Werde zum Skater-God
OlliOlli World - Article - Werde zum Skater-God
OlliOlli World
30.03.22 10:13 Test
Das OlliOlli Franchise wurde mit OlliOlli World erweitert und unterzieht sich meinem neusten Test.
OlliOlli ist zurück! Das bekannte Skateboard-Jump´n´Run Spiel geht mit OlliOlli World in die nächste Runde und diesmal größer und mit besserer Grafik. Ich habe mir das Spiel für dich angesehen und dabei fast die Finger gebrochen.

Altbekannte Charaktere aus dem OlliOlli Universum feiern ihre Rückkehr

Eine gute Nachricht an alle, die die vorherigen OlliOlli Titel kennen: Es sind auch in diesem Titel viele, wenn nicht sogar alle, Charaktere aus dem OlliOlli Universum dabei. Doch worum geht es in diesem Spiel eigentlich? Ich als Spieler lande auf Radlandia. Dieses Land, welches sich aus fünf großen Bezirken zusammensetzt, wurde laut einer Legende, von fünf unsterblichen Skatergottheiten erschaffen. Diese Gottheiten stiegen nach der Erschaffung auf, in höhere Sphären und warteten auf einen Skater, der alle fünf ihrer Skills mit Bravour meistern würde, nur um ihn letztendlich als Vertreter auserwählen zu können. Genannt wird diese Person dann: Skatewunder. Auf die genauen Aufgaben des Skatewunders gehe ich nun nicht weiter groß ein, denn dies erklärt das Spiel im Intro von alleine. Fakt ist: Jede Generation sucht ein neues Skatewunder. Und genau hier komme ich nun ins Spiel. Ich werde mit meinem Charakter alle fünf Bezirke nacheinander meistern und mich den Bewehrungsproben und Herausforderungen stellen. Doch nicht allein! Die Crew des bisherigen Skatewunder steht mir zur Seite. Da wären Mike, Suze und Paps. Sie werden mir die ersten Schritte zeigen und mich von Level zu Level immer weiter Fordern. Im Fokus rückt auch Mike, welcher mir bei jedem Level noch drei Zusatzherausforderungen aufgibt.

Beim Erledigen gibt es immer wieder neue Items für meinen Charakter. Abseits der Belohnung von Mike, sorgt auch das Überschreiten von gewissen Punktegrenzen für einen Item-Regen. Doch weg von der Crew, zu meinem Charakter. Diesen kann ich aus einer Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten frei gestalten. Dadurch, dass sich pro Level, durch das absolvieren der Grundmissionen, sowie auch den Herausforderungen von Mike, immer wieder neue Kleidungsstücke und Teile für das Skateboard freischalten lassen, wird auch der Umfang rasch immer größer. Allein das Customizing meines Charakters ist schon enorm. Gesicht, Haare, Figur, Körpergröße, Hautfarbe, Kleidung (Unterteilt in Hemd, Jacke, Hose, Socken, Schuhe und mehr…) bis hin zum Skateboard und dessen Grundbestandteile. Das alles kann individualisiert werden. Ich wurde förmlich am Anfang erschlagen. Weiterhin gesellen sich auch verschiedene Antritts und Bremsanimationen des Charakters hinzu. Nachdem ich meinen Charakter soweit gestaltet habe, geht es direkt auf die erste Karte, wo ich auch schon die Crew kennenlerne und die folgenden Schritte bespreche. Übrigens kann man mit der Crew auch kleinere Dialoge führen. Zumindest auf ihre Frage, mit einer sehr sehr kleinen Anzahl an Antwortmöglichkeiten, antworten. Alle Dialoge im Spiel werden textlich mit Sprechblasen geführt. Hinzu kommen entsprechende Geräusche und Töne, die den Dialog noch passend untermalen. Ach… Und da wäre noch die recht stimmige Musik, welche mir auf Anhieb gut gefiel. Es sind sehr gut ausgewählte Tracks, die das Spiel spaßiger machen.

Wenn der Controller fliegen lernt

OlliOlli World ist nichts für ungeduldige oder jene, die recht schnell die Fassung verlieren. Am Anfang sind die Abläufe noch recht einfach, doch rasch steigt die Anforderungskurve. Vor allem, weil man ja gerne auch die Herausforderungen von Mike ebenfalls abschließen möchte. Nach dem vierten und fünften Level habe ich es aber aufgegeben und verschiebe dies auf später. Die eigentliche Tätigkeit meines Charakters ist natürlich das Skaten einer Strecke von A nach B. Diese kann aber extrem vielseitig und überaus anspruchsvoll sein. Mal kann ich nur über erhöhte Kanten oder Rohre grinden, dann wiederum müssen die Sprünge extrem gut gelingen und letzten Endes muss ich versuchen, nicht einmal den Kontrollpunkt zu nutzen. Neben der Hauptaufgabe, die Strecke zu schaffen (wenn Optimal, dann auch ohne das Nutzen von Kontrollpunkten), wird die Punktezahl gezählt. Jeder Trick, jede Aktion wird mit Punkten bewertet. Und dabei gilt, wie bei jedem Skater-Spiel: Je mehr Tricks in Kombination, desto mehr Punkte gibt es. Gespielt wird aus der 2D Seitenansicht. Ich möchte die Bezeichnung Skater-Jump´n´Run nicht ganz so stehen lassen, aber in erster Linie guckt man tatsächlich nur von einer Seite auf die Spielwelt. Nach einer Weile wirkt es jedoch nicht so. Zu verdanken hat man das einem sehr guten Leveldesign mit gewisser Umgebungstiefe. Generell kann ich sagen, gefällt mir die Allgemeine grafische Gestaltung, die Charaktere und das Tempo des Spiels selbst.

Sicher… Jemand wie ich, der von OlliOlli bisher noch nie etwas gespielt hatte, der muss sich am Anfang etwas einleben. Und auch die weiterführenden Level machen es auf keinen Fall einfach. Zum Glück gibt es so gut wie keine großen Beschränkungen als Hindernisse. Wichtig ist meistens, einmal den Level durchzuspielen. (Unter Umständen auch mit der Nutzung von Kontrollpunkten) Ganz egal wie oft mein Charakter verunfallt ist und ich am Kontrollpunkt neu starten musste. Aber natürlich, will man als Spieler auch ein paar Belohnungen freispielen, weshalb man freiwillig sich noch einmal an den Level versucht. (Oder vielleicht auch Zwei, Drei, Fünf, Zehn…. mal.) Alle fünf Bezirke haben im Übrigen ihr vollkommen eigenes Design, eine besondere Aufmachung und natürlich auch die etwas anderen “Einwohner“. Bei elementaren Features, gibt es auch immer ein Probetraining. Eine Art Teststrecke, wo ich den neuen Trick oder die neue Funktion direkt ausprobieren kann. Abseits der normalen Level verbirgt das Spiel noch Speziallevel mit, die einen enorm fordern können. Theoretisch die richtige Abschlussprüfung zu den letzten Aktionen. Objektiv gesehen bietet jeder Bezirk gleich drei Leveltypen: Story-Level, Nebenquests und die (Optimalen) Speziallevel. Ich muss nicht erwähnen, dass die Story-Level, der elementare Teil des gesamten Spiels sind. Übrigens habe ich schon erwähnt, dass man seine absolvierten Durchgänge auf einer Karte in einer Wiederholung ansehen kann? Darin werden auch die Punkte, als auch die Namen der entsprechenden Tricks, angezeigt. (Okey… Werden sie zwar auch im Spiel direkt, aber während des aktiven Durchgangs konzentriert man sich ja auch auf andere Sachen.)

Kampf gegen Rivalen und der Highscore

Was wäre OlliOlli World für ein Skatespiel, wenn es nicht um Punkte gehen würde? In diesem Abschnitt dreht sich alles um die passiven Online-Features des Spiels. Innerhalb des Highscoreboards jedes Levels, kann ich mich sowohl mit der Community, als auch mit meinen Freunden messen. Wer hat die meisten Punkte gemacht und wie viel muss ich nachlegen? Davon ab, analysiert das Spiel nach dem ersten erfolgreichen Absolvieren der Strecke/des Levels, gegen welchen Rivalen ich vom Highscoreboard antreten muss. Dabei zählt das Spiel immer den naheliegenden. Einen direkten Mehrspieler oder eine Highscore-Ghost-Funktion (sodass man theoretisch den Geist des Rivalen sehen kann) gibt es im Spiel leider nicht. Damit ich aber sehen kann, wie jemand so viele Punkte erreicht hat, gibt es die Einsicht in die Wiederholung jedes Spielers auf Abruf im Highscoreboard. Manchmal hilft es halt zu wissen, wie andere so viele Punkte erspielen konnten. Am Ende des Abschnitts noch etwas spezielleres. Zwischen den Leveln, also in den kurzen Ladesequenzen, werden einem immer irgendwelche Skater in einer gewissen Pose gezeigt. Dabei handelt es sich keinesfalls um irgendwelche Randoms, sondern es sind die Charaktere anderer Spieler. Da jeder Spielercharakter individuell gestaltet werden kann und das Spiel von Level immer mehr Items und ähnliches bietet, sind fast alle gezeigten Spielercharaktere so individuell, wie die Person selbst die sie steuert. Einfach nur genial!

Spezialisierungen, Gnarvana und Trickipedia

Komme ich hier nun zu einem Part, der erst nach dem Abschluss des ersten Bezirks freigeschaltet wird. Die Rede ist von den Spezialisierungen und dem Gnarvana. Letzteres ist ein Ort der Skategötter und ermöglich es mir, sowohl an der Gnarvana-Liga, als auch eigene Level zu erstellen. Genau! Das Spiel hat einen kleinen Level Editor, bei dem man mit ein paar Eingaben zufällige Level heraus bekommt. Je mehr Bezirke ich komplett von der Story her absolviere, umso mehr Leveldesigns stehen mir im Editor zur Verfügung. Teilen kann ich diese Level dann mit der “Postleitzahl“, die jeder Spieler dann im entsprechenden Unterpunkt eingeben und dann auch bespielen kann. Ein kleines cooles Gimmick ist dabei die Anzeige dieser Postleitzahl im aktiven Spiel. Das hat zum Beispiel beim Streamen oder beim Aufnehmen von Videos einen gewissen Vorteil, da es sichtbar platziert wurde. Ein anderer Spieler kann so direkt diesen Levelcode aufschreiben und selbst ausprobieren. (Keine Sorge: Der Code am oberen Rand stört nicht, denn er ist transparent gehalten.) Ich persönlich finde solch einen Editor immer extrem cool und interessant. Noch interessanter ist dagegen aber der Kampf um die Medaillen in der Liga. Hier muss ich zuerst einer Liga-Gruppe beitreten, welche aus Acht anderen Spielern besteht. Und wie soll es anders sein, kämpft man hier um die Highscore des aktuellen Eventabschnitts und der Season.

Ja… Auch eine Season gibt es in dieser Liga. Anhand meiner Leistungen und Platzierung stuft mich das Spiel auch entsprechenden Ligagruppen ein. Klingt etwas komisch aber man muss wissen, dass Ligagruppen generell den Einstufungen Bronze, Silber, Gold, Platin und mehr, unterliegen. Im Allgemeinen startest du in einer Ligagruppe auf Bronze Ebene. Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit, wird der Level und die Ligagruppe gewechselt. Wie ich finde, eine sehr nette Idee, abseits der (ja sehr umfangreichen) Story noch einiges an Skateraction zu bieten. Wie bereits erwähnt, schalten sich also der Leveleditor und die Liga erst nach dem komplettieren des ersten Bezirks frei. Komme ich nun zu der Spezialisierung, welche sich ebenfalls nach dem ersten Bezirk freischaltet. Warum? Na weil ich am Ende des Bezirks auf den ersten Skatergott treffe und er so von meiner Leistung beeindruckt ist, dass er mich nicht nur nach Gnarvana einlädt, sondern auch einige weitere, speziellere Herausforderungen stellt. Schließe ich diese speziellen Herausforderungen des einen Gotts ab, so bekomme ich besondere Items. (Kleidung, Pose, Animation und mehr.) Zuletzt gehe ich noch kurz auf das Trickipedia ein. Dieses ist die ultimative Enzyklopädie was alle verfügbaren Tricks und Aktionen im Spiel angeht.

Natürlich werden Grundbewegungen meistens mit dem L-Stick erledigt. Da wäre der einfache Sprung, der Ollie und diverse Abweichungen als Trick. Dann gibt es noch die erweiterten Tricks, bei dem der R-Stick hinzugenommen wird. Ich erinnere dran: Je mehr Tricks hintereinander in Kombination ausgeführt werden, umso mehr Punkte gibt es. Und so staunt man nicht schlecht, wenn man in den Wiederholungen der Highscore-Führer echt hammerkranke Moves sieht. Ich für meinen Teil bin da nicht mehr so begabt und bin froh, wenn ich den Level ohne die Nutzung von Kontrollpunkten überstehe. Geschweige in der Luft ein paar fette Tricks anwenden kann. Was ich hier noch nicht erwähnt habe: Querpipes gibt es in diesem Spiel auch! Halfpipes sollten ja bekannt sein. Und Querpipes sind Halfpipes bei dem man nach dem Sprung auf der anderen Spur wieder herunterkommt. Generell bleibt es bei diesem Spiel fast nie auf einer eintönigen Einzelspur. Oft kann ich auf eine sogenannte “Krasser Parcours“-Spur wechseln. Sie bietet viel mehr Dinge zum Springen, Grinden und Erkunden. Moment! Erkunden? Was man schnell beim Skaten vergisst, ist die Story selbst. In manchen Story-Leveln treffe ich auf geheime Stellen oder Figuren der Spielwelt, die… Naja sagen wir mal “spezielle“ Aktionen tätigen. Mehr möchte ich da aber nicht hinausposaunen. Genauso wenig wie der weitere Werdegang meines Charakters im Spiel.

Der Blick auf das Technische

Der allererste wichtige Hinweis ist: Das Spiel lässt sich NUR mit Controller spielen! Tastatur am PC geht nicht. Und ehrlich gesagt, ist das Spielen mit Controller bei diesem Titel auch eine Wohltat. Um alles einmal objektiv zu sehen. Der Umfang ist genau richtig und die Entwickler haben nicht zu viel versprochen. Die Grafik, sowie die Animationen, das Leveldesign und die Figuren sind super gestaltet. Und das trotz einfacher Comic-Darstellung. Die einfache Grafik entwickelt im Spiel eine ungemeine Umgebungstiefe, sodass das Spielerlebnis absolut nicht gestört wird. Was besonders wichtig bei solch einem Spiel ist, sind flüssige Spielabläufe und eine gewisse Fairness bei den Strecken. Und auch dies ist Roll7 hier extrem gut gelungen. Eigentlich gibt es kaum einen Grund Frust bei den verschiedenen Leveln zu schieben, denn weiter kommt man trotz mehrmaligen Nutzen des Kontrollpunktes. Das Freischalten und die Punkte sind eher Beiwerk. (Zumeist können viele Items einfach mit einer guten Punktezahl gesammelt werden können.) Weiter geht es mit dem Sound und der Musik. Die Dialoge, am Start jedes Levels, werden zwar nur mit Geräuschen untermalt aber das ist nicht schlimm. Sprechblasen sind mittlerweile auch wieder In!

Was die Musik angeht, so haben die Entwickler da ein gutes Händchen gehabt. Es sind teilweise recht schöne Stücke dabei, die einen sogar etwas pushen. Besondere Erwähnung verdient auch das schnelle Umschalten von Musikstücken über die Tasten LB und RB. Nun weiter zum Gameplay und der Steuerung. Und was soll ich sagen… Auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Blick ich noch zur Story und dem Storytelling. Auch dies ist im Grunde Geschmackssache aber genau passend für dieses Spiel. Gut… An manchen Stellen hatte ich schon das Gefühl, das alles sehr oberflächlich gehalten wurde ABER man möchte sich ja auch nicht 15 Minuten mit nur einem Thema oder einem Dialog beschäftigen. Daher ist das, was dich in diesem Spiel erwartet schon wirklich gut. Um alles etwas abzukürzen: Es ist wahrlich ein tolles Skateboard Jump´n´Run Spiel, ob man dieses Genre mag oder nicht. Ich für meinen Teil konnte, bis auf das Fehlen eines direkten Mehrspielers, kein gravierenden Probleme/Fehler oder negative Dinge erkennen. So muss das sein. Was ich übrigens besonders schätze, ist dieser fehlende Zwang unbedingt alle Herausforderungen und Nebenziele meistern zu müssen. Es ist in meinen Augen eine Art von Fairness, was ich hier auch sehr würdige.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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30. 03. 2022 um 10:13
14. 04. 2022 um 08:24
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