Trainz: A New Era
Tutorial wie es sein soll
Der erste Halt für alle neuen Zugführer ist wohl das Tutorial. Sehr vorbildlich wird in mehreren Abschnitten alles erklärt, was der Zugführer so braucht. Neben kurzen und knackigen Einweisungstexten geht es per Lern by doing voran. Scheitere ich bei einer Aufgabe, so musste ich komplett von vorne beginnen. Im Allgemeinen muss man hier für alle Tutorials 4-5 Stunden Spielzeit mit einrechnen. Die Lehrstunden gehen von Steuerung, Bremssystem bis hin zum Betrieb und Umgang mit Dampfzügen teilweise sehr tief ins Detail. Das Tutorial vermittelt neben Signalinformationen, Weichenstellen, An/Abkoppeln von Wagons, Infos über Missionen und ihre Wertung, Kameraperspektiven auch den richtigen Umgang mit dem Trafo- und Führerstandmodus. Während ich als Spieler im Trafomodus ganz einfach Gas/Bremse über einen Drehregler, wie bei einer Modelleisenbahn, bestimmen kann, wird es im Führerstandmodus schon etwas speziell. Hier müssen gleich mehrere Regler und Schalter umgelegt werden. Bei Dampfzügen musste ich sogar auf das Verhältnis von Druck, Wasser und Kohlezufuhr aufpassen.
Beide Spielmodis werden zum Beginn einer Mission angezeigt, welche ich davon wähle ist dann meine Sache. Fakt ist, beide machen sehr viel Spaß. Für die ständige Kontrolle meiner Daten werden am oberen rechten Rand alle wichtigen Daten angezeigt. Diese beinhalten Geschwindigkeit, Tempo Limit, Distanz zur nächsten Weiche, Kommendes Ampelsignal und auch die Distanz zu dem. Bei diversen Loks sind da noch die verschiedenen Luftdrücke von Bremsanlagen und Dampfkessel aufgeführt. Zusätzlich kann man im oberen Menü weitere Informationen über Fahrplan, Frachtschein bis hin zu den Umwelteinstellungen einholen. Leider leidet der Titel teilweise über diverse Skriptfehler, weshalb dann die angegebenen Distanzen vorübergehend nicht richtig angezeigt werden. Übrigens verhält sich auch endlich einmal das Wetter sehr vorbildlich. Neben den von mir vorgegeben Wetterdaten, ändert sich dieses entlang meiner langen Reise von Region zu Region. Die Entwickler haben mit viel Liebe die Wettereigenschaften komplett überarbeitet, sodass auch endlich Faktoren wie Rauch, Städte, Wälder oder auch Meere das Wetter zusätzlich beeinflussen. Hut ab!
Weichen stellen für den Erfolg
Nach dem Tutorial geht es direkt in die ersten Missionen. Wie bei jedem Eisenbahnsimulator kann ich auch hier aus verschiedenen Szenarien und Missionen wählen. Während bei der Konkurrenz darauf hingewiesen wird wie lange so eine Fahrt dauert, so gibt es hier keine Informationen darauf. Im allgemeinen sollten mehrere Stunden Spielzeit eingerechnet werden. Die Missionen bieten einen gesunden Mix aus Transport von Gütern und fahrten (Nicht selten auch Expressfahrten) mit Passagieren. Somit ist gewährleistet das alle Spieler ihren Spaß am Schienenverkehr haben. Doch es wäre recht schnell langweilig, wenn alles nur die KI machen würde. Im Güterverkehr musste ich zum Beispiel Wagons beladen lassen, ankoppeln und von A nach B bringen. Auch unterschiedliche Kombinationen zwischen Ladestationen und Zusammenstellung eines kompletten Güterzuges sind möglich. Da auf der Tastatur durch die Standartbelegungen allerdings schon so gut wie alles belegt ist, können alle sekundären Anweisungen für die KI per STRG-Links und der rechten Maustaste aufgerufen und getätigt werden. Ein Punkt womit man sich relativ wenig in diesem Titel beschäftigt ist übrigens die Zuteilung von Zugführer auf diverse Züge oder die Zusammenstellung eigener Zugformationen. Nur bei sehr wenigen Zugmissionen ist dies Möglich. Bei Missionen wird allerdings nicht nur das Ziel als solches Bewertet, sondern Faktoren wie Einhaltung der Richtlinien, Fehler und Zeit beeinflussen die Abschlusswertung. Im Gegensatz zu anderen Titeln dieser Art, wird es hier mit den Strafen recht locker hingenommen. Eine große Toleranzgrenze ist somit vorhanden.
Lange Missionen trotz kleinen Umfang
Wer sich nicht gerade die Deluxe Version des Titels kauft, der wird nur vier von möglichen acht Szenarien besitzen. Im Vergleich zu anderen Titeln dieser Art, doch etwas wenig. Der mangelnde Umfang betrifft zudem auch die Anzahl verfügbarer Loks. Hier hätte ich wirklich etwas mehr erwartet. Dafür darf ich sagen, das manche Missionen doch eine ordentliche Spielzeit besitzen und damit eigentlich das Geld wert sind. Die Routen verlaufen entlang schöner Gegenden und wer sich nun wirklich die Deluxe Version holt, der darf auch schön im Schnee fahren oder Entlang der britischen Küste rattern. Wenn am Ende doch alle Stricke reißen, so bietet der Titel noch einen Streckeneditior an. Hier dürfen sich Hobby-Bastler austoben und komplett neue Strecken, sowie Areale, gestalten. Eigene Missionen können im Editor ebenfalls erstellt und später in der Community geteilt werden. Der Editor selbst ist sehr übersichtlich und bietet alle grundlegenden Elemente für den Bau einer Karte. Für diesen Editor gibt es leider kein Tutorial. Und auch wenn N3V Games einen Editor verbaut haben, so arbeitet dieser nicht mit dem bequemen Workshop von Steam zusammen. Stattdessen muss der Spieler sich auf der offiziellen Webseite des Spiels anmelden und kann so von neuen Community Strecken und Inhalten, in einem gewissen Rahmen, profitieren. Das herunterladen und teilen von Inhalten verläuft über ein sehr altertümliches Programm, was sich manchmal im Umgang nicht ganz einfach gestaltet.
Hardwarefresser hoch 10
Komme ich nun zu den eigentlichen Impressionen. Eines darf man dem Titel nicht negativ anrechnen und das sind die Effekte, die komplett realistische Physik (Das wohl realistischste was ich bisher bei einer Eisenbahnsimulation gesehen habe) , Steuerung, Sound und auch in gewisser maßen die voll überarbeitete Grafikengine mit überragender Weitsicht. Doch auch hier steckt der Teufel im Detail. Wer Windows 8 64 Bit sein eigenen nennt und einen High-End Performance Rechner der höchsten Klasse besitzt, der dürfte die volle Schönheit des Titels erleben. Angefangen von einem sehr hohen Detailgrad bis hin zu zusätzlichen Grafikeffekten abseits des eigentlichen Geschehens haben N3V Games fast alles gedacht. Leider gibt es beim Thema Grafik einen riesigen Haken. Zum einen stieß mir die absurd lange Ladezeit beim Start von Trainz sauer auf. Knapp über eine Minute musste ich warten, bis der Titel startete und auch die Kommentare bei Steam unterstreichen meine Beschwerde. Dafür erwiesen sich die Ladezeiten der einzelnen Szenarien als vorbildlich kurz. Zum zweiten ist, trotz des Erfüllens der empfohlenen Systemanforderungen, ein spielen auf hohen oder sehr hohen Grafikgrad nicht zu denken.
Etwas schwächere Systeme als die empfohlenen Systemanforderungen haben sogar durchaus Startprobleme, wie man es zahlreich aus den Kommentaren von Steam erlesen kann. Die nun vorliegenden Screenshots zeigen überwiegend niedrige bis mittlere Einstellungen, wobei nur der Detailgrad auf Maximum steht und PhysX ausgeschaltet ist. Trotzdem brechen immer wieder die Bildraten unter 25 fps. Aufgrund der ätzenden Startladezeit machen auch die Einstellungsmaßnahmen an der Grafik nur noch ganz ganz wenig Spaß. Zwar ist dies im Spiel auch möglich und wenn nicht sogar genauer als beim Startfenster, doch ein Neustart des Programms muss trotzdem her. Zum Vergleich konnte ich mit unserem System Train Simulator 2015 mit vollen Details und höchster Grafikauflösung ohne Probleme spielen. Durchaus hatte nicht nur ich diese Probleme bei Trainz - A New Era, wie die Forumbeiträge, als auch Kaufkommentare bei Steam, belegen.
Anmeldepflicht für Online-Spieler und Datensammler
TrainZ - A New Era bringt diesmal sogar einen Mehrspieler mit. Zusammen mit anderen durfte ich da verschiedene Missionen aus den Szenarios erledigen. Bevor ich jedoch an einer Sitzung teilnehmen konnte, stellt das Programm natürlich einen Datenabgleich an. Frühstens hier wird der Spieler gezwungen sich anzumelden. Da die Karten neben den Missionen auch andere Aufträge anbieten und dank einer Frachtliste Anfahrt und Ziel angegeben werden, darf sich jeder seine eigenen Aufträge heraussuchen. Um allerdings erst einmal in ein Online-Spiel zu gelangen, muss ich mich über den Einstellungen des Startfensters anmelden. Alternativ geht dies natürlich auch über die offizielle Webseite. Habe ich dies getan, so kann ich auf verschiedene Datensätze, Community Karten und Missionen, sowie verschiedene, teils kostenlose, DLCs zugreifen. Dies alles klingt zuerst recht schön, doch schnell wird einem klar das die Downloadmenge reguliert wird. Abhilfe sorgt dort dann ein First-Class Ticket. Mit diesem Ticket, welches noch einmal bares Geld kostet, werden die Downloads der "Download Station" nicht mehr eingeschränkt. Ob man dieses Ticket braucht, darüber muss jeder Spieler selbst entscheiden, doch bei einem Kaufpreis (Nehme ich mal die Deluxe Edition) von 69,99€ würde ich mir ein Kauf solch eines Tickets stark überlegen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 19 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
27. 05. 2015 um 11:11
27. 05. 2015 um 11:11
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