Minecraft und eine Geschichte?
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Minecraft: Story Mode
29.11.15 22:44 Test
Viele werden sich Fragen, wie gut man nun Minecraft mit einer Geschichte verbinden kann. Diese Antwort gegeben wir dir demnächst HIER!
Unglaublich was aus dem einfachen und dennoch erfolgreichen Titel geworden ist. Unter Mojang erstmals für Computer veröffentlicht, fand der Titel schnell viele Fans. Im September 2014 war der Deal mit Microsoft perfekt und es folgten die Veröffentlichungen auf fast allen Konsolen. (Wir selbst hatten ja bereits den Titel auf Playstation 4 vorgestellt) Neben den anderen Versionen erschien auch ein großes Merchendising wie LEGO Sets oder auch Stofftiere. Anfang 2015 wurde bekannt, das die Entwickler zusammen mit einem anderen Entwicklerteam an einem Story Mode arbeiten. Keiner konnte sich so recht vorstellen wie man aus Minecraft, was für eigenständige Abenteuer, Standbox- und vielen Crafting-Elementen steht und daraus auch seine ursprüngliche Besonderheit schöpfte, ein Adventure machen könnte. Mit Telltale Games haben die Lizenzinhaber von Minecraft ein Entwicklerteam gefunden, welches sich bereits mit LEGO Titeln (nicht selten passend zu Filmen) und diversen Adventure-Spielen zu Filmen (wie Zurück in die Zukunft und The Walking Dead) einen Namen machten. Die Konstellationen stehen also recht gut, das dieser Titel etwas werden könnte.


Jesse und seine Freunde gegen Ivor und ein Monster
Aus Steve wurde nun also Jesse. Erstmals kann ich als Spieler die Hauptfigur bei einem Minecraft Titel ändern. Nein nein.. ich meine damit nicht den Skin, sondern die komplette Figur samt Geschlecht. Der Titel ermöglicht es mir bereits beim Start aus sechs verschiedenen Arten von Jesse auszusuchen. Leider wurde ich bereits hier etwas enttäuscht, den eine individuelle Gestaltung der Figur ist nicht möglich. Danach geht es bereits in die Geschichte. Es ist eigentlich eine typische Fantasygeschichte worin es um einen Hauptcharakter geht, der ewig als Loser abgestempelt wird. Einzig seine Freunde Olivia, Axel und sein Hausschwein Reuben halten zu ihm. Alle verbindet allerdings eine Leidenschaft und das ist die EnderCon. Eines der größten Events in der Umgebung, wo sie auch ihren größten Helden Gabriel (Einer der vier des legendären Orden des Steins) treffen können. Doch bevor ich mich für ein Bauprojekt zur EnderCon entscheiden konnte, stolperte ich bereits in die ersten interessanten Dialoge. Viele Dialoge des Titels basieren auf Frage und Antwort Reaktionen. So werden mir bei entscheidenden Fragen vier mögliche Antworten vorgegeben. Allerdings muss ich meine Entscheidung schnell treffen, denn es läuft immer eine Uhr mit. Ja... die Entwickler setzten mich als Spieler etwas unter druck und das ist auch gewollt, denn auch in echt kann man manchmal nicht so lange überlegen. Wie bereits von den Entwicklern bekanntgegeben, haben meine Antworten und Handlungen Einflüsse auf den weiteren Verlauf der Geschichte. In einem gewissen Rahmen haben diese recht, doch es gibt Spielabschnitte in dem feste Situationen nicht verhindert werden können. Doch dazu gleich mehr. In einem Dialog mit meiner Gruppe kann ich nun entscheiden, was gebaut werden soll. Wieder unter Zeitdruck wird sich für eine Statue vom Enderman entschieden. Hier kommt nun das zweite Gameplay-Element ins Spiel. Um den Bauprozess voran zu bringen muss ich immer schnell die angezeigte Taste tippen. Je schneller ich tippe, desto schneller baut Jesse und seine Gruppe.


Rasch nimmt wurden die notwendigen Materialien gesammelt und zusammen gesetzt. Folglich ging es nun weiter zur EnderCon. Vor Ort soll ich nun den Stand der Gruppe suchen. An dieser Stelle kann ich mich erstmals, mehr oder weniger, frei Bewegen. Wer nun glaubt hier eine offene Welt zu bekommen, wie beim normalen Minecraft, der irrt.
Die komplette Geschichte wird wie ein reines Adventure mit einem, dennoch sehr guten, Mix aus verschiedenen Gameplay-Elementen erzählt.

Während ich so durch die Menge wandere, ist es mir zugleich möglich mit einem Courserkreuz verschiedene Dinge zu betrachten und auch Leute ansprechen. In späteren Abschnitten sind weitere Dialoge mit umher stehenden Leute wichtig. Es macht schon Spaß seine Tätigkeiten und Antworten spontan auszuwählen, denn verschiedene Gesprächssituationen haben verschiedene Zeitangaben. Gebe ich keine Antwort, so entscheidet der Computer für mich. Rasch werde ich in diesem Titel auch mit dem nächsten Gameplay-Element vertraut gemacht, dem Kampf. Dieser gestaltet sich durchweg sehr einfach. Eine Taste für das Schlagen, die Bewegungstasten zum "tänzeln" und Gegner auswählen. Der komplette Kampf wird aus der Schulteransicht von Jesse gespielt. Die Gegner sind natürlich alte bekannte wie Zombies, Spinnen oder auch Creeper. Wer sehr anspruchsvolle Kämpfe sucht, der wird hier allerdings etwas enttäuscht werden.


Als letztes entscheidendes Gameplay-Element gibt es da noch die Interaktionen via rechtzeitigen Tastendruck. Wir alle kennen diese kurzen Zeitspannen indem man nur einmal die Chance hat, den angezeigten Knopf zu drücken. Diese Interaktionen haben die Entwickler in vielen entscheidenden Szenen verbaut, natürlich ohne das ich direkt anders eingreifen kann. Um das ganze etwas nüchtern auszudrücken: Ich als Spieler werde durch das Spiel geführt. Ich habe keine eigene große Bewegungsfreiheit, sondern bin den verschiedenen Gameplay-Elementen ausgeliefert. Zum Glück sorgen die vielen verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten und die daraus resultierenden Ergebnisse dafür, das der Titel nicht wie ein Film daher kommt. Übrigens kommen irgendwann auch Momente, indem ich für gewisse Personen der Gruppe Partei ergreifen muss. Wem helfe ich, wem unterstütze ich vom Standpunkt her und vieles mehr. Alle diese Daten werden vom Spiel geloggt und analysiert, sodass die Story auch dementsprechend seinen eigenen Verlauf bekommt. Jesse und seine Freunde machen nach und nach Bekanntschaft mit einem mysteriösen Mann, welcher eine gefährliche und zerstörerische Bestie beschwört. Die Welt ist dem Untergang geweiht und der einzige Held vor Ort steckt in Schwierigkeiten. Die Gruppe um Jesse und seine Freunde muss nun sehen, die Welt selbst zu retten. Doch ohne die Hilfe der restlichen Krieger vom Orden des Steins ist dies nicht machbar. Ein sehr weiter und gefährlicher Weg liegt aber vor ihnen, welcher glatt fünf Episoden dauern soll.


Kein Rollenspiel sondern nur Adventure
Du konntest es bereits dem obigen Text entnehmen das Minecraft: Story Mode vom Gameplay so gut wie gar nichts mit dem zu tun hat, was man bereits aus dem Minecraft Universum kennt. Der Titel selbst spielt sich etwas wie ein leicht steriles Adventure. Es gibt weder Charakteranpassungen, noch Levelstufen oder ein Inventar. An bestimmten Stellen in der Geschichte kann ich mit passenden Zutaten, welche ich in einem Abschnitt davor zusammen gesucht habe, an einer Werkbank ein neues Schwert oder ähnliches basteln. Allerdings war es das schon. Fans von Sandboxtiteln oder gar Rollenspielen werden hier garantiert nicht bedient, trotzdem ist der Story Mode einzigartig... auf seine Weise. Telltale Games haben es verstanden einen guten Mix aus kämpfen, Interaktionen oder auch Dialogen und Suchelementen zu erstellen. Natürlich nicht zu vergessen, die vielen Entscheidungsmöglichkeiten welche sich einem im Spiel auftun. Nun habe ich aber sehr viel über das Gameplay geschrieben, da stellt sich die Frage: Grafik, Sound und Steuerung? Die Steuerung des Titels ist sehr einfach, sodass selbst Kinder (Unter Berücksichtigung der Altersfreigabe) es ohne Probleme spielen könnten. Eine Taste für den Kampf, der Dualstick für die Bewegung, diverse Knöpfe für Interaktionen. Wahrlich gibt es hier nichts daran auszusetzen. Übrigens kann Jesse im Abenteuer auch sterben. Bei Interaktionen (Wo jede richtig gedrückte Taste das Überleben sichert) hat man generell zwei Chancen. Danach ist das Spiel zu ende und der Titel lädt ab dem letzten Speicherpunkt. Etwas anders gestaltet sich da der Kampf.


Im Kampfmodus gegen bekannte Minecraft Gegner hat Jesse eine bestimmte Anzahl an Herzen. Erst wenn diese auf 0 sind ist das Spiel vorbei. Gehe ich nun auf den Sound ein, der eigentlich recht gelungenen ist. Durch einen guten, aber selten sehr bestimmenden Soundtrack, bekommt der Titel eine gute Untermalung. Aber auch die Vertonung ist den Entwicklern sehr gut gelungen, selbst wenn es keine deutsche Audiospur für die Sprache gibt. Dafür besitzt der Titel aber natürlich einen passenden Untertitel. Thema Grafik: Man sollte nun nicht glauben das alles so einfach von Minecraft übernommen wurde. Die Entwickler haben den verschiedenen Charakteren viel mehr Leben eingehaucht, als ich es von Minecraft gewohnt bin. Zu den wohl stärksten Kriterien gehören diverse Animationen von Gesichtern bis hin zu aufwendigen Körperbewegungen. Dabei hat man immer darauf geachtet die ursprüngliche Blockform, wofür Minecraft ja bekannt ist, nicht direkt zu vernachlässigen. Blockform hin oder her, aber dank der tollen Animationen (Vor allem die detailreichen Mimiken einzelner Charaktere) wirken die Figuren recht locker und viel vollkommener. Was die Spielwelt angeht, so haben Telltale Games versucht keine großen fiktiven Orte hinzuzufügen, sondern nahmen die Umgebungen, welche man bereits aus dem eigentlichen Spiel her kannte. Unheimliche Wälder, kleinere Städte, dunkle Höhlen oder auch die Minecraft-Hölle Nether. Natürlich sind die Level mit denen aus dem normalen Minecraft nicht vergleichbar (Vom Aufbau und der Platzierung her), aber aufgrund der bekannten Texturen und Elemente fühlten sich diese neuen Ort recht vertraut an. Dezent aber sauber haben die Entwickler diesen Titel eine entsprechende Grafik mit tollen Animationen verpasst.

Wie viel andere Spieler haben so entschieden wie du?
Minecraft: Story Mode besitzt zwar keinen Mehrspieler, doch wer sich bei der entsprechenden Community und bei Telltale Games anmeldet, der profitiert von einer allgemeinen Community Statistik. Nach absolvieren des Abenteuers zeigt mir der Titel wie viele Spieler die selben Entscheidungen getroffen haben wie ich. Hierfür nimmt das Spiel allerdings die großen Schlüsselentscheidungen. Die kleineren bleiben eher außen vor. Das ganze ersetzt nun keinen Mehrspieler ist allerdings in meinen Augen recht interessant.


Große Abenteuerlücke durch mehrere Episoden?
Zum Abschluss noch eine generelle Frage die sich sicherlich einigen Spielern stellt. Alle fünf Episoden kommen ja bekannterweise nach und nach auf dem Markt. Wer sich die Box-Version mit dem Season-Pass besorgt hat, der brauch sich um die einzelnen Folgen keine sorgen machen. Doch wie ist das nun eigentlich mit den einzelnen Episoden? Natürlich kommt es bei der allgemeinen Spielzeit darauf an, wie schnell man voran kommt.
Für die erste Episode habe ich knappe 2 bis 2 1/2 Stunden gebraucht.

Dies galt auch für die zweite Folge. (Die dritte lasse ich nun außen vor, da diese gerade erst veröffentlicht wurde.) Wenn man das ganze nun als komplette Staffel zusammen rechnet, so müssten etwas mehr als 11 Spielstunden heraus kommen. Nicht zu vergessen das durch die Entscheidungsfreiheit des kompletten Spiels einen höhere Wiederbespielbarkeit besitzt. Und bin ich mal ehrlich, das ist natürlich nicht der erste Titel von Telltale Games, welcher als einzelne Episoden erscheint. Wie bereits bei ähnlichen Titeln folgt zu Beginn ein kurzes Intro mit dem, was bisher geschah. Am Ende der Episode gibt es dann wiederum eine kurze Vorschau auf die kommende Folge. Natürlich alles ohne dabei all zu viel zu verraten. Übrigens gibt es einige Passagen in diesem Spiel, die nicht durch meine Entscheidungsfreiheit beeinflusst werden können. (Wie bereits oben kurz erwähnt) So wäre das Monster in der erste Episode so oder so gerufen worden, egal wie ich kurz davor gehandelt hätte. Doch gerade dieses WIE ist das eigentliche Wort, welches mich immer wieder an das Spiel zurück zog. Alles in allem gehen die einzelnen Episoden sauber über und bieten eine optimale Spiellänge.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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29. 11. 2015 um 22:44
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