Scanne Umgebungen, fördere Ressourcen und Entwickle neue Waffen
Bereits bei der ersten "missglücken" Landung auf Habitat 7 werde ich mit dem Scan-Armband vertraut gemacht. Es dient nicht nur als Universalwerkzeug für kleinere Aktionen, sondern damit können auch fast alle Sachen innerhalb der Spielwelt gescannt werden. Während des Scanvorgangs werden die Daten aus einem Gesamtspeicher von SAM abgerufen, analysiert und eventuell auch in diese Datenbank eingetragen. Recht früh erkannte ich, das durch dieses Scannen Forschungspunkte für die jeweilige Technologie freigeschaltet wird. In diesem Spiel unterscheidet man zwischen der Technologie der Galaxie (Helius), der Initiative (welcher ja Ryder und das Team angehört), sowie die der Kett. Je nachdem welche Objekte und Teile ich scanne, werden die erlangten Forschungspunkte auf diesem Bereich gutgeschrieben. Das Scannen von Pflanzen, Spezies und Tieren hat übrigens nur einen rein Datenbank-Technischen Wert. Mit der Zeit sammelte ich für den Kodex immer mehr Daten. Der Kodex loggt theoretisch sowohl den geschichtlichen Verlauf, als auch alle meine Entdeckungen, Aufgaben und Anfragen. Nach 20-30 Spielstunden besaß ich schon eine beachtliche Ansammlung an Daten über viele Wesen, Planten, Technologieteilen und dem aktuellen Verlauf. Das coole daran ist, das ich im weiteren Spielverlauf immer wieder neue Einträge hinzu bekomme oder auf alte zurückgreifen kann. Zum Beispiel was für ein Wesen vor mir steht und wie seine Biologie ist. Die Entwickler haben sich hier enorm viel Mühe gegeben mir als Spieler sehr viel Hintergrundwissen mitzugeben.
Doch zurück zu den Forschungspunkten, denn damit ist es mir Möglich an Forschungsstation neue Waffen, Ausrüstungen oder Teile zu erforschen und mit den entsprechenden Ressourcen direkt zu entwickeln. Das Ganze klingt eigentlich einfacher als es ist, denn bei den Ressourcen fehlen immer irgendwie welche, die ich durch Zufall später auf einem anderen Planten bekomme. Natürlich weist mich das Spiel auch darauf hin, das es auf manchen Planten Ressourcen gibt, die man wiederum woanders nicht finden kann. Doch in der Hitze des Gefechts achtete ich nicht immer darauf. Eine teure alternative zum suchen nach Ressourcen bietet mir da natürlich auch der Händler. Aber aufgepasst: Die Preise sind extrem hoch! Nun... Die separate Einteilung von Forschungspunkten hat in diesem Titel so seine Bewandtnis. Untergeordnet in den drei Technologien können auch nur aus der jeweiligen Technologie Waffen und Ausrüstungen erforscht werden. Eine Nutzung der Punkte von der Initiative für die Waffen der Kett zum Beispiel, ist nicht möglich. Bei der Entwicklung von neuen Sachen dürfen zusätzlich sogenannte Modifikationen hinzugefügt werden.
Diese verbessern verschiedene Werte der Waffen, sodass diese auf ihre Weise einzigartig werden. In Anbetracht einer immer stärker werdenden Gegnerschar kann auf stärkere Waffen nicht verzichten werden. Die Ressourcen selbst, finde ich in der Spielwelt nicht nur als Abbaumaterial durch Drohnen oder in der Galaxie, sondern ich kann diese auch normal „pflücken“. Jedoch ist die Stückzahl recht gering, was nicht heißt das man dies nicht tun sollte. Am Ende könnte eine erfolgreiche Entwicklung an ein oder zwei Einheiten einer Ressource scheitern. Mit alle den aufgezählten Elementen besitzt der Action-Shooter mit Recht die Einstufung als Action-Shooter Rollenspiel. Sollte dich dieser Text nun geplättet haben, dann keine Sorge: Im Spiel bekommst du durch Pop-Up Einblendungen immer eine kurze Einführung in alles. Zusätzlich bleibt dir auch die Wahl aus rund fünf Schwierigkeitsgraden. Von Geschichte bis Wahnsinn ist für jeden Spieler sicherlich etwas dabei.
Steuerung und Gameplay bleiben beim Alten – Mehr Deckung für bessere Ergebnisse
Auch bei diesem Mass Effect gehören wilde Feuergefechte mit Feinden wieder zum guten Ton. Dabei blieben die Entwickler bei der Tatsache, das es nicht immer reicht mit der Brechstange einen Angriff zu führen. Ich selbst bin ein Spieler, der bei Shooter gerne etwas Rushed. Das voranstürmen mit schnellen Aktionen und allem, was mein Charakter kann, ist eigentlich immer so mein Ding. Dies musste ich mir bei Mass Effect: Andromeda bereits bei der mittleren Schwierigkeitsstufe abgewöhnen. Die Waffen der Gegner sind recht effektiv und auch wenn ich vielleicht stärkere Waffen habe, so sind die Feinde meistens immer in der Überzahl. Extrem hart wird es zudem, wenn eines der Bosse auftaucht. Hier variiert es mal zwischen Wesen mit Schilden und guter Panzerung, dann wieder schnelle große Wesen mit starker Panzerung und und und. Bei der Vielfalt der Gegner haben die Entwickler wirklich nicht gegeizt. Statt also mit der Brechstange anzugreifen, sollten Angriffe aus dem Hinterhalt oder aus der Deckung heraus ausgeführt werden.
Wie bei den Vorgängern auch, können die Begleiter auf Ziele angesetzt oder an verschiedene Positionen beordert werden. Das Ganze hat mich immer irgendwie an Ghost Recon: Wildlands erinnert. Erklären kann ich nun hier viel – die Frage ist nun aber: Macht es auch Spaß?! Die Feuergefechte machen übelst Spaß und das sogar überall. Egal ob draußen unter widrigsten Bedingungen oder in engen Räumen. Je kleiner die Umgebung und je mehr Gegner vorhanden sind, um so interessanter und härter werden die Kämpfe. Zudem fängt man auch des öfteren an, seinen Angriff etwas genauer zu Planen. Manche Stationen oder Versorgungsposten der Kett besitzen zum Beispiel über eine weite Strecke kaum Deckungsmöglichkeiten. Wie gehe ich nun also so vor, damit ich nicht gleich sterbe? Selbstverständlich bleibt es auch mal nicht aus, das man stirbt. Hierfür ladet das Spiel beim letzten Speicherpunkt. Im neuen Mass Effect kann ich fast überall speichern. Ausnahmen sind da jedoch aktive Missionen oder auch die Gewölbe der Monolithen. An dieser Stelle greift das Spiel auf eine Speicherpunktfunktion zurück. Alles in allem eine sehr faire Sache.
Verschiedene Mehrspieler-Features für ein abwechslungsreiches Spielen
Obwohl Mass Effect: Andromeda mit 40-50 Stunden (bei einem flüchtigen Vorgehen und ohne Nebenmissionen erledigt zu haben.) eine enorme Spielzeit bietet, haben BioWare sich gedacht: „Hey basteln wir noch einen Mehrspieler!“ Allerdings ist dieser nun nicht so, wie die meisten es für ein Spiel dieses Genres denken würden. Man konzentrierte sich viel mehr auf den Zusammenhang in der Geschichte mit dem APEX-Einsatzteam. Dieses Einsatzteam kann bereits auf der Tempest im Einzelspieler befehligt werden und übernimmt, in Bezug auf verschiedene Parameter der Gruppe, vollkommen eigenständig eine von mir gewählte Mission. Beim absolvieren winken dann ein paar Boni und auch Credits. Doch was hat das nun mit dem Mehrspieler zu tun? Auch wenn der Mehrspieler sich von der Einzelspieler-Story abhebt, so können diese APEX-Missionen auch aus dem Einzelspieler heraus angetreten werden. Zum einen unterscheidet man dann hier den KI-gesteuerten Einsatztrupp (welchen ich dann nach nur einem Klick nicht weiter betreuen muss) und das Spielen einer Mission mit anderen Online. Wie alle Missionen im Bereich Einsatzteam auch, variieren die Missionen nach einer festgelegten Zeit. Rein Theoretisch haben wir als Spieler alle 60-70 Stunden immer neue zusätzliche Missionen. Während also das Einsatzteam im Hintergrund ohne meine Befehle in Echtzeit agiert (die benötigte Zeit des Teams wird angezeigt. In dieser Zeit kann das Team auch nicht ausgewählt werden), werde ich bei den APEX-Missionen selbst gefragt. Hierfür springt das Spiel sauber in den Mehrspieler, wo ich aus verschiedenen Einheiten auswählen kann. APEX... das ist die Spezialeinheit der Nexus, welche ich im Rahmen der Story bereits kennengelernt habe.
Im Mehrspieler werde ich ein Teil von dieser Spezialeinheit. Zu Beginn stehen nur normale Einheiten bereit, doch gekaufte Packs können diese auch um die bekannten Charaktere der Story erweitert werden. Ein Freischalten durch geschenkte Packs selbst ist ebenfalls möglich. Der Mehrspieler nabelt sich von den Fähigkeiten und Ausrüstungszuteilungen des Einzelspielers komplett ab. Das heißt, ich fange im Mehrspieler mit einem Charakter an und spiele diesen wieder hoch. Übrigens muss ich keinen festen Charakter auswählen, sondern kann jederzeit diesen im Menü wechseln. Ähnlich wie bei den Begleitern im Einzelspieler, werden auch bei diesen Mehrspieler-Charakteren nur eine kleine Anzahl an Fähigkeiten bereitgestellt. Hier geht es viel mehr darum, mit der gewählten Klasse klar zu kommen. Nun... der Mehrspieler ist recht klein und bezieht sich auf Wellen-Kämpfe mit bis zu drei weiteren Spielern auf verschiedenen Karten. Unterteilt wird das Ganze in drei verschiedene Schwierigkeitsstufen. Bronze, Silber und Gold. Je höher die Auswahl, um so stärker sind die Gegner. Bereits bei Bronze musste ich feststellen, das man ohne Booster und die Starterpacks rasch in der sechsten Welle verliert. Einfach haben die Entwickler es uns da nicht gemacht. Interessant fand ich, das gerade in diesem Modus die Cleverness der KI gut zur Geltung kommt. Zum Beispiel zieht sich eine alleinige Einheit bei einem Angriff gerne mal zur Gruppe zurück. Auch scheint die KI ein Gespür dafür zu haben, welche Einheiten in der vorderen Reihen stehen soll und welche aus dem Hintergrund agieren. Dies machte es meiner Gruppe und mir natürlich alles andere als Leicht diese Missionen zu bestehen.
Das neue Mass Effect besitzt übrigens keine Serverliste oder PvP Matches. Viel lieber gibt man den Spielern für eine begrenzte Zeit vier Missionen vor, welche auch ordentlich Belohnungen und Credits abwerfen. Wie oft man diese spielt ist dabei eigentlich egal, denn letztendlich entscheidet das Absolvieren. Beim scheitern gibt es schließlich nur ein paar Credits und Erfahrungspunkte. Während dieser Wellen-Invasionen garniert das Spiel öfters die Kampfzeit mit netten Nebenaufgaben wie: „Haltet diese Zone“ oder „Tötet folgendes Ziel“. Die Laufzeit der Matches variiert meistens zwischen 10-25 Minuten. (Abhängig von Stärke der Gegner und meinem Team) Nun... Klar kann ich im Spiel auch ein Benutzerdefiniertes Spiel anlegen, kann allerdings wieder nur auf die freigegeben Missionen zugreifen. Einzige Möglichkeit etwas zu verändern ist die Bestimmung des Schwierigkeitsgrades und die Gegnertypen. Eine kleine Anzahl an den, im Singleplayer auf dem Einsatzteam Bildschirm angezeigten Missionen, kann via Mehrspieler bestritten werden. Wenn ich ehrlich bin, auch hier gibt es wieder zwei ähnliche Missionen wie im reinen Mehrspieler, allerdings mit anderen Bedingungen.
Das KI-Einsatzteam lässt sich auch auf diese Missionen schicken, mal so nebenbei bemerkt. (Solange das ganze unter Einsatzteam ausgewählt wurde.) Im Laufe der Zeit bekomme ich natürlich nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Credits und Missionfunds. Für die letzten beiden kann ich mir dann im Store einzelne Objekte (Waffen, Rüstung, Verbrauchsmaterialien) oder ganze Packs kaufen. Somit ist es möglich die Booster (passive Items die nur für ein Spiel aktiviert werden können) zu zuteilen, Waffen und Ausrüstungen anzulegen oder mit Mods aufzuwerten. Wer den Luxus besitzt und Echtgeld ins Spiel bringen will, der kann Andromeda Punkte kaufen und diese als höherwertige Währung für Objekte und Packs einlösen. Die Preise für die Andromeda Punkte sind mit 4,99€ für 500 Punkte recht human. Unbedingt benötigen tut man sie allerdings nicht, da das Ziel ja ist mit seinem Charakter zu wachsen. Gut... in Anbetracht der langen Einzelspieler-Spielzeit darf ich über diesen kleinen Mehrspieler hinweg sehen. Er ist natürlich nicht der große Wurf, den vielleicht viele Erwartet hätten aber letztendlich dient er zur gesunden Abwechslung zur sehr umfangreichen Story.
Cursor- und Clipping Fehler, sowie immer noch kleinere Nachlässigkeiten in Sachen Animationen
In meinem PC-Test gestaltet sich Mass Effect: Andromeda als recht solides und überaus gelungenes Spiel. Eigentlich auch kein Grund übermäßig einen Hype um diesen Titel loszutreten. Ja es gibt mehr als bei den Vorgängern und die Geschichte ist nicht nur groß, sondern sehr interessant und spannend. Was den Titel allerdings bei meiner Wertung an Punkte kostet, sind diverse Fehler und Unannehmlichkeiten. Fange ich mit dem nervigsten an, den auftauchenden Maus-Cusor. Nach Dialogen oder dem Aufrufen das Pause-Spielmenüs verschwindet manchmal der Cursor nicht. Er blieb zentriert im Bild hängen. Einziges mittel, irgend ein Feature aufrufen, welches den Cursor wieder aktiviert. Meistens war er danach wieder weg. Dieser Fehler tauchte aber in der Spielzeit recht oft auf, was mich tierisch nervte. Außerdem gibt es an verschiedenen Stellen im Spiel immer mal wieder kleinere Grafik- und Placement Fehler in der Landschaft. Letzteres konnte ich vor allem bei wilden Wesen in der Landschaft beobachten. Nicht selten schwebten die ein paar Meter über dem Boden, was ich erst ein paar Meter vor ihnen erkannte.
Beim Mehrspieler bleiben dagegen die Gegner gerne mal an Mauern oder Gegenständen kurz hängen. Dies vereinfacht das Spielen natürlich, ist aber auf der anderen Seite nicht wirklich herausfordernd. Zum Glück tauchte dieser Mehrspieler-Fehler recht selten auf. Trotz einer enorm positiven Präsentation durch detailreicher Grafik und Effekten gab es in der letzten Zeit enorme Diskussionen um die Animationen des Spiels. (Egal ob nun bei der Gesichtsanimation oder den Bewegungen) Ein paar kleinere Patches sollten die Wende bringen. Ich persönlich konnte da über die Tage, an denen ich den Titel spielte, kaum große Veränderungen wahrnehmen. Allerdings hatte ich nie wirklich Gesichtsanimationsfehler bemängelt. Viel mehr störten mich recht einfache Bewegungsmuster bei allen Charakteren. Da hätte vielleicht ein bisschen mehr folgen können. Von der Grafik und deren kleinen Fehlern zum verfehlten Potential. Ehrlich gesagt war ich etwas traurig das die Begleiter nur recht oberflächlich mit Fähigkeiten ausgestattet wurden und man diese noch nicht einmal ausrüsten kann. Hinzu kommt dann noch die mangelnde Befehlsfreiheit über beide Begleiter. So kann ich nur einen Angriff auf ein oder zwei Ziele anordnen und die Position angeben. Weitere taktische Möglichkeiten sind leider nicht drin.