Rossi als Mentor in deiner MotoGP Karriere
Nach der Aufzählung dieses großen Umfangs gehe ich nun genauer in die Karriere ein. Diese gestaltet sich beim erstmaligen Start als etwas nervig, da ich überhaupt nicht einmal ins Hauptmenü kam. Zuerst muss ich einen Fahrer anlegen, dann seinen Rennanzug und die Ausrüstung bestimmen. Wahr dies erledigt, geht es gleich weiter in die Zentrale. Dort bekomme ich alles erklärt was ich wissen muss. Der Aufbau dieser Zentrale erinnerte mich sehr stark an das kürzlich veröffentlichte Spiel MXGP 2. Den weiteren Weg durch die Karriere zeigt mir nun die Managerin. Schnell wird klar, ich bin ein Teil der VR Academy und werden vom Doktor persönlich geleitet. In den ersten Spielstunden erlebe ich nicht nur die ersten Rennen in der kleinen MotoGP 3 Klasse, sondern auch viel über die Freizeitaktivitäten von Rossi und den anderen Teilnehmern der Academy. Ein Tag mal Rally, dann wieder Flat-Track und schon ist wieder ein Rennwochenende. Dies alles hat auch einen Sinn, denn mein Fahrer bekommt für alle absolvierten fahrerischen Tätigkeiten in sieben Fähigkeiten Punkte gut geschrieben. Jede Trainingseinheit bringt mir also Punkte in der jeweiligen Fähigkeiten. (Jeder Fahrer in diesem Titel verfügt über eine gewisse Vergabe an Fähigkeiten. Damit ist dies also nicht nur auf meinen Piloten zurückzuführen. Nur dadurch wirken auch alle Fahrer/Motorräder recht eigen.
Nicht nur was die Steuerung angeht, sondern auch vom Fahrverhalten selbst.) Selbstverständlich bringen auch normale Rennen im Rahmen der MotoGP gewisse Erfahrungspunkte. Und wie bisher gehabt werden mir auch VR Punkte gut geschrieben, welche ich für neue Klamotten ausgeben kann. Individuelles Arbeiten oder Tuning am Motorrad gibt es übrigens nicht. Liegt vielleicht auch am festen Reglement der MotoGP. Die Verbesserungen und Individualisierungen beziehen sich letztendlich auf meinen Fahrer. Insgesamt gestaltet sich der Karriere-Modus so wie alle anderen, nur mit ein paar mehr Features. Über Mein MotoGP können auch außerhalb des Karriere-Modus diverse Veränderungen am Fahrer vorgenommen werden. Bei all meinen Stationen begleitet mich aber nicht nur die Managerin, sondern auch Valentino Rossi selbst. Via Voice-Messages oder Chat-Posts gibt er weitere Daten zu kommenden Events. An dieser Stelle hätte mir aber manchmal gewünscht, das dieser auch ein paar kleinere Tipps vergibt.
Die gereifte MotoGP Simulation
Seit vielen Jahren versorgen Milestone Studios die Fans des Motorradsports mit jährlich neuen MotoGP Teilen. Dabei ist auch die Motorradsimulation selbst enorm gewachsen. Ich selbst kann mich noch an die ersten richtigen MotoGP Titel erinnern und welch kleinen Umfang diese hatten. Mit Valentino Rossi – The Game kombiniert Milestone die MotoGP mit der Geschichte einer GP-Legende. Der Titel selbst ist im Bezug auf Steuerung, Sound und Gameplay in den Jahren enorm gereift und bietet eine fast perfekte Simulation. Es fängt bereits mit den Einstellungsmöglichkeiten des Gameplays selbst an und hört mit dem Anleitenden Setup auf. Im Bezug auf die Einstellungen wird man, egal ob nun Frischling oder erfahrener Videospieler, alle notwendigen Punkte finden, die es ermöglichen wirklich alles auf seinen eigenen Fahrstil abzustimmen. Diese aufzuzählen wäre nun etwas enorm, weshalb ich auf das Screenshot verweise. Selbstverständlich darf ich auch mein Motorrad mit diversen Setups versehen. Dies geht sowohl manuell, als auch anleitend. Letzteres empfand ist als das wohl beste, was ich bei einer Rennsimulation gesehen habe. Zuerst fragt man mich was das Problem sei. Ich klicke Kurven an.
Danach schildert er mir in welcher Situation das Problem auftaucht. Darauf kann ich wieder antworten. Nach mehreren hin und her stellt mir der Mechaniker dann die notwendigen Einstellungen für eine Verbesserung vor. Mit nur einem Klick übernimmt er die Einstellungen und schon kann ich starten. Eine super Sache! MotoGP ist schon seit einiger Zeit mehr als nur ein einfacher Renntitel, sondern mauserte sich langsam zu einer richtigen Simulation. Setups, Schäden und Reifenabnutzung werden spürbar, Gewichtsverlagerung und Kollisionen können zum Sturz führen. Ja selbst der Gas- und Bremsverhalten (Zum Beispiel nur die Nutzung der Vorderradbremse.) kann unter Umständen zum ungewollten abstieg führen. Einsetzendes Fading durch zu starker Beanspruchung einer Bremse nicht zu vergessen. Doch nicht nur das Verhalten des Fahrers kann zu kniffligen Situationen führen, sondern auch das Wetter. Regenrennen sind dabei besonders interessant, da jede unkontrollierte oder übermütige Aktion rasch einen Sturz zur folge haben kann. Kamikaze-Fahrer werden an dieser Stelle wahrlich ihre Probleme haben.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Reifen mit der Zeit enorm abbauen und jeder Rutscher, Slide oder gar jedes durchdrehen der Räder immer mehr Abrieb generiert. Wer zu viel will, muss am Ende aufpassen nicht durch mangelnden Grip im Kiesbett zu landen. Einen Boxenstopp oder wie es in der MotoGP üblich ist, ein Wechsel des Motorrads, gibt es leider nicht. Fahrphysik und Realismus ist das eine, doch was ist mit der KI? Als Tester eine KI einzuschätzen ist immer Schwer und gerade bei einem Motorradrennen. Fakt ist: Die KI verhält sich bestimmend aber nicht zu aggressiv. Rempeln oder abdrängen versucht diese generell zu vermeiden. (Das heißt nicht, das darauf verzichtet wird!) Trotzdem hatte ich immer wieder das Gefühl, das man diese kaum richtig unter Druck setzten kann. Ein paar Runden verfolgte ich einen Fahrer vor mir. Hetzte ihn über die Piste und setzte mehrmals zum Überholen an. Der gegnerische Fahrer machte nicht einmal einen Fehler. Hier sollten Milestone vielleicht noch einmal etwas nachlegen. Trotz dessen bietet der Titel mit seinen fünf Schwierigkeitsgraden ordentliches MotoGP Feeling, wenn auch nicht auf soooo einen spektakulären Level wie in der Realität. Einen weiteren Ruck in Richtung MotoGP Feeling geben übrigens nun auch die mehr als fünf Kameraperspektiven. Neben der Frontkamera gibt es auch die Innenansicht aus dem Helm heraus. Zudem durfte ich aus bis zu drei verschiedenen Verfolgerkameras wählen. Wahrlich eine tolle Sache.