Der Erbauer sei mit euch...
Dragon Age: Origins - Article - Der Erbauer sei mit euch...
Dragon Age: Origins
25.11.09 01:34 Test
Ein episches Abenteuer mit bombastischer Inszenierung. BioWare´s neuster Streich punktet in fast allen Bereichen. Im Grunde kommt der ambitionierte Rollenspieler nicht um diesen Titel herum. Wer sich ...
Ich bin ein grauer Wächter oder besser, will es noch werden. Dann bin ich ein Mitglied des legendären Ordens, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, über das Land Ferelden zu wachen und gegen das Böse zu kämpfen. Doch noch ist es nicht so weit, zuerst muss ich die Prüfungen bestehen, um in den elitären Kreis aufgenommen zu werden. Nach dem atmosphärischem Intro lande ich in meinem Charakter Editor. Diesen, das sei an dieser Stelle erwähnt, gab es schon vor dem Release als Extra-Download, wo sich jeder nach Belieben austoben konnte. Der erstelle Charakter kann selbstverständlich importiert werden. Ich habe die Wahl zwischen drei Völkern, den Menschen, Elfen und den Zwergen. Als Klassen stehen mir die Krieger, Magier und Schurken zur Verfügung. Dann kann ich jeweils noch auf verschiedene Hintergrund Geschichten zurückgreifen. Diese spielen aber nicht nur zu Beginn eine Rolle, denn ab dem Zeitpunkt, wo ich als grauer Wächter aufgenommen wurde, verläuft das Spiel nicht für alle gleich weiter, so unterscheiden sich bestimmte Dialoge und Verläufe voneinander. Der Editor ist erstklassig, sehr viele Einstellungsmöglichkeiten, auch wenn die Frisuren etwas begrenzt und auch im Spiel zu häufig auftauchen, kann ich hier nichts negatives finden. Die Geschichte die uns BioWare erzählen will, ist epischen Ausmaßes und hatte ihren Ursprung vor vielen, vielen Jahren. Damals kämpften die grauen Wächter gegen die Verderbnis, die Dunkle Brut, hervorgerufen durch Machenschaften der Magier. Damals siegten die Wächter und die Helden von einst, gerieten in Vergessenheit. 400 Jahre später bedroht die Dunkle Brut erneut die Bewohner Fereldens und die übrig gebliebenen Wächter müssen sich nun sammeln, um ihr entgegen treten zu können. Dies ist die Ausgangssituation für meinen frischgebackenen Helden, der im Verlaufe des Spiels stumm bleiben wird, jedenfalls in den Dialogen, die durch die Bank weg, hervorragend gesprochen worden sind. Dragon Age: Origins ist ein Taktik-Rollenspiel, das mir eine dunkle und blutige Geschichte erzählen will. Von Anfang an, spüre ich die ambitionierte Umsetzung des Titels, hier erwartet mich etwas Großes, das in jeder Sekunde förmlich danach zu schreien scheint. Trotzdem reflektiert das Spiel, wer die Art des modularen Level-Aufbaus und die Taktik-Elemente nicht mag, wird seine Schwierigkeiten haben. Ich muss zugeben, dass ich auch kein Freund dieser Spielweise gewesen bin, bis Dragon Age kam. Gebiete werden erst nach und nach freigeschaltet, jedoch kann ich jederzeit wieder zurückkehren in Gebiete, die ich schon besucht habe. Also besser gelöst, als in Drakensang zum Beispiel. In Kämpfen kann ich durch Drücken der Leertaste, das Geschehen jederzeit einfrieren und mir einen Überblick verschaffen oder taktische Planungen vornehmen. Dies nimmt naturgemäß die dynamische Tiefe aus dem Ganzen, ist aber unumgänglich, will ich nicht ständig den Lade-Screen sehen. Schade, dass ich nur im Radius einer meiner Mitschreiter die Kamera bewegen kann, gerne hätte ich mich auch mit einer freien Perspektive in den Räumlichkeiten umgesehen, was den genialen Frost-Effekt noch um ein Vielfaches gesteigert hätte. Für Ungeübte bedarf es einiges an Einarbeitung, bis dieses Taktik-Feature richtig eingesetzt werden kann, Profis werden darüber lächeln, denn ist es ja essentieller Bestandteil der Kämpfe. Hier ist anzuraten, zu Beginn einen leichten Modus auszuwählen, damit die Frustmomente nicht überhand nehmen. Denn von denen wird es einige geben. Auch wenn es in Dragon Age: Origins ein Hauptziel gilt zu lösen, so bietet es viele kleine, in sich abgeschlossene Neben-Quests, die in den einzelnen Gebieten gelöst werden können. Intrigen und Machenschaften voran, sollten aber zum Finale hin alle Aufgaben beendet sein, denn ist der Erzdämon gefallen, ist das Spiel zu Ende. BioWare legt aber einen Save-Point zuvor an, so dass jederzeit eine Rückkehr möglich ist. Hier kann ich ganz klar und deutlich sagen, auch wenn der Titel linearer als ein Risen daherkommt, so bietet er im Storyverlauf mehr Abwechslung und überraschende Wendungen, also Genre Konkurrenten. Dies ist auch einer der Stärken des Spiels, Entertainment in Perfektion. Ungeduldige Spieler werden aber mit den häufigen Zwischen-Sequenzen zu kämpfen haben, denn diese unterhalten zwar sehr gut, nehmen aber den Schwung aus dem Ganzen. Und, das ist für mich auch das größte Kriterium an Dragon Age, sie ziehen die Spielzeit wahnsinnig in die Länge. Wobei ich nicht mal sagen kann, das dies unnötig ist, es fügt sich genauso ins Geschehen ein, wie der Rest des Spieles. Ich könnte hier noch endlos weitermachen, was BioWare alles Top gelungen ist. Wie zum Beispiel die Item-Auswahl, die Waffen, das Levelsystem, das Reisesystem, die Karte und der hervorragende Kodex, das Inventar, das Handels-System und so weiter und so fort. Auch wenn vieles davon nicht mit Masse punkten kann, so passt es perfekt zu der schon ohnehin komplexen Steuerung. Schließlich muss ich bis zu drei verschiedene Klassen beherrschenn und noch vier Partymitglieder hochleveln und ausrüsten. Apropos Party, auch hier unterhalten mich die wirklich kleinen Dinge, die mir nach und nach auffallen. Einige aus meiner Gruppe flirten miteinander, oder necken sich. Ich kann ihnen Geschenke machen, sollte der Verlauf meiner Handlungen nicht nach ihren Vorstellungen gelaufen sein. So haben viele meiner Entscheidungen direkten Einfluss auf das weitere Geschehen. Sicher, vieles wirkt nach einer Weile auch beabsichtigt von den Entwicklern und ist nicht so frei, wie es angepriesen wurde. Aber ich frage mich trotzdem ständig, hätte ich nicht anders handeln sollen, und das wiederum macht den Titel so süchtig. In puncto Grafik erwartet den Spieler ein Hochgenuss. Nicht nur die wirklich schöne und auch düstere Umgebung, die abwechslungsreich und nie langweilig daherkommt, nein auch die Kreaturen und Animationen sind vom Feinsten. Besonders die Finish-Moves bei Endbossen, sind spektakulär in Szene gesetzt und lassen mich ein verdutztes Wow von mir geben. Die vielen, kleinen Details zum Beispiel in den Innenräumen, wirken liebevoll platziert und nie aufgesetzt oder überstrapaziert. Aber natürlich ist Dragon Age nicht perfekt und erlaubt sich ein paar Schnitzer. So bleiben meine Partygäste und auch ich ständig an Hindernissen hängen, die durch die Begrenzung der Umgebung vorgegeben sind. Warum kann ich einen kleinen Hügel nur an einer Stelle hinaufsteigen und an den anderen nicht. Zudem hat die Eingrenzung für ein Rollenspiel, die vergleichbar mit der aus Overlord II ist, immer einen faden Beigeschmack. Auch das ich als Schurke eine Kiste knacken kann, unter den Augen des Besitzers, um ihm anschließend den geklauten Krempel wieder andrehen zu können, wirkt nicht besonders glaubwürdig. Hier kommt das typische Emmerich Syndrom zum Einsatz, alles egal, Hauptsache es sieht gut aus. Und das tut es verdammt nochmal auch. Fazit Dragon Age: Origins ist Entertainment pur und jeden Cent wert, der für das Spiel ausgegeben wird. Hier trifft eine neue Referenz, gepaart mit einer richtigen Geschichte, auf eine beeindruckende Präsentation auf den Spielemarkt. Nicht zu unrecht kann ich das Spiel als das Highlight 2009 im Genre bezeichnen, das fast konkurrenzlos seine Führungsposition einnehmen darf. Rollenspieler haben dieses Jahr keine Schwierigkeiten, sich wunderbare Abende zu bescheren, auch wenn ein Risen durchaus als gelungen bezeichnet werden kann, so bietet Dragon Age: Origins doch wesentlich mehr an Unterhaltungswert und Story, im Gesamteindruck. Alleine das BioWare es schafft, zu mehr als vier Charakteren eine Bindung aufzubauen und diese auch geschickt in den Verlauf einfließen zu lassen, verdient die höchste Anerkennung. Auch wenn das Gameplay vielleicht nicht jedermanns Sache ist, ein Blick kann nicht schaden und ich kann euch jetzt schon garantieren, ihr wollt das Ende sehen. Der Titel ist ein Muss für jeden Rollenspieler, und über die kleinen Mängel sieht man schnell hinweg, ist man erst einmal im Bann der Geschichten. Wer ein Fan von Baldur's Gate war, wird ohnehin nicht um Dragon Age: Origins herum kommen, denn einige Anspielungen finden sich auch hier wieder. In diesem Sinne, der Erbauer sei mit dir....
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von nilius
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Kategorie:
Test
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25. 11. 2009 um 01:34
25. 11. 2009 um 01:34
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