Grafisches Meisterwerk mit einem Hauch von Grusel
The Vanishing of Ethan Carter - Article - Grafisches Meisterwerk mit einem Hauch von Grusel
The Vanishing of Ethan Carter
05.10.14 17:03 Test
Die Videospielewelt hält den Atem an. Ein Mystery-Titel versucht mit fotorealistischer Grafik und einem Hauch von Grusel die Computerspieler zu beeindrucken. Schafft es der Titel bei uns?
Paul Prospero ist Detektiv des Okkulten und konnte sich bisher als Privatschnüffler gut behaupten. In seinen unzähligen Fanpostbriefen lag einer dazwischen, der ihn dazu brachte die kleine Ortschaft Red Creek Valley zu bereisen. Der Brief wurde aufgegeben von einem kleinen Jungen mit Namen Ethan. Eigentlich denkt man sich als Spieler nichts böses dabei und so reise ich mit dem Charakter zu diesem Ort. Der Titel an sich ist das erste Projekt aus dem Hause The Astronauts und konnte schon im Vorfeld des Releases mit gelungenen Präsentationen, Videos und Screenshots ordentlich punkten. Doch Präsentation ist nicht alles, weshalb ich nun auf Spurensuche gehe.


Die perfekte Illusion
Das Spiel startet weit außerhalb von Red Creek Valley. Entlang eines Bahngleises folge ich dem Weg über eine alte und morsche Brücke, ehe ich zum ersten Objekt komme. Während der ersten Schritte haute mich die grafische Darstellung der Umwelt fast aus den Socken. Fotorisstisch und real getreu wiegen sich die Bäume im unheimlichen Wind. Die Sonnenstrahlen durchdringen beim Wandern die Bäume und fördert somit die unheimliche Atmosphäre. Ich betrachte nun also die Lock entdecke etwas Blut, einen fehlende Kurbel und den Steuerstand. Leider springt das Ding nicht an. Während der Betrachtung zeigt mir das Spiel an, das ich einige Punkte an der Lock Untersuchen kann. Allerdings kann mein Charakter mit den Hinweisen noch nichts anfangen. Ich folge den Gleisen weiter herab. Abseits der eigentliche Wege (Bezogen auf die Story) konnten die Entwickler ein paar kleine Auslaufareale erschaffen. So wird die Illusion erzeugt, das die Level viel größer sind als anfangs angenommen.


Im Grunde führen die einzelnen Stationen eher nur einem direkten Weg. Nun aber zurück zu meinen ersten Schritten. Auf den Bahngleisen entdecke ich ein Seil. Beim Drücken auf untersuchen fliegen aus der Stelle diverse Fragen wie: Seil? Jemand angebunden? Was ist mit dem passiert? Diese eigenen Fragestellungen des Charakters empfand ich als genial, da ich als Spieler so direkt mit eingebunden werde und mir auch diese Fragen stelle. In einer geringen Distanz sehe ich am Bahngleis Blut samt einer Spur, welche etwas abseits liegt. Auch bei dieser Untersuchung stellt sich der Hauptcharakter selbst fragen über den Vorfall. Anhaltspunkte bleiben auch nach der Untersuchung als kleine Hinweise angezeigt. Im weiteren Verlauf finde ich noch einen Kanister und die Leiche selbst, ohne Beine und mit eingeschlagenen Schädel. Hier mache ich nun das erste mal richtig Bekanntschaft mit der besonderen Fähigkeit meines Charakters. Er besitzt die Möglichkeit Tathergänge zu rekonstruieren und zu visualisieren. Vorausgesetzt alle Punkte eines Tatorts wurden untersucht. Nachdem ich die Kurble an den Kippen, nur unweit der Leiche, gefunden und den Zug an die Opferstelle gefahren habe, setzt sich langsam das Puzzel dieses Mords zusammen.


Alles etwas komisch und unheimlich
Sind alle Puzzelteile nun endlich vorhanden, kann die Visualisierung beginnen. Mein Charakter versetzt sich in eine dunkle Ebene, um diese Szene zusammen zu setzten. Die Umgebung nimmt eine düstere und unheimlichere Stimmung an und der gelungene Soundtrack unterstreicht dies noch. Das Empfinden der Umgebung und des Verlaufs ist natürlich von Spieler zu Spieler anders. Für mich persönlich erreichte der Titel schon eine Gruselstimmung, da war ich gerade mal zwei Tatorte weiter. Das Gefühl sich in einer unheimlichen Gegend zu bewegen und somit vollkommen in der Spieltiefe gefangen zu sein, entwickelte sich schon von Anfang an. Komme ich nun aber zurück zum ersten Mordfall. Die wichtigsten Tatortpunkte sind nun geben und ich stecke mitten in der Vision. Die wichtigsten Punkte zur Rekonstruktion müssen jetzt noch einmal abgelaufen werden und tauchen als Standbilder auf. Danach folgt, wie sollte es anders sein, die Nummerierung der einzelnen Vorgänge. Sind alle Punkte gesetzt, so beginnt das Spiel mit der Erzählung. Passt die Nummerierung nicht, so wird die Vision abgebrochen und ich muss die Nummerierung editieren. Es ist verblüffend das sich bei dem Titel die komplette Steuerung fast von selbst erklärt und auch die Rätsel sich zwischen Anspruchsvoll und Einfach im optimalen Verhältnis abwechseln. Zu meiner persönlichen Überraschung, fängt die Geschichte um Ethan direkt schon mit diesem ersten Mordfall an. Ein kurioses Verhalten der Männer und ein sichtlich geängstigter Junge, spornten mich nun zum weiterspielen an.


Das Spiel mit der Angst
In späteren Abschnitten geht die unheimliche Atmosphäre weiter und wird sogar noch intensiver, aller spätestens dann, wenn ich in der alten verlassenen und düsteren Mine umher irre. Die Angst das, vor allem in Gebäuden, irgend etwas aus der Ecke springt, verfolgte mich bis zum Ende. Ein Punkt der diese Angst intensiviert ist halt die Tatsache das Paul sich nicht wehren kann. Sollte ich also sterben, starte ich beim letzten Speicherpunkt und dieser liegt manchmal doch echt etwas weiter hinten.


Die dunkle Seite des Titels
Auch wenn ich nun sehr viel Lob vergeben habe, es gab ein paar Punkte mit denen ich nicht ganz zufrieden war. Die Speicherpunkte befinden sich etwas weit auseinander, sodass man kurz vor dem Auflösen eines Falls wieder direkt am Anfang dessen startet, vorausgesetzt ich sterbe bei dem Fall. Auch was die Rätsel angeht, so gibt es in meinen Augen noch zu wenig. Die Rätsel an sich sind super gelungen und bringen richtig Spaß. Ganz nach den Vorgängen eines richtigen Detektiv werden die Spuren gesucht, untersucht und dann alle Hinweise zusammen gesetzt. Die Möglichkeit das ganze in guten Szenen zu Visualisieren und den Mord damit noch einmal so zu sehen, ist den Entwicklern deutlich gelungen. An und für sich sind leider gerade diese Szenen diejenigen, die die Geschichte und Umstände von Ethans verschwinden eigentlich bearbeiten. Zwar fand ich im Spiel einige Zettel mit Notizen und Zeitungsberichten, doch diese waren meistens immer nur Randinformationen. Weiterhin musste ich feststellen das der letzte "Level" solange nicht betreten werden konnte, ehe ALLE Morde und Aufklärungspunkte aufgedeckt wurden. Erst danach ist der Abschluss der Geschichte möglich. Der größte Kritikpunkt und somit auch das Ende des Artikels ist und bleibt die kürze des gesamten Spiels. Trotz der negativen Punkte, macht der Titel richtig Spaß und schreit förmlich nach mehr, doch nach knapp 4-5 Stunden (Ja ich weiß... ich bin sehr gründlich und für gewöhnlich schafft man es auch in kürzerer Zeit.) ist die Geschichte durch.

Diesmal verzichten wir einmal auf ein eigenes Gameplay Video und wollen damit die Jungs von Jackfrags etwas unterstützen. Der Spieler stellt in ordentlicher Geschwindigkeit die Englische Version des Titels vor. Dabei kommt er in dem 30 Minuten Video zu den ersten beiden Rätseln.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Stunde 44 Minuten
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
05. 10. 2014 um 17:03
05. 10. 2014 um 17:03
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