Kurz vor Weihnachten 2016 erschien ein neuer Playstation 4 VR Titel aus dem Hause Three Fields Entertainment. Der Titel selbst ist nicht neu, denn bereits Anfang November 2016 veröffentlichte man diesen auf Steam für das HTC VR System mit Padels. Das Team, welches bisher eher für Golfspiele bekannt war, konnte sich auf Steam recht gut behaupten. Ob dies nun bei der Playstation 4 VR Fassung auch so positiv ausfallen wird, das werden wir gleich sehen. Ich habe mir die Move-Controller geschnappt und mich an den virtuellen Schießstand versucht. Wie es ausging, das erfährst du in den folgenden Zeilen.
An dieser Stelle eine kleine Erwähnung:
Das Bildmaterial zu diesem Artikel stammt direkt von der Playstation 4!
Zwischen Messer und Feuerwaffen
Direkt vom Start weg möchte ich erwähnen, das man von Lethal VR nichts extrem großes erwarten sollte. Es gibt keine Story und kein großes Waffenarsenal, doch dafür bietet der Titel einen netten Umfang an verschiedenen Missionen. (Wenn man diese so nennen darf.) Three Fields Entertainment haben dabei darauf geachtet, das ich als Spieler langsam an die Materie herangeführt werde. Unterteilt in mehreren Schwierigkeitsgruppen kann ich mein Können unter Beweisstellen. Doch wie sieht das ganze nun eigentlich aus? Nach der typischen Positionsbestimmung von meiner VR Brille und mir, folgt der Abruf eines Move-Controllers. Der Zweite wird im Laufe des Spiels hinzu geholt. Der DualShock Controller bleibt bei diesem Titel einmal kalt, denn es wird nur mit den Move-Controllern gespielt. Wer bereits andere VR Titeln mit den Move-Controller bespielen konnte, der weiß wie genau die beiden Stäbe mit dem Leuchtball oben drauf sein können. Habe ich nun mindestens einen Move-Controller angeschaltet geht es auch gleich in das sehr übersichtliche Spielmenü. Mit nur zwei Klicks bin ich bereits in der Auswahl meiner Schwierigkeitsgruppe. Danach folgt die Auswahl für die jeweilige Mission mit Aufgaben. Im Verlauf des Spiels komme ich vorwiegend in Kontakt mit Handfeuerwaffen (Magnum, UZI oder einer Agentenpistole) und diverse Messergattungen.
Dabei schreckten die Entwickler auch nicht zurück bei verschiedenen Missionen auch Kombinationen daraus zu bieten. Zum Beispiel dürfen Holzkreise mit Markierungen nur von den Messern beworfen (in meiner rechten Hand) und Zielscheiben, sowie Personenziel, lediglich mit der Schusswaffe beschossen werden. (Diese hatte ich in der linken Hand.) Treffe ich eine andere Komponente, so ist die Runde vorbei. Du wirst dich sicherlich Fragen, was nun eigentlich das Ziel des ganzen Spiels ist, wenn es kein Story gibt. Das was mich persönlich antrieb, war das Ranking und die erspielten Punkte. Jede Trefferzone der Ziele gibt eine bestimmte Anzahl an Punkten. Wie du im nächsten Abschnitt lesen wirst, lassen sich die Pistolen weitaus besser Steuern als das Werfen der Messer und Wurfsterne. Nun... abhängig wie gut ich schieße und werfe bekomme ich eine gewisse Anzahl an Punkten. Zusätzlich läuft für mich aber auch die Zeit herunter, weshalb ich rasch vorankommen muss. Objektiv gesehen hatte ich durchaus für eine gewisse Zeit meinen Spaß, doch Langzeitmotivation bietet der Titel leider nicht. Trotzdem sind 14,99€ nicht unbedingt heraus geschmissenes Geld, denn wer würde nicht gerne auch mal in einem 3D Raum mit verschiedenen Waffen um sich herum ballern wollen oder sich gar als Held fühlen. (Speziell wenn man einen Geiselnehmer in den Kopf getroffen hat und nicht das Opfer.)
Steuerung und Genauigkeit der Schusswaffen kann überzeugen
Die Steuerung und Genauigkeit der Move-Controller ist zum größten Teil ziemlich genau und dank einer guten Programmierung kann man sogar durch Kimme und Korn blicken. Damit kann ich fast genauso gut schießen wie ein richtiger Schütze. Klar bietet solch ein digitaler Schießstand auch die Möglichkeit wie Sladge Hammer mit der Magnum herum zu ballern oder mit Uzis eine ganze Horde an Zielen nieder zuschießen. Was ich bisher übrigens bei noch keinem VR Spiel mit Move-Controller Unterstützung gesehen habe ist die Warnung vor einem verdecken des Controllers. Wie ja bekannt sein sollte, müssen die Lichtpunkte der VR-Brille, als auch Controller, immer für die Kamera sichtbar sein. Verdeckte ich nun eine der beiden Move-Controller durch meine Bewegung, so vibriert der entsprechende Controller kurz und wird Rot im Spiel angezeigt. So etwas nenne ich mal ein tolles Feature. (Bei vergleichbaren Spielen wird einfach die Darstellung und Rückmeldung schlechter.) Sonnst bietet der Titel mit den Move-Controllern eine große Freiheit, jedenfalls was die Handhabung und die Haltung der Waffen angeht. Während die Bewegungen der Handfeuerwaffen relativ positiv übertragen werden, hapert es so ziemlich bei den Messern. Um Messer, Wurfsterne oder eine Machete zu werfen, muss ich auch den Move-Controller so bewegen als würde ich es werfen. Die Probleme fangen allerdings bei Bewegungen an, die seitlich von meiner 0 Position abweichen. Im Grunde werde ich als Spieler auf einen Bereich von 180° gefordert. Rechts und Links, Oben, Unten, überall kommen die Ziele her.
Richte ich meinen Blick und den Körper nicht genau auf das Wurfziel aus, so fliegen diese Teile oft weit daneben oder treffen mit einer sehr schlechten Genauigkeit. Teilweise zeigen sich hier auch komische Bewegungsanimationen ab. Das Problem gibt es bei den Schusswaffen nicht, sodass ich auch mal Blind nach Links schießen kann. Die Wurfwaffen sind spätestens dann ein richtiges Problem, wenn man mit ihnen auf Zielscheiben werfen muss, die eine Geisel in Front haben. Aufgrund der nicht sehr verlässlichen Genauigkeit (bei einer nicht exakt geraden Standposition auf das Ziel), kann die Runde schnell vorbei sein. Im späteren Verlauf habe ich diese nervigen Aufträge einfach übersprungen. Dies ist natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache, allerdings gewährt der Titel eine gewisse Übersprungrate bei sonnst sehr guten Ratings meiner vorherigen Missionen. Am Ende noch etwas zur Tastenbelegungen des Spiels selbst. Diese ist eigentlich sehr einfach und bezieht sich auf drei Knöpfe. Dabei formiert einer das Nachladen, der andere das Feuern und einer für das Hauptmenü. Die Auswahl von Menüs werden über die Gestensteuerung der Move-Controller ausgeführt – Ganz bequem!
Mangelnder Sound trotz guter grafischer Präsentation
Im Laufe meines Tests will ich nicht bestreiten, das ich einen gewissen Spaß mit dem virtuellen Schießstand hatte. Allerdings fehlte es in meinen Augen etwas an Umfang und noch mehr Möglichkeiten. Die meisten Aufgaben/Übungen waren nach wenigen Sekunden rasch absolviert. Grafisch ist der Titel recht nett. So besitzt dieser die notwendigen Schusseffekte, geht über in nette zersplitter Animationen der vielen Zielen bis hin zu aufwendigen Nachlade-Animationen. Die Spielwelt ist dagegen sehr monoton gehalten, trotz ein paar wenige Aufgaben indem eine Kulisse eingeschoben wird. An und für sich leider nichts besonderes. Im Bereich des Sounds gibt es von mir lediglich für die tollen Schuss- und Effektssounds ein Lob. Alles andere ist leider nicht erwähnenswert. Den Punkt Steuerung habe ich bereits oben weitestgehend erläutert, sodass ich nun darauf nicht weiter eingehen werden. Komme ich also zum Einzelspieler, der eine kleine Anzahl von Schwierigkeitsgruppen besitzt. Nach rund zwei Stunden war ich, inklusive mehrmaligen Wiederholungen von ein paar Aufgaben, soweit mit dem Spiel durch. Nach der anfänglichen Freude über das Schießvergnügen stoppte dann dieser kleine Umfang meine Euphorie des Titels. Ja es gibt zwar eine gewisse Anzahl an Missionen die mich auch durchaus forderten. Jedoch sind die meisten rasch abgearbeitet. Ich hätte mir an dieser Stelle noch ein freies Schießen, einen Mehrspieler oder mindestens ein vernünftiges Highscore Board mit Online-Feature gewünscht. Vielleicht wäre auch ein kleiner Editor, zum erstellen von eigenen kleinen Schießübungen oder ähnliches, ganz nett gewesen. So wie sich Lethal VR Präsentiert werden alle Aufgaben in den Missionen streng vorgeschrieben. Am Ende fehlen die Verwirklichungen dieser Ideen und so ließen die Entwickler bei diesem Titel sehr viel Potential außen vor.