Worms W.M.D
Ganz einfach und doch Einfach gut!
Wie oben bereits berichtet, haben die Würmer schon so einige geschichtsträchigte Änderungen durch. Doch zum Glück gingen die Entwickler nach 3D und Forts-Formaten wieder zurück zum 2D Ursprung. Beim erstmaligen Start des Spiels überraschte es mich daher nicht, in typischer Worms Manier, ein passendes Menü mit Musik und Grafik vorzufinden. In erster Linie bietet dir das neue Worms wieder einmal die Erstellung mehrerer eigener Worms-Teams (Sprache, Verkleidung, Grabstein und Namen), als auch die Möglichkeit komplette Level generieren zu lassen. Natürlich besteht keine Pflicht ein Team zu erstellen, denn es stehen ein Haufen vorgefertigter zur Auswahl bereit. Letztendlich muss aber ein Team gewählt werden, denn ohne dieses kann ich im Einzelspieler die Kampagne, die Trainings, Herausforderungen und Boni nicht abschließen. Bleibe ich gleich im Spielmenü für den Einzelspieler, denn anders als beim Vorgänger gibt es nun mehr zu erleben. Unterteilt wird dieses Menü in Training, Kampagne, Herausforderungen und Bonus. Beim ersten wurden mir sowohl die alten, als auch neuen, Grundlagen beigebracht. Je nach dem wie schnell ich die Trainingsmissionen abgeschlossen hatte, bekam ich Bronze, Silber oder Gold verliehen. Zu Beginn gibt es die einfachen Trainingseinheiten mit dezenten Einblendungen, was nun zu tun sei. Habe ich alle absolviert, folgen die Fortgeschrittenen. Diese unterscheiden sich viel stärker von den normalen Trainingseinheiten durch Windeinflüsse, kniffligeren Geländeabschnitte und stärkere KI. Auch wenn die Trainingseinheiten etwas uninteressant aussehen, sind diese sehr wichtig, da auch die neuen Gameplay-Elemente rund um Panzer, Mechs, Hubschrauber, MG-Stellungen und Gebäude behandelt werden.
Weiter geht es mit der Kampagne. In dieser gibt es keine Story, sondern viel mehr einzelne Kampfsituationen die gemeistert werden müssen. Team 17 haben wirklich viele Missionen erstellt, welche nicht nur durch das Eliminieren von Gegner absolviert werden können, sondern auch durch gewisse Nebenziele einen Anreiz zum erneuten bespielen bekommen haben. Beispiel gefällig? Das Hauptziel in einer Mission war das töten aller gegnerischen Würmer. Okey... nichts besonderes. Die Nebenziele besagten dann aber das einer meiner Würmer mindestens 125 Lebenspunkte behalten muss und als zweites mindestens zwei gegnerische Würmer in einem Zug getötet werden müssen. Wie bereits erwähnt, laden diese Nebenziele förmlich dazu ein, die Missionen noch einmal zu bestreiten. Entlang der langen Liste an Missionen steigt auch allmählich der Schwierigkeitsgrad. Gegner werden besser positioniert und auch treffsicherer. Außerdem schrecken diese dann nicht vor dem Gebrauch spezieller Waffen wie das Schaf, die Heilige Granate oder die Luftangriffe zurück. Entlang der Missionen lassen sich auch innerhalb der Gebäude diverse Steckbriefe finden. Beim erstmaligen Auffinden dieses Steckbriefs musste ich glatt zwei mal hinschauen, da ich so etwas bei Worms noch nie gesehen hatte. Diese Streckbriefe schalten letztendlich die Herausforderungen frei. Bei diesen muss ich beweisen, wie gut ich mit den Würmern umgehen kann. Start mit wenig Ressourcen, Handicaps oder Unterzahlkämpfe sind bei diesem Spielmodus keine Seltenheit.
Die ideale Abwechslung von einer doch sterilen Kampagne. Wenn ich ehrlich bin, vermittelt die Kampagne keine direkte Tiefe im Bereich Story. Vielleicht wäre dies eine Empfehlung für die zukünftigen Titel von Team 17, eventuell direkt eine umfassende Story zu verbauen. So bleibt es lediglich bei einer Anreihung von verschiedenen Missionen mit diversen Situationen/Voreinstellungen im Standard-Worms Format. Zum Abschluss noch die "Bonus"aufgaben. Hier geht es viel mehr um sehr knifflige Aufgaben und Situationen. So fängt die KI auch an, mit mir (seinem Gegner) etwas zu spielen. So musste ich bei einer Mission mit dem Jetpack rasch ein paar Kisten einsammeln und die daraus bekommen Waffen zerlegen, um neue effektivere Waffen zusammen zu basteln. (Dazu komme ich gleich noch.) Mein Wurm hatte in dieser Mission lediglich 20 Lebenspunkte und kann unter Umständen mit nur einen Treffer das Zeitliche segnen. Der Gegner dagegen sitzt sicher im Untergrund und wartet 2-3 Runden bis er angreift. Für mich heißt es in dieser Mission also, richtig und schnell Handeln, bevor der vermeidliche Gegenschlag kommt. Die Bonus-Missionen haben mir am meisten gefallen. Soviel zum Einzelspieler, der in diesem Titel mal keinen Auswahlpunkt für ein einfaches Gefecht besitzt. Dies folgt allerdings im Menübereich Mehrspieler, worauf ich zum Schluss komme!
Neue Action durch Mechs, Panzer, Hubschrauber, Stellungen und Crafting
Trotz der neuen Elemente ist Worms W.M.D. ein wahrer Worms-Titel wie man ihn kennt. Für alle die bisher damit nie etwas zu tun hatten, hier eine kleine Erläuterung. Aus einer 2D Ansicht bekämpfen sich bis zu sechs Worms-Teams auf einer fiktiven Spielebene. Pro Runde macht jeweils ein Wurm aus einem Team ein Zug. Dabei ist es egal, ob dieser seine Position verlagert, sich mit dem Jetpack oder dem Teleporter zu einer anderen Stelle transportierten lässt oder einen Angriff ausführt. Wichtig ist zu wissen, das Tätigkeiten mit Waffen generell eine Runde kosten. Bewegungen und ein paar "Werkzeuge" können innerhalb der Rundenzeit frei durchgeführt werden. (Lediglich durch die Anzahl der Verfügbarkeit limitiert.) Jedes Team hat eine sogenannte Zugzeit, wo halt diese Bewegungen durchgeführt werden können. Und so, letztendlich, führt sich das Spiel über mehrere Runden fort. Interessant sind die Feuergefechte, welche über weite Teile der Karte geführt werden und der Wind die Projektile beeinflusst. Neben der Strategie sind auch die richtige Abschätzung und das Vorgehen gefragt. Nun da du in etwa weißt was Worms ist, geht es ans eingemachte. Vorbei sind die Zeiten des öden hin und her geballers. Das Gameplay wurde mit neuen Equipment für die Würmer aufgefrischt und das Regelwerk etwas überarbeitet. Zu letzteren fiel mir auf, das zum Beispiel das Jetpack mehrmals hintereinander genutzt werden kann. Dies gab es früher zum Beispiel nicht. Ebenfalls fielen mir solche kleine Änderungen auch bei ein paar anderen Werkzeugen auf. Nun aber zurück zu den Neuerungen. Zugegeben, ich hatte mir nicht viel neues Versprochen, als das Muster bei uns eintraf. Nach den ersten Spielstunden musste ich allerdings erkennen, das dass neue Worms viel reifer und actionreicher daher kommt, als seine Vorgänger.
Zum großen Teil sorgen dafür die verschiedenen Fahrzeuge. Erstmals kann ich mit einem Wurm in einen Hubschrauber, Panzer, einem Mech oder sogar in MG-, Mörser-, Flammenwerfer oder Scharfschützen-Stellungen steigen und diese bedienen. Die Bedienung und Fortbewegung geschieht natürlich immer noch im Rahmen der Zugzeit. Selbstverständlich können alle Fahrzeuge sowohl Schaden erleiden, als auch zerstört werden. Der Wurm nimmt bei einer Zerstörung des Fahrzeugs oder der Stellung zusätzlichen Schaden. Diese neuen Sachen haben mich nicht nur von der Darstellung und dem Gameplay überzeugt, sondern auch von ihren Einflüssen. Ein beschädigtes Schafschützengewehr zum Beispiel, zeigt mir nur unregelmäßig eine genaue Peilung an. (Das Laservisier flackerte) So in etwa zieht sich das komplett durch alle neuen Elemente. Übrigens laden die Fahrzeuge auch dazu ein, mit Freunden im Mehrspieler üble Materialschlachten zu führen. Ich habe es bereits mehrfach erwähnt und tue es noch einmal. Allein mit diesen neuen Features wirken alle Missionen und Partien viel frischer, aufregender und actionreicher als alle bisherigen Worms-Titel überhaupt. Ich frage mich manchmal, warum die Entwickler nicht schon früher solche Features eingeführt haben. Ebenfalls neu ist auch das Zerlegen und Herstellen von Werkzeugen und Waffen. Das ganze kann ich während meines Zuges, als auch bei dem des Gegners, vornehmen. Einfach die Waffenbox aufrufen, Objekt anwählen und in der folgenden Klappbox auf Zerlegen gehen.
Dafür gibt es dann bestimmte Materialien, welche für den Bau von neuen Waffen benötigt werden. Zusätzlich haben die Entwickler auch neue Vorratskisten ins Spiel implantiert, die ausschließlich diese Baumaterialien beinhalten. Sowohl die Zerlegung, als auch die Erstellung von neuen Waffen/Objekten dauert zumeist eine Runde. Dabei ist es egal, um welche Waffe es sich handelt. Heilige Granate? Bananenbombe? Luftangriff?! Kein Problem, wenn die Materialien vorhanden sind. Ähnlich wie die Fahrzeuge und Stellungen, sorgt auch dieses neue Feature dafür, das alle Teams/Spieler individuell bestimmen können was für Waffen sie benutzen wollen. Das Feature des Craftings hält übrigens auch im Rahmen der Kampagne und der Herausforderungen Einzug. Trotz das dieses Feature in den beiden erwähnten Modi vorkam, gibt es keine ordentliche Einführung darin. Lediglich innerhalb einer Mission der Kampagne wird kurz darauf eingegangen.
Spielerlevel und weitere Verbesserungen
Ich hatte oben bereits erwähnt, das es sowohl für die absolvierten Trainings und Nebenziele innerhalb der Missionen Bewertungen oder Auszeichnungen gibt. Diese fließen natürlich auch gleich in meinen Spielerlevel ein. Dieser zeigt nicht nur anderen Spielern im Mehrspieler wie viel Erfahrung ich im Spiel gesammelt habe, sondern ich schalte von Stufe zu Stufe immer neue Sachen frei. Darunter Stimmen, Bewegungen, Grabsteine und mehr. Die Anzahl dieser Objekte ist moderat. Für mich war dies allerdings kein besonderer Anreiz, sondern viel mehr ein Boni. Bevor ich nun noch zum Mehrspieler eile, ein objektiver Blick auf die allgemeinen Verbesserungen des Spiels. Bisher dachte ich immer, die Entwickler könnten kaum noch besondere Verbesserungen im Bezug auf Sound und Grafik schaffen, doch Worms W.M.D. beweist das Gegenteil. Der Sound selbst passt sich in meinen Augen viel besser ins Spiel ein, als bei den letzten Teilen. Viele Musikstücke sind recht dezent gehalten, mit einem hauch der bekannten Worms-Titelmusik. Von Level zu Level gibt es hier auch ein paar kleinere Variationen, jedoch geht die musikalische Untermalung etwas im geballer und den lustigen Dialogen unter. Diese Fallen übrigens auch bei diesem Worms wieder vielseitig und sehr lustig aus.
Im Bezug auf die Grafik muss ich etwas weiter ausholen, denn in erster Linie sorgen die verschiedenen Effekte und die überarbeiteten Landschaftsdetails für eine Augenweide. (Jedenfalls in den Augen eines Worms-Fan) Durchweg gibt es ein paar mehr Details und Einschlagkrater variieren auch endlich durch Untergrund und Beschaffenheit. Aber nicht nur die zerstörbare Landschaft und die damit verbundenen Gebäude lassen sich sehen, sondern auch die Wassereffekte. Abgestürzte Würmer oder Objekte können nun, wie in der Realität auch, eine kurze Zeit nach dem absaufen noch betrachtet werden. (Also die kurze Zeit vom Eintritt ins Wasser bis zum Abgang in die Tiefe.) Natürlich sollte nun keiner Erwarten das Team 17 bei diesem Worms die Grafik neu erfindet, jedoch sind die paar kleinen Verbesserungen ein Plus. Von der Grafik und dem Sound zur Steuerung. Spieler der vorherigen Teile können sich auf die gewohnte Worms-Steuerung freuen, auch wenn es hier durch die hinzugefügten Gerätschaften ein paar neue Befehle gibt. Im Grunde bleibt aber alles beim alten.
Lokale Spiele für Gefechte und Ranglisten für Online-Spiel Fans - Das komplette Mehrspielererlebnis
Natürlich haben Team 17 auch an die Online-Spieler gedacht. Wem die Kampagne mit einer fünfstufigen KI noch zu einfach ist, der kann sich also nun auch wieder mit anderen Spielern messen. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es diesmal keine Clan-Module, sondern einzig und allein der eigene Kampf in der Rangliste. Das Mehrspieler-Menü teilt sich im Grunde in drei Abschnitte auf. Diese wären Lokal, Ranglistenplatz und Kein Ranglistenplatz. Beim ersten dreht sich alles um einen Offline-Mehrspieler. Mit Freunden an einem Computer von Runde zu Runde zocken, das kann selbst heute noch sehr viel Spaß machen. Außerdem fand ich unter diesem Menüpunkt, das von mir gesuchte Gefecht, wo eigene Einstellungen vorgenommenen werden können und mit einer bestimmten Anzahl an KI-Gegner (samt unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden) in den Kampf gezogen werden kann. Hier bestimme ich die Regeln! Für alle die sich gerne via Rangliste messen wollen, für die ist der Ranglistenplatz das richtige. 1vs1 gegen andere menschliche Spieler um Ranglistenpunkte und die Spitze der Bestenliste. Die meisten Funktionen finden sich letztendlich aber noch immer unter Kein Ranglistenplatz wieder.
Hier kann ich via Schnellspiel direkt in eine wartende oder frisch gestartete Sitzung springen, ohne das ich irgendwelche Filtereinstellungen vornehmen muss. Für eine gepflegte Suche nach annehmbaren Regeln und Einstellungen gibt es die Spielliste, erreichbar über Spiele durchsuchen. In diesem Punkt werden mir alle vorhandenen Sitzungen angezeigt, samt Einstellungen und Spieleranzahl. Mit einem Klick gelange ich in die Lobby und kann mich via Text-Chat mit dem anderen Spielern unterhalten. Als letztes darf ich natürlich auch meine eigene Sitzung erstellen, mit allem was dazu gehört. Worms W.M.D. ermöglicht es selbst in den Online-Matches bis zu sechs Spieler teilnehmen zu lassen. Über mehrere Matches, mit interessanten Spielern, gestaltete sich auch der Mehrspieler wieder einmal als einfach und sehr spaßig. Nicht zuletzt ist dies auch den neuen Möglichkeiten (durch neue Elemente) zu verdanken. Die Verbindung während der Matches war sehr stabil und wies keinerlei Fehler auf. Hier zeigt sich wieder einmal, das Team 17 ihre Worms-Reihe mehr als nur Beherrschen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
17. 09. 2016 um 13:47
17. 09. 2016 um 13:47
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