Review MoH:Airborne
Medal of Honor: Airborne - Article - Review MoH:Airborne
Medal of Honor: Airborne
13.12.07 12:26 Test
Dieses Review dreht sich um das Spiel MoH:Airborne. Zum Vergleich zieht Flashbull die Call of Duty Reihe heran, die derzeit aktuellste WWII Shooter Reihe und den unmittelbaren Vorgänger zu MoH:A, Med ...
Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung
2. Der Einzelspieler-Modus
3. Der Mehrspieler-Modus
4. Fazit


1. Einleitung:


In froher Erwartung sitzt man vor seinem PC und legt die dunkle Scheibe mit Medal of Honor: Airborne ein, dem neuen Spiel von Electronic Arts aus der MoH Reihe. Das Hauptmenü wirkt etwas karg und auch die Flugzeuge wirken auf die Dauer recht eintönig. Wünschenswert wäre es, wenn das Intro mit der "Esc"-Taste übersprungen werden könnte. Leider ist das Gegenteil jedoch gängige Praxis bei Electronic Arts Produkten. Ein paar Klicks und weiter geht es.

2. Der Einzelspieler-Modus:


Den Singleplayer kann man auf unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden durchspielen. Zur Auswahl steht Amateur, Normal und Expert. Nach dem obligatorischen Training, bei dem man aus dem Flugzeug springt -ganz nach neuer Airborne-Manier -, müssen danach im Landegebiet einige Zielpunkte genau getroffen werden, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Hat man dieses "Hindernis" überwunden, startet man nach dem Missionbriefing in die entsprechenden Missionen, die ja nach Schwierigkeitsgrad, mal mehr, mal weniger harte Nüsse sind. In der Rolle von Boyd Travers, einem Angehörigen der 82nd Airborne Division, startest du in der ersten Mission Husky im nächtlichen Italien. Dort springst du über einem kleinen Dorf ab und musst dich durch enge Gassen bis zu einigen Flakstellungen durchkämpfen, um diese zu sprengen.
Die Steuerung ist sehr konsolenlastig, was bei genauerer Betrachtung der Entwicklung der Serie auch nicht sehr verwunderlich ist. Medal of Honor European Assault sowie Medal of Honor Heroes, die unmittelbaren Vorgänger von MoH:A, wurden nur für die Konsole veröffentlicht. Medal of Honor: Airborne wurde für die X-Box und für den PC zeitgleich auf den Markt gebracht. Das Fadenkreuz ist typisch für Konsolen-Spiele und aus den Konsolen-Vorgängern bekannt. Call of Duty Spieler haben bei der richtigen Tastenbelegung (fast) keine Probleme. Einer der Hauptunterschiede ist zum Beispiel, dass man sich mit anvisierter Waffe nicht von der Stelle bewegen kann, sich zusätzlich aber auch noch nach links und rechts lehnen kann. Schön zu sehen ist, dass wie bei Call of Duty: United Offensive nun eine Sprintfunktion integriert wurde.
Schade finde ich, dass das Hauptaugenmerk des Spieles hier nicht noch etwas mehr zelebriert wurde, sprich: der Fallschirmabsprung. Finden sich bei Medal of Honor: Pacific Assault noch schön animierte Zwischensequenzen, die die Spieldichte erhöhen und das Ambiente abrunden, so beschränkt sich Airborne nur auf extrem kurze Szenen. Es sind lediglich Überleitungen, von einer Aufgabe innerhalb der Missionen zur Nächsten.
Im Gegensatz dazu wird man allerdings mit den grafischen Eindrücken geradezu bombadiert, obwohl der Glooming Effekt, zwar schön anzuschauen, aber an manchen Stellen doch etwas unrealistisch wirkt. Der Gloomingeffekt ist der Leuchteffekt der im Spiel besonders auf metallischen Oberflächen sichtbar wird. Da der Effekt bei Airborne auch bei anderen Oberflächen genutzt wurde, die nicht metallisch oder glänzend sind, wirkt das Spiel leicht unrealistisch. Als Beispiel sei der glänzende LKW vor der Brücke bei Market Garden genannt. Solch ein leuchtendes Fahrzeug wäre damals ein leichtes Ziel für Tiefflieger gewesen. Dieser Effekt könnte heutzutage nur mit speziellem Lack erzeugt werden und ist auf Militärfahrzeugen mehr als ungeeignet. Unrealistisch wirken leider auch die deutschen Panzerfaustschützen in Market Garden und anderswo. Ebenso wie die Maschinengewehr Schützen zum Ende des Einzelspieler-Modus. Doch dieser Punkt kann natürlich auch in die Kategorie "Geschmackssache" fallen.
Der Einzelspieler kommt nicht so sehr an die Dichte von Call of Duty oder Pacific Assault heran und wirkt auch auf den ersten Blick betrachtet, mit einer durchschnittlichen Spielzeit von ungefähr sechs Stunden, etwas zu kurz geraten. Fällt der Blick jedoch auf das eingerichtete Ranking System, so relativiert sich die Spielzeit ein wenig. Es gibt im Spiel die Möglichkeit mit unterschiedlichen Waffen zu agieren und Waffenupgrades zu erhalten. Waffen können also "freigespielt" werden. Für besondere Leistungen in den Missionen und Schwierigkeitsgraden gibt es zusätzlich Auszeichnungen. Dadurch ist ein gewisser Anreiz gegeben, das Spiel mehrmals durchzuspielen.

3. Der Mehrspieler-Modus:


Der Mehrspieler ist eigentlich immer der Teil bei einem Spiel, der in der heutigen Zeit über Erfolg oder Misserfolg eines Spieles entscheidet. Bei Airborne kann derzeit jedoch nicht von "Erfolg" gesprochen werden. Doch mehr dazu später.
Im Mehrspieler-Modus sind sechs Maps enthalten, die eindeutig zu wenig sind. Man muss natürlich bedenken, dass Electronic Arts ein Meister von kostenpflichtigen Addons ist und so werden sie uns vielleicht noch andere Maps zu einen gewissen Aufpreis anbieten, was jedoch nicht der Zweck einer Stand-alone-Version sein sollte. Es gibt drei Spielmodis: den Team Deathmatch Modus, den Team Deathmatch Airborne und den Operation Airborne.
Der Team Deathmatch Modus ist vergleichbar mit dem Team Deathmatch Modus von Return to Castle: Wolfenstein, bei dem beide Teams am Boden starten und das Team mit den meisten getöteten Gegnern - Kills -, nach einer festgelegten Zeit, gewinnt. Der Team Deathmatch Airborne läuft auf das gleiche hinaus, wie der normale Team Deathmatch Modus, jedoch starten hier die Alliierten aus der Luft. Bei Operation Airborne beginnen die Alliierten wieder mit einem Sprung aus luftiger Höhe. Das Ziel ist die Eroberung und das Halten von Flaggen, so wie es aus Return to Castle: Wolfenstein oder Unreal Tournament durch Capture the Flag / Domination bereits bekannt sein sollte. Das Team, dass nach Ablaufen der Spielzeit die Flaggenpunkte am längsten gehalten hat, gewinnt. Die Spielmodi kommen eher den alten Medal of Honor Fans sowie den Day of Defeat Zockern entgegen, denn auch hier wurden vergleichbare Modis gewählt. Call of Duty Fans werden wahrscheinlich die Spielmodi Deathmatch, Headquarter und Seek and Destroy vermissen.
Auf den ersten Blick betrachtet sind die Deutschen beim neusten Medal of Honor-Teil im Vorteil, da sie die Landepunkte der Alliierten sehen können. Sie können auch schon das Feuer auf die herabtrudelnden Amerikaner eröffnen, währen diese das Feuer erst eröffnen können, wenn sie gelandet sind. Allerdings relativiert sich dieser "Vorteil" schnell, denn das US Team kann sehr schnell auf vorhandenen, strategisch günstig gelegenen Dächern landen. Somit sorgt gerade dieser innovative Teil von Airborne für ein ausgeglichenes Spielgefühl.
Das Balancing der Waffen ist einigermaßen akzeptabel, bedarf aber hier und dort sicher noch einer kleinen Korrektur. Durch die Unreal 3 Engine gibt es stellenweise merkwürdig aussehende Szenen. Wenn zum Beispiel getroffene Spieler von Dächern stürzen, dann ziehen sich die Körper in die Länge. Dieses Phänomen kann manchmal auch bei Gothic 3 beobachtet werden, weil es auch teilweise diese Engine nutzt. Ansonsten sind die Spieler recht gut annimiert worden.
Auf den ersten Blick betrachtet sind die Deutschen beim neusten Medal of Honor-Teil im Vorteil
Was hier recht einfach gehalten ist und einen Pluspunkt gibt, ist das Erstellen eines eigenen Online Servers, sprich Abends mal Bock auf ne Runde zocken mit Freunden, kurz einen Server eingerichtet und online gestellt und los gehts. Der Punkt wird allerdings dadurch wieder relativiert, das es keinen LAN Modus gibt, ebenso fehlen bisher auch noch die Linux Files (die etwas 90% der Server benötigen). Ein dickes Minus gibts ebenfalls für den In-Game Browser zum heraus suchen der Server, dieser ist sehr unpraktisch zu bedienen. Beim Starten der Online Serverliste aktualisiert sich der Button des Browsers solange mit, bis der letzte Server angezeigt wird. Das heisst, man muss oft Minuten warten, bis man runterscrollen kann um sich, zum Beispiel, mit "Private Server" zu verbinden, die am Ende der Liste aufgeführt sind.

4. Fazit:


Die Grafik ist natürlich sehr gelungen, aber wie alle Online Gamer wissen, ist das nachher nur noch Nebensache. Die allgemeine Handhabung ist sicher akzeptabel, jedoch stellenweise verbesserungswürdig. Mir persönlich macht der Mehrspieler recht viel Spass, auch wenn ich die geringe Anzahl der Maps nochmal kritisieren will, denn von den sechs Maps, spielt man normalerweise maximal zwei bis drei gerne.
Außerdem sorgt die geringe Anzahl an Spielmodis bei vielen Online-Gamern für Unmut.
Das Hauptproblem beim Verteilen und Etablieren des Spiels dürfte aber sicherlich die fehlenden Linux Files sein. Es gibt zwar inzwischen schon ein paar Windows Server, aber das ist für die Betreiber von Linux Servern natürlich irrelevant.
Medal of Honor: Airborne ist ein Spiel im gehobenen Mittelfeld, aber (bisher) noch nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Einzige was man von Electronic Arts erwarten kann, die natürlich wie fast alle anderen Entwickler, unfertige Spiele auf den Markt bringen, ist das zeitnahe herausbringen des ersten Patches. Diese Hoffnung gründet sich auf Erfahrungen mit früheren Electronic Arts Produkten.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von FlashBull
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13. 12. 2007 um 12:26
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