Battlefronts neuester Strategie-Streich
Theatre of War 2: Africa 1943 - Article - Battlefronts neuester Strategie-Streich
Theatre of War 2: Africa 1943
19.02.10 20:47 Test
Dieser Teil spielt wie der Name schon verrät, auf dem afrikanischen Kontinent, um genau zu sein in Tunesien im Jahre 1943. Historische Schlachten, bis ins kleinste Detail erschaffen, kann von dir auf ...
Das Strategie Monopol Battlefront veröffentlicht ihren eigenständigen Nachfolger von Theatre of War. Dieser Teil spielt wie der Name schon verrät, auf dem afrikanischen Kontinent, um genau zu sein in Tunesien im Jahre 1943. Historische Schlachten, bis ins kleinste Detail erschaffen, kann von dir auf getreuen Karten nach gespielt werden. Dabei benutzen die Entwickler historisches Material, Aufzeichnungen und Hintergrundinformationen einzelner überlebender Soldaten. So wie in jedem ihrer Spiele, stellt sich hier die Frage, ob das Game für den Normalen Alltagsspieler taugt, oder nur etwas für die Hardcore-Strategen ist. Dieser Sache wollen wir in dieser Review auf den Grund gehen und anhand diverser Beispiele erläutern, wie und wo die Stärken und Schwächen liegen.



Hintergrund
In einer der drei Kampagnen spielen wir deutsche, britische oder amerikanische Truppen im 2.Weltkrieg. Auf dem afrikanischen Kontinent geht es in Tunesien darum, einige historische Schlachten (Sidi Bou, Sbeitla, Tebessa oder Kasserine Pass) von verschiedenen Seiten zu spielen. Dafür stehen uns diverse Truppen aus der eigentlichen Aufstellung und den Reserven zur Verfügung, die wiederum vor der Mission separat zusammen gestellt werden können. Da es in diesem Spiel um authentische Schlachten geht, werden auch nur begrenzte Einheiten zur Auswahl bereit stehen. Jede einzelne Einheit hat einen Namen, ist auch einzeln spielbar und hat unterschiedliche Fähigkeiten. Die Eigenschaften einzelner Soldaten unterscheiden sich durch Erfahrung, Treffsicherheit, Späher, Fahrer und Schütze. Die Erfahrungspunkte werden für jeden Abschuss gesammelt und können zum Ende jeder Mission bei jedem Soldaten separat verteilt werden. Wem das zu viel ist, benutzt einfach die Automatische Verteilung, die der Computer übernimmt. Jeder Soldat sammelt im Laufe der Kampagne unterschiedliche Skills, daher musste man sehr genau überlegen, wo er in der nächsten Mission eingesetzt wird.

Grafik
Mit dem Beginn der ersten Mission gelangen wir in eine Aufstellungsphase auf die Schlachtkarte. Auf dieser wird die Startposition jeder einzelnen Einheit festgelegt. Natürlich ist das Feld begrenzt, dennoch ist es sehr wichtig, in manchen Missionen und Situationen schnell zu agieren den einen oder anderen Soldaten anders zu positionieren. In der ersten Schlacht zeigt sich eine schöne, aber doch etwas ältere Grafik, die hier und da etwas öde erscheint. Sie ist nicht überragend, dennoch ausreichend für ein Strategie Game wie Theatre of War: Africa 1943. Trotzdem kein Vergleich zum Vorgänger, viele neue Details auf dem Schlachtfeld, das Menü wurde optimiert und auch die KI ist um einiges schlauer als im Vorgänger. Die Entwickler von Battlefront haben sich sehr viel Mühe gegeben, hier und da ist das an Details fest zu machen.



Balancing
Etwas fällt sofort bei den Gefechten ins Auge, die Infanteristen suchen selbstständig unter Feuerbeschuss Deckung und haben ein neues Schadenssystem erhalten. Das macht sich bei Infanteriekämpfen deutlich bemerkbar. Das sind die neuen Features, die auch Spaß machen und ein neues strategisches Gefühl herbei zaubern. Es gibt aber auch hier und da ein paar kleine Fehler. Manchmal ist die Wegfindung bei den Panzern nicht so gut gelungen, ständig müssen sie wieder auseinander gefädelt werden. Nach diversen Missionen habe ich mir angewöhnt, die Tanks einzeln zu steuern. Das ist einfach besser, als sie in Formation fahren zu lassen. Außerdem kann so das Terrain besser ausgenutzt werden. Ein Tank in erhöhter Position hat um einiges mehr an Sichtfeld, als ein Tank der in einer Senke steht. Einige Spielmomente brachten aber auch Ernüchterung und Frustmomente, so zum Beispiel, als wir die Hälfte unserer Armee im Kassarine Pass verloren haben und nur durch ein geschicktes Manöver die andere Hälfte retten konnten. Oder aber auch die Abstimmung beim Start der einzelnen Missionen ist nicht perfekt, viel zu lange Wege bis zur Front und wenn die Truppen endlich angekommen sind, werden sie auch gleich überrannt, weil sie keine Möglichkeit hatten, sich einzugraben oder Deckung zu suchen. So ergeht es uns um einige Male. Wer will schon mit der halben Armee in die nächste Mission ziehen, zumal auch alle Truppen mit ihren Erfahrungspunkten weg sind. Meine Beste Mannschaft, nein, das geht nun wirklich nicht! Neustart der Mission! Was mir bei diesem Titel fehlt, ist ein Versorgungs- und Reparatur Truck, diesen gibt es nicht. Ist das Fahrzeug kaputt oder manövrierunfähig, ist es nicht mehr zu gebrauchen. Auch mit Munition muss man haushalten. Ihr seht also, jeder Angriff muss wirklich durchdacht sein. Einfach drauf los, wird zu nichts bringen.

Sound
Der Sound der Panzer, die Geschosse aus Gewehren und Kanonenrohren ist wirklich sehr gut gelungen, authentische Soundfiles haben die Entwickler benutzt, um so eine eine originale Umgebung mit allem drum herum zu erschaffen. Dabei ist es auch nicht verwunderlich, dass Sounds aus unterschiedlichen Richtungen wahrgenommen werden können. Wenn es zum Gefecht an der Front kommt, knattert es hier und da aus allen Rohren, das sieht man nicht nur, das hört man auch.



Umfang
Neben diversen neuen Features wie das eigenständige Aufteilen von schwerer Munition zwischen schweren Geschützen und verschiedenen Arten von Schützengräben, Sandsack-Barrieren, Straßensperren und Stacheldrahtverhauen sowie diverser neuer Fahrzeugen und steuerbare stationäre Flaks stehen dem Spieler eine Riesen Palette an Informationen zur Verfügung. Dem Spiel ist nämlich ein Strategie Guide beigelegt, der ist absolut aufwendig hergestellt. Es lohnt sich diesen vorher zu lesen oder gar zu studieren. Umfangreich ist kein Ausdruck! Jede erdenkliche Information, auch Hintergrundmaterial sind im "Strategy of War" zu finden.

Multiplayer
Theatre of War 2: Africa 1943 verfügt über einen Multiplayer-Modus, in dem ihr gegen einander spielen könnt. Dafür stehen euch aber auch nur die fünf Karten aus dem Singleplayer zur Verfügung. Für mehr Kartenmaterial muss erst mal ein wenig Zeit vergehen, bis die ersten Map- und Modbastler neues zur Verfügung stellen. Bis zu acht Spieler können sich in einem Spiel zusammen finden und ein großes Gefecht bestreiten. Gerne hätten wir den Multiplayermodus getestet, jedoch ist bis heute nicht ein Server zu finden. Auch die Erstellung eines Servers führte zu keinem Ergebnis, sodass wir die Wertung für den MP-Modus außen vor lassen werden.



Editor
Für weiteres Kartenmaterial hat das Spiel einen Editor eingebaut, der ist in englischer Sprache und ohne Einarbeitungszeit nicht zu händeln. Hier ist Geduld und Elan gefragt! Wer sich dennoch nicht scheut, diese Herausforderung anzunehmen, wird mit dem Editor nicht nur fantastische neue Missionen basteln können, auch Kampagnen sind mit diesem Editor möglich. Die Architektur des Spiels ist offen, das heißt es können auch Mods erstellt werden und so in den Editor implementiert werden.

Fazit
Alles in allem ist Theatre of War: Africa 1943 ein gelungenes, aber doch kurzes Strategie-Spektakel geworden. Mit gerade mal 15 Missionen (fünf auf jeder Seite) sind es fünf Karten die von unterschiedlichen Seiten und Positionen spielbar sind. Die Grafik ist nicht das allerneueste, doch reicht sie für dieses Spiel allemal aus. Der Schwerpunkt von Theatre of War: Africa 1943 liegt ganz klar bei den historischen Schlachten und die sind erste Sahne. Jeder einzelne Soldat ist spielbar und hat unterschiedliche Vor- und Nachteile. Für dieses Spiel ist schon strategisches- und taktisches Geschick gefragt, ein MMO Spieler wird mit diesem Game sicherlich seine Schwierigkeiten haben. Wer aber nicht davor scheut, sich hier und da einzuspielen, der sollte mit diesem Titel seine Freude haben. Strategen unter euch können mit ruhigen Gewissen zuschlagen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Zuletzt online: 1 Jahr 9 Monate
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19. 02. 2010 um 20:47
19. 02. 2010 um 20:47
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