Abandon Ship
Auf der Flucht vor einem bösen Kult und ihren Absichten
Abandon Ship besitzt zurzeit gleich zwei Spielmodi. Das Erste ist die Story und führt mich natürlich ins Zeitalter der Segelschiffe und Piraten. Alles beginnt damit, das sich mein Charakter in den Fängen eines Kultes befindet. Während der Beschwörung eines Monsters kommt es zu einem fatalen Unglück, bei dem sich mein Charakter retten kann. Er flüchtet aus den Fängen und von der Insel, doch bevor er diese Anlage verlässt, versucht er noch drei andere Leute aus den Zellen zu befreien. An dieser Stelle darf ich aus fünf Gefangenen auswählen, die zugleich meine neue Crew bilden. Jeder der angezeigten Personen haben ihre Stärken und Schwächen. Ihre Hauptposition wird über ein festes Logo angezeigt, während die Attribute am unteren Ende zusehen sind. Meistens sind die Männern gerade in ihrer festen Position am stärksten und somit effektiver. Habe ich meine Entscheidung getroffen, so geht es weiter mit dem Mix aus Bild und Text. Ja... eine voll animierte Sequenz bietet das Spiel leider nicht. Man begnügt sich mit Texten und eventuell auch sehr schönen Art-Pictures. Kurzzeitig wechselt das Spiel auf die eigentliche Spielebene. (Ich sage immer Kampfübersicht dazu.) Nebenbei erklärt mir das Spiel, wie ich alle Crewmitglieder kommandieren kann. (Das Tutorial kann im übrigen direkt am Start der Story separat aktiviert werden. Darüber hinaus bietet das Spiel jetzt schon drei Schwierigkeitsgrade, welche sich in erster Linie auf die Treffsicherheit und die Damage-Höhe der Gegner bezieht.)
Meine erste Aufgabe ist nun also, wie bei einem Strategiespiel alias Command and Conquer oder Company of Heroes, alle Mitglieder zu markieren und sie mit einem Rechtsklick auf das Schiff zu befehligen. Nach einen kleinen Sprung befinden sich alle auf dem Schiff. Nun müssen noch die Seile vom Dock gekappt werden, damit wir endlich ablegen können. Nach vier Klicks geht die Reise schon los. Doch Moment? Die Artillerie des Kults feuert auf das Schiff. Erneut springt das Spiel in die Kampfübersicht, welche sich direkt auf das Schiff ausrichtet. Das Ziel dieses kleinen Parts ist das Ausweichen meiner Männern während des Mörserbeschuss. Vornherein sei erwähnt, das meine Crewmitglieder sterben können. Um das Logo ihrer favorisierten Position gibt es den Kreis für die Lebensenergie. Fällt diese auf Null, so muss ich schnell ein Crewmitglied zur Erste-Hilfe Leistung hinschicken. Tue ich dies nicht, stirbt das Mitglied. Nach einer kurzen Hilfeleistung bleibt zwar das betroffene Mitglied am Boden liegen, wird jedoch nach dem Kampf wieder zur Verfügung stehen. Die Ansicht, wo ich mein Schiff und die Besatzung sehe, ist im übrigen der Gefechtsbildschirm oder die Kampfübersicht. Sie ist das Schlüsselelement des Spiels. Über diese Oberfläche schicke ich meine Crew an die Kanonen, Harpune, Mörser, ans Steuer oder ziehe sie von ihren Positionen für Reparaturarbeiten ab. Auf den Screenshots sieht alles immer etwas einfach aus, doch in der Praxis musste ich mich so ziemlich konzentrieren. Fakt ist: Auch mein Schiff kann durch Beschuss schaden nehmen. Nein.. es kann sogar in Brand geraten oder bei einem größeren Lecks mit Wasser volllaufen. In diesen Fällen muss ich ein Crewmitglied auswählen und diesen für die Behebung des Schadens anweisen. (Es können natürlich auch mehrere sein. Je mehr, desto schneller werden diese gravierenden Schäden behoben.) Nach einem Wassereinbruch kommt noch hinzu, das dass Wasser abgepumpt werden muss. Was mich sehr beeindruckte war die Tatsache, das die Entwickler an viele tolle Sachen gedacht haben.
Zum Beispiel gibt es sogar eine Kanone, die vor allem Schänden am Segel anrichten kann. Damit verringert sich die Ausweichgeschwindigkeit des Gegners. Welche Bewandtnis das hat? Das Spiel unterscheidet im Grunde zwischen vier Entfernungsstufen. Je näher ich den Gegnern bin, um so Treffsicherer wird die Mannschaft und es besteht bei der dichtesten Stufe sogar die Möglichkeit zum Entern. Beschädigte Segel reduzieren die Möglichkeit des Gegners meinen Manövern auszuweichen. Es sein erwähnt, das ich das Schiff selbst nicht steuern kann. Der Gegner und ich schippern während des Kampfes munter nebenher. Jedoch gibt es die Möglichkeit das Schiff zu Wenden, um mit der anderen Seite zu schießen. Doch zurück zu den Entfernungsstufen. Fast immer will die KI, bei der letzten Entfernungsstufe, eine gewisse Distanz zu mir halten. In der Praxis gab es selten Gegner, die wirklich Angriffslustig waren. Das Entern ist generell so eine Sache für sich, da ich meistens eh den Gegner zuerst auf den Grund des Meeresbodens geschickt hatte, bevor es überhaupt die Option fürs Entern gab. Sollte sich dennoch die Möglichkeit bieten und ich schaffe es das gegnerische Schiff zu entern, so wird das Ganze mit einer hammermäßigen Kollision eingeleitet. Es heißt dann nur noch beide Schiffe sichern und auf das gegnerische hinüber springen. Natürlich spielen die Attributwerte jedes Mannschaftsmitglied eine gewisse Rolle und entscheiden im Zweifelsfall über Sieg oder Niederlage. Nachdem erfolgreichen Anlegen des Schiffs befehlige ich (via markieren und klicken), wer angegriffen werden soll und kann dann nette Duelle mit dem Schwert beobachten.
Dies war nur ein kleines Beispiel für die vielen Möglichkeiten. Man kann auch direkt mit Kanonengewalt die Schiffe versenken, wie ich es bereits erwähnt habe. Eine weitere Alternative bietet die Schrotkanone oder der Mörser. Soweit vorhanden, können diese die gegnerische Crew verletzen und somit in einigen Tätigkeiten einschränken. Warum? Bei einem kritischen Gesundheitszustand empfiehlt es sich bei diesem Spiel, die Verletzten zum Verbandspult - am vorderen Ende des Schiffs - zu schicken. Nach einer kurzen Heilphase erfreut sich die Person bester Gesundheit. Die KI reagiert bei Verletzungen seiner Männer recht empfindlich, sodass ich mir immer mal ein paar Sekunden Luft verschaffen kann. Trotz das dass Spiel die Kämpfe aus einer feste Isometrischen-Ansicht darstellt, macht es ungemein Spaß. Die sofortige Planung von Reparaturen an verschiedenen Stellen des Schiffs und die eventuellen passiven Einwirkungen des Gameplays sind durchaus eine Herausforderung. Nun aber zurück zur Flucht. Wie sollte es auch anders sein, folgt nach dem erfolgreichen Überleben des Mörserbeschuss noch ein gegnerisches Schiff. Wer dann das Tutorial eingeschaltet hat, bekommt auch hier noch einmal eine genaue Einweisung in alle Abläufe. Außerdem bekomme ich erklärt, das dass Spiel jederzeit pausiert werden kann. (Natürlich im Zusammenhang seine Taktik genau durchzugehen.) Nach dem gewonnen ersten Kampf geht es darum, die Region schnellstmöglich zu verlassen. Hierfür springt das Spiel auf die Reiseübersicht. Diese ermöglicht es mir in einer, ebenfalls isometrischen Sicht, das Schiff über eine feste Region zu bewegen. Durch Tore gelange ich in eine andere Region. Jedoch müssen diese Zugänge freigeschaltet werden. Aufgemacht sind alle Regionen immer als Landkarten. Betrete ich diese das erste mal, so sind sie komplett verdeckt und müssen von mir erkundet werden. Über die Regionübersicht hinaus, gibt es noch die Weltkarte. Sie zeigt mir den Strang des Regionnetzes. Im Laufe der Story wird meine Crew auch nach der Flucht noch von den Kultisten gejagt. Neben Seemonster sind auch sie die Feinde Nr. 1.
Die Seemonster schlagen zu – Erkunde eine Vielzahl an Karten
Abgesehen von der tollen Aufmachung der einzelnen Karten, gefiel mir vor allem die Vielfalt. Kaum eine Karte gleicht der anderen, obwohl die Texturen meistens die selben sind. Auf den Weg von Hafen zu Hafen und Ereignispunkten, warten noch andere Gefahren auf mich. Zum Beispiel ein Kraken. Wer schon einmal entsprechende Romane gelesen hat, der wird wissen, das in den alten Tagen der Seefahrt solche Monster, wie der Kraken, immer gefürchtet worden. In Abandon Ship wird dieser Alptraum recht oft Wirklichkeit. Auf der Spielkarte selbst wird dieses Wesen mit einem unheimlichen Ton angekündigt und man sieht ihn als schwarzen Schatten unter dem Wasser heran rauschen. In der Kampfansicht geht es in erster Linie darum, die Tentakeln dieses Monsters vom Boot zu lösen. Ein Kampf ist gerade in den ersten Stunden nicht wirklich möglich, sodass nur die Flucht in Frage kommt. Speziell für dieses Feature haben sich die Entwickler eine gewisse Sperre ausgedacht. Damit ich nun "flüchten" kann, muss also ein entsprechender Aufladebalken aufgefüllt sein. (Der Fluchtbalken) Bis dieser jedoch seinen Füllstand erreicht, vergeht eine gewisse Zeit. Der Kraken greift im übrigen nicht nur das Schiff an, sondern er zerquetscht es bei jedem Griff seiner Tentakeln. Deshalb ist es um so wichtiger, rasch diese vom Schiff abzuschlagen. Später, wenn das Schiff besser ausgebaut ist und die entsprechenden Waffen vorhanden sind, ist es möglich die Seeungeheuer auch zu bekämpfen. Die Chance ein solches Seeungeheuer zu begegnen ist nicht so hoch, wie du denken magst. Doch eines ist gewiss: Sind die Kultisten in der Nähe, so ist der Kraken auch nicht weit. Um nun das Tor für die nächste Region freizuschalten, muss ich sogenannte Aufgabenfelder absolvieren.
Sie sind frei in der aktuellen Region verteilt und entsprechend markiert. Auch wenn nicht jedes Aufgabenfeld einen Kampf parat hält, so sollte man bei seinen Entscheidungen recht weise vorgehen. Über meine Spielzeit hinweg hatte ich nie wirklich die Möglichkeit einen Hafen mehrmals anzusteuern. (Sobald ich einen Hafen betreten hatte, waren meistens die Kultisten auch vor Ort.) Dadurch ist auch die Möglichkeit von Wartung, Aufwertung und die Beschaffung neuer Crewmitglieder recht arg gehalten. Wie bereits erwähnt, muss nicht jedes Aufgabenfeld gleich mit einem Kampf verbunden sein, denn das Spiel verfügt über eine gewisse Entscheidungsfreiheit. Mal kann der Späher im Nest eine gewisse Auskunft über das unbekannte Schiff liefern, sodass ich eine entsprechende Entscheidung treffen kann. Durchaus kann es sich auch schon einmal um Treibgut eines anderen Schiffs handeln. Gutgeschrieben wird dann meistens Proviant oder Gold. Was man mit diesen beiden Sachen anfangen kann, das erzähle ich dir im übernächsten Abschnitt.
Zweiter Spielmodus: Kampf Kampagne – Die Rettung der Schwester
Natürlich besitzt Abandon Ship nicht nur eine feste Story, die durchaus eine ordentliche Länge besitzt, sondern auch eine Combat Campaign wie es im original heißt. In diesem fällt das Anlegen eines Charakters, die Bestimmung eines Schwierigkeitsgrades und auch die freie Reise über die Regionskarten/World Map weg. Von Beginn an wird die Geschichte über einfache Texte erzählt. Am Ende des Textes darf ich dann entscheiden, ob ich kämpfen, flüchten oder in den Hafen einlaufen will. Beachten sollte man hierbei jedoch, das die Flucht und das Anlaufen im Hafen stark begrenzt sind. (Auf insgesamt fünf mal) Mit zunehmenden Ausbau meines Schiffs und die Ergänzung meiner Crew werden auch die Gegner immer Stärker. In diesem Modus erlebte ich auch erstmals teils heftige Wettereffekte, welche nicht nur genial aussehen, sondern auch passive Einflüsse auf alle Crewmitglieder haben. Die Kampfübersicht ist und bleibt auch in diesem Modus das Hauptelement schlechthin. Nein... sie ist sogar tragend in diesem Spielmodus. Auch wenn ich hier nur von Kampf zu Kampf springe und keine Wege zurücklege, ist der Modus recht interessant und die beste Möglichkeit das Schiff und alle Ausrüstungen kennen zu lernen. Übrigens: Geht eines meiner Crewmitglieder wegen zu niedriger Lebensenergie zu Boden, so muss er nun nicht unbedingt K.O. gehen, wie beim Story Modus. Lasse ich dem Crewmitglied Hilfe zukommen, so steht er auch gleich wieder auf den Beinen. Bei der normalen Story würde die betroffene Person erst beim nächsten Kampf wieder zur Verfügung stehen.
Rüste dein Schiff im Hafen auf – Neue Waffen, neues Schiff und mehr Crewmitglieder
Egal ob Kampf Kampagne oder Story, der Hafen ist die Anlaufstelle Nummer 1 für die vollkommene Reparatur, das Aufrüstungen des Schiffes, sowie den Neukauf dessen. Außerdem kann ich für ein paar Taler auch neue Crewmitglieder anheuern. Die Aufrüstungsmöglichkeiten sind natürlich von Schiffstyp abhängig. Spätere und weitaus größere Schiffe bieten viel mehr Platz und Aktionsfreiraum für verschiedenste Upgrades. (Natürlich sind sie auch vom Rumpf her stärker aufgestellt.) Doch alles nach und nach, denn in diesem Abschnitt gibt es so einiges zu erläutern. Zuerst die Reparatur. Das Spiel arbeitet mit vielen passiven Einflüssen und so gibt es nicht nur das Feuer und der Wassereinbruch, sondern auch der direkte Schaden an einzelnen Teilen des Schiffs. (Segel, Steuerbereich, Kanonen oder auch der Bug.) Die Schäden an diesen Teilen sind allerdings nicht sonderlich ausschlaggebend über das Ende meines Schiffs. Unter der Wasserstandanzeige, am linken unteren Rand platziert, steht die Rumpfstärke. Fällt dieser Balken auf 0, ja erst dann heißt es: Alle Mann von Bord! Im Normalfall sterben an dieser Stelle auch alle Besatzungsmitglieder, doch habe ich im Hafen als Ausrüstung ein Rettungsboot gekauft, so hat die Mannschaft eine gewisse Möglichkeit zu überleben.
Darüber hinaus musste ich feststellen, das sogar Mannschaftsmitglieder über Bord gehen können. Zum Beispiel durch Mörserbeschuss unter hohen Seegang. Als Rettung für diese Leute gibt es das Bergungsseil. Eine Art Schleppleine, welche hinter dem Schiff hinterher gezogen wird. Die Person, welche über Bord ging, wird sich eine gewisse Zeit daran klammern. Um ihn letztendlich zu retten, muss ich nun ein Crewmitglied befehligen die Winde einzuholen und zack, ist er wieder mit bei der Partie. Bei größeren Schiffen besteht vom Platz her auch die Möglichkeit, weitere Kanonen aufzustellen um den Gegner richtig unter Sperrfeuer zu nehmen. Die Kanonenplätze selbst bieten dabei ebenfalls noch einmal die Option auf bis zu fünf Kanonen pro Slot aufzuwerten. Übrigens brauchst du nun bei 20 Kanonen keine 20 Leute, denn in diesem Spiel benötigt man nur ein Mann pro Slot. Natürlich gibt es die Option mehrere Leute an die jeweiligen Kanonen zu setzten, was eine schnellere Ladezeit bringt.
Für eine Early Access Phase bietet Abandon Ship recht viel, was ich sehr gut finde. Trotz der einfachen Grafik (vor allem bei der Erzählung) und der sehr einfachen Spielmechanik muss ich sagen, das dass Spiel richtig viel Spaß macht. Natürlich liegt der größte Fun-Faktor bei den Kämpfen selbst. Dank einer umfangreichen Palette an Wettereffekten (Sturm, Nebel, Gewitter...) und verschiedenen Klimazonen, liefert das Spiel in der Kampf- und Reiseübersicht eine optimale Abwechslung. Zurzeit kostet das Spiel rund 16,99 € (Regulärer Preis liegt bei 19,99€) und ist nur auf Englisch erhältlich.
Die abschließende und objektive Meinung zum aktuellen Versionsstand des Titels kannst du unter Fazit & Wertung einsehen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 2 Tage 21 Stunden
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Aktualisiert
17. 03. 2018 um 09:14
17. 03. 2018 um 09:14
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