Willkommen im Paralleluniversum The Void - Oder eher nicht?
Dark Void - Article - Willkommen im Paralleluniversum The Void - Oder eher nicht?
Dark Void
19.02.10 01:20 Test
Capcoms neuester Streich, lässt uns alle abheben und das im wahrsten Sinne das Wortes. Ob positiv oder eher negativ, kann der geneigte Zockerfreund in unserem Crashtest nachlesen.
Capcom neustes Spiel Dark Void, führt uns in ein paralleles Universum, wo es luftig zur Sache geht. Also nicht im Sinne von windig oder stürmisch, sondern vielmehr dürfen wir uns so richtig in der dritten Dimension austoben.
Will, Hauptprotagonist und gescheiterter Militärpilot, fristet sein Dasein in einem kleinen Transportunternehmen.
Als bei einem Routineflug über dem Bermuda Dreieck mysteriöse Vorkommnisse diesen ein jähes Ende bereiten, und Will sich nach einer Bruchlandung in einem seltsamen Dschungel wieder findet, anstatt in einem Ozean, beginnt die maue Story ihren verzweifelten Lauf unterhalten zu wollen.


Nach dem Absturz folgen wir unserer Verflossenen Ex Ava, die sich mit an Board befand und "glücklicher" Weise auch überleben durfte.
Die ersten Eindrücke sehen wirklich viel versprechend aus. Dichter Wald im tiefen Grün gehalten, mit allerhand unbekanntem geschmückt.

Um zu Beginn gleich mal einen Irrtum zu korrigieren, wer denkt er kauft ein komplett deutsches Spiel, wenn er denn eine deutsche Version ersteht, wird spätestens in den Zwischensequenzen eines besseren belehrt, denn diese sind ausnahmslos in englischer Sprache gesprochen und nur mit deutschen Untertitel versehen worden.
Dafür gibt es pauschal schon mal Punktabzug.

Grafik
Wie schon erwähnt, optisch weiß das Spiel durchaus zu gefallen. Die Level sind abwechslungsreich, mehr oder weniger und gerade bei den Flugsequenzen im späteren Verlauf, sieht der Weitblick echt atemberaubend aus. Das die Charakter-Mimik etwas steif in den ansonsten sehr gut gemachten und häufig auftauchenden Zwischensequenzen ist, störte mich jetzt weniger. Was eher negativ auffiel, war die Teilnahmslosigkeit, oder besser ausgedrückt, die Lustlosigkeit, mit der die ohnehin schon trockene Story erzählt wurde. Wer soviel Mühe in diese kleinen Filmchen steckt, hätte doch durchaus einen Dramaturgen einstellen können.

Die Gegend wechselt zwischen hohen Berghängen, tiefen Tälern, düsteren Schluchten und Katakomben hin und her. Alles wirklich nett gemacht, täuscht aber über die Tatsache hinweg, dass der Spielfluss so linear gestaltet wurde, wie der dringende Wunsch mal aufs Klo gehen zu müssen. Hinter großen Pflanzen oder in angedeutete Abzweigungen, bleibt unser Held einfach an unsichtbaren Hindernissen hängen.
Dies ist kein neues Mittel der Bereichsbegrenzung, das finden wir nun schon fast in jedem inszenierten Spiel, mir als Spieler drängen sich aber in Dark Void klaustrophobische Gefühle auf. Dies betrifft selbstverständlich nur die Landausflüge, denn kann unser Held erst einmal sein Jetpack umschnallen, gibt es kein halten mehr.


Gameplay
Für die Steuerung unseres Piloten, gibt es gleich mehrere Einstellungsmöglichkeiten. Die per Pedis, also zu Fuß und die zum Fliegen. Das ist auch bitter nötig. Wer hier versucht mit der Standard Einstellung sein Glück zu versuchen, scheitert kläglich und wird wohl unter akutem Haarverlust zu leiden haben.
Allerdings kann hier nach belieben alles so justiert werden, wie der geneigte PC Spieler dies gerne mag.
Gerade die empfindliche und übungsbedürftige Flugsteuerung braucht Feinjustierung, bis man endlich die geeigneten Settings gefunden hat.
Was sich zu Fuß noch wie ein normaler Shooter anfühlt, der dabei nicht mal besonders fordernd wird, sieht in der Luft schon völlig anders aus.
Apropos anders, noch eine Kleinigkeit zum Bodenkampf. Hier müssen wir uns zum größten Teil an irgendwelchen Vorsprüngen in die Höhe vorarbeiten. Dabei wechselt die Kamera die Perspektive so, dass sobald wir uns unter einem dieser Haltepunkte befinden, die Sicht plötzlich horizontal wird. Das verwirrte mich am Anfang genauso, wie euch vielleicht dieser Satz hier, denn anstatt nach Oben zu schauen, wie zuvor, blickt man jetzt in die Ferne. Witzig oder?
Doch das übt schon mal für die Luftkämpfe, denn diese sind ähnlich kurios gestrickt. Hier haben uns die Entwickler aber ein paar nette Hilfsmittel mitgegeben, die den Überblick deutlich verbessern können.
Das Jetpack ist im Schubmodus, der über die Taste W gesteuert wird, enorm schnell. Dies kann mit der Schub-Umkehr (S) korrigiert werden. Nämlich Zielen und Feuern ist mit geringerer Geschwindigkeit um ein vielfaches einfacher.
Weiter hilft es auch, die Mausempfindlichkeit zu senken, und sich beim schießen rein auf das Fadenkreuz zu konzentrieren. Will, den wir als fliegenden Superman vor uns sehen, ist träger und lenkt vom eigentlichen Ziel ab.
Weiterhin sehr nützlich sind die Spezialbewegungen, um zum Beispiel eine 180 Grad Wende zu vollziehen oder ähnliches. Wem das alles zu viel wird, der darf auch ruhig mal in den Schwebemodus übergehen, dieser hat die wunderbare Eigenschaft, sich immer in vertikaler Ausrichtung zu bringen. Das kommt immer gut, wenn mal die Orientierung nicht mehr die Beste ist.

Eine weitere sehr nützliche Einrichtung ist der Zielindikator, den wir über die Tab-Taste aktivieren. Dieser zeigt uns sofort die Richtung und die Entfernung zum nächsten Zielpunkt an. Äußerst praktisch!
Alles im allen eine durchaus gelungene Sache, was die Steuerung anbelangt. Bis auf ein paar widerliche und völlig unnötige Steine, die uns Airtight Games mit auf den Weg gelegt hat. Wie zum Beispiel, dass ungenaue Handling beim Springen des Helden, der will da gerne mal etwas weiter als von uns gewünscht auf Vorsprünge oder an Abgründen heran.
Vieles müssen wir durch ausprobieren herausfinden, wie das Auffinden bestimmter Journale oder ähnlichem. Das wir als Lehrgeld, nur unnötiges Ableben und Zurückkehren zum letzten Speicherpunkt, zu bezahlen haben, frustet gelegentlich gewaltig.


Die Waffenkammer, diese als solche zu bezeichnen ist schon fast eine Beleidigung gegenüber herkömmlichen Angeboten, wie sie in Shootern mittlerweile Tradition haben, versorgt uns mit dem Mindestmaß an Auswahl. Die paar Knarren dürfen dann auch noch aufgepimpt werden, durch sogenannte Technikpunkte, die entweder umher liegen oder von Schmalspurganoven fallen gelassen werden. Daneben gibt es noch Technikpunkte - Vorräte, dass sind so kleine rote Kügelchen, die extra viele Pünktchen bringen. Haben wir genügend gesammelt, kann an in der Gegend verstreuten Waffenkisten die Knifte mit einem Upgrade versehen werden. Ganze drei an der Zahl - pro Item.
Wem dann doch mal die Munition ausgehen sollte, oder durch schlechte Planung leer da steht, nicht in Panik verfallen, der letzte Savepoint liegt nicht weit zurück. Denn diese sind im Grunde, auch wenn ich nicht müde werde, dies in PC Reviews immer wieder zu erwähnen, sehr gut verteilt. (Stichwort: Freies Speichern)


Fazit
Capcom bietet dem geneigten Spielerherz mit Dark Void eine nette und gut präsentierte Unterhaltung. Der Titel macht Spaß, hat seinen ganz besonderen Reiz durch die rasanten Luftkämpfe und sieht auch nicht schlecht dabei aus. Das dass Spiel als Action-Adventure angepriesen wird, ist aber eines zu viel des Guten, denn Adventure-Elemente sind so rar wie Eiskristalle in der Wüste. Action gibt es dagegen ohne Ende, auch wenn die eigentlichen Aufgaben sich zu oft wiederholen und im Verlaufe der Kapitel langweilen. Wenig Abwechslung also und eine müde Story. Dark Void verschenkt hier viel zu viel, was andere Spiele nicht schon deutlich besser hin bekommen haben. Trotz dieser Mängel, vor allem der verpatzen deutschen nicht vorhandenen Sprachausgabe, können Interessierte eine Blick wagen. Allerdings ist das Preis-Leistungsverhältnis nicht gerade empfehlenswert aus tariert , mit knappen acht Stunden Spieldauer aber durchaus Standard heutzutage. Wer sich nicht sicher ist checkt die Demo, die einen guten Eindruck der Funktionsweise des Spiels vermittelt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Lord|Schirmer19.02.10 23:08
Die Demo hat mich nicht überzeugt!
Laslo_die_Ente21.02.10 13:24
Die Tests und Videos bis jetzt haben mich auch nicht umgehauen.
Logo for Dark Void
Erstellt von nilius
Zuletzt online: gerade
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
19. 02. 2010 um 01:20
19. 02. 2010 um 01:20
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