The War Z

Waren Zombies eigentlich irgendwann mal nicht angesagt? Ich denke mal eher, dass dieses Thema zu jeder Zeit zahlreiche Menschen anspricht, aber von Zeit zu Zeit wieder hoch kocht und einen kleinen Hype auslöst. Zuletzt war dies bei der Fernsehserie The Walking Dead und was Spieler angeht, natürlich bei der DayZ-Mod für Arma II der Fall. Mit dem Survival-MMO The War Z schickt Entwickler Hammerpoint Interactive jetzt einen weiteren Kandidaten ins Rennen, der sich speziell an Gamer mit einem Hang zu Zombie-Abenteuern richtet.

Um was man nicht herum kommt, wenn es um The War Z geht ist, der Vergleich mit der DayZ Mod. Ohne groß um den heißen Brei zu reden, bedient sich der neue Survival-Titel von Hammerpoint ganz eindeutig bei den Spielelementen der erfolgreichen ArmA II-Modifikation. Was man jetzt aber nicht sofort negativ auslegen sollte, denn wie heißt es doch so schön: Gut geklaut ist besser als schlecht kopiert. Da sich The War Z aktuell noch in der Alpha-Phase befindet, kann man diesen Spruch aber nicht wirklich anwenden. Um diese Vorschau zu keinem puren War Z vs. DayZ Vergleich verkommen zu lassen, versuchen wir das Kräftemessen so gut es geht einfach mal auszublenden und beginnen ganz von vorn.

Als Überlebender einer Zombie-Apokalypse entführt uns The War Z in eine post-apokalyptischen Welt, in der es schlicht und einfach darum geht, am Leben zu bleiben. Um dies zu gewährleisten, muss man sich natürlich auf die Suche nach Nahrung, Waffen und andere Hilfsgüter machen, was kein leichtes Unterfangen darstellt, angesichts zahlreicher Zombies und anderen Überlebenden. Soviel zur Hintergrund-Geschichte des Survival-Horror-MMOs, auf die inzwischen wohl jeder schon irgendwo anders getroffen sein dürfte.

Bevor wir die offene Spielwelt, welche später mal 400 Quadratkilometer betragen soll, betreten dürfen, muss natürlich erst mal ein Charakter her. Dazu stehen einem überraschend 5 Slots zur Auswahl, die jeweils entweder mit einem männlichen bzw. weiblichen Charakter belegt und sogar etwas individualisiert werden können. Der Serverbeitritt wird danach entweder via schnellem Quick-Join oder per Server-Browser gestartet, was bereits in der Alpha mit nur sehr wenigen Fehlschlägen gelingt.

Was die Ladezeiten angeht, muss man jedoch die ein oder andere Minute an Wartezeit hinnehmen. Hat man dies hinter sich gebracht, wird man sogleich durch eine wirklich ansehnliche Grafik entschädigt. Obwohl die bekannten Systemanforderungen nicht gerade im unteren Segment angesiedelt sind, bekommt man auch bei runter geregelten Einstellungen ein relativ detailreiches und ruckelfreies Spielerlebnis präsentiert.

Ebenfalls detailreich gestaltet ist die in der Alpha spielbare Map Colorado (160-170 km groß), welche durch seine dicht bewaldeten Zonen geprägt ist. Obwohl man auf einige größere Orte, sowie kleinere Siedlungen trifft, gibt es aktuell aber noch zu viel Leerlauf in den Außengebieten. Auf den elendig langen Laufwegen gibt es momentan so gut wie nichts zu entdecken, was der Entwickler jedoch mit dem Hintergrund eines realistischen Szenarios begründet. Leider fehlen bisher auch noch benutzbare Fahrzeuge, die jedoch demnächst nachgereicht werden sollen.

Seinen erstellten Charakter/Überlebenden kann man wahlweise in der Third- oder First-Person-Ansicht steuern. Da für Third-Person erst in Kürze ein Fadenkreuz nachgepatcht wird, ist die Ego-Ansicht beim Schusswaffengebrauch aktuell die erste Wahl. Das Waffenhandling kann schon jetzt als gelungen bezeichnet werden, sofern man in den Genuss kommen sollte, ein solch seltenes Exemplar aufzufinden. Aber auch in diesem Punkt soll es bald Abhilfe in Form eines umfangreichen Patches geben. Dies trifft hoffentlich auch auf die Minimap zu, die bisher nur Colorado im Ganzen aufzeigt und keinerlei Zoom-Möglichkeit bietet.

Was es mit der einstündigen Speerzeit! auf sich hat, die jedem Charakter nach dem Ableben auferlegt wird, ist derweilen aber immer noch ein Rätsel. Vielleicht als Strafe dafür, dass man sich von einem anderen Überlebenden in den Rücken schießen lassen hat? Womit wir auch schon beim nächsten Manko wären. Während man sich den meisten Zombies sei es durch schleichen, wegrennen oder erschlagen ganz gut erwehren kann, ist man hinterhältigen Mitspielern stets völlig ausgeliefert.

Ob dies nun dem Realitätsanspruch gerecht wird oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt. Was den Spielspaß anbelangt, werden hiermit jedoch nur wirklich frustresistente Spieler bedient. Nicht alles was die Konkurrenz auffährt, muss auch blindlings übernommen werden. Wer mehrmals viele Stunden damit verbringt, sich eine Ausrüstung zusammen zu suchen, um dann schließlich von einem Mitspieler aus dem Hinterhalt ausgeschaltet zu werden, wird dem Ganzen schnell den Rücken kehren. Oder wie die DayZ-Mod bestens zeigt, werden dabei letztendlich nur Hacker und Cheater glücklich.

Da in The War Z die “friendly Mitspieler” momentan noch Überhand haben, kann man dem Sammeln glücklicherweise relativ unbeschwert nachgehen. Neben der bleihaltigen Bedrohung , können zudem nämlich auch Hunger und Durst für ein frühzeitiges Ableben sorgen. Und da man in größeren Orten natürlich eher fündig wird, wo sich die Untoten ebenfalls bevorzugt aufhalten, ist das Risiko somit ein ständiger Begleiter. Ohne entsprechende Waffe, sei es auch nur eine Taschenlampe oder Hammer, kommt man dabei nicht besonders weit. Jene können entweder via dem Ingame-Marktplatz erworben oder halt zusammengesucht werden. Der bereits angekündigte Kauf von Ingame-Items, soll die Balance zwischen den Spielern jedoch nicht beeinflussen.

Hinweis: The War Z kann bereits schon via der offiziellen Webseite zum Spiel in digitaler Form käuflich erworben werden. Monatliche Gebühren fallen für dieses MMO jedoch nicht an. Zur Zeit besitzt das Spiel nur eine englische Sprachausgabe.

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