Vom Mobile Game zum vollständigen PC Spiel - Was wird mich erwarten?
Townsmen - Article - Vom Mobile Game zum vollständigen PC Spiel - Was wird mich erwarten?
Townsmen
06.08.17 14:52 Test
Dieser Titel hat eine recht lange Vergangenheit und feierte erst vor ein paar Wochen seinen Release als vollständige PC-Version. Wir blickten für dich rein.
Das kleine Aufbauspiel Townsmen ist mir ehrlich gesagt, nicht sonderlich neu. Wieso? Tja... den Titel gibt es bereits seit ein paar Jahren schon auf den Smartphones für iOS und Android. Soweit ich mich noch erinnern kann, war der Titel Free-to-Play. Die Entwickler legten ihren Fokus für die zahlende Kundschaft eher auf die Basis, diverse Prozesse zu beschleunigen und speziellere Gebäude mit Prestigemünzen freizuschalten. Die Prestigemünzen kaufte dann der Spieler für Echtgeld. Das war vor Jahren die Mobile Version, doch nun sind wir im Jahre 2017 und vor ein paar Wochen veröffentlichten Headup Games, NBG Multimedia und Handy Games diesen Titel für den Computer. (Speziell auf Steam) Ich habe mir den Titel für dich angesehen und beschreibe mal, was dich darin erwartet und wo die Unterschiede zur früheren Mobile Version liegen.

21 anspruchsvolle Szenarien mit Spaßgarantie

Zugegeben, in den letzten Momenten erschienen recht wenig Aufbausimulationen und vor allem so welche, bei denen man eine mittelalterliche Bevölkerung managen muss. Sicher könnte man nun annehmen, das Townsmen fast ein Abklatsch von Die Siedler sein könnte. Doch auch wenn es so erscheinen mag, Townsmen ist etwas komplexer. In dem Titel geht es natürlich um die Townies, dies sind die Bewohner "meines" Dorfes oder der Stadt. Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Townies, wobei die Aufgaben beider klar strukturiert sind. Die Männer tanzen hier nach meiner Pfeife und die Frauen kümmern sich um die Versorgung. (Holen Lebensmittel und andere Sachen ins jeweilige Wohnhaus.) Die arbeitslosen Männer werden mir oben rechts als freie Arbeitskräfte angezeigt. Ein wichtiges Element des Spiels ist die Möglichkeit, den einzelnen Förder- und Produktionsstätten die Menge der Arbeiter zuteilen zu können. Sicher das die Entwickler bei vielen Szenerien eine Begrenzung der Arbeitskräfte als zusätzliches Hindernis nutzen. Doch wie meine ich das eigentlich? Am besten lässt sich das anhand von der Produktionskette Holz zu Brettern erklären. Gehe ich mal davon aus, das ich nur einen Arbeiter habe aber zwei Stätten an den jeweils ein Arbeitsplatz frei wäre. So gehe ich auf die Holzfällerhütte und stelle dort den arbeitslosen Townie ein. Dieser macht sich munter an die Arbeit und nach einer gewissen Zeit ist sein "internes" Lager voll. Danach ziehe ich ihn von der Holzfällerhütte ab und versetzte diesen in die Sägemühle, wo er sich nun selbstständig das Holz aus dem internen Lager der Holzfällerhütte holt und diese dann zu Bretter verarbeitet. Ein wachsendes Dorf oder eine Stadt braucht natürlich Townies und somit auch Wohnhäuser. Diese kann ich für gewöhnlich gegen Ressourcen und Gold bauen lassen.

Bei einer Fertigstellung kommen letztendlich gleich zwei neue Arbeitskräfte hinzu. (Später gibt es auch größere Wohnhäuser, wo gleich vier neue Arbeitskräfte parat stehen. Aber Achtung! Alle Townies wollen anständig versorgt werden.) Wie bereits erwähnt, ist dieser Titel ein Aufbauspiel und die zeitliche Einstufung lässt auf das Mittelalter schließen. Bevor ich nun weiter ins Detail gehe, vor allem was aus den ehemaligen Mobile Game Komponenten geworden ist, blicke ich auf den spielerischen Umfang. Insgesamt bietet der Titel rund 21 verschiedene Szenarien, die nicht nur von den Aufgaben und der geschichtlichen Führung stark variieren, sondern auch von den Jahreszeiten. (Leider muss ich hierbei erwähnen, das es zwar im Spiel alle vier Jahreszeiten gibt, jedoch haben die Entwickler nur jeweils ein Texturpaket für Sommer mit viel Grün und Winter mit Schnee verbaut. Das bedeutet man merkt gar nicht mal anhand des Aussehens der kompletten Landschaft, ob es jetzt Frühjahr, Sommer oder Herbst ist! Zudem variieren die Landschaftstexten auch nicht von der Szenerie her. Alles bleibt beim Start des Szenarios entweder immer Grün oder halt Weiß)

Wie im realen Leben auch, sorgen die Vier Jahreszeiten dafür, das einzelne Ressourcen nicht so schnell oder gar nicht nachwachsen. Das beste Beispiel ist hier der Winter. Weizen, Trauben und Hopfen werden während der Winterzeit mit Schnee und Frost garantiert nicht noch einmal nachwachsen. So liegt es also an mir, schon früh Vorräte für den Winter anzulegen. Zusätzlich zu den Szenarien gibt es selbstverständlich ein kurzes Tutorial. Übrigens wird es in fast allen Szenarien Personen geben, die die Leitfiguren spielen und einem Befehle auftragen. Zum Beispiel: „Damit wir eine Ritter ausbilden können, muss eine Kaserne gebaut werden“. Diese direkten Aufgaben ziehen sich meistens durch das komplette Szenario. Trotz das die Ziele immer als Dialog präsentiert werden, bleibt es letztendlich an mir, wann und wie ich das Ziel erreiche. Selbstverständlich bietet Townsmen auch die Möglichkeit in ein Endlosspiel zu gehen. Selbst hier bietet man mir eine große Anzahl an verschiedenen Arealen. Angemerkt sei hierbei, das die Areale nicht nur entsprechend aussehen, sondern auch alle gewisse Herausforderungen beherbergen. (Siehe Beispiel mit dem Winter.)

Steuern, Gold und Prestige

Wie bei jedem Aufbauspiel ist es von Nöten, verschiedene Ressourcen zu ernten und diese weiter zu verarbeiten. Selbstverständlich verlangt alles, was ich letztendlich baue, auch eine gewisse Anzahl an Ressourcen oder mindestens Gold. Ich erwähnte bereits, das bei der früheren Mobilen Version das Prestigegold (Markiert als Krone) für das schnelle Bauen von Gebäuden und eine größere Auswahl an speziellen Gebäuden genutzt werden konnten. Bei der PC Version des Titels ist zwar dieses Prestigegold immer noch vorhanden, allerdings gilt es nun als "Erweiterung der Möglichkeiten." Ähnliche wie auf der Mobile Version ist das Prestigegold eine universal Währung und kann sowohl für eine Soforterrichtung eines Gebäudes, als auch schnellere Ausführung von bestimmten Aktionen genutzt werden. Aber Achtung! Dieses Prestigegold bekommt man nur recht selten durch das absolvieren von Zielen. Wenn ich nun mein Bonus-Gold aufgebraucht habe, kann es sein das es kein weiteres mehr gibt. An dieser Stelle möchte ich ermahnen, das man mit diesem Prestigegold sehr sparsam umgehen sollte. (Wer weiß wann man eine sofort Aktion braucht. Zum Beispiel wenn die Pest ausbricht und einige Townies erkranken) Die Standardwährung des Spiels ist und bleibt natürlich das Gold. Dieses wird sowohl für den (Aus-)Bau, als auch für die Forschung und Verwaltung verschiedenerer Aktionen gebraucht. Als Beispiel greife ich die Forschung für eine geringere Bauzeit auf. Der Titel bietet hier einige nette Sachen an, allerdings schalten sich die Forschungsobjekte/Punkte erst nach und nach frei. Abhängig wird das nämlich von den erlangten Erfahrungspunkten gemacht.

Weiterhin fallen auch kosten für Dekorationen und Wege an. Warum ich diese beiden nun erwähne? In Townsmen geht es um etwas mehr, als nur ein einfacher Aufbau seiner eigenen kleinen Stadt (...mit gewissen Managment-Genen). Nach und nach äußern die Bewohner gewisse Bedürfnisse, welche man durchaus wahrnehmen sollte. Nahrung, Wasser und Wünsche sind die wichtigsten Angaben die mir geliefert werden. Sie zählen zu den Grundbedürfnissen. Mit Schmuck, Kleidung, einem Wirtshaus und der Dekoration kann die allgemeine Zufriedenheit noch übertroffen werden. Doch welche Einflüsse hat das auf meine Stadt? Je zufriedener die Townies sind, um so produktiver sind sie. Zusätzlich bietet sich mir die Möglichkeit ordentlich an der Steuerschraube zu drehen. (Aber Achtung! Sobald nur eines der Wünsche oder Bedürfnisse nachlässt, sollten die Steuern wieder gesenkt werden, sonnst lässt die Produktivität nach.) Auch Kirchen und Turnierplätze steigern die Zufriedenheit der Townies. Einen wichtigen Punkt, den ich noch erwähnen möchte ist die Tatsache, das man bei einem Gebäudebau nicht sofort den vollen Betrag an Gold zahlt. Hier wird eher nach Bauphase abgerechnet. Wahrlich hat dies Vor-, als auch Nachteile. Am Ende gibt es natürlich noch eine weitere Möglichkeit an das Gold zu kommen und dies ist vielleicht sogar einfacher als man glaubt.

Die Townies werden bei jedem Szenario nach einer gewissen Spielzeit nach einem Marktplatz fragen. Hier werden Güter nicht nur zwischengelagert, sondern ich kann sie auch an den Händler verkaufen. Dieser kommt des öfteren mal vorbei und kann bis zu 100 Objekte mitnehmen. Abhängig von der Art der Ware zahlt der Händler eine gute Summe an Geld. Natürlich kann ich dem Händler auch bis zu 100 Einheiten an Sachen abkaufen. Je länger ich spielte um so schnelle musste ich feststellen, das die Gebäude der Townies rasch anfangen zu verfallen. Im entsprechenden Menü zu jedem Gebäude kann ich den Zustand einsehen und für einen gewissen Goldbetrag reparieren lassen. Oft wartete ich aber, bis mir die Meldung eines kritischen Zustands eingeblendet wurde. Die Kosten für Reparaturen richten sich anbei nicht nach der Stärke des Verfalls. Um den Prozess mit der Reparatur aller Gebäude zu vereinfachen, sollte man zeitnah eine Schreinerei bauen. Dieser sorgt automatisch für Wartungsarbeiten und Reparaturen.
Der Kampf gegen Banditen

Was wäre eine traumhafte Geschichte von Überleben, Liebe und Glück im Mittelalter ohne Banditen? Natürlich muss es auch in diesem Titel böse Banditen geben, die meine ungeschützte Stadt plündern und eventuell auch in Brand stecken. (Da variiert das Spiel von den Angriffen her) Was tue ich nun gegen diese? Zuerst errichte ich eine Burg, welche als Kaserne dient. Steht diese, so geht es nun daran, innerhalb des Einzugsbereichs dieser Kaserne Wachtürme zu bauen. Die Wachtürme sind die eigentlichen Verteidigungsanlagen, worin sich meine auserwählten Ritter-Townies einnisten. Greifen nun Banditen an, so kommen meine Ritter aus den Wachtürmen und bieten ihnen Paroli. Je mehr Wachtürme im Einzugsbereich stehen, desto besser. Schließlich kann jeder Wachturm nur zwei Ritter aufnehmen. Um die Jungs noch stärker zu machen, muss im weiteren Verlauf eine richtige Produktionskette eingerichtet werden. Leder, Eisenbarren, Stoffe und Kohle... all diese Sachen sorgen dafür, das meine Ritter (im verarbeiteten Zustand) stärker werden.

Naja, jedenfalls zum Teil. Der andere Teil wird durch die Nahrung ergänzt. Die auserwählten Townie-Ritter können selbst durch Bier gestärkt werden. Wie du es bereits ahnst, muss dafür natürlich ebenfalls eine Produktionskette her. (Kloster, Hopfenfelder und dann die Brauerei) Später, wenn meine Ritter stärker und besser ausgerüstet sind, ist natürlich auch der direkte Angriff auf das Banditenlager drin. Dafür klicke ich einfach auf das Gebäude der Banditen und gebe den Befehl zum Angriff. Handy Games haben übrigens auf große Kampfanimationen verzichtet. Man sieht eher nur eine Staubwolke, welche durch den Kampf entsteht. Darüber zeigt das Spiel die Personenanzahl, welche sich gerade im Kampf befinden. Geschlagene Ritter wandern langsam zum Wachturm zurück und müssen sich genesen. Achja... natürlich geschieht alles in Echtzeit. Alternativ besteht die Möglichkeit das Spiel um das fünffache zu beschleunigen. Sobald ich ein Menü aufrufe oder eine Meldung eintrudelt, geht das Spiel auf die normale Geschwindigkeit zurück.

Klein, einfach und spaßig – Fester Umfang ohne große Features – Übersicht

Townsmen ist vom Gameplay her ein recht einfaches Spiel. Auf eine gewisse Weise kann es durchaus mal komplex wirken, aber unterm Strich ist der Titel relativ einfach zu verstehen und zu Steuern. Zum Teil liegt dies auch an der guten Übersicht aller Bereiche. Jedoch hätte ich mir gewünscht, das die Entwickler nun nicht unbedingt die Bedürfnisse, Zufriedenheit und die Wünsche der Townies im selben Menü untergebracht hätten, wie die Lagerbestände. Dadurch wirkt gerade dieser Menüpunkt nicht so übersichtlich. Allerdings ist das dass einzige große Negativ an diesem Spiel. Der Umfang von Townsmen ist größer als ich es mir gedacht hätte und auch die Geschichte mit dem Prestigegold, was ja auf dem Smartphone gegen echtes Geld gekauft werden musste, haben die Entwickler sauber implantiert. (Das Prestigegold hat in der PC-Version eher einen “Bonus“ oder “Joker“ Status.) Blicke ich auf die Grafik. Im Bezug auf die Mobile Variante hat sich nicht viel verändert. Es gibt viele kleine nette Animationen und eine simple, jedoch zum Titel passende Grafik. Großartige Effekte oder Animationen solltest du allerdings nicht verlangen.

Das bezieht sich auch auf die Features. Damit meine ich das es nur Szenarien und viele Endlosspiel-Karten gibt. Besondere Spielmodi oder gar einen Karteneditor fehlen leider. Eine weitaus größere Kritik muss ich leider bei dem Sound ausüben. Die angezeigten Texte meiner Helfer und Vorgesetzten sind nicht vertont und auch sonnst kann die, wenn auch recht stimmige, Hintergrund Musik nicht sonderlich überzeugen. Das liegt in erster Linie daran, das es nur einen Musiktrack gibt. Dieser dudelt sich im Hintergrund fast tot, wäre da nicht das Musikstück für die Zwischenfälle. Außerdem reden die Townies nicht viel – Beziehungsweise es gibt keine richtigen Soundeffekte. (Auch nicht, wenn man auf die einzelnen Gebäude klickt. Lediglich Geräusche von der Straße, dem Wald und den Tieren nimmt man war.) Der Sound fällt leider dementsprechend schlecht in unserer Wertung aus. Dagegen machen eine solide und ordentliche Steuerung, sowie ein gutes Gameplay wieder ein paar Punkte gut. Am Ende meiner Review möchte ich noch erwähnen, das dieser Titel über keinen Mehrspieler verfügt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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06. 08. 2017 um 14:52
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