Klassiker in 3D - kann das funktionieren?
Fallout 3 - Article - Klassiker in 3D - kann das funktionieren?
Fallout 3
04.12.08 00:54 Test
Kenner der ersten beiden Teile werden skeptisch sein: erst ISO Ansicht und jetzt 3D, wie alle anderen Spiele. Kann Fallout 3 überzeugen. Eprison.de meint: Mehr als nur das, Fallout 3 bringt die Apoka ...
Ich bin enttäuscht, frustriert und auch verärgert. War doch die Spannung auf ein 3D Szenario im Fallout Universum riesengroß. Jetzt stehe ich hier und beginne mit meinen ersten Schritten und fühle mich, ja wie fühle ich mich, nicht gut jedenfalls. Fallout 3 beginnt im Vault 101. Dem Zufluchtsort Nummer eins. Gleich zu Beginn erfährt der Spieler, hier kommt keiner rein und was viel wichtiger ist, hier kommt auch keiner raus, eigentlich. Vault 101 ist unsere Herberge, unser Mutterleib dem wir nicht entfliehen können, der uns beschützt vor der ach so bösen Oberwelt, die Strahlen verseucht und mit allerlei Gefahren auf uns warten würde. Aber wir befinden uns ja im Vault 101, sicher und geborgen. Zu Beginn erleben wir unsere Geburt, unser Vater ist in der Nähe und vermittelt ein sicheres Gefühl als wir das Licht der Vault 101 erblicken. Sogleich dürfen wir uns einen Namen auswählen und auch das Geschlecht. Weil ich mich mit der Hauptfigur identifizieren will bin ich natürlich ein Knabe mit coolem Namen. Leider stirbt meine Mutter bei der Geburt und fortan wird mich mein Vater durch die harte Welt von Vault 101 begleiten. Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, das sich das Wort Vault recht oft wiederholt hat, aber kein Grund zur Sorge, hiermit habe ich suggestiv ein Lernprozess in Gang gesetzt, der euch später noch nützlich erscheinen wird.

Die Jahren ziehen ins Land
Nach einem Jahr finden wir uns im Laufgitter wieder, neugierig wie wir von Natur aus sind, finden wir einen Weg hinaus um unser Kinderzimmer zu erforschen. Auf dem Boden finden wir ein Kinderbuch, das uns die einzelnen Fähigkeiten näher bringen soll. Papa findet das Ganze lustig und spürt schon, das sein (in diesem Falle) Sohn noch zu großen Taten fähig sein wird.
Dann machen wir einen Sprung zu unserem neunten Geburtstag. Es wurde extra eine kleine Party organisiert wo wir uns prächtig amüsieren ;). Dort erhalten wir auch unseren genialen Pip-Boy, der fortan ein hilfreicher Begleiter an unserem Arm sein wird. In diesem befinden sich die typischen Rollenspielelemente wie Inventar, Statistiken, Questlog usw. Es ist wirklich schön übersichtlich angeordnet und alles ist schnell erreichbar, so präsentiert sich der kleine Boy. Auch die Talenteübersicht ist in diesem enthalten. Es wird sicher einige Zeit beanspruchen bis alle Fähigkeiten so einzuordnen sind, wie sie für das eigene Spielempfinden am Optimalsten sind.



Nach dem weitere sechs Jahre vergingen, sind wir nun endlich alt genug um am gefürchteten G.O.A.T. teilnehmen zu können. Dieser Test soll uns in der Valt 101 dazu verhelfen, eine Aufgabe zu übernehmen, die zum Wohle der Gemeinschaft dienen soll. Natürlich bestehen wir den Test als einer der Besten. Das war auch nicht anders zu erwarten, sind wir doch schließlich der Sohn eines Doktors in Vault 101. Doch dann, 3 Jahre später kommt es richtig dicke, unser Dad hat sich aus dem Staub gemacht und die Vault 101 verlassen. Also gibt es doch einen Weg hinaus, wir wussten es oder besser, ahnten es schon die ganze Zeit. Das dies nicht ohne Folgen für uns bleiben würde war auch klar, so haben wir plötzlich den Aufseher am Hintern und für diesen gibt es nur eine Lösung seines Problems, was für uns aber keine Alternative darstellt. Ein einzige Option die wir nun noch haben ist, es unserem Vater gleich zu tun. Wir müssen hier raus und das schleunigst. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber wir können uns denken das wir einen Weg finden werden.

Endlich Tageslicht
Als wir die Oberwelt betreten schmerzen erst einmal die Augen, haben sie doch noch nie Sonnenlicht ertragen müssen. Nach dem diese sich an des helle Licht gewöhnt haben erblicken wir eine völlig zerstörte Landschaft. Diese ist so "schön" in Szene gesetzt, das ein The Day After seiner Zeit damit noch beklemmender herüber gekommen wäre, als er es ohnehin schon tat. Um auf die eingangs erwähnte Frustration zurück zu kommen, folgt eine kurze Beschreibung meiner ersten Schritte in der Neu gewonnen Freiheit.
Mit wenigen Waffen ausgestattet, mit wenig Erfahrung und völliger Orientierungslosigkeit stolpere ich über den Schutt und den Ruinen des einstigen Washington. Ich begegne einem kleinen Jungen der uns das erste Quest übergibt. Ich soll seinen Vater für ihn finden. Danach folgen mehrfache Todessequenzen weil die seltsamen Bugs die sich in der Gegend aufhalten, einfach nicht ins Jenseits zu schicken sind. Diese so genannten Feuerameisen sind der Horror. Schnell wird mir klar, ich habe noch nicht das Level, mir fehlen entsprechende Waffen und zum Geier nochmal, warum hab ich eigentlich die Noob Stufe als Einstieg gewählt, wenn ich hier schon scheitere!
Der Einstieg wird einem nicht leicht gemacht, was für ein massenkompatibles Spiel nicht die beste Voraussetzung ist, aber Fallout 3 drängt auch nicht zu den Massen, zumal das Einsteigerlevel wirklich nicht seinem Namen gerecht wird. Des Weiteren fällt die deutsche Übersetzung negativ auf, reden sich doch Kinder hier mit SIE an. Aber davon mal abgesehen, wer sich hier die ersten zwei Stunden durchbeißt, wird dafür dann allmählich entlohnt. Denn erst jetzt beginnt das Spiel seine Stärken zu zeigen. Fast jeder Gegenstand ist anklickbar, Kisten und Truhen haben immer etwas zu bieten, wobei im späteren Verlauf klar wird, das vieles davon nur Crep ist, sprich unnützes Zeug das bei Händlern verscherbelt werden kann. Ganz im Gegensatz zu anderen Rollenspielen haben fahrende Händler oder Verkäufer in Fallout 3 nur begrenzte Zahlungsmittel. Wer also denkt, sich einfach die Taschen voll zupacken um dann alles in Bares umzusetzen, wird enttäuscht. Dies zwingt auch dazu, sich mehr mit den Items (Gegenstände) auseinanderzusetzen, um nur die besten in den Rucksack wandern zu lassen. Zu Beginn ist auch nicht wirklich klar, ob bestimmte Gegenstände vielleicht später von Wichtigkeit sein können.

Wer jetzt so vertieft in seiner Sammelleidenschaft durch die Gegend stolpert, bekommt gleich den nächsten Hammer sprichwörtlich vor die Stirn geknallt. Die Loser im zerstörten Washington sind nicht ganz so einfallslos, wie ich erst angenommen hatte. Nein ganz im Gegenteil, plötzlich sehe ich mich verschiedenen Fallen ausgesetzt, die wirklich nicht immer gleich zu erkennen sind. Jetzt packt mich langsam mein Urinstinkt und Bethesda hat mich in seinen Bann gezogen. Was da wohl alles noch auf mich zukommen wird?

Fazit
Auch wenn dieses Review mit seiner Kürze dem Umfang des Spiels nicht gerecht werden kann, so macht es dennoch deutlich, Fallout 3 bietet mehr, als es auf den ersten Spielstunden den Anschein hat. Nicht gerade einsteigerfreundlich aber durchaus zu meistern und wer die Geduld aufbringt, wird entlohnt mit einem intensiven postapokalyptischen Rollenspiel, das wir in 3D so noch nicht erleben durften. Die Grafik ist durchaus akzeptabel und auch dem Ambiente entsprechend, jedoch einen aha Effekt vermag sie nicht zu erzeugen. Die Soundkulisse ist dürftig und wer Abhilfe schaffen will, in dem er Radio Enklave im Background dudeln lässt, hat nach kurzer Zeit das Gefühl, in einer Bandschleife zu hängen, was wohl auch der Fall sein dürfte. Alles im allen, ein wunderbares Spiel das überzeugen kann und gefällt. Nicht vergessen den ersten Patch auf die Platte zu holen, der mit knapp über einem Gigabyte so einiges beheben dürfte.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von nilius
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04. 12. 2008 um 00:54
04. 12. 2008 um 00:54
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