Train Simulator 2016
Nichts geht ohne die Akademie
Wer zum ersten mal den Train Simulator spielt, der wird um die beiden Tutorial-Missionen und die Akademie nicht hinweg kommen. Beide bieten einen super einstand ins Leben eines Zugführers.
Dank kleiner Textfelder und Step by Step Einblendungen werden alle Schritte genausten erklärt.
Außerdem bietet die Akademie zu fast jedem Punkt mehrere Züge, um mich als Spieler auf wirklich alles vorzubereiten. Diese sehr umfangreiche und zugleich gelungene Einführung ins Spiel gefällt mir. Was mir leider nicht gefiel, war die Tatsache das die Akademie und Tutorials keinen XP Werte für mein Profil bereithalten. Sobald ich die Karriere anfangen hatte, gibt es für absolvierte Missionen Erfahrungspunkte, die wiederum auf meinem Profilkonto gutgeschrieben werden. Je nach dem wie gut ich die Mission abgeschlossen hatte, bekam ich am Ende eine kleine Analyse und dann die Punkte. In dieser Analyse fallen auch Vorfälle wie Geschwindingkeit- oder Zeitüberschreitungen. Zum Beispiel hatte ich in einer Mission allein durch 10 Minuten Verspätung (Übrigens wird alles in Realtime gespielt) überhaupt keine Erfahrungspunkte bekommen, weil eine große Summe an Minuspunkten angesetzt wurde. Somit haben also die Akademie und das Tutorial nur den reinen Zweck eine ordentliche Einführung zu geben. Übrigens konnte ich auch über die Grafikebene des Hauptmenüs einzelne Situationen noch einmal nachschlagen und nachspielen. Wer es wie ich doch recht bequem angehen lassen will, der kann über den Menüpunkt "Optionen" noch diverse Hilfen zuschalten. Durchaus ist das zuschalten dieser Hilfen keine Schande, denn diese werden in der Karriere als "nicht Negativ" eingestuft und kosten mir somit keine Erfahrungspunkte. Das ist vor allem bei den aufwendigen Dampfzügen (Welche natürlich viel mehr Prozesse beinhalten, als ein Zug unserer heutigen Zeit.) sehr hilfreich und macht tierisch Spaß.
Du entscheidest was du fährst
Als Käufer der TS 2016 Version erhältst du die Strecken Sherman Hill: Cheyenne - Laramie, Riviera Line: Exeter - Kingswear und Linke Rheinstrecke: Köln – Koblenz. Dazu gehören natürlich auch einige Loks und Wagons. Für Käufer die über Steam den Titel beziehen gibt es zudem noch eine vierte Strecke: Norfolk Southern Coal District. Die Strecken an sich sind aber eigentlich nur Ausgangspunkte, denn was ich fahre und mit welcher Lok bestimmt in der Karriere der Titel selbst. Womit ich schon bei den verschiedenen Spielmodi bin. TS 2016 bietet ein Schnelles Spiel (Hier kann ich Strecken, Aufgaben, Wetter, Loks und die Uhrzeit selbst bestimmen. Es gibt hier keine Karrierepunkte für mein Profil.), Karriere (Hier hält der Titel verschiedene Aufgaben für mich bereit, die ich entlang der Strecke meistern muss. Im Menü wird die Schwierigkeit und die benötigte Zeit angegeben. Außerdem werden hier Erfahrungspunkte für mein Profil vergeben.), Standard (Ähnlich wie bei der Karriere, bietet auch dieser Modus diverse Herausforderungen ohne irgendwelche Wertungen und Erfahrungspunkte zu bekommen.), Freies Spiel (Mit dieser Modi kann ich alle Strecken in Ruhe und alleine Erkunden. Warum alleine? Bei den anderen Modi muss ich auf den Zugverkehr und die Signale achten. Auch hier gibt es keine Wertung.) und natürlich der Workshop. Beim Workshop kann ich mir neuen Aufgaben und Strecken von anderen Spielern/Editoren herunterlanden. Allerdings muss ich darauf achten, das ich auch die benötigten Addons besitze. Ohne diese Addons sind die Workshop Daten nutzlos. Durchweg bietet der Titel viele anständige Spielmodi die für Abwechslung sorgen. Bezieht man nun die vier Strecken mit ein, sind auf jedenfall die ersten 20-30 Stunden gesichert. Abhängig natürlich davon, wie viele Missionen man fährt.
Soweit so gut aber gehe ich einmal genauer in die Missionen ein. Es gibt nicht nur sture A nach B Fahrten, sondern je nach Level und Mission auch verschiedene Rangieraufgaben. Hauptfahrt von A nach C, doch bei B müssen noch zwei Wagons mitgenommen werden. Dank einer Gleisübersicht und einer genauen Beschreibung, finde ich rasch die entsprechenden Wagons. Zusätzlich gibt es Missionen, wo Passagiere aufgenommen werden müssen oder mein Güterzug mit einem Kran beladen wird. Die Be- und Entladefunktion läuft überwiegend über den entsprechenden Button im Interface. Somit komme ich auch gleich zu diesem. Das Interface (virtuell) ist einfach und übersichtlich angeordnet. Von verschiedenen Bremsarten, Antriebsrichtung, Antriebsstärke bis hin zur Befeuerung (bei Dampfloks) kann ich alles über dieses Interface steuern, ohne mich im Führerstand zu befinden. Wer sich auskennt oder die Academy komplett absolviert hat, der kann auch das virtuelle Interface ausblenden und mit den realen Schaltern und Hebeln im Führerstand arbeiten.
Diese Kombination aus beiden Möglichkeiten finde ich persönlich super gelungen und verdient von mir ein dickes Plus.
Etwas komplizierter gestaltet sich das An- und Abkuppeln von Wagons. Dafür muss ich im Interface die Zugübersicht aufrufen, langsam an die Wagons heranfahren und dann über das Inface die Wagons ankoppeln. Anbei gefällt mir die Möglichkeit jeden einzelnen Wagon mit den eigenen Bremsen sichern zu können. Beim Ankoppeln gilt übrigens: Langsam heranfahren und mit nicht mehr als 1 km/h gegen stoßen, sonnst sieht das so aus, wie auf dem obigen Screenshot. Naja gut... da war ich locker mal 10-20 km/h schneller. Zu einer weiteren Aufgabe des Zugführers gehört natürlich auch das umstellen von manuellen Weichen. Gerade bei der Aufnahme von mehreren verschiedenen Wagons, welche auf unterschiedlichen Gleisen abgestellt wurden, ist dies sehr von Nöten Dafür gehe ich einfach in die Gleisübersicht und stelle die Weichen dort um. Wer es etwas detailliert haben will, der kann alternativ mit der freien Flugkamera zur jeweiligen Weiche fliegen und diese vor Ort umstellen.
Stabile Bildraten bei guter Grafik und toller Physik
Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich seit der 2014ner Version im Besitz des Titels. Mit unserem Intel I5 3,4 Ghz Rechner und einer Nvidia GTX 760 lief der Titel unter allen Wetterbedienungen und höchster Auflösung (Natürlich auch höchsten Detailgrad) sehr flüssig und sauber. Das dass bei Zug-Simulatoren durchaus nicht immer gelingt, kann man bei diversen Konkurrenztiteln sehen. Dafür haben die Entwickler auch an manchen stellen mit diversen Details gegeizt. Daher solltest du nicht denken, das der Titel eine Grafik ala Battlefield Hardline oder ähnliches besitzt, doch für eine Simulation ist das alles vollkommen Okey. Die vorhanden Strecken sehen nett aus und spiegeln eine gewisse Ähnlichkeit wieder. Aber trotz des leichten Grafikgeiz musst du auf diverse Effekte nicht verzichten. Spiegelungen der Sonne oder diverse Schatteneffekte gibt es natürlich trotzdem. Dank einer großen Anzahl an Kamerapositionen kann ich meine Zugfahrt fast von überall her betrachten. Komme ich nun zur Spielphysik. Diese ist den Entwicklern hier überdurchschnittlich gut gelungen. Von der bekannten Bremsverzögerung bis hin zum langsamen Anfahren bei Volllast. Selbst Kollisionen und Entgleisungen sehen recht real aus. Der virtuelle Zugführer kommt hier voll auf seine Kosten. Dies ist auch ein Punkt, warum der Titel aktuell für mich der beste Train Simulator auf dem Markt ist.
Das Leid der Community und die DLC-Politik
So gut wie sich das ganze auch anhört, so hat es auch seine Schattenseiten. Wer sich aufmerksam die Kommentare bei Steam und die Forumeinträge bei TS 2016 ansieht, der wird merken das nicht alle sonderlich glücklich sind. Das hat aber keinesfalls mit dem Spiel selbst zu tun, viel mehr an der etwas komischen DLC Politik der Entwickler. Im Schnitt kostet eine neue Lok zwischen 7-11,99 Euro und eine neue Strecke zwischen 19-32 Euro. Natürlich mischen sich unter den vielen Loks auch spezielle Loks mit Lackierungen und weiteren Besonderheiten. Doch an und für sich sind die Preise doch etwas heftig, wenn man bedenkt das es sich immer nur um ein Teil handelt. Eine bekannte Computerzeitschrift hatte vor kurzem einen Artikel veröffentlicht, in dem ausgerechnet wurde, das der Spieler rund 3.600 Euro ausgeben müsste, um wirklich alle (etwa) 300 DLCs besitzen zu können. Diese DLC-Politik ist eines der Gründe, warum die User-Wertungen des Spiels nicht dem entsprechen, was das Spiel eigentlich erreichen könnte. Außerdem leiden die Strecken und Missionen in seltenen Fällen unter derben Fehlern, gerade wenn man einmal nicht das macht, was angegeben wurde. Habe ich eine “Richtlinie“ überschritten, so fällt der Titel in ein Freies Spiel. Das Pausemenü bietet mir natürlich die Möglichkeit die Mission neu zu starten, doch die genutzte Spielzeit ist futsch. (Alternativ kann man aber immer Speichern.). Zum Ende möchte ich noch erwähnen, das die Strecken durchaus nicht klein ausfallen. Manche Strecken bieten eine Fahrzeit (In Kombination mit den jeweiligen Missionen) von rund 10-320 Minuten. Und ich muss zugeben, bei wenigen Strecken ist der Preis in meinen Augen auch berechtigt. Die neue Sherman Hill: Cheyenne - Laramie Strecke zum Beispiel hat wirklich sehr viele Missionen, die über die volle Zeitspanne verfügt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
07. 10. 2015 um 19:12
07. 10. 2015 um 19:12
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