Der Kampf Menschen gegen Aliens geht weiter
XCOM 2 - Article - Der Kampf Menschen gegen Aliens geht weiter
XCOM 2
20.02.16 07:33 Test
Fireaxis Games veröffentlichten nun nach 2012 ihren neuen XCOM Teil. Wird es ein neues Gameplay geben? Das erfährst du im Test.
Viele Fans von XCOM werden bei dem Release des zweiten Teils einen Luftsprung gemacht haben. Rund 4 Jahre nach dem ersten Teil und dazwischen folglichen Addon und Spin-Offs (Mal auch als Taktischer-Ego-Shooter) haben Firaxis Games nun also die Fortsetzung präsentiert. Natürlich stellt sich da die Frage, wie man einen legendären rundenbasierenden Titel wie diesen, durch einen zweiten Teil für Fans und neue Spieler attraktiver machen könnte. Ich habe mir den Titel für dich einmal angesehen und bewertet.


20 Jahre danach
XCOM 2 setzt rund 20 Jahre nach den Vorfällen des ersten Teils an. Mittlerweile leben Menschen und Aliens mehr oder weniger zusammen. Dabei haben aber vor allem die Aliens ihre Machtherrschaft auf der Erde offen gelegt. Unter ADVENT gibt es nur noch eine Weltregierung die alles steuert und überwacht, natürlich betrieben von Aliens mit einem riesen Datennetzwerk. Während sich der Großteil der Menschheit dies gefallen lässt, gibt es immer noch den Widerstand und zwar verteilt rund um den Erdball. Auch die Mitglieder des ehemaligen XCOM Projektes, welche man bereits im ersten Teil begleiten durfte, sind wieder mit dabei. Nach Jahren der Suche hat das Team endlich den Commander, welchen man ja im ersten Teil verkörperte, lokalisiert. Das Ziel bleibt das gleiche wie eh und je: Die Befreiung der Menschheit von den Aliens. Fans und langjährige Spieler des Titels werden sich gleich wohlfühlen. Das Hauptmenü ähnelt dem des ersten Teils so ziemlich.
Wie ich später noch erwähnen werde, hat sich auch im Punkt Gameplay, Spielmechanik und Grafik nur sehr wenig geändert.

Vor dem Beginn der ersten Mission lege ich wie immer meinen Schwierigkeitsgrad fest. Dieser kann von Rekrut (Also Leicht) bis Legende eingestellt werden. Keine Sorge... man muss sich hier nicht auf einen Grad festlegen. Der Titel bietet die Möglichkeit jederzeit den Schwierigkeitsgrad zu justieren. In der ersten Mission, welche gleichzeitig das Tutorial beinhaltet, geht es darum den Commander zu befreien. Dieser wurde ja bekanntlich am Ende des ersten Teils von den Aliens festgenommen und für ihre Zwecke missbraucht. Laut dem Leiter und Kapitän der Vigilo Confido war die Standortlokalisierung nicht einfach und hat rund 19 Jahre gedauert. In dieser ersten Mission werden die Gegner, die Spielmechanik, sowie die Steuerung des rundenbasierenden Strategiespiels kurz erläutert. Groß überlegen musste ich in dieser Mission nicht, da die meisten Schritte vorgegeben wurden. Neben einer erschreckenden Entdeckung der Soldaten und einem operativen Noteingriff am Commander werde ich langsam mit einer weiteren Arbeitsoberfläche, außerhalb von Missionen, vertraut gemacht. Nachdem sich mein Zustand als Commander verbessert hat, bekomme ich einen kurzen Rundgang durch die Vigilo Confido, welche im Gegenteil zum ersten XCOM nun auch von Standort zu Standort fliegen kann. Zudem ist dies die neue/alte Basis des XCOM Projektes und der entsprechenden Widerstandsorganisation. Der Titel bietet im Grunde zwei Arbeitsoberflächen. Zum einen haben wir die Missionen selbst, wo ich mit bis zu vier Soldaten Aufträge in rundenbasierenden Kämpfen absolviere. Zum anderen gibt es natürlich auch wieder die Management-Oberfläche des Schiffs.


Diese beherbergt nicht nur im Kommandozentrum die Weltkarte (...worauf ich die Sektoren sehe, die wiederum unter der Ägide des Widerstand stehen...), sondern auch Räume für Forschung, Technikabteilung und Waffenkammer. Zusätzlich kann ich mit den entsprechenden Vorräten und einem Ingenieur Platz für neue Räume im Raumschiff schaffen. Mehr Räume bedeuten zugleich auch neue Einrichtungen für das Verbessern von Einheiten oder das Fördern von Produktionen. Genaueres beschreibe ich gleich noch. Die Weltkarte (Ich nenne sie gerne die Sektorenkarte) zählt mit unter zu den wichtigsten Elementen des Titels, denn hier sehe ich neue Aufgaben, Notrufe oder auch Erkundungsaufträge. Da sich das Projekt XCOM ausschließlich gegen die Aliens richtet sind die einzigen Verbündeten diverse Widerstandsnester rund um den Erdball. Erkundungsaufträge sorgen so nicht nur für gewisse Nebenquests oder gar Gebietskämpfe, wo dann die eingenommene Zone mehr Vorräte und Rekruten bieten, sondern man muss diese auch gegen Angriffe verteidigen. Der Titel bietet bereits nach den ersten Aufträgen eine Fülle an Erkundungsaufträgen an. Für meinen Geschmack wurden es nach und nach sogar schon fast zu viele. Außerdem kommen dann noch Notrufe oder geheime Missionen hinzu, welche ein schnelles Handeln erfordern. Natürlich habe ich die Wahl zwischen Annehmen oder Ignorieren. Ganz dringende Notrufe werden dann noch einmal hinterfragt. Zeit ist ein Punkt in diesem Spiel, was man nur sehr wenig hat. Die Heilung verletzte Soldaten, Produktionen, Forschungen oder gar Erkundungsaufträge benötigen eine gewisse Zeit. Diese Zeit wird im Spiel gerne mit ganzen Tagen verbunden. In Anbetracht der stätig steigenden Aufgaben wird es zunehmend schwerer Prioritäten zu setzten. Erfahrene XCOM Spieler dürften hier allerdings voll auf ihre Kosten kommen.


Warum gutes noch besser machen?
Erfahrene Spieler des ersten Teils werden bereits bei den Menüpunkten starke Ähnlichkeiten zum Vorgänger erkennen. Grafisch lediglich leicht aufgehübscht und mit einer Vielzahl an neuen Missionen, bietet der Titel die gleichen Gameplay- und Steuerungselemente wie der erste Teil auch. Selbst die Kampfanimationen in den Missionen, samt Kameraverfolgung, Fähigkeitsbaum und Ausrüstungen wurden komplett übernommen und lediglich etwas aufgehübscht. Zugegeben der erste XCOM Teil war wirklich sehr gelungen und das komplette Gameplay konnte sich auch wirklich sehen lassen. So kritisiere ich nun nicht unbedingt die Tatsache, das die Entwickler kaum etwas neues in das Spiel implantiert haben. Neu ist allerdings die Reise mit dem Kommandoschiff. Das kleine Transportschiff "Ranger" kann zwar eine enorme Strecke fliegen (Zum Auskundschaften oder auch für den Truppentransport zu kommenden Missionen), allerdings nicht über Staatsgrenzen hinaus. In den 20 Jahren auf der Suche nach dem Commander, waren auch die Forschungen an der Vigilo Confido nicht zum stehen gekommen. So ist es nun möglich mit der kompletten Zentrale von Gegend zu Gegend zu fliegen. Diese Möglichkeit bot den Entwicklern natürlich wieder etwas mehr Spielraum, um neue Missionen und Aufgaben zu gestalten. Gehe ich nun etwas mehr auf die einzelnen Abteilungen ein, welche das mobile Hauptquartier so besonders macht. Über einen Querschnitt erreiche ich bequem jeden Bereich des Schiffs.


Zu Beginn stehen mir also die Technikabteilung, die Forschung und die Waffenkammer zur Verfügung. In der Forschung kann ich neue Technologien erforschen und meine neuen Feinde genauer begutachten lassen. Auch hilfreiche Dinge wie Kommunikationsnetz gehören zu den Forschungsaufgaben. Bei abgeschlossenen Missionen bringen die Soldaten auch ein paar Überbleibsel von toten Aliens mit, welche in der Forschung natürlich eine tolle Verwendung finden. Was der Professor und sein Team als nächstes erforschen sollen liegt nun ganz bei mir. Die Möglichkeiten nach der Erforschung werden mir in einer Dialoganzeige angegeben, sodass ich auch Prioritäten setzten muss. In der Technikabteilung geht es in erster Linie um die Herstellung von Ausrüstung, Waffen und Hilfsmitteln. Diese Abteilung unterliegt natürlich den Fortschritten in der Forschung. Neue Rüstungen gibt es zum Beispiel erst, wenn diese erforscht wurden. Gegen Vorräte kann dort die leitende Ingenieurin verschiedene Sachen für meine Kampfeinheiten herstellen. Zusätzlich betreut die nette Dame auch den Ausbau und Betrieb des Schiffs. Bei beiden Abteilungen gilt: Je mehr Personal vorhanden ist, um so schneller sind Produktionen und Forschungen abgeschlossen. Mehr Personal bekomme ich durch diverse Missionen und Erkundungsaufträgen. In der Waffenkammer entdecke ich dann endlich meine Kampfeinheit. Bis zu vier Soldaten mit verschiedenen Rängen und Spezialisierungen (Ranger, Grenadier, Scharfschütze, Spezialist, PSI-Soldat) können pro Mission eingesetzt werden. Für das perfekte Ausrüsten meiner Männern stehen in der Waffenkammer auch verschiedene Bedien- und Zuteiloberflächen bereit. Mir gefiel vor allem die Möglichkeit Waffen und Personen direkt zu editieren. Auch das Rekrutieren wird über diese Abteilung geleitet, allerdings nur, wenn auch welche vorhanden sind. Dies hängt wiederum von erfolgreichen Missionen und auch Erkundungsaufträgen ab. Du siehst... ohne dies „Nebenaufträge“ kann man durchaus auch mal stranden. Generell zählen alle Abteilungen des Schiffs zu den Elementarsten des Spiels. Ohne diese gibt es also kein XCOM Projekt.


Rundenbasierende Kämpfe auf hohem Niveau
Komme ich nun zum zweiten Herzstück des Spiels. Auch XCOM 2 verfügt über eine Vielzahl an Missionen, die kaum einen leichten Eindruck machen. Gerade sehr neue Spieler, welche XCOM bisher noch nicht kannten, werden durchaus Probleme bekommen. Nicht weil die Steuerung und das Gameplay so schwer sind, im Gegenteil! Es sind viel mehr verschiedene Faktoren, welche den Titel bereits beim ersten Teil schon ziemlich schwer machten. Mir ist aufgefallen das die Aliens, trotz Leichter Schwierigkeitsstufe, eine weitaus höhere Trefferquote haben als meine Soldaten. Ermittelt aus aktueller Position und Fähigkeiten errechnet der Titel die Trefferchance jeder Figur auf dem Feld. Neben den normalen ADVENT-Hybridsoldaten, welche mit Waffen sehr gut umgehen können, bereiteten mir vor allem die Sektoiden einige Probleme. Ihnen ist es Möglich die Kontrolle über einen Soldaten zu übernehmen oder tote Menschen zu reanimieren. Außerdem können diese auch Panikattacken und andere beeinflussende Wirkungen auf die Soldaten haben. Im weiteren Verlauf der Geschichte tauchen immer neuere Gegner auf, die auch immer schwerer werden. Nervig wird es dann, wenn man glaubt das es alle waren und plötzlich noch einmal zwei bis fünf weitere Truppen heran eilen.
Für richtige Strategiefans und ambitionierte XCOM Spieler wird dies sicherlich eine nette Herausforderung werden und sein wir mal ehrlich; bereits das erste XCOM war nie sonderlich leicht.

Auch hier schließen die Entwickler wieder an alten Elementen an. Auch wenn man bei der Rundenstrategie kaum spürbar etwas verändert hat und lediglich die Grafik einen leichten Feinschliff bekam, erklärt sich alles fast wie von selbst. Zur kurzen Erläuterung: In einer Runde darf ich mit meinen vier Soldaten jeweils einen Zug machen. Bleibe ich im blauen Bereich, so kann mein Mann noch eine weitere Aktion ausspielen.


Bewege ich mich in den gelben Bereich, so habe ich nach dieser Ausführung keine weitere Aktion frei. Jeder Soldat kann somit jeweils bis zu maximal zwei Aktionen starten. Manche Spezialangriffe können allerdings auch nur in einer Aktion verwendet werden. Befehle (Deckung oder Feuerschutz) oder das Einsetzen von Hilfsmitteln zählen meistens zu den Aktionen, die gleich danach den Zug für den jeweiligen Soldaten beendet. Habe ich meinen Zug gemacht, so zieht dann der Gegner nach. Mit den Schildsymbolen, welche man auf den Screenshots sehen kann, wird die Deckungschance angezeigt. Allerdings bringt mir das nicht sonderlich viel, denn wenn ich meinem Soldaten keine Deckung anweise, ist er ein leichtes Ziel für die Aliens. Trotz der einfachen Steuerung bleibt auch genügend Platz für ein taktisches Vorgehen. So sind vor allem Hinterhaltangriffe ein großer Vorteil. In vielen Missionen landen meine Einheiten verborgen, sodass die Gegner erst gar nicht wissen, das wir gelandet sind. Dies ist ein kleiner Vorteil die Aliens zu überraschen. Wie oben bereits erwähnt sind die Aliens sehr harte Gegner und Verluste nie auszuschließen. Fällt ein Soldat, so gehen auch seien Fähigkeiten verloren. Seine Ausrüstung wird natürlich nach erfolgreichen Einsatz mit zum HQ gebracht und somit für den nächsten Soldaten genutzt. Übrigens lassen auch Alienes durchaus wertvolle Dinge liegen, die durch eine Hand und eine gelbe Zone markiert werden. Stressig finde ich hier allerdings, das ihr Verfall durch eine Rundenanzahl bestimmt wird. Und genau da bin ich schon beim nächsten Punkt. Es gibt manchmal Missionen die besitzen eine Rundenvorgabe. Sehr oft habe ich mich darüber geärgert, das ich meine taktischen Vorgehensweisen nicht direkt ausleben konnte, da der Abschluss einer bestimmten Aktion durch Runden limitiert wurde. Für den einen ist es durchaus ein Anreiz, für den anderen wieder einfach nur nervig.


Durchdachter Mehrspieler für interessante Kämpfe außerhalb der Kampagne
Wem die anspruchsvolle Kampagne nicht reicht, der kann sich im Mehrspieler gegen andere Spieler messen. Der Titel bietet benutzerdefiniertes Spiel, Ranglisten Spiel und schnelles Spiel. Denke mal die Funktionen der einzelnen Modi erklären sich von selbst. Bevor ich in eine Partie einsteigen kann, muss ich einen Trupp anlegen, welcher hier aus sechs Einheiten besteht. An dieser Stelle verlässt man die strenge Teilung von Aliens und Menschen. In einem Übersichtsmenü für Einheiten kann ich nun aus allen Einheiten des Spiels wählen. Einen kleinen Haken gibt es hier allerdings schon. Die Stärke der einzelnen Trupps werden bei den Matches durch eine Anzahl von Punkten reguliert. Jede Einheit im Auswahlmenü besitzt eine bestimmte Anzahl an Punkte. Übersteigt dann der Gesamtwert des Trupps dem des in der Partie angegeben Punktestandes, so muss ich wohl oder übel meinen Trupp der Punktezahl anpassen. Anzeigen über einzelne Werte und auch Fähigkeiten soll die Auswahl der Einheiten vereinfachen, schließlich liest sich die Liste fast wie eine Kaderliste beim Fußball. Während die Partie in den Ranglisten gewissen festen Regularien angehören, können im benutzerdefinierten Spiel Karte, Region, Punkteanzahl und Zugzeit festgelegt werden. Diese Partien lassen sich sowohl als öffentliches wie auch privates Spiel festlegen. Die Partie selbst verläuft dann am Ende wieder genauso, wie es bei den Missionen in der Kampagne der Fall war. Allerdings ist der Kampf gegen einen realen Gegner viel interessanter als eine KI. Wer sich gerne mit anderen Spielern unterhält, der kann per Sprachchat sich mit dem gegenüber unterhalten. Bei meinen Testmatches wies der Netzcode weder Fehler noch Probleme auf. Generell präsentiert sich der Titel, bis auf kleinere Anzeige und Animationsfehler, durchweg frei von nervigen Bugs oder Fehlern. Zum Abschluss noch etwas für die kreativen Spieler. So ermöglicht der Titel das kreieren von neuen Charakteren im Spiel. Zwar habe ich bereits innerhalb der Kampagne die Möglichkeit Charaktere vollständig zu editieren, aber in diesem separaten Menü können noch weitere Punkte bis hin zur Spezialisierung festgelegt werden. Wer noch Charaktere vom Vorgänger hat, der kann diese hierüber auch bequem importieren.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for XCOM 2
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 10 Tage 17 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
20. 02. 2016 um 07:33
20. 02. 2016 um 07:33
751
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel