Meilensteine und Subventionierungen
Im Spielverlauf werde ich natürlich auch Meilensteine freischalten, welche mir zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen. Jedoch sind es recht kleine Beträge. Darunter fallen Dinge wie 30 Hunde gefüttert oder 50 Hunde gebadet. Eine wirklich bunte und große Liste. Die einzelnen Meilensteine haben übrigens noch weitere Aufstockungen! Das bedeutet, 10, 30, 50 … Hunde gebadet, als Beispiel. Und jede dieser Unterstufen bringt mehr Geld. Davon einmal ab, komme ich zu den Subventionierungen. Diese “Nebenziele“ werden von verschiedenen Seiten angeboten und bringen natürlich Lob-Punkte und Geld. Ich kann mich dabei aber immer nur für eine entscheiden. Weiterhin sind alle immer zeitlich begrenzt, weshalb die Auswahl gut getroffen werden muss. Das sind also die beiden besonderen Optionen noch etwas Geld zu generieren. Im Spielverlauf wird noch das Thema Social-Media aufgegriffen. Fressbook zum Beispiel, wo Leute ihre neugewonnenen Freunde vorstellen und mächtig Werbung für das Tierheim machen können. Mit der Freischaltung der Like-Funktion ist es sogar möglich, Lob-Punkte zu generieren! Aber Achtung! Das Ganz kann auch schnell in die verkehrte Richtung laufen. Neben diesem Portal gibt es noch ein weiteres, was sich ebenfalls auf die Bewertungen bezieht.
Ähnlich wie bei den steigenden Features werden auch nach und nach neue Bauoptionen freigeschaltet. Doch bevor das passiert, musste ich mich mit etwas sehr unglücklichen Dingen herumschlagen. Darauf komme ich im letzten Absatz des Artikels. Neben diesen beiden Punkten habe ich hier noch etwas Interessantes zur Aufwertung des Spielercharakters. Recht spät schalten sich Fertigkeiten für den Charakter frei. Mit den gesammelten Punkten kann in den Bereichen Umgang, Logistik, Öffentlichkeitsarbeit und Handwerks arbeiten diverse Vorteile freischalten. Von schnelleren Laufen über die Freischaltung neuer Funktionen und immer mehr Möglichkeiten, wird auf allen vier großen Strängen viel geboten. Auch die entsprechende Freischaltung für neue Bau-Optionen und Mitarbeiter wird darüber abgewickelt. Nun stellt sich natürlich die Fragen: „Was sieht das mit dem Geld generell aus? Was sind die Einnahmen? Wie komme ich im Spiel an Geld?“ Wie im realen Leben auch, lebt ein Tierheim von Spenden, Aktionen und auch Subventionierungen. (Wenn auch letzteres nicht so häufig der Fall ist!) Ich hatte ja bereits erwähnt, dass manche Leute beim Adoptieren gleich etwas Geld dalassen. Sobald Social-Media freigeschaltet ist und die ersten guten Wertungen eintreffen, kommen auch sonstige Spenden hinzu. Aber auch Event-Tage können angesetzt werden. Dabei dreht sich alles um wohltätige Aktionen, welche etwas Geld bringen.
Wohltätigkeit und die Frage der Ethik
Die Hunde-Tierheim Simulation To the Rescue ist für die Entwickler ein besonderes Projekt. Dies geht nicht nur aus der Tatsache hervor, das Little Rock Games 20% des Kaufpreises für wohltätige Zwecke spenden, sondern dies geht auch aus der allgemeinen Beschreibung hervor. So heißt es: „Von Anfang des Projekts an wollten wir über die realen Probleme von Tierheimen aufklären. […] Die Wahrheit ist, dass es viel mehr bedürftige Hunde und Katzen gibt, als Tierheime bewältigen können.“ Das Aufklären an sich ist mit dem Spiel, in meinen Augen, überaus gut gelungen. Das betrifft sowohl die vielen Tätigkeiten, die ständige Zunahme an neuen Tieren, sowie auch gewisse Hilflosigkeit, wenn man mehrere Tage einfach kein Tier vermitteln kann. (Auf einer mittleren Schwierigkeit kommt es extrem häufig vor.) Da ich selbst ein Hundebesitzer und Tierfreund bin, war ich allein von Thematik an einem Test des Spiels interessiert.
Zum Thema Einschläfern oder Alternative möchte ich gerne ein weiteres Zitat einfügen, was in meinen Augen sehr wichtig ist zu wissen: „Es gibt Hunde, die schwer zu adoptieren, zu rehabilitieren oder unterzubringen sind. Niemand möchte jemals einschläfern müssen, aber da wir das Bewusstsein schärfen wollen, wollen wir nicht so tun, als ob es nicht potenziell Teil des Jobs wäre. Es wird nicht verherrlicht oder als einfacher Ausweg präsentiert, aber es ist ein wichtiger Teil der Spielerfahrung. Davon abgesehen bieten wir Spielern die Möglichkeit, die Euthanasie-Mechanik zu deaktivieren.“ Speziell diesen Punkt haben die Entwickler gut gelöst aber sie haben da eindeutig recht. Ich empfinde es als wichtig, dieses “heftige“ Thema am Ende dieses Artikels noch einmal aufzugreifen, weil es vielleicht im laufenden Text etwas harmlos oder oberflächlich klang.
Leider noch sehr Fehlerbehaftet
So gut das Spiel auch gestaltet ist und sehr überzeugend den Alltag in einem Tierheim repräsentiert, so leidet To The Rescue doch unter sehr großen Problemen. Fange ich mal mit dem kleinsten an. Da wären die fehlerhaften Dialoge, bei den Gesprächen mit den Besuchern, welche ein Tier adoptieren wollen. Manchmal wird ein kleiner Teil eines Befehlstranges angezeigt und ich kann daraus nicht erkennen, was der Besucher nun für einen Hund haben möchte. Wie bereits erwähnt, nennen die Besucher meistens ihre Wünsche/Vorstellungen. Manchmal blieb mir einfach nichts Anderes übrig, als eine bunte Mischung aufzustellen, weil aufgrund des Codes nichts angezeigt wurde. Hätte ich dann in den Gameplay nicht die Ansprüche auf Nachsichtig gestellt, so wären viele Besucher erst gar nicht mit einem Tier wieder hinausgegangen. Clever wie ich war, habe ich dies auch mit anderen Sprachen versucht, doch der Fehler ist bei allen Sprachen. Manchmal ist mir aber aufgefallen, dass es auch Übersetzungsausfälle gibt. So werden manche Wörter/Beschriftungen nicht vollständig auf Deutsch angezeigt, sondern bleiben im Englisch. Für einem Full-Release Titel sollte das schon irgendwo behoben worden sein. Doch dies ist nur eine Kleinigkeit in Bezug auf größere “Systemfehler“ des Spiels. Manchmal bricht das Spiel die Dialoge einfach ab und ich kann nur noch ins Hauptmenü.
Einige Funktionen sind eingefroren, genauso wie das bewegen meines Charakters. Es bleibt leider nur noch das erneute Laden des letzten Spielstandes. Und da in diesem Spiel automatisch immer nur am Anfang eines Tags gespeichert wird, starte ich also diesen Tag wieder von Vorn. Gravierender ist der “Schicht abschließen“ Fehler in der Übersicht. Bevor ich den Tag beenden kann, muss ich in der Übersicht den Button “Schicht abschließen“ anklicken. Wechsele ich nun, ohne diesen Button zu betätigen, in eine andere Anzeige der Übersicht (zum Beispiel Wohlbefinden der Tiere) oder sogar ins Baumenü, so ist dieser Button beim zurückzukehren verschwunden. Und egal was ich mache, er taucht nicht mehr auf. Am Ende bleibt mir nichts Anderes übrig, als das Spiel beim letzten Speicherstand zu laden und somit diesen Tag zu wiederholen. Es ist ziemlich traurig, dass die Entwickler selbst solche gravierenden Fehler längst nicht behoben haben. Und genau das ist auch zum Teil der Grund, warum To The Rescue in letzter Zeit vermehrt schlechte Bewertungen auf Steam bekommt. Von der Grundbasis und der Grafik her ist der Titel wirklich gut. Auch der Umfang, die Steuerung und der Sound lassen sich sehen.
Man bekommt schon recht gut einen Eindruck von den Tätigkeiten und dank der Minispiele, kann man sich auch mit den Tieren etwas anfreunden. (Aber man sollte nicht vergessen, dass sie auch an Leute vermittelt werden sollten.) Trotz der vielen guten Dinge an diesem Titel, sorgen diese gravierenden Fehler letztendlich dafür, dass man schnell die Lust verliert nur, weil man vergisst, nicht gleich ein anderes Menü beim Tagabschluss auszuwählen. Achja… Hier und da gibt es noch kleinere Overlay-Fehler, speziell im Zusammenhang mit dem Computer-Menü und den einblendenden Hinweisen. Diese Hinweise bleiben manchmal hängen und blockieren andere Buttons. Manchmal auch sehr nervig. Du merkst, eigentlich müsste noch einiges gemacht werden an dem Spiel, doch leider muss man sich aktuell damit herumärgern. Ich hoffe für die Zukunft, dass die Entwickler sich noch einmal direkt daransetzen und ein anständiges und sauberes Update nachschieben. Zumindest soweit, dass das Spiel als ehrenwertes Projekt und gut bespielbar vertreiben könnte. Diese Fehler werden übrigens auch der Grund für die schlechte Wertung bei uns sein, denn eigentlich wäre das Spiel von seiner Art und Umsetzung her definitiv ein Garant für eine 70iger-80iger Wertung gewesen. So fällt es etwas ab.