Alles andere als eine Urlaubstour
Tourist Bus Simulator - Article - Alles andere als eine Urlaubstour
Tourist Bus Simulator
17.01.19 00:39 Test
Das neuste Werk der TML Studios bei mir im Test.
Mit dem Tourist Bus Simulator schieben die TML Studios den nächsten Bus Simulator auf den Markt. Diesmal geht es aber nicht um das nennenswerte Busunternehmen, sondern um das Thema Urlaub! Genauer gesagt geht es für alle Spieler des Titels nach Fuerteventura. Dort baue ich mein eigenes Busunternehmen mit allem drum und dran auf. Trotz einer Fülle an negativen Stimmen bei Steam, werde ich schauen, ob es an dem Titel noch positives gibt.

Die Landung in der Sonne

Ein Flugzeug landet am Airport Puerto del Rosario von Fuerteventura und aussteigen tue... ICH! Naja... jedenfalls mein Charakter. In der Airporthalle erstelle ich meinen Charakter und somit den Chef des neusten Busunternehmens auf der Insel. Für die Erstellung kann ich aus jeweils drei männlichen und weiblichen Personen wählen. Leider bietet das Spiel keine individuelle Gestaltung des Charakters. Nun kommt der Name und der Firmenname, ehe ich zu meinem privaten Fahrzeug bewege, welches am Eingang des Airports steht. Zur Steuerung, Grafik, Sound und weiteren komme ich gleich noch. Der nächste Weg führt mich zu einem Büro, fast nur einen Steinwurf entfernt. Bereits hier musste ich feststellen, das dass eingebaute Navigationssystem nicht auf kürzere Strecken ausgelegt ist, sondern diese manchmal unnötig ausweitet. Im späteren Verlauf kann das durchaus seinen Vorteil haben, denn es zahlt sich im Tourist Bus Simulator aus, die Insel zu erkunden. Nicht nur um zu sehen, wo die nächsten Haltestellen sind, sondern Apartments, Hallen, Fitnessstudios, Restaurants, Hotels, Werkstätten und Lackeierwerkstätten müssen aufgedeckt werden. Während vor allem die Apartments und Fitnessstudios einen gewissen Vorteil für meine Mitarbeiter und mich mitbringen, sind Hotels, Fotopunkte und Restaurants ideal für meine spätere Eigenständigkeit. (Hotels, Fahrradvermietungen und Restaurants sind super für den Shuttle-Service. Fotopunkte sind hingegen wichtige Punkte für einen Sightseeingtour-Tour. Übrigens ist die Einstufung der Routen auch in etwa so angelegt.

Normale Routen, Sightseeing und Shuttle-Service.
) Am Anfang dreht sich alles, um die Annahme von Fremdaufträgen. Diese orientieren sich an normalen Busrouten, welche teilweise quer über die Insel führen. Dabei gilt es diese so gut zu meistern wie möglich. Bei einem guten Abschluss warten Ruhmpunkte und natürlich die Kohle selbst. Je besser meine Leistung und auch der Service (darunter Fallen Wlan, Snacks und WC Instandhaltung), desto hochwertiger werden meine Aufträge. Wichtig bei allen Touren die ich fahre ist die Tatsache, das ich sie mindestens einmal selbst gefahren haben muss, ehe ich sie einem Mitarbeiter zuteilen kann. Bei der Zuteilung von Mitarbeitern gibt es aber noch mehr zu beachten, denn sie können sich Krankmelden, haben eine geregelte Lenkzeit pro Woche und möchten gut bezahlt werden. Im Rahmen des Tutorials lerne ich, wie ich vor allem regelmäßige Daueraufträge meinen Mitarbeitern überlasse. Dies ändert sich, sobald ein zweites Fahrzeug vorhanden ist und eine größere Halle gekauft wurde. (Die Halle zu Beginn des Spiels bietet nur Platz für ein Fahrzeug, somit kann ich auch nur ein Fahrzeug besitzen.) Natürlich muss man dem Mitarbeiter die Daueraufträge nicht aufdrücken, sondern es steht mir komplett frei, ihn andere Aufträge zuzuteilen. Im übrigen findet die Mitarbeitersuche nach dem Motto “Wer hat die besten Daten“ statt. Dabei muss ich auf die Leistungs- und Zuverlässigkeitswertung achten, welche in den Unterlagen stehen. Ist die Zuverlässigkeit ganz weit unten, so kann ich damit rechnen, das sich der Bewerber öfters krank melden wird.

Die letzte Verhandlungssache ist natürlich der Lohn. Sobald der Mitarbeiter, einen Tag später, zum Dienst antritt, kann ich ihn auch schon auf dem Dienstplan neuen Aufträgen zuteilen. Zu Beginn lässt es sich nicht vermeiden, das ich über den Bürocomputer für Fahrzeuge das Fahrzeug mal beanspruchen und wieder abgeben muss. Ich weiß nicht, warum die Entwickler es so verkomplizieren mussten aber irgendwann gewöhnte ich mich daran. Fakt ist: Wenn ich einen Auftrag fahren will, muss ich das Fahrzeug über den Bürocomputer für Fahrzeuge beanspruchen. Gebe ich das Fahrzeug nach meinem Auftrag nicht wieder zurück, so kann der Mitarbeiter am Abend seine Tour nicht antreten. (In diesem Titel kommt es nur selten vor, das man an einem Tag mehrere Aufträge absolvieren kann. Touren können durchaus mehrere virtuelle Stunden benötigen. Daher orientieren sich die Planungen auf mehrere Tage.) Somit ist es also wichtig, das Fahrzeug abzugeben. Das selbe gilt auch für die externe und eigene Werkstatt. Auch hier darf ich das Fahrzeug nicht mehr inanspruch nehmen. Alles was ich hier im kurzen aufgelistet habe, gibt es in einer ausführlichen Version im Spiel als Tutorial. Das gute an diesem Tutorial ist, das ich an 80% der Inhalte des Spiels herangeführt werde. Übrigens lege ich am Anfang auch den Realitätsgrad des Spiels fest. Bei “Arkade“ reicht nur ein Knopf um alle Türen am Bus zu öffnen oder einen Automatischen Start hinzulegen.

Der Grad “Realistisch“ gibt mir hingegen die volle Wucht der manuellen Optionen. (Zündung und dann Motor starten, optimale Einstellung der Klimaanlage und und und.) Wer den Konkurrenztitel von Stillalive Studios gespielt hat, der wird wissen worauf ich dabei anspreche. Es gibt für jede Sache eine Taste: Scheibenwischer schneller oder langsamer, Standlicht bis hin zur Nebelschlussleuchte, Retaderstufen, Klimaanlage mit Einstellmöglichkeiten und so weiter. Was mich etwas positiv überraschte, waren die zusätzlichen Kameraperspektiven für die Armaturen. Per Taste blicke ich in einer vergrößerten Form auf die Knöpfe und Schalter am Armaturenbrett. Dafür gibt es allerdings nur eine Außen- und eine Cockpitansicht. Das Mitarbeitermanagment macht unterm Strich einen guten Job und wenn ich erst einmal im Besitz von zwei oder drei Bussen bin, so konnte ich die Mitarbeiter auch gut mit Aufträgen bestücken. Im übrigen muss man dann hier darauf achten, das die Mitarbeiter ihre Wochenstunden an Arbeitszeit nicht überschreiten. Dies kann ich bei jedem neuen Zuteilen von Aufträgen im Dienstplan sehen.

Von Lampen über Klimaanlage bis hin zur Karosserie

Was mich ungeschönt beeindruckte, waren die vielen Elemente, um die eigentliche Tätigkeit herum. Wie bereits erwähnt, verfüge ich ab dem Start direkt über eine kleine Werkstatt. Um diese vollständig zu nutzen, muss ich nur einen (oder mehrere) Mechaniker einstellen und Verträge mit einzelnen Ersatzteillieferanten abschließen. Der Tourist Bus Simulator besitzt zwar kein großes Schadensmodell, dafür werden die Schäden aber direkt auf die Defektliste gesetzt. Neben Blinker, Lichter oder der Klimaanlage können auch Sachen wie der Motor oder die Scheibenwaschanlage kaputt gehen. Über die Verträge kann ich dem Lieferanten anweisen, wie oft er mir die Teile liefern soll. Jeden Tag, jede Woche oder sogar nur einmal im Monat? Zusätzlich zu den Komponenten gesellen sich noch Wartungsdinge wie Reifenabnutzung, Ölwechsel, Keilriemenwechsel und Bremsbelagwechsel. Fällig sind diese Wartungsintervalle nach Kilometerstand.

Mein Mechaniker benötigt logischerweise für die Montage verschiedener Sachen oder direkte Reparaturen auch eine bestimmte Zeit. Dies muss ich bei meinen zukünftigen Planungen berücksichtigen. Wie immer im Leben, gibt es auch alternativen zur eigenen kleinen Werkstatt. Und zwar kann ich eine externe Werkstatt für die Reparatur beauftragen. Der Vorteil hier ist lediglich das Komplettpaket der Reparatur und ohne das ich Teile bestellen muss. Negativ ist dagegen: Die Tatsache, das die Werkstatt mir einen festen Termin nennt und die Reparaturkosten etwas höher sind. Am Ende des Absatzes möchte ich noch einmal zum Schadensmodell kommen. Wie bereits erwähnt, besitzt das Spiel keines, allerdings wird der Bus (je nach Gebrauch) immer dreckiger. Was macht man da?! Natürlich, ich fahre zur naheliegenden Waschanlage. Hier kann ich aus drei Waschoptionen wählen und die Wäsche selbst von außerhalb meines Busses beobachten. Und wo ich gerade bei der Fahrzeugpflege bin – Tanken könnte ich auch gleich mal! Alle entstandenen Kosten werden mir logischerweise von meinem Konto abgebucht.

Darf es etwas mehr als nur Transport sein? - Snacks und Service-Dienste

Ein Reisebusunternehmen kann, abgesehen von der eigentlichen Tätigkeit, natürlich immer durch weitere Extras glänzen. Im Spiel sind das Dinge wie WLan, eine funktionierende Bord-Toilette oder diverse Snacks. Letztere kann ich in Supermärkten kaufen, die auf der Insel verstreut sind und gefunden werden müssen. Während Snacks pro Stück verkauft und im Inventar gelagert werden, müssen für andere Dienste spezielle Verträge abgeschlossen werden. Das beste Beispiel ist hier das WLan. Dafür gehe ich in die entsprechende Rubrik und suche mir meinen Tarif aus. 5, 10, 30 oder 50 Gigabyte Datenvolumen? Preise vergleichen und dann abschließen. Pro Woche stehen meinem Unternehmen gewisse Datenvolumen zur Verfügung. Solche “Sonderdienste“ fördern logischerweise die Wertung für Service und bringen noch besser bezahlte Aufträge. Aber Achtung! Die Extras alleine machen noch lange nicht die Service-Wertung komplett aus. Pünktlichkeit, Halteposition und eventuell ausgelassene Fahrgäste, senken diese Wertung ungemein. Teilweise verringert sich sogar das Einkommen und die Erfahrungspunkte meines Profils. Habe ich erwähnt, das mein Profil Erfahrungspunkte bekommt und durch Levelaufstiege immer mehr verschiedene Aufträge auftauchen?
Beziehe deine eigene Wohnung und richte sie ein

Ein weiteres nettes Feature ist die Möglichkeit seine eigene Wohnung zu beziehen und einzurichten. Allerdings muss ich für eine gewisse Auswahl an Möbel und Einrichtungen auch die entsprechenden Läden auf der Insel finden, sowie erstmalig betreten. Jedenfalls endet das Tutorial in dieser ersten Bude. An verschiedenen Stellen der Wohnung gibt es kurze Infobalken, was an dieser Stelle stehen wird. Eine individuelle Platzierung der Sachen in den vier Wänden gibt es nicht, aber dafür bietet das Spiel eine große Auswahl an verschiedensten Einrichtungsgegenständen. Ja selbst den Boden und die Tapeten können gewechselt werden. Eine extrem große Bedeutung hat dieses Feature am Ende aber nicht. Es ist wie die Meisten tollen Ideen in diesem Titel nur ein Randfeature.

Die lustige Suche nach Codes und Teilen für den Insel-Buggy

Als letztes “lustiges“ Feature in diesem Spiel kommt die Suche nach Codes für verschlossene Überseecontainer und die Buggy-Teile für den Strandbuggy, welcher sich auf meinem Bürogelände befindet. Nur wenn ich die 10 Teile des Buggys gefunden habe, kann ich mit diesem die Insel auch abseits der Straße super erkunden. Dabei sei erwähnt, das die komplette Insel recht nett nachempfunden wurde und sie vollständig frei befahrbar ist. Ja es gibt sogar viele Stellen, die ich zu Fuß erreichen kann. Schön sehen die “dunklen“ Gassen aber nicht aus, denn überall liegt Abfall herum. Ahh... Hierzu muss ich anmerken, das solche Erkundungen nicht nur das Auffinden der Codes mit sich bringt, sondern gegebenenfalls fand ich auch Geldscheine – und das nicht zu knapp! Es lohnt sich halt, neben der vielen Fahrerei, auch mal die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Zumindest in Hinsicht auf die vielen Features haben die Entwickler sich einiges tolles einfallen lassen.

Das sind die Schattenseiten des Spiels

Der Tourist Bus Simulator könnte an sich so schön sein, wären da nicht die vielen Fehler und die etwas magere Grafik. Ich spreche hierbei nicht von der Landschaft, die einige Stimmen im Netz immer wieder für langweilig halten – “ja so ist halt die reale Insel auch!“, ich rede viel mehr von den Grafiken und Details. Anfangen tue ich mit dem ersten Start des Spiels, welcher gleich dezent in einem Neustart des Rechners endete. Ich habe keine Ahnung warum und weshalb, doch ab dem Zeitpunkt betrachtete ich das Spiel etwas kritischer. Im weiteren Verlauf musste ich feststellen, das dass Spielen mit der Bewegungsunschärfe zu einem starken Abfall der Bildrate führte und das bei einem PC-System, was man mit einem Alter von einen Jahr immer noch “Highend“ nennen könnte. (Genaue Details dazu, findest du in meinem Profil unten Rechts unter “Mein Rechner“) Und in Anbetracht dessen, das viele neuen Titel selbst mit Ultra-Settings auf diesem PC gespielt werden können, ist es bei einem einfacheren wie den Tourist Bus Simulator leider nicht möglich, alle grafischen Elemente voll zu nutzen. Fazit: Bewegungsunschärfe komplett aus und die Details der Rückspiegel auf “Normal“ runter reduzieren. Danach war das Spiel für mich deutlich spielbarer, allerdings gab es ab und an auch etwas unschöne “Ruckler“ bei den Übergängen der einzelnen Orte. Ich fasse dies einmal als unsauberes Programmieren auf.

Des weiteren gab es komisch aussehende Menschen, Kanten- und Texturflimmern bei bestimmen Positionen und Grafikfehler bei Objekten in der Ferne. Außerdem empfand ich den Übergang der Sichtweite als etwas sehr komisch. Manchmal wechselten die Texturen (Textur für die Ferne und für die Nahansicht) sehr sehr spät – Teilweise war ich schon fast am Schild vorbei. Besonders im Punkt Grafik und Spielflüssigkeit müssen TML Studios deutlich zulegen. Zumal es auch an einigen Ecken schwebende Fahrzeuge oder Steine gibt. Die Grafikqualität an sich, ausgehend von der Unreal 4 Engine, ist für eine Simulation akzeptabel, aber nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. (Die Engine kann deutlich mehr liefern.) Anders hingegen empfand ich die Steuerung der Busse als doch gut gelungen. Ja... irgendwie neigt sich dieser etwas weit in den Kurven, aber trotzdem ist die Steuerung recht gut.

Etwas schlechter sieht es dagegen bei den Firmenfahrzeugen aus. Gesteuert werden kann im übrigen sowohl über Maus und Tastatur als auch Controller. Das Spiel erkennt direkt beim erstmaligen Start den Controller und somit sind die Belegungen dementsprechend vorgegeben. Soweit zur Steuerung. Als nächstes kommt der Sound, welcher ebenfalls ein gewisses Mittelmaß vorweisen kann. Motorensound sind okey doch leider fehlte mir etwas Leben im Bus. Es unterhält sich kein Fahrgast, es gibt keine besonderen Geschehnisse und kassieren muss ich auch nichts. Alles wirkt etwas steril und verklemmt. Den einzigen dicken Pluspunkt bekommen die Entwickler für die richtige Auswahl des Radiosenders, welcher “meine“ persönlichen Lieblingssongs aus den 80iger und 90iger spielt. Am Rande sei noch erwähnt, das es keinen Mehrspieler gibt und ein Steam Workshop unterstützt wird.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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17. 01. 2019 um 00:39
17. 01. 2019 um 00:39
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