Lost Planet 3
Willkommen auf E.D.N. III
Eingeklemmt unter einem großen Stein sieht Jim Payton hoffnungslos zu, wie ihm die Kälte langsam schwächt. Sein Klimaanzug, der dafür sorgt, das die Person an sich nicht erfriert, läuft nur noch sehr eingeschränkt und droht auszufallen. In diesen letzten Minuten erzählt Jim seiner Enkelin, die neben ihm kniet, von einem lang gehüteten Geheimnis, das er als junger Mann erlebt hatte. Jim erinnert sich an die Zeit, als NEVEC als erstes Unternehmen auf E.D.N. III landete, um neue Energiequellen für die Erde zu suchen. Das Spiel beginnt mit einem Absturz, mitten auf dem Eisplaneten. Jim und Dr. Kovac haben den Absturz überlebt, allerdings ist die Sendeeinheit im Trümmerfeld verloren gegangen. Die ersten Bewegungen mache ich mit Jim im starken Schneegestöber. Einzig ein paar Leitpunkte vom eingebauten Wegfinder, führten mich zu diesem Gerät. Während ich so den linearen Weg entlang stampfe, sind komische Geräusche und ein unheimliches gekrabbel zu vernehmen. Diese kommen aus den einzelnen Einsspalten. Vorbei an den Trümmern, gelange ich irgendwann in eine klein Höhle. Viel ruhiger geht es in dieser auch nicht zu. Zwar bietet Jims Anzug eine ordentliche Lichtquelle, doch die ersten Einheimischen Monster krabbeln und quietschen hinter jeder Ecke. Es hat schon leicht was von Mass Effect.
Kurz vor dem Ausgang versperrt mir ein Monster den Weg. Mit der Pistole mache ich nun den ersten Kill im Spiel. Jim kann aus der Deckung frei oder über Kimme/Korn gezielt schießen. Beide Möglichkeiten bieten einiges an Schutz, all zu sicher ist er aber nicht. Mein Weg führt mich hinaus ins kalte Schneegestöber. Er findet den Sender und baut ihn ab. Doch zur Kapsel schafft er es nicht mehr. Denn plötzlich rennt eine Herde an Akriden, die einfachste Monsterform in dem Spiel, auf Jim zu. Hinter einem Schneewall findet er Deckung. Nun kann ich das Schießen aus der Deckung üben. Bei so vielen Akriden, die wie eine Herde Wildpferde über den Wall springen, kann ich schießen bis der Arzt kommt. Nachdem die letzten Akriden durch waren, folgten größere Monster. Sehen fast so aus wie übergroße Löwen, nur ohne Mähne und Dreiecksmaul. Einige schaffen es über den Schneewall zu springen, einer trifft jedoch diesen und greift gleich Jim an. Im direkten Nahkampf kann Jim als letzte Chance, mit der richtigen Interaktion, sich befreien oder den Gegner töten. Bei den späteren Gegnern kommt es weitaus öfter vor, das neben zwei festen Interaktionstasten auch die Maus als Zielkreuz für gezielte Schläge dient. Mit schnellen mehrmaligen Drücken der F Taste, kann sich Jim befreien. Doch ehe das Ding ihn noch einmal angreifen kann, taucht aus dem Nabel eine Riesen Kralle auf, die es packt und einige Meter weiter weg schleudert. Sehr schön in Szene gesetzt, tritt ein Mech ins Sichtfeld von Jim. Laroche, ein Franzose, der für die NEVEC tätig ist, stellt sich sehr spärlich vor. Es folgt ein kurzes Video über ein Treffen an der Kapsel, sowie der Weg zur Coronis. Die Coronis ist eine Station, die zwischen großen Felsspalten errichtet wurde und als Forschungsanlage und Unterkunft dient. Einige Bereiche befinden sich auch außerhalb dieser Einrichtung.
Die Kombination aus Mech und Einzelkämpfer
In der Coronis gelandet, beginnt der eigentliche Alltag für Jim. Als freier Mitarbeiter erfüllt er in erster Linie Aufträge für NEVEC. Die, von mir oben schon erwähnte, T-Energie ist zum Zeitpunkt von Lost Planet 3 noch in der Forschung. Allerdings wird diese schon gefördert und die unreine Variante als Währung genutzt. Abseits dieser Arbeiten, werden auch die Kreaturen erfroscht, die auf diesem Planeten leben und auch aus T-Energie bestehen. Für jeden getöteten Arkieden, so heißen die einfachen spinnen ähnlichen Tierchen, gibt es etwas mehr unreine T-Energie für Jim. Die meisten Einnahmen bringen allerdings die Aufträge der Story, als auch die Nebenaufgaben. Dazu gehören Instandhaltungsaufgaben, wie kleinere Pumpen leeren oder einfache Beschaffungsaufgaben. Dazu führen oft kleinere Wege von den Karten ab. Die T-Energie kann im Waffenlager gegen Waffen und Upgrades getauscht werden. Für die Verbesserungen vom Mech, sind Spezialteile nötig. Diese kann ich zu einem Verhältnis von 2000:1 erkaufen oder einfach bei Missionen finden. Auch wenn die Geschichte fest Linear verläuft, so gibt es immer wieder kleine Abzweige wo Logs, als auch Spezialteile, gefunden werden können. Die Balance zwischen Mech- und Personenmissionen ist sehr ausgeglichen. Da Jim auch Ingenieur ist, gibt es auch einzelne Reparatur oder Notfallmissionen, die für meinen Geschmack leider zu wenig auftreten. (Eben nur in der Story)
Die Coronis als Antwort für die Ausrüstung
Wie oben schon erwähnt, kann Jim mit der verdienten T-Energie neue Waffen, Verbesserungen für diese oder Spezialteile kaufen. In der Werkstatt, die sich unterhalb des Mech-Hangers befindet, bedient Gale seine Kunden. Naja... außer Jim und Laroche hat er ja keine, aber mit Laroche kommt er nicht so ganz klar. Gale ist die Antwort auf alle technischen Verbesserungen am Mech. So bekommt Jims Mech immer mal wieder Verbesserungen, auch ohne Kauf. Er wird später einen Schweißbrenner und einen Bohrturm-Modus besitzen. Ebenfalls in der Coronis, finde ich Dr. Kovace in der Forschungsabteilung. Beim bringen von DNA Proben der einzelnen Akriden, bekomme ich neue Munition. So kann ich später immer zwischen zwei Munitionsarten wechseln, je nach Waffengattung mal explosiver, mal feuriger. Der Mech spielt aber selbst hier eine große Rolle. An seinem Fuß kann ich meine Munition schnell wieder aufladen und habe ein komplettes Interface. Dieses verschwindet, sobald ich aus der Reichweite des Mechs bin. Die erwähnten Text- und Audilogs kann Jim fast überall im Spiel finden. Dank des Multifunktionsarmbandes, kann er diese Logs aufrufen. Aber nicht nur diese können angezeigt werden. Auch die aktuellen Missionen, entdeckte Kreaturen, neue Waffen und auch eine Karten können angezeigt werden. Die Logs bieten eine tolle Möglichkeit mehr vor der Geschichte zu erfahren. Dabei handelt es sich nicht immer um lahme Tagebucheinträge, sondern schon um interessante Dinge über die Menschen die dort waren und was sie beobachtet haben. Nicht selten gibt es auch, zwischen einzelnen Verbindungsläufen, Videos von Jim oder seiner Frau. Eindeutig eine sehr schöne Sache und gar nicht mal so uninteressant.
Erweiteter Spaß im Mehrspieler
Viel kann man heutzutage ja nicht mehr in einem Mehrspieler erwarten, außer Team-Deathmatch und diverse andere Modis. Doch die Entwickler um Spark Unlimited, haben ihre Hausaufgaben gemacht und auch den 3vs3 Akriden Überlebenskampf mit eingebaut. Dieser war schon bei den Vorgängerteilen der heimliche Hit vieler Spieler. Es gilt in mehreren Akriden-Wellen so viele wie möglich zu eliminieren und zusammen mit zwei anderen Mitstreitern das eigene Energiekonto aufzufüllen. Von Welle zu Welle können die Teams einen Abschnitt weiter voran rücken. Am Ende müssen dann die gegnerischen 3 gegen unsere 3 kämpfen. Hinzu kommt eine Einnahmezone, die nochmal extra Punkte bringt. Wer nun dachte, das es ein müdes geballer ist, hat sich getäuscht. Der Mehrspieler verfügt über viele Dinge des Einzelspieler. Ein kleiner Mech ist genauso vorhanden, wie die Möglichkeit diesen zu Reparieren oder Kameraden zu helfen. Gehe ich im Mehrspieler-Match einmal K.O., kann ich durch schnelle Tippen der „T“ Taste versuchen zu überleben. Sollte bis dahin keine Hilfe kommen, stirbt mein Charakter und ich Respawne wieder am Start. Als Schutz gegen Spawnkiller, sind die Spieler für 10 Sekunden mit einem Schutzschild ausgerüstet. Allerdings können die Gegner auch in den feindlichen Spawnbereich gehen. Neben dem Akriden Überlebenskampf gibt es noch den 5vs5 Team-Deathmatch. Gespielt werden die selben Sechs Karten, wie auch beim Überlebenskampf, nur das sie halt komplett begehbar sind. Eine Karte beim Ladebildschirm gibt immer Aufschluss über die Gegebenheiten. Wie viele Titel dieses Genre auch, verfügt dieser über ein Charakter Levelsystem. Mit den gesammelten Credits kann ich in der Fortschrittsphäre neue Fähigkeiten und Waffen kaufen. Wie die, eigens dafür angelegte, Einführung schon beschreibt, ist die Fortschrittsphäre ein nicht lineares, personalisiertes Upgradesystem für den Lost Planet 3 Mehrspieler. Um unfaire Unausgewogenheiten zwischen den einzelnen Spielern zu beseitigen, lassen getötete Spieler ihre Waffe fallen. Jeder andere kann sie dann aufsammeln und mit ihnen kämpfen. Klar gilt das nicht für spezielle Fähigkeiten, jedoch sind die anderen Spieler dann nicht mehr so übermächtig. Die einzelnen Upgrades wurden mit bedacht verbaut und bieten aus meiner Sicht keine extremen Vorteile im Levelvergleich. Natürlich ist auch für eine ordentliche Waffenplanung gesorgt. Unter den Kits kann ich bis zu Vier verschiedene Kombinationspakete zusammen stellen, welche dann auch im Mehrspieler ausgewählt werden können. Der Mehrspieler ist, auch wenn es nur Sechs Karten und zwei Modi sind, gut gelungen. Ein paar Karten mehr wären vielleicht nicht schlecht gewesen. Eine etwas größere Palette bietet da der Bereich Private Sitzung. Hier können in Kooperation ganze Szenarien gespielt werden. Leider zählen die hier erreichten Credits und Punkte nicht auf dem Gamespy Account. Ach ja.... der Mehrspieler benötigt einen Gamespy Account. Wer noch keinen hat, kann diesen ganz bequem und schnell im Spiel erstellen.
Übersicht
Soundtechnisch, als auch Grafisch, kann Lost Planet 3 auf jedenfall glänzen. Die vielen Effekte bei der Grafik sorgen fast jedes mal für ein WOW! Auch die Musik, welche von den einzelnen Regionen der Karte abhängt, wurden gut ausgesucht. Soundeffekte, Lippensynchron und Funksprüche wurden sauber programmiert und kriegen von mir ein super. Für die Steuerung brauchte ich einige Minuten, gerade bei den Nahkampfaktionen. Das Problem war nicht die Tastenbelegung. Diese konnte ich bequem in den Optionen anpassen. Sondern der Titel verfügt über einige Tasten, die normalerweise nicht bei einem Shooter vorkommen. So hat der Mech noch eine extra Taste zum schwinge des rechten Arms, eine für das Abschießen des Enterhakens und den Elektroschock. Auch bestehen einige Interaktionen mit schnellen Kombinationen aus bis zu Drei Tasten, was für eventuelle Neustarts sorgt. Ein Tutorial zu den wichtigsten Tasten, gibt es in den ersten Minuten. Die anderen Tasten werden immer wieder im Spiel angezeigt, sobald diese eingesetzt werden können oder sollten.
Der Einzelspieler könnte mich bis zu 18 Stunden fesseln. Dazu zählen auch alle Nebenmissionen. Die fast freie Beweglichkeit, abseits der eigentlichen Story, ist schon ein sehr guter Ansatz. Vielleicht hätte man gerade hier, etwas mehr machen können. Und auch wenn die Story anfangs eine super Start hinlegt, hatte ich nach und nach leider das Gefühl das ich vieles schon einmal gesehen hatte. Trotzdem bietet der Titel eine nette Story mit vielen interessanten Hintergrund Informationen zu Jim, seiner Familie und seinem tun auf dem Planeten. Auch wenn die Story fast immer sehr linear verläuft, wird diese nicht langweilig. Sollte es doch einmal langweilig werden, sorgen die Nebenmissionen für etwas Abwechslung. Und DIE... sind nicht Linear. Der Mehrspieler kommt bei Online-Matches etwas wackelig daher. Mit nur zwei festen Modis und Sechs Karten kann dieser nur in den ersten Stunden überzeugen. Ein größeres Paket bietet dagegen die Private Sitzung mit Freunden. Hier können nicht nur die, im Online Bereich, verbauten Modis gespielt werden, sondern auch ganze Szenarien als Kooperativ. Gemeinsam gegen Akriden klingt doch gleich viel besser. Das Gameplay ist etwas mager, beinhaltet aber die wichtigsten Sachen. Die Schwierigkeit kann aus Leicht, Normal oder Schwer gewählt werden und bietet bis Normal kaum eine richtige Herausforderung. Bei Schwer sieht es da schon etwas anders aus.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 19 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
12. 09. 2013 um 18:36
12. 09. 2013 um 18:36
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