Die Fahrerkarriere – Immer noch eine Nummer für sich
Weiterhin gibt es natürlich die umfangreiche Fahrerkarriere, in der ich einen Piloten individuell anlege und mich mit diesem von der kleinsten Klasse (der RedBull MotoGP Rookie Cup) hoch arbeiten muss. (Über MeinGP kann ich übrigens jederzeit einen weiteren Fahrer individuell anlegen.) Im Gegensatz zur Managerkarriere bekomme ich hier keine Credits, sondern es zählen nur Ruf-Punkte und die Erfahrungspunkte für die verschiedenen Attribute des Fahrers. Es geht in diesem Modus viel weniger um die Selbstständigkeit, als fiel mehr um den steigenden Erfolg mit einem Team. Mein Pilot unterschreibt also bei einem Team und erfüllt seine Ziele. Bin ich besser als der Rest, so gibt es die Möglichkeit ein anderes Team zu suchen und dort in eine höhere GP Klasse aufzusteigen. So eine Chance bekommt man übrigens direkt am Start der Fahrerkarriere, denn in einem kurzen Infotext wird erwähnt, das mein Pilot sich im Rookie Cup super bewährt hat und er sich in den letzten zwei Rennen der Saison von seiner besten Seite zeigen solle. Das bedeutet natürlich, möglichst erster werden. Leider scheiterte ich hier an der Fehleinschätzung des Schwierigkeitsgrades und kam meistens nur unter die Top10. Das Resultat war dann, das ich nun eine neue komplette Saison im Rookie Cup absolvieren muss.
Im Gegensatz zur Managerkarriere sind die auswählbaren Menüpunkte auf ein Minimum reduziert. Klar... denn als Fahrer habe ich ja keine leitenden Aufgaben und muss mich auch nicht auf die Forschung konzentrieren. Lediglich das Aussehen und die Kleidung kann gewechselt werden. An dieser Stelle sei angemerkt, das Milestone eine überaus große Anzahl an offiziellen Marken und 1:1 Nachbildungen von original Kleidungsstücken integriert haben. Nach Marken aufgereiht, kann ich mir Helme und Kleidungsstücke nach meinem willen aussuchen. (Vorhandene Ruf-Punkte vorausgesetzt) Achja... und auch der Pilot kann nun etwas mehr individuell gestaltet werden als bisher. Bleibe ich noch kurz bei der Lizenzpalette, denn Milestone haben auch bei MotoGP 17 wieder die komplette MotoGP Lizenz mit allen offiziellen Strecken, Lackierungen, Sponsoren, Piloten, Team- und Event-Namen bekommen. Übrigens hält mich bei beiden Karriere-Modi immer Thomas King auf dem laufenden. Er ist meine rechte Hand und informiert mich immer über das aktuelle Geschehen und über besondere Vorkommnisse. Dies passiert meistens über das E-Mail Fach, welches bei beiden Modi zur Verfügung steht. Wie ich bereits weiter oben erwähnt habe, wird irgendwann die Zeit kommen an dem ich ein anderes Team wählen muss und genau hierfür haben die Entwickler auch den Teams bestimmte Attribute verpasst. Diese nennt man Teamleistung uns spiegelt sowohl den Stand des Bikes, als auch die des Teams wieder. Ein Team mit einer niedrigeren Leistung ist selbstverständlich schlechter als ein Team mit höheren Zahlen. Dies sollte man durchaus bei seiner Teamwahl beachten.
Keine halben Sachen im Einzelspieler
Den meisten Text habe ich nun den beiden, teils sehr umfangreichen, Karriere-Modi gewidmet, doch nun kommen die restlichen Spielmodi, welcher der Titel für uns bereit hält. Unter dem Begriff "Schneller Modus" finden sich die Spielmodi Grand Prix, Zeitrennen, Meisterschaft und Splitscreenrennen. Ich denke das ich diese bekannten Modi nicht weiter vorstellen muss. Bei fast allen können Länge, Hilfen und Renneinstellungen vorgenommen werden. In der Meisterschaft kann sogar der Rennkalender geändert werden. Am interessantesten von allen ist natürlich der Splitscreen-Modus in dem zwei Spieler an einer Konsole (oder am PC) um die Wette fahren können. Hierbei muss man auch keine Angst um grafische Einbußen haben, denn alles lief recht flüssig und sauber. Wahrlich sucht man bei vielen Rennspielen mittlerweile vergebens nach einem Splitscreen, doch MotoGP 17 hat einen. Was für dich noch interessant sein könnte ist die Tatsache, das man sowohl die offiziellen Fahrer, als auch den eigenen, für alle Rennen nutzen kann.
Darüber hinaus bietet das neue Motorradspiel auch die historischen Motorräder aus längst vergangener Zeit. Egal ob 125ccm 2 Takter oder MotoGP 4 Takter, es sind alle bekannten Fahrer und Motorräder aus der Vergangenheit dabei. Natürlich darf auch der "große" Valentino Rossi nicht fehlen und so kommt es das man sogar diesen weltbekannten Piloten auch mit dem Alter von 17 Jahre und seiner damaligen Maschine fahren kann. Selbstverständlich alles mit einer sehr überzeugenden Fahrphysik jeder einzelnen Maschine. Einen kleinen Haken gibt es an dieser "historischen" Geschichte dann leider doch noch: Sie müssen durch das Erfüllen von Extrazielen freigespielt werden. Diese fallen meistens wie folgt aus: Siege einmal in der MotoGP 3 oder Fahre fünf Runden in Führung. Wer wirklich gut ist, wird diese Maschinen auch während seiner Karriere oder der Meisterschaft freispielen. Trotzdem ist das eine coole Sache, um sich neue Ziele zu setzten. Insgesamt ist der "Schneller Modus" die perfekte Ergänzung.
Ordentlicher Mehrspieler mit Umfang
Milestone lässt sich natürlich bei seiner Flaggschiff-Simulation MotoGP 17 nicht die Butter vom Brot nehmen und bietet, neben dem sehr umfangreichen Einzelspieler, auch viele Spielmodi im Mehrspieler an. Doch selbst dieser spaltet sich diesmal in zwei Teile auf. Zum ersten mal rücken Milestone die eSport-Sektion ins direkte Licht des Spiels.[/bracket] Mit dem MotoGP eSport Championship[/class] kannst du dich erstmals direkt in die eSport-Szene bewegen und um den großen Titel kämpfen. Doch bevor du Teilnehmer davon wirst, musst du zuerst eine Zulassungsprüfung absolvieren. Erst danach bist du berechtigt an der Qualifikation zum nächsten Event teilzunehmen und später auch das Rennen selbst. Wie es sich für eine eSport-Liga gehört, gibt es auch ein eigenes Regelwerk. (Siehe dafür Screenshot hier im Artikel)
Milstone haben sich diesbezüglich wirklich viel mühe gegeben und preisen das zur Zeit (für die neue Saisons) auch zur recht an. Doch das neue MotoGP 17 bietet nicht nur was für eSportler, sondern auch etwas für die freizeitlichen Zocker. Der normale Mehrspieler bietet zum einen den normalen Grand Prix (so wie auch im Einzelspieler ein normales Rennwochenende), eine Online-Meisterschaft die man selbst erstellen kann (oder daran teilnimmt), sowie eine Bestenliste für Zeiten und eine Kooperativ-Saison. Dieser letztere Modus ermöglicht es dir mit einem Freund im selben Team online eine Meisterschaft zu fahren. Ich persönlich finde das eine großartige Sache und war davon sehr begeistert. Die Einstellungen der Sitzungen fallen übrigens fast immer genauso ausführlich aus, wie bei dem Einzelspieler. Dank einer guten und flüssigen Übertragungsrate innerhalb der Sitzung macht das Onlinespielen um so mehr Spaß.
Die fast perfekte Motorradsimulation
MotoGP 17 glänzt in diesem Jahr wieder einmal durch seine tolle Fahrphysik, seiner überzeugenden Steuerung, viele Einstellungsmöglichkeiten und sehr vielen Spielmodi. Langweilig dürfte es hier wahrlich nicht werden. Auch grafisch macht der Titel eine sehr gute Figur, obwohl ich sagen muss, das man bei den Siegesanimationen der Fahrer, die Bewegung der Fans und auch einigen Bodentexturen etwas geschludert hat. Zudem wirken die Sturzanimationen manchmal nicht sehr real. Trotzdem kann der Titel aufgrund seiner vielen kleinen netten Features weiterhin glänzen. Zum Beispiel sechs verschiedene Kameraperspektiven (In-Helm Kamera auch), anleitender Setup, nette Wetter und Streckeneffekte, fetter Sound und zu jedem Land ein Intro-Video. (Allerdings kann dies auch nerven, weil es wirklich bei jeder Sitzung gezeigt wird.) Was die Details der Bikes und der Mechaniker in der Box angeht, so haben Milestone ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet. Blicke ich nun auf die Menüführung. Diese ist trotz des großen Umfangs sehr übersichtlich und wirkt zu keinem Zeitpunkt irgendwie überfüllt. Von der Grafik zum Sound. Egal ob Viertakter oder Zweitakter, man sieht und spürt nicht nur die Power der Bikes, sondern man hört sie auch. Die Tonkulisse kann sich auch im neuen MotoGP 17 wirklich sehen lassen, auch wenn die Fans etwas extrem leise sind. Genauso mager wie der Sound bei den Fans wirkt auch der Kommentator, welcher nur beim Start einer Sitzung ein paar fade Worte verliert.
Weiter oben bin ich bereits ausgiebig auf die überaus gelungene Steuerung und Fahrphysik eingegangen, sodass ich hier nur sagen kann, das sie auch recht positiv ausfällt. Einzig die Kollisionsgrenze zwischen den Fahrern ist gelegentlich etwas fragwürdig. Sonnst ist das Verhalten der Bikes, vor allem unter Pro-Physik, wirklich sehr real wirkend und verdient von mir ein großes Lob. Zu Letzt, in meiner kleinen Übersicht, folgt der Umfang vom Einzel- als auch Mehrspieler. Mit der Managerkarriere haben Milestone wahrlich keinen Fehler gemacht. Mit einem leichten eingriff in die Fahrerkarriere präsentiert sich vor allem die Managerkarriere als sehr umfangreich und Langzeit motivierend. Nicht zu Letzt ist das der Tatsache geschuldet, das es so viele Dinge gibt, die man als Manager tun muss und kann. Die Fahrerkarriere ist dagegen die etwas abgespeckte Version, allerdings nicht weitaus weniger interessant. Sonnst bietet der Titel die gewohnt guten Einzelspielermodi, welche auch im Mehrspielerpart zum tragen kommen. Sehr interessant finde ich den neu verbauten eSports Championship, wodurch du als Spieler rasch ins eSport Erlebnis einsteigen kannst. Ich denke mal, das dieses Feature die Zukunft der baldigen Rennspiele sein wird, da sich eSport immer mehr durchsetzt. Ein weiterer toller Modus ist die Coop-Saison in der man mit einem Freund zusammen fahren kann. Ebenfalls ein recht sinnvoller Modus, der ein Lob verdient hat.