so. Die Karte ist ein gutes Befehlsinstrument, mit dem kannst du ganz in Ruhe erstmal die Situation anschauen und dann deine drei Kameraden individuell steuern, die Feinde ausschalten oder ein Haus stürmen usw. Diese Komponente ist wirklich erste Sahne und auch gut umgesetzt, es lohnt sich diese einzusetzen. In einigen Fällen ist es auch unabkömmlich. Du wirst es sehen! Multiplayer Im Multiplayer Modus stehen mehrere Möglichkeiten offen, entweder du zockst nochmal die Kampagne zu viert mit Freunden und anderen Leuten die sich im Internet befinden durch, oder wählst eine der Vernichtungskarten, indem es darauf ankommt, die gegnerische Seite so schnell wie möglich auszuschalten. Damit es zu knackigen und schnellen Gefechten kommt, sind die Karten im Multiplayer auf eine Größe von 16 Quadratkilometer begrenzt, außer natürlich im Koop-Modus. Kein langes Suchen oder Umher rennen, einfach den Kriegsschauplatz betreten und schon fliegen einem die Kugeln um die Ohren. Kein Zuckerschlecken sag ich euch. Hier ist auch wieder ein wenig Einübungszeit oberste Pflicht, zumal erst herausgefunden werden muss, welchen MP-Modus jeder bevorzugt. Der MP Modus ist in der Verkaufsversion ein wenig verbuggt, sehr oft sind die Pings einfach zu hoch, das liegt daran, dass es keine dedizierte Serverversion gibt, außerdem lässt sich Codemasters Zeit mit den Quazal Servern, die laufen bisher noch nicht flüssig. Daran wird aber bereits gearbeitet, außerdem möchten die Entwickler gleich den Bug mit den unbesiegbaren KI-Soldaten im MP beheben. Man hat uns versprochen, all diese Fehler in einem der ersten Patches zu beheben. Sounds und Geräuschkulisse Die Sprachausgabe ist sehr gut gelungen, alle Sprachen können eingestellt werden und sind sehr gut lokalisiert. Die Synchronsprecher geben ihr bestes und das hört man auch. Mit so einem militärischen Touch bekommst du über Funk so einiges an Informationen, die dir im weiteren Verlauf weiter helfen werden. Die monströsen Tanks und LAV´s (Truppentransporter) hätte ich aber gerne einige Male selber gesteuert, von außen hören sie sich sehr gut an, sehr realistisch, doch wie ist das innen? An den Sounds gibt es eigentlich so gut wie nichts zu meckern, da haben sich die Entwickler auch echte Profis zur Seite geholt und ziemlich viel Zeit in diesen Bereich investiert. Das ist auch gut so, überall in den Gefechten rummst es nur so, die Gewehre rattern und wenn dann noch ein Kampfheli ins Geschehen eingreift, na dann gute Nacht. Da habe ich mich das erste Mal erschrocken, du wirst es beim spielen schon merken, was ich meine. Aber diese Momente sind einfach unverwechselbar und einzigartig, sie bleiben einfach im Gedächtnis und schmälern in keinster Weise das Spielerlebnis. In diesem Momenten liebe ich Operation Flashpoint: Dragon Rising, ein mittendrin Gefühl wie schon lange nicht mehr. Umgebung Die Umgebung ist umfangreich, schier meilenweit, aber auch nicht alles. Was zum Beispiel negativ aufgefallen ist: Wenn du einen Wegpunkt aus lässt und den übernächsten ansteuerst, du dich jedoch aus unerfindlichen Gründen zurück ziehen musst, dann geht das eventuell gar nicht, da ist eine imaginäre Wand. Ich konnte mich dann in mehreren Situationen nicht zurück ziehen und mein ganzes Team wurde ausgelöscht. Ähnliche Situationen habe ich im Testmuster öfter erlebt. Also nochmal von vorne geladen und die Wegmarken eingehalten, jetzt schlage ich mich weiter durch. Der Spieler bekommt zwar eine Menge zu sehen, doch wenn du mal den Gefechtslärm abschaltest, siehst du zwar eine tolle Umgebung, doch sie ist so leblos, es passiert einfach nichts auf ihr, keine Tiere, keine Zivilisten oder ähnliches. Nichts, nur du und der Feind...., doch sorry, ich glaube ich hatte gestern den ersten Schmetterling gesehen, hihi. Das schmälert aber auch nicht der tolle Sonnenunter- und aufgang oder die immer anders aussehende Umgebung in anderen Lichtverhältnissen. Fazit Alles in allem eine runde Sache dieser Taktik-Shooter, nur die fehlenden Fahrzeuge in der Kampagne stören doch immens, außerdem ist die Künstliche Intelligenz in manchen Situationen nicht die, die ich mir vorgestellt haben. Anstatt mir zu helfen, laufen sie mal schnell ins eigene Feuer oder sehen Feinde die in fünf Meter vor einem liegen überhaupt nicht. Doch so wie ich jetzt über die einzelnen Dinge meckere, muss ich auch die taktische Befehlsgewalt loben, das HUD ist wirklich gut gelungen und kann in Sekundenschnelle Befehle an Kameraden übergeben. Es ist auch nicht überladen, jedoch ist ein wenig Einarbeitszeit absolute Pflicht. Der Missionseditor hätte ein wenig benutzerfreundlicher gestaltet werden können, welcher User wird sich da reinfrimeln? Erstmal keine deutsche Ausgabe, alles Englisch und doch zu Anfang ein wenig kompliziert. Hier ist Ausdauer gefragt. Ein würdiger Nachfolger ist es nicht, dennoch hat das Spiel taktische Tiefe und sollte dem einen oder anderen viel Spielspaß bereiten. Die Versprechen die am laufenden Bande abgegeben wurden, sollten nicht so ernst genommen werden, im Laufe der Zeit wurden viele Abstriche gemacht.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Overthon21.10.09 18:32
diesen durchsichtige wände bug hatte ich nicht, also kein einziges mal, und ich finde leider das du den MP deutlich zu hoch bewertest, oder nicht genügend kritisierst, der ist momentan leider noch die volle katastrophe !
wenn Oings um 120 schon gut sind, na dann gute nacht in einem shooter, das geht vielleicht in WoW ...
Nino21.10.09 19:15
Meine Meinung Over.

Und eigentlich soll doch nur der Coop richtig rocken, oder nicht?

Dummerweise kann ich mir noch kein Urteil darüber bilden, da meine verkackte Grafikkarte nicht kommen will. :(
Overthon21.10.09 23:33
COOP rockt sehr !
MP stinkt leider immer noch, allein wegen dem Quazal mist, 30 leute auf meiner 6000 leitung, das schockt einfach überhaupt nicht
Stavanger22.10.09 08:16
Over, das kann ich nicht bestätigen, spiele fast jeden Abend ein paar Runden, klar die Pings sind nicht die besten, ein paar Bugs sind auch noch, aber alles bis 200´ter Pings ist spielbar. Kannst gerne heute Abend mit uns zocken, mein Kumpel der mit mir zockt, hat auch ne 6000 Leitung und sogar manchmal ein besseren Ping als ich (hab ne 8000). Es macht eigentlich auch richtig gaudi, wirklich. In der Regel sind die EU Server die besten und alle unter 200´ter Pings im Game, umso niedriger, umso besser natürlich, weisst ja selber. Du bist gerne eingeladen und ich würde mich auch freuen, wenn sich die/der eine oder andere einfinden würde. Wir sind in der Regel ab 21.00Uhr im ePrison TS und zocken dann gut und gerne 2 bis 3 Stunden.
nilius22.10.09 10:25
hab auch gestaunt, bei der scharfen Kritik immerhin noch ne 81%, nett schlecht...
das hiesse ja, Fans des Spiels sind mega enttäuscht, aber Frischlinge können bedenkenlos zugreifen?
Stavanger22.10.09 10:53
Ja das Spiel hat Potenzial nile, es ist gut umgesetzt, jedoch zu früh veröffentlicht und mit vielen Fehlern behaftet. Wer auf Taktik steht, wird sein Spass haben, aber auch die alten OFP Hasen könnten damit Spass haben. Ich habe auch schon viele im MP gesehen, also so schlecht scheint es ja auch nicht zu sein. Jedoch bin ich der Meinung und nicht nur ich, daß es für einen würdigen OFP Nachfolger nicht reicht. Dafür gibt es zwar Punktabzug, die aber nicht so ins Gewicht fällt. Hier wird nur die fertige Materie bewertet, ohne Einfluss meiner eigenen Meinung. Wenn das Spiel fertig gewesen wäre, die Kampagne ein paar Missionen mehr gehabt hätte und der Editor ein bisschen benutzerfreundlicher, dann hätte ich sogar eine 90´ger Wertung mit Award vergeben.

PS: Ich kann meine eigene Review bewerten... soll garantiert nicht so sein.
CmdUnknown26.10.09 17:35
der Fakt, dass man einen Xbox360 Kontroller benutzen kann ist schon FAIL genug. Multiplayer ist mehr als langweilig - Joystick unterstützung gibt's keinen. Singleplayer ist genauso lächerlich, wie die idee einen FPS von der Konsole auf PC zu konvertieren.
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Erstellt von Stavanger
Zuletzt online: 1 Jahr 11 Monate
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Test
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21. 10. 2009 um 17:30
21. 10. 2009 um 17:30
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