Auf der Suche nach der Messingstadt
Uncharted 3: Drake's Deception - Article - Auf der Suche nach der Messingstadt
Uncharted 3: Drake's Deception
08.11.11 23:14 Test
In dem neusten Abenteuer rund um Nathan Drake und seinen Freunden, geht es wieder zur Schatzjagd. Doch was finden sie auf ihrer Reise um den halben Globus?
Im November 2007 veröffentlichte Sony den allerersten Titel von Uncharted. Nathan Drake und seine Freunde machen sich in Drakes Schicksal“ auf die Suche nach El Dorado. Schon in diesem Teil gab es viele Möglichkeiten einen Gegner auszuschalten, leider wurden einige Sachen, wie das Klettern vernachlässigt. Auch eine schwache Computerintelligenz minderte eine extrem gute Wertung. Trotzdem erfreute sich dieser Titel großer Beliebtheit und hat heute sogar Platinum-Status. Bis 2009 entwickelte Naughty Dog an einem Nachfolger. Mitte Oktober 2009 erschien nun Uncharted 2: Among Thieves und hatte auf Anhieb einen riesen Erfolg. Zeitschriften und Spieleportale überhäuften den Titel mit sehr guten Bewertungen. Bis heute wurde Uncharted 2 rund 4,55 Millionen Mal verkauft und erhielt viele Auszeichnungen. Zum Abschluss des Jahres auch den Titel: Bestes Action/Adventure-Spiel 2009. Nach weiteren zwei Jahren Entwicklung präsentierte Naughty Dog und Sony vor gut einer Woche Uncharted 3: Drake’s Deception. Schon jetzt wurde dieser Titel mit vier Preisen für das meist erwartete Spiel geehrt.


Abends in London
Mein erster Start des Spiels ging schneller als von mir vermutet. Ohne eine Installation und ohne Intro, lege ich einen Speicherpunkt an und schon komme ich auf den Startbildschirm. Im Hauptmenü kann ich dann zwischen drei Hauptfeldern wählen. Neben dem Einzelspieler gibt es noch den Mehrspieler und Kooperativen-Mehrspieler, doch zu den beiden letzteren später mehr. Auf zwei Tasten verteilt, gibt es noch die Optionen und Mitwirkende. Das Menü ist sehr einfach gehalten, macht aber einen sehr guten Eindruck. Der Einzelspieler umfasst die Story, sowie das aufrufen einzelner Kapitel, wobei die Story natürlich erst einmal durchgespielt werden muss.


Die Geschichte um Nathan Drake und seinen langjährigen Freund Victor Sullivan beginnt in einer Kneipe irgendwo in einem Londoner Stadtteil. Schon nach den ersten Szenen weiß das Spiel mit einer Top-Grafik zu überzeugen. Auch das verhalten und die Bewegungsabläufe einzelner Charaktere sind stark der Realität nachempfunden. Drake und Sulli bewegen sich durch die Kneipe, entlang der Bar und den Tischen mit düsteren Gestalten. In einem Hinterraum gelangen die beiden Charaktere in ein Spielzimmer mit einem Billardtisch. Hier warten auch schon ein paar Gestalten in feinen Anzügen. Bei den ersten Unterhaltungen ist die präzise Lippensynchronisierung gut zu erkennen. Hier wurde neben der Grafik auch bei der Vertonung eine super Arbeit geleistet. Eine Gestalt stellt nun einen Koffer auf den Tisch. Es ist niemand anderes als Talbot. Er arbeitet für die machtsüchtige Frau Marlowe. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Koffer viel Geld beinhaltet, im Gegenzug soll Drake einen Ring übergeben. Dieser Ring war ein Geschenk der Queen Elisabeth an seinen Vorfahren Francis Drake. Der Ring ist ein Teil eines Puzzles, um am Ende die Messingstadt zu finden. Diesen hatte Drake, so wird im nächsten Abschnitt nach gespielt, als kleiner Junge aus einem Museum entwendet. Darauf folgte die erste Bekanntschaft mit Sully und die Freundschaft, aber weiter möchte ich hier nicht darauf eingehen. Beim nachzählen fällt Drake auf, dass das Geld im Koffer wertlos ist, denn es handelt sich hier um Blüten. Drake reißt den Ring wieder an sich, doch ohne einen handfesten Kampf kommt er und Sully nicht aus der Kneipe heraus.


Erste Kampfaktionen und Hilfestellungen
Der Einstieg ins Kampfsystem sollte für erfahrene Spieler der Uncharted-Reihe kein Problem sein, denn es beruht auf dem selbigen. In diesem ersten Abschnitt, egal ob jetzt das Kampfsystem bekannt, gibt es zwischenzeitlich immer wieder kleine Brakes mit einem Hinweis. Ein wirklich einfacher Einstieg ins Spiel ist damit garantiert. Mit verschiedenen kleineren Combos, anders als in früheren Teilen, sollen die Tastenkombinationen reduziert worden sein, bekommen die Gegner einen besonderen Abgang. Die teilweise witzigen Sprüche hauchen dem Spiel etwas Indiana Jones Feeling ein. Nachdem nun drei Gegner am Boden liegen und Talbot mit dem Falschgeld abgehauen ist, stürmt ein kräftiger Schläger ins Zimmer und verfrachtet Drake gleich eine Etage tiefer, wo weitere Prügelknaben auf ihn warten. Nach einer herben Landung auf einem Tisch, geht die Rangelei weiter. Das bewährte Kampfsystem und die sehr saubere sowie realistische Animation der Charaktere, hat schon Kino-Niveau erreicht. Aktionen wie einem Gegner eine Flasche über den Kopf zu ziehen, geht nur, wenn Drake im Kampf an dem Objekt dran ist. Es dauert nicht lange, da hilft auch Sulli als Verstärkung an. Hatte ich gerade eine handvoll Schläger auf den Boden gebracht, taucht auch schon wieder der extrem kräftige Typ auf.

Zur Probe stemmt er Drake in die Luft und läuft mit ihm wie ein Rammbock auf das Pissouar zu, wo dieser dann gegen kracht. Nach kurzer Erholung liegt es nun an mir, diesen Riesen auszuschalten. Wichtig ist bei größeren Gegnern, viel auf Konter zu spielen, da normale Schläge diesen fast nix anhaben. Für alle, die die vorherigen Teile nicht kennen, eine kleine Übersicht über die Aktionen. Die Charaktere können Schlagen, Ausweichen und Parieren oder sich versuchen aus einer Würgesituation zu befreien. Im weiteren Verlauf wird mir auch gezeigt, wie die Charaktere schleichen und den Gegner aus der Deckung heraus eliminieren können, ohne eine Waffe zu benutzen. Der große Typ liegt nun im Klo, die beste Zeit zu verschwinden. Durch die Küche geht es in eine Seitengasse, wo beide von weiteren Männern aufgehalten werden. Hier taucht auch zum ersten mal Marlow auf. Sie will den Ring für ihren weiteren Raubzug haben. Drake muss ihr den Ring schweren Herzens übergeben. Als die Übergabe vollendet ist, wird auf beide einmal gefeuert. Außer dem Schützen verschwinden alle in der Nacht. Nach dieser Sequenz folgt das nächste Kapitel, dass mich in die Vergangenheit von Nathan Drake entführt und schon hier die ersten Wege zum jetzigen Abenteuer ebnet.


Der allgemeine Rest
Natürlich gibt es auch im weiteren Verlauf der Story wieder Schießereien und schöne Verfolgungsjagden. Aber auch Rätsel werden geboten. So müssen zum Beispiel in einer alten Burg eine bestimmte Reihenfolge an Bodenplatten betreten werden, damit sich eine versteckte Wand verschiebt. Einzige Hilfe ist hier nur das Tagebuch von Drake, wo fast immer Hinweise vorzufinden sind. Die Rätsel ordnen sich in der Schwierigkeit zwischen Leicht und Mittel ein. Sollte es doch einmal dazu kommen, dass der Spieler nicht mehr weiter weiß, so gibt es zuerst kleinere Hinweise und später auf Wunsch die Auflösung durch den anwesenden Partner. Abseits der linear führenden Wege, gibt es immer wieder tote Winkel, an denen kleine Schätze versteckt sind. Viele finde ich auf dem ersten Blick und einige erst später. Im Menüpunkt Boni kann ich mir diese kleinen Schätze dann in Ruhe ansehen. Abseits der Rätsel haben die Entwickler auch auf die Wünsche der Fans reagiert. So gibt es in diesem Titel mehr Kletter- und Springaktionen, als in den Vorgängern. Perfekt in die Story intrigiert, machen gerade diese Passagen einen Heidenspaß. Auch die Kämpfe an sich fallen sehr spektakulär aus. Egal ob aus der Deckung mit einem lautlosen Angriff oder mit Waffen. Auch ohne direkt aus der Deckung zu kommen, können die Charaktere auf Gegner schießen, allerdings leidet dadurch enorm die Treffsicherheit.


Die vielen Möglichkeiten des Onlinespielens
Neben dem umfangreichen Einzelspieler gibt es natürlich auch einige Mehrspielermodis. So kann ich im Hauptmenü bei Kooperativ, Online oder im Splitscreen eine von der Kampagne unabhängige Story spielen. Eine sehr schöne Überlegung, um aus den vorhandenen Karten das letzte herauszuholen. Auf fünf verschiedenen Kapiteln, wobei die Umgebung auf der Kampagne basiert, geht es mit Freunden auf ein neues Abenteuer. Der Mehrspielermodus separat beinhaltet eine große Anzahl an Modis. So gibt es Team-Deathmatch, Plündern (Art wie Capture the Flag), Team-Ziel, Deathmatch mit drei Teams, Offenes Spiel (wie Deathmatch), Knallhart (Ohne Bonis und Extras), Kooperativ-Arena (Angriffswellen überstehen), Kooperativ-Jäger Arena (Mischung aus Abenteuer und Team-Deathmatch) und Kooperativ Abenteuer. Alle Modis, außer die letzten drei, besitzen individuelle Möglichkeiten einen Spielcharakter zu erstellen. Von den vorgefertigten Charakteren aus der Story über Retro-Charaktere aus alten Teilen (nur via DLC erhältlich) oder gleich einen eigenen Charakter, die Palette ist sehr groß. Für die eigenen Charaktere stehen Kleidung, Waffen oder Waffenbonis zur Auswahl, die durch den Levelrang und erspielten Geld gekauft und eingesetzt werden können. Das erspielte Geld gibt es im Mehrspieler überall. Für Kills, erfolgreiche Mannschaftsaufgaben oder einfach im Online-Koop für erledigte Gegner und Aufgaben. An und für sich wurde der Mehrspieler sehr schön und vielfältig programmiert, sodass auch nach der langen Story garantiert keine Langeweile aufkommen sollte. Selbst die Lobbys wurden toll animiert und sorgen mit kleinen Videos für einige Abwechslung. Was ich aber leider etwas vermisse ist ein Schreibchat. Dafür gibt es nur einen Voicechat. Alle Verbindungen zum Mainserver, sowie im Online-Spiel selbst, waren Lag frei und sehr flüssig. Selbst bei einem niedrigen Ping wurden die Spieler ohne Ruckeln dargestellt.


Fazit:
Uncharted 3: Drakes Disception liefert grafisch ein wahres Feuerwerk an Effekten, realen Animationen und Actionszenen auf den Bildschirm. Oft bekommt man dadurch das Gefühl, einen Kinofilm zu spielen. Dies gilt ebenfalls, mich hat es verwundert, auch für den Mehrspielerpart. Die komplette Soundkulisse ist wunderbar abgestimmt und auch die Lippensynchronisierung passt perfekt. Die Steuerung ist die alte geblieben und auch für Spieler, die diesen Titel zum ersten mal spielen, sehr einfach und schnell zu begreifen. An der Einzelspieler Story gibt es genauso wenig zu rütteln. Kurz und knapp: Ein komplettes Schatzjäger-Abenteuer auf Filmniveau, mit allem was dazu gehört. Das Erlebnis kann bis zu 10-12 Stunden anhalten und animiert gerne zu einem erneuten Durchgang auf höheren Schwierigkeitsgraden. Von denen es übrigens fünf an der Zahl gibt. Bei den Einstellungen gibt es nichts, was ein Spieler vermissen könnte und somit passt auch hier alles. Der Mehrspieler an sich ist sehr vielfältig und sollte für jeden Spieler den passenden Modus parat haben.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 20 Stunden 23 Minuten
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
08. 11. 2011 um 23:14
08. 11. 2011 um 23:14
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