Bekannt gute Kampfsteuerung – Herstellen, reparieren und veredeln
Schusswaffen sind zu Beginn des Spiels eine Rarität. Nach den ersten drei Missionen kann ich das erste mal eine Pistole herstellen, sowie die entsprechende Munition. Doch für die Herstellung jedes Objekts, benötige ich immer die dafür benötigten Bauteile. Finden tue ich diese meistens in der Spielwelt oder direkt während der Mission in gefährlichen Zonen. Alte Container, Schränke, Vorratssäcke und herumliegende Sachen können immer die benötigten Teile liefern. (Auch durch Zerstörung) Im Gegensatz zu meinem Charakter, der eine limitierte Menge an Sachen tragen kann, kann im Lager des Hauptquartiers jedes Bauteil und Objekt gelagert werden. Hierfür haben die Entwickler eine nette Funktion eingerichtet. Meine gesammelten Sachen werden vollständig ins Lager transferiert, sobald ich in die Reichweite des HQ komme. Außerdem speichert das Spiel genau an dieser Stelle. Außerhalb dieses Bereichs ist es leider nicht möglich seinen Fortschritt zu speichern. Sterbe ich nun zum Beispiel bei einer Mission, so starte ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich mich zu dieser Mission bewegte. (Geladen werden auch nur die Ressourcen, die beim Speichern des genutzten Speicherpunktes im Besitz waren. Alles was ich kurz vor dem Sterben gesammelt habe, wird fallen gelassen. Doch keine Angst, denn die Sachen sind nicht verloren. Sie werden einfach an die Stelle zurück gestellt an der ich sie das erste mal fand.) Die ersten Waffen mit denen ich in Kontakt komme sind ein Speer und eine Machete. Beide müssen mit den ersten Teilen hergestellt werden. Außerdem gesellen sich Sekundärwaffen wie Köder, Steine (zum Ablenken der Gegner) und Molotowcocktails. Gegen die Wandlenden wird jedoch am Anfang eine ganz andere Methode gezeigt. Zusätzlich zu den Primär- und Sekundärwaffen bietet das Spiel mir die Möglichkeit auch kleinere Dinge zu erbauen. Zum Beispiel Zäune, Holzzäune oder Sandsackstellungen. Gerade die Zäune sind ein idealer Schutz gegen Horden von Wandlenden.
Während diese versuchen durch den Zaun zu brechen, kann ich sie mit dem Speer durch den Zaun erstechen. Aber Achtung! Ab einer Zahl von 10 Wandlenden kann diese Taktik schnell nach hinten losgehen. Das Spiel bietet im Grunde, durch die vielen tragbaren Dinge, eine optimale Menge an taktischen Möglichkeiten, auch wenn sich die Wandlenden manchmal sehr dämlich anstellen. Doch sie werden natürlich nicht die letzten Gegner werden. So trifft man auf den Herr des Staubs oder ganz andere fiese Gegner. Abhilfe dagegen bieten später auch ziemlich abgedrehte Maschinen, wie Kampfläufer. (Hierfür benötigst du nicht nur die Baumaterialien sondern auch einen Bauplan.) Waffen, Kleidung und Ausrüstungsgegenstände können natürlich auch beschädigt werden. An der jeweiligen Werkbank kann ich für ein paar wenige Ressourcen diese wieder instandsetzen. Will ich noch einen drauflegen, so besteht sogar die Möglichkeit die Sachen zu Verbessern. Je mehr Upgrades, um so mehr Schadenspunkte und Haltbarkeitswerte bekommen sie. Natürlich ist das alles immer eine Frage der Rohstoffe und der Kuban-Energie. Gehe ich aber zurück zur Kampfsteuerung, denn nicht immer kann ich in die Menge hinein preschen und alle töten. Dafür sind die Angriffe meines Charakters etwas zu steril und kleinräumig. Dank erworbenen Fähigkeiten lassen sich die Angriffe um ein kleines Stück verbessern, doch ein Hack n Slay oder eine Rambo-Aktion ist garantiert nicht drin. Stattdessen wird ein kluges vorgehen gefordert.
Wie beim Vorgänger auch, beachten die Gegner einen erst, wenn ich mich zu schnell bewege oder laute Geräusche mache. Im Allgemeinen besitzen alle Gegner im neuen Metal Gear drei Stufen an Aufmerksamkeit. Als erstes hätte ich das normale Verhalten. Dann die erhöhte Aufmerksamkeit, bei den die Gegner den Geräusch nachgehen und zuletzt der eigentliche Alarm. Wird dieser ausgerufen, so kann ich jederzeit damit rechnen, das eine Horde heranzieht. Befindet sich ein Gegner in meiner Nähe, so wird die Gegner HUD eingeblendet. Eine kreisartige Darstellung, wo ein Gegner durch einen Ausschlag des Diagramms angepeilt wird. Was ich bei dem Titel toll finde, ist der typische Metal Gear Sound, sobald ich entdeckt wurde. Ach... da kommen Erinnerungen hoch. Obwohl die HUD-Darstellung auf dem ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, so bietet sie einen guten Überblick auf alles notwendige. Wer das neue Metal Gear Survive spielt, der wird wie ich sofort sehr viele übernommene Animationen, Grafiken, Steuerungs- und Gameplay Elemente wiedererkennen. Teilweise kam ich mir vor, als würde ich den Vorgänger spielen und das trotz der 4K Auflösung, welche im übrigen auf der Xbox One X keine besonders starke Wirkung zeigt. Abgesehen davon läuft aber die Grafik sehr flüssig und sauber. Die Kampfsteuerung ist selbstverständlich genauso gut wie bei The Phantom Pain.
Viele Communtiy-Elemente – SV-Münzen, 4 Spieler Kooperativ, tägliche- und wöchentliche Aufgaben
Komme ich nun zu einem der wohl umstrittensten Punkte des Spiels. Natürlich kann auch Konami nicht auf eine Mikrotransaktion verzichten. Diese werden aber zwangsläufig auf den Kauf von SV Münzen hinauslaufen. Diese SV Münzen bringen dir eine gewisse Menge an Booster-Packs, welche ich oben bereits schon erläutert hatte. Dramatisch ist es in dieser Hinsicht nicht, da kein Spieler gegen einen anderen antreten muss. Generell richtet sich das Spiel eher in die Richtung vier Spieler-Kooperativ. Nach dem erfolgreichen Laden, springt das Spiel in den Einzelspieler. Jedoch kann ich jederzeit bis zu drei weitere Freunde einladen. Sollte sich keiner finden, so ermöglicht das Spiel es noch, bei anderen mit hinein zu springen. Jedoch gilt dies nur für die eine Mission / Aufgabe. Einige Aufgaben, die von den Entwickler vorgegeben werden, lassen sich am besten mit anderen erledigen. Bei einem Erfolg winken Ressourcen oder auch Hilfsmittel. Es ist durchaus ein Spaß gemeinsam durch das unheimliche Universum zu wandern. Die Charakterstufen dienen im übrigen dem System als kleiner Anhaltspunkt für die Suche nach entsprechenden Partnern für eine Aufgabe. Und genau hier bin ich schon beim richtigen Thema. Abgesehen von den Hauptaufgaben, die mit unter die etwas magere Story erzählen, bietet das Spiel noch einige zeitlich begrenzte Aufgaben an. Diese unterschieden sich in täglichen- und wöchentlichen Aufgaben.
Alle Aufgaben müssen nicht in der aktuellen Sitzung erledigt werden, sondern es reicht innerhalb der vorgegeben Zeit diese zu absolvieren. Die Abwechslung bei diesen Aufgaben ist recht groß. Einmal muss ich 10 Schafe töten, dann wieder 20 Einheiten Stahl finden. Beim absolvieren dieser Aufgaben winken tolle Preise – Ressourcen, Versorgungsgüter, Baupläne für neue Waffen und mehr. Als letztes Feature möchte ich noch die eigene Gestaltung und Präsentation in den Fokus rücken. Über einen entsprechenden Menüpunkt lassen sich unter anderem Namensbanner wechseln und Gesten des Charakters neu anordnen. Von Stufe zu Stufe oder durch Geschenken, gibt es immer wieder neue Banner und Gesten. Die SV Münzen stehen allerdings auch in der Kritik für einen neuen Charakter benötigt zu werden. Konami haben jedem Spieler einen festen Charakterport zugeteilt. Bis zu drei weitere können nachträglich freigeschaltet werden, jedoch nur gegen SV Münzen. Der Preis für den Slot ist meines Erachtens etwas zu hoch gegriffen und somit ist das schon ein wichtiger Kritikpunkt, denn im Grunde kannst du nur einen Charakter anlegen.
Sehr gewöhnungsbedürftig und nicht sonderlich schlecht
Metal Gear Survive ist ein vollkommen neues Gameplay in einer neuen Spielwelt, fernab von dem, was man bisher kannte. Natürlich darf man das nicht mit den Metal Gear Teilen vergleichen, die es bisher gab. Es ist ein vollkommen neues Spiel, auch wenn es gerade bei der Grafik und der Steuerung viele Gleichungen zu The Phantom Pain gibt. (Ich würde sogar behaupten, das man diese 1:1 übernommen hat.) Blicke ich nun objektiv nach und nach über alle Wertungspunkte hinweg. Den Start macht wie immer die Grafik. Ehrlich gesagt ähnelt alles sehr stark an Metal Gear Solid: The Phantom Pain. Die Animationen, Grafiken und auch die HUD. Es ist irgendwie schon komisch, denn alles scheint neu, jedoch altbekannt. In meiner Testphase gab es eigentlich nichts zu bemängeln außer das vielleicht das HDR und die 4K, im Zusammenhang mit hohen Details, nicht wirklich Eindruck schinden konnten. Das Leveldesign ist gut und die allgemeine Darstellung entspricht dem, was die Story fordert. Übrigens empfinde ich die Story als etwas mager. Das liegt vor allem daran, das die Ziele ziemlich straff vorgegeben werden und durch das Survival-Setting wird kaum eine ordentliche Erkundung ermöglicht. Sicher sollen Features, wie das Markieren von Stellen auf der Kartenübersicht, dir eine gewisse schnelle Übersicht bieten, doch im Grunde ist auch dies etwas mühsam. Du stehst somit schon bereits seit dem Start unter einen gewissen Zeitdruck. Nun... die Grafik ist an und für sich selbst auf der Xbox One X nicht schlecht, jedoch kann Konami nicht wirklich mit etwas neuem auftrumpfen. Die HUD ist verständlich und wird im Rahmen einer kleinen Einführung auch genaustens erklärt. Generell kann ich mich nicht darüber beklagen, schlecht ins Spiel eingeführt worden zu sein. Die ausführliche Datenbank, über die Kartenübersicht abrufbar, beantwortet mir auch über das Tutorial hinaus, alle Fragen.
Außerdem dient es auch als Log-Speicher für die Story und neue Objekte. (Diese und ihre Verarbeitungsweise werden hier ebenfalls direkt angezeigt.) Was manch ein Spieler etwas negativ auffassen könnte, ist die tief strukturierte Menüführung. Es gibt unzählige unter Menüs und sehr sehr viel zum klicken. Wer allerdings sich, wie ich, mehrere Stunden mit dem Spiel beschäftigt, den stört diese Menüführung nur bedingt. Das gleiche Mittelmaß gilt für den Sound. Auch hier bleibt man bei einer englischen Synchronstimme und einer textlichen Übersetzung ins Deutsche. Als etwas schräg empfand ich im übrigen, das viele Dialoge nicht als Animation gezeigt werden, sondern viel mehr steril mit Bildern, Text und kleineren Slide-Shows. Dies wirkte auf mich etwas billig und ohne große Mühe. Abgesehen davon stimmt die Hintergrundmusik und die Soundeffekte. Ich liebe ja förmlich den typischen Metal Gear Solid Sound, wenn man entdeckt wurde. Weiter geht es zur Steuerung. Sie ist im Grunde genauso, wie ich es vom Vorgänger her kenne. Trotz vielen Funktionen und einer umfangreicher Tastenbelegungen bleibt die Steuerung über weite Strecken recht gut beherrschbar. Zudem ist die Empfindlichkeit des Charakters auf der Xbox One X super abgestimmt. Direkt, aber nicht übermäßig schnell. Schnell könnte man auch das neue Gameplay ansehen. Das Survival Setting ist auf dem ersten Blick recht interessant und macht so ziemlich viel Spaß, doch darauf folgt eine wahre Hetzjagd nach Ressourcen. Für mich persönlich werden die Werte für Nahrung und Trinken zu schnell reduziert.
Jedoch muss ich lobend erwähnen, das mir die Auswirkungen verschiedener passiver und aktiver Einwirkungen (vor allem im Bezug auf Gesundheit, Infektionen und Verletzungen) sehr gefallen. Im Grunde kommt es darauf an, wie mein Charakter isst oder trinkt. Ist das Essen zum Beispiel roh, so kannst du davon ausgehen, das es den Hunger nur geringfügig schlichtet. Wurde es aber zubereitet, so steigt die Menge der Aufwertung. Was ich eigentlich sagen will ist, das Konami mit dem neuen Setting etwas interessantes geschaffen haben, auch wenn es für meinen Geschmack nicht wirklich mit Metal Gear zusammenpassen will. Als letztes hätte ich da noch den Einzel- und Mehrspieler. Beide sind mehr oder weniger miteinander verknüpft. Vom Start weg spiele ich alleine, doch ich kann jederzeit Freunde oder Fremde zu einem Kooperativ-Spiel einladen. Dank täglicher- und wöchentlicher Herausforderungen eignen sich auch einige wirklich für ein Kooperativ. In der Praxis funktioniert der Kooperativ recht gut und dank kleiner “Community“ Spielereien wie Banner und Gesten, wirkt alles etwas lockerer. Und bevor die Frage aufkommt: Ja auch die normalen Missionen im Rahmen der Story (abhängig von der Art der Aufgaben) können mit bis zu drei weiteren Spielern absolviert werden. Doch gerade hier verliert das Spiel etwas von seiner gewohnten Tiefe. Survival-Setting, große Spielwelt und ein Mix aus Einzelspieler und Kooperativ sorgen dafür, das man sehr oft aus dem Story-Flow herausgezogen wird. Generell empfand ich die Story nun nicht als Meisterwerk. Dies hatte man aber schon etwas geahnt, nachdem doch die federführende Person der Metal Gear Spiele von Konami wegging.