Das Transportwesen im laufe der Zeit
Train Fever - Article - Das Transportwesen im laufe der Zeit
Train Fever
04.09.14 10:04 Test
Klein, einfach, nicht so bekannt und dennoch für gut befunden. Train Fever steht für eine sehr gute Logistiksimulation.
Train Fever, aus dem Hause Urban Games, ist Weißgott kein Titel der groß angepriesen wurde. Sofort bei der Ankündigung des Titels und den ersten Screenshots, war ich persönlich auf diesen Titel fixiert. Daher lag es natürlich nah, das ich mich um diesen Test kümmere. Doch was bietet einem Train Fever, was andere Titel wie Cities in Motion oder Sim City 4 nicht bieten können?! Dem gehe ich für dich auf den Grund.


Das ganze Land gehört dir, also mach was draus
Zu Beginn des Spiels überrascht der sehr übersichtliche Startbildschirm mit nur einem Spielmodus. Bevor ich aber nun auf die Spielewelt losgelassen werde, muss ich noch das Startjahr (1850, 1900, 1950) festlegen. Zudem können die Kartenattribute festgelegt werden und durch einen Generationscode zusätzlich generiert werden. Ab hier starte ich in eine neue Zukunft der Logistik. Nach einer optimalen Ladenzeit geht es auf die Karte. Ein kleines Textfenster mit einer Begrüßung und zwei Tutorial Punkten öffnen sich. Zum Glück ist der Text ziemlich kurz und sachlich. Vor mir stehen nun 3,0 Millionen Dollar auf dem Konto und eine große Umwelt. 1850 ist nun mein Startjahr.


Toll gelungen ist den Entwicklern die Darstellung der Häuser, der Menschen und natürlich meinen Fuhrwerken. Ich beginne in einer kleinen Stadt, mit weniger als 400 Leuten, mein kleines Fuhrunternehmen aufzubauen. Erst nach mehreren Stunden fiel mir auf, das es eigentlich egal ist, wo ich mich breit mache. Ich bin nicht gezwungen alles in einer Region aufzubauen, sondern kann da eine Linie haben und auf der anderen Seite der Karte. Ich beginne also mit dem Bau von ein paar kleinen Haltestellen in der Stadt, sowie einem Busbahnhof (Also nur einen großen Platz), sowie ein Busdepot. Letzterer ist für die Anschaffung neuer Fahrzeuge wichtig. Je nach dem ob Schiene oder Straße gibt es halt jeweils eine eigene Station. Rasch werden noch zwei, drei Postkutschen gekauft und die Linie bestimmt, sowie zugeteilt. Ja das war es auch schon. Nach einer sehr realistisch nachempfunden Übergangsphase klimpert schon das erste Geld in der Kasse. Nun muss ich nur noch meine Einnahmen beobachten und die Ausgaben etwas, durch verkauf von zu viel eingesetzt Fahrzeugen, regulieren.


Anders als bei anderen ähnlichen Titeln verzichteten die Entwickler hier auf nervige Analysekarten, Werbekosten fürs Unternehmen oder gar die Ticketpreise. In zeitlichen Abständen werden die Betriebskosten abgerechnet und wenn Personen befördert wurden, gutgeschrieben. Die eigentliche Herausforderung bei diesem Titel ist natürlich nicht Pleite zu gehen. Des Weiteren muss ich die Wirtschaftlichkeit meiner Linie im Auge behalten. Die dafür vorgesehene Anzeige bietet mir immer einen direkten Überblick über alles. Sollte eine Linie vom Ertrag absinken, ist es Zeit zum handeln. Doch um soweit zu sinken, muss schon einiges passieren. Nach den ersten Bauten habe ich noch knapp 2,3 Millionen gut. Zeit um etwas Ware zu transportieren. Zu dem gewählten Zeitalter gab es lediglich Pferdekarren. Großer Vorteil bei diesen altertümlichen Transportfahrzeugen sind die niedrigen Anschaffungs- und Betriebskosten. Allerdings müssen diese dann von mir alle 15 Jahre wieder ausgewechselt werden. Wann ein Fahrzeug an der Grenze seiner Haltbarkeit ist, wird vom Spiel vorher gemeldet. Außerdem steigen Prozentual die Betriebskosten, je älter das Fahrzeug ist. Ganz klar ein weiterer Pluspunkt von mir. Wer bei dem Titel etwas auf seine Wirtschaftlichkeit achtet und um die Ecke denkt, der wird es Einfach haben. Leider gibt es keine Konkurrenz, was wiederum mir viel Zeit ließ alles auszuprobieren. Da es in der Kasse gerade so gut rappelt, starte ich den Zeitbeschleuniger. Leider fällt dieser bei dem Titel etwas langsam aus, sodass ich öfters mal in die Küche bin, um mir ein Tee zu holen. Keine Sorge, die Autospeicherfunktion macht pro Monat ein Backup und zur Not kann auch ich selbst einen Spielstand anlegen.


Nur das wichtigste an Informationen
Wie schon erwähnt, ist das Spiel nicht so umständlich gestrickt, wie manch andere Titel des Genres. Einfach das wichtigste auf einen Blick und fertig. Wie du auf den Screenshots siehst, trifft dies bei dem Titel voll zu. Auch werden kleinere Baufehler (Straßenbau) nicht sofort bestraft, sofern das eigene Unternehmen genügen Kohle einfährt. Sehr Vorteilhaft finde ich, das der Titel auch völlig ohne diverse Werbekampagnen, Forschungszuteilungen oder anderen Kinkerlitzchen auskommt. Die neuen Straßen- und Schienenfahrzeug erscheinen im jeweiligen Jahr, in dem sie auch Real erschienen. Egal ob Mercedes Benz, Opel oder andere namenhafte Hersteller, die Darstellung passt und eine kleine Geschichtsstunde in der Beschreibung gibt es noch dazu. Dies gilt auch für die Lokomotiven. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto mehr verändert sich die Umwelt. Städte werden größer, es gibt mehr Bewegung auf den Straßen und ja.... der Verkehr verstopft die Straßen. Doch dies erläutere ich im nächsten Abschnitt tiefer. Bis dahin betrachte ich noch schnell die Reise meiner Züge durchs Land. Die ordentliche Betrachtung von Reisezügen lohnt sich, denn der genaue Betrachter wird mit vielen netten Details belohnt. So bewegen sich die Menschen von den Straßen über den Vorhof der Bahnstation bis zum Bahnsteig. Sie steigen in den Zug ein und auch aus dem Zug wieder raus. Grafisch wahrlich was schönes. Bei Transportgütern sieht es nicht so spannend aus, wird aber auch ordentlich dargestellt.


Du sorgst für den Wirtschaftsboom
Egal ob kleine Dörfer oder Förder- und Produktionsanlagen. Durch meine Tätigkeit als Transporteur fördert auch Städte und die dazugehörige Wirtschaft. Es brauch manchmal ein bisschen Mut sein Kapital in Förderstätten mit 0 Produktionseinheiten zu stecken. Ab hier läuft entweder diese an oder es passiert nichts und mein Fahrzeug fährt umsonst seine Linie. Zum Glück passierte mir das nur selten und war auch Finanziell gut zu verkraften. Doch wenn einmal die Produktion boomt, dann richtig. Kohle, Eisenerz, Holz, Güter, Öl und natürlich Personen kann ich transportieren. Letztere sind natürlich für keine Produktion zuständig. Bis zu zwei weiterführende Wege sind in diesem Titel für Rohstoffe möglich. Rohes Öl von der Förderstation zur Produktionsstätte und von dort als Güter in die Stadt. Die Stadt reagiert natürlich auf diese Einflüsse (Passagier- und Güterzufluss) und baut dementsprechend aus. Da alle Transportgüter unterschiedlich viel Geld einbringen, rate ich an der Stelle alles mögliche Transportieren zu lassen. Zum Glück können die Lastwagen alles an Gütern transportieren. Die Trennung findet lediglich zwischen Menschen und Güter statt. Dies gilt auch für die Bahnhöfe. Was zum Befördern von Personen angeht, so ist dies immer Schwierig einzuschätzen. Mir war aufgefallen das auch Faktoren, wie die ersten eigenen Autos der Bevölkerung (Zusätzlicher Abfall der befördernden Personenzahl) und der somit steigende Verkehr, durchaus ins Gewicht fallen kann. Einzige Lösung meinerseits: Die Infrastruktur ausbessern, mit breiteren Straßen und Busspuren, somit stecken diese dann nicht in den großen Staus (Zeit um 1925).


One Way Eisenbahnbau
Was im Bereich der Straße wenig Bedeutung hat, wirkt sich im Bau vom Eisenbahnnetz um so mehr aus. Schienen verlegen ist teuer. Je nach Zeitalter mit oder ohne Oberleitungen für schnellere Züge mit Elektroantrieb. Der Bau dieser Strecken ist recht einfach und beginnt mit einem Klick. Dann nur noch die Strecke lang ziehen und fertig. Sollte noch kein B Punkt vorhanden sein, rechnet das Spiel automatisch die komischen Bögen aus. Dabei kommt es öfter vor, das durch Warnmeldungen die Stecke nicht so gebaut werden kann. Setzte ich die Streckenabschnitte in kürzeren Abständen zusammen, gibt das Programm keine Kollisions- oder Terrainwarnung an. Obwohl die Entwickler es bei diesem Baumenü recht einfach gehalten haben, gibt es immer wieder kleinere Probleme bei dem Ausgleich von Unebenheiten. An einigen Stellen konnte ich eine Strecke durch den Berg ziehen und auf der zweiten Gleisseite nicht mehr, da er ein Kollisionswarnung abgab. Weiterhin gibt es keine Möglichkeit die teuren Baukosten zurück zu erstatten, wenn ich einmal einen Fehler gemacht hatte.


Okay.... eine ordentliche Planung wäre von Vorteil, doch die braucht oft etwas Zeit. Natürlich habe ich bei einigen Strecken auch Brücken verbaut. Per Kleinanzeige kann ich meine Brückenart wählen. Bei Zügen etwas unwichtig, macht es bei Straßen doch einiges aus. So können bei gut ausgebauten Straßen die Fahrzeuge schneller fahren. Im Bereich des Bahnverkehrs können die Verbindungsstrecken ebenfalls mit Hochgeschwindigkeitsschienen ausgebaut werden. Während des Baus wird anhand von Temposchildern schon angezeigt welche Maximalgeschwindigkeit auf den einzelnen Abschnitten gefahren werden kann. Somit habe ich noch einmal die Möglichkeit vielleicht die Strecke zu optimieren. Sehr positiv empfand ich in dem Baumenü den einfachen Verbau von weichen, wozu ich einfach von der einen Schienen Seite zur anderen herüber ziehen muss. Sollte ich den Verkehr selbst regeln wollen, kann ich einfach Signale pflanzen. An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen das der Bau von Eisenbahnlinien nicht nur, je nach Strecke und Bauart, teuer sind, sondern auch hoch in den Unterhaltskosten sind. Sehr schön dargestellt und durchaus eine Herausforderung für kommende Logistik-Chefs.

Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 20 Stunden 4 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
04. 09. 2014 um 10:04
04. 09. 2014 um 10:04
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