The Evil Within 2
Wie war nochmal das Ende?
Natürlich konnte ich nicht all zu uninformiert ins Spiel starten, also suchte ich mir ein Walkthrough aus der Vergangenheit hervor. Alternativ beantwortet dir noch der oben angesetzte Link von Bethesda die wichtigsten Fragen zum Vorgänger. Im ersten Teil wird der Protagonist Detective Sebastian Castellanos zur Beacon Nervenheilanstalt gerufen. Damit fing der persönliche Horror für ihn an. Sein einziger Wunsch war es, aus diesem Alptraum lebend zu entkommen. Letztendlich entdeckt Sebastian die STEM-Maschine und lernt auch die Geheimorganisation Mobius kennen. Naja... mehr oder weniger. Ihr Projekt, von einer Maschine mit der man den Körper verlassen kann und mit dem Geist in eine fiktive Welt abtaucht (wie in Matrix), geriet vollkommen außer Kontrolle. Der Kern wird dabei übrigens von einem Menschen betrieben. Somit ist die STEM-Welt von der mentalen Verfassung ihres Kerns abhängig. In diesem Fall war es Ruvik und seien wir mal ehrlich... seine Verfassung schien nicht die beste zu sein! Im Endkampf muss Sebastian all seinen Mut zusammennehmen und gegen Ruviks Gehirn antreten. Als der Kampf vorbei ist hilft ihn erneut seine Kollegin und Freundin Kidman, denn sie befielt ihm ruhig in der Wanne der STEAM-Maschine liegen zu bleiben, um nicht von Mobius mitgenommen zu werden. Als Sebastian das nächste mal aufwacht, waren sowohl das Gehirn von Ruvik als auch der Kollege Oda und Kidman verschwunden. Wie sich in den späteren DLCs herausstellen sollte, war Kidman die ganze Zeit schon ein Mobius Mitglied. Dies wird auch direkt am Anfang des zweiten Teils bekannt, womit ich hier also nichts neues Spoilere. Nach den Geschehnissen quälen Sebastian verschiedene Albträume und zudem verliert er noch seine Frau und die Tochter. Er fällt in den Alkoholismus und verlor seinen Job.
So startet The Evil Within 2
Eine gute Nachricht vorweg: Shinji Mikami war auch bei diesem zweiten Teil wieder maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Für alle die ihn wirklich nicht kennen - Er ist der Erfinder der Resident Evil Reihe! Schon im Vorfeld gaben Bethesda und Tango Gameworks Entwarnung, das man auch ohne den Vorgänger gespielt zu haben, gut einsteigen kann. Und so beginnt die Story direkt mit Sebastians ersten Albtraum, der leider keines zu seien scheint. In dieser Sequenz laufe ich mit ihm zu seinem brennenden Haus. Er vermutet das seine Tochter sich darin befindet und so muss ich als Spieler direkt hinein. Mich haute direkt die überaus gelungene Grafik glatt um. So viele tolle Details und der passende Sound... welch eine Atmosphäre! Auch im weiteren Spielverlauf sollte ich diesbezüglich nicht enttäuscht werden. Nach etwas suchen und findet er sie auch. Allerdings passiert was, was man bereits schon erwartet hättet. Schnell stellt sich heraus, das Sebastian einen Albtraum hatte und sich panisch in einer Kneipe wiederfindet. Noch während er seine Albträume verflucht, taucht Juli Kidman auf. Der entsprechende Dialog läuft darauf hinaus, das sie ihn um Hilfe bitten muss. Natürlich! Sie ist für Mobius tätig, die die Teufelsmaschine gebaut haben. Sie erzählt ihm, das man eine neue STEM-Maschine gebaute habe und seine Tochter noch leben würde. Allerdings befindet sie sich in der Welt der Maschine. Und wie beim ersten mal auch, verliert die Geheimorganisation die Kontrolle über ihr Projekt. Sebastian wird mehr oder weniger dazu gezwungen erneut in die STEM-Maschine einzutauchen. Im Gegensatz zum ersten Teil landet er aber in einer größeren Spielwelt. Genauer gesagt in der fiktiven Kleinstadt UNION. Eigentlich eine idyllische Kleinstadt, wo alle STEM-Probanden normalerweise ausspannen könnten. Doch seitdem die Kern-Person nicht mehr an ihrem Platz in der Welt ist, gerät das ganze System allmählich aus den Fugen. Sebastian erfährt noch vor dem Betreten der STEM-Welt das bereits spezielle Einheiten von Mobius eingetaucht sind, aber der Kontakt unterbrochen wurde. Neben der Suche nach seiner Tochter Lily, soll Sebastian nun auch noch die vermissten Mobius Leute suchen.
Der Eintritt wird für Sebastian aber alles andere als angenehm. Er findet sich auf einer schwarzen Ebene wieder, wo in der Ferne kurze Schlüsselstellen aus seiner Vergangenheit aufflackern. Ich versuche natürlich mit ihm dort hin zu gelangen, doch alles ist immer weiter weg. Als Sebastian den letzten Punkt doch erreicht, findet er sich plötzlich in seinem alten Büro bei der Polizei wieder. Diese Umgebung ermöglicht es mir die vermissten Personen anzusehen, gefundene Dias zu betrachten und natürlich zu Speichern. Später kann ich hier auch an der Werkbank Munition herstellen und Waffenverbessern, sowie die körperliche Verfassung von ihm bei der Krankenschwester aufwerten. Ja... der Titel verfügt über Speicherpunkte die sowohl im Unterschlupf, als auch in Sebastians alten Büro, untergebracht sind. Doch warum gelangt Sebastian eigentlich in sein altes Büro? Das Unterbewusstsein entwickelt, laut dem Spiel, eine Sicherheitszone und für Sebastian war dies halt sein altes Büro. Über dieses kann ich dann wieder in die STEM-Welt eintauchen. Wie bereits erwähnt, steht die Werkbank und die körperliche Verbesserung von Sebastian am Anfang noch nicht bereit, denn vorbildlich führt das Spiel mich als Spieler langsam und mit guten Grafiken an die Materie heran. Was ist wofür, was kann man einsetzen und für was ist das.... Naja... halt eine tolle Einführung, welche bis über zwei Stunden gerne mal auftaucht. (Vorausgesetzt du schaltetest diese Funktion nicht ab.) Du musst also keine Angst haben, gleich auf einmal mit Features überhäuft zu werden. Nach einem kurzen Dialog mit Kidman, welche über den Kommunikator mit mir sprechen kann, springt Sebastian in den Spiegel. Dies ist der einzige Ein- und Austrittspunkt zu seiner Sicherheitszone. Doch der Sprung durch den Spiegel wird zum Desaster. Letztendlich gelangt er an einen altbekannten Schauplatz zurück... der Nervenheilanstalt Beacon.
Schnell merke ich anhand der kurzen Selbstgespräche und der Reaktion von Sebastian, wie sehr ihn diese Vorfälle immer noch beschäftigen. (Sehr überzeugende Präsentation – ein fettes Lob!) Mit einer Taschenlampe bewaffnet geht es durch Teile eines Gebäudes, die dem der Heilanstalt ähneln. Ich bewege mich von Zimmer zu Zimmer, durch unheimliche Flure und immer weiter. Plötzlich aufschreiende Menschen, unheimliche Wesen die vorbei huschen und sich selbst schließende Türen. Die Atmosphäre ist bereits zu Beginn des Spiels sehr bedrohlich und unheimlich. Während der Wanderung durch die linear verlaufenden Routen fragt sich Sebastian, ob dies wirklich passiert oder er nur wieder einen Albtraum hat. Schließlich sollte er ganz woanders landen. Nach ein paar Minuten finde ich mit ihm einen Raum in dem eine erschossene Person, in einer Art Slow-Motion Feld, schwebt. Man muss kein Kunstfan sein, um zu erkennen, das die Person oder das Wesen (welches diesen armen Soldaten hingerichtet hat) etwas von Kunst versteht. Auch die Umgebung verändert sich plötzlich. Sebastian findet sich nun in einer Art Kunstgalerie wieder. Irgendwann erlebt er live mit, welche Person solche Fähigkeiten besitzt und gerät fast selbst in Gefahr. Es wird im weiteren Verlauf des Spiels immer wieder Situationen geben, bei den Waffen nutzlos sind. Hier heißt es einen kühlen Kopf bewahren und alternative Routen oder Lösungen suchen. Der mysteriöse Mann verschwindet letztendlich und Sebastian sucht wieder einmal einfach nur den Ausgang aus dieser Horror-Show. Er geht durch eine Eisentür hindurch und verschließt sie bis...
Plötzlich knallt die besagte Tür hinter im auf und ein unheimlich entstelltes Wesen mit mehreren Köpfen und einem Kreissäge-Arm jagt ihn durch schmale Räume, entlang eines Lüftungsschachts bis hin zum Ausgang. Ein Kampf gegen dieses Wesen wäre sein sicherer Tod, daher musste ich mich hier schnell mit der Sprint-Taste anfreunden. Und gerade als er fast das Licht erreicht hatte, steht ihm eine unbekannte Person im Weg und schmeißt ein Messer nach ihm. Sebastian wird verletzt und muss kurz mit dem Monster kämpfen. Mit einer Verletzung und einen rettenden Sprung ins Licht, entkommt er letztendlich nur knapp der ganzen Situation. Danach landet er auf einem Holzboden. Er findet sich in einer kleinen Hütte nahe der Stadt UNION wieder, seinem eigentlichen Ziel. Doch friedlich ist es hier auch nicht, denn schnell muss er feststellen, das überall Zombie ähnliche Wesen umher irren. Nein noch schlimmer! Es gibt auch andere Wesen die nicht besiegt werden können und zum Teil nur Anomalien im System sind. Anomalien zum System und der Vergangenheit von Sebastian. (Das Spiel nennt diese Anomalien auch Resonanzen.)
Die Gemeinsamkeiten aus Matrix, The Last of Us und Resident Evil
Während ich so im dunklen meine Spielstunden herunter arbeitete und durchaus mal kurz Zeit hatte mein Hirn für andere Dinge zu benutzen, fiel mir auf das The Evil Within 2 sehr viele Gene von anderen Spielen und einem Film besitzt. Die STEM-Maschine und ihre Welt könnte aus Matrix stammen, keine Frage. Auch eine Ähnlichkeit mit Quantum Break wäre möglich. Die größere Spielwelt in der man gegen Untote und andere Wesen kämpft – The Last of Us. Auch das Sammeln von Materialien und Crafing direkt vor Ort oder an der Werkbank erinnert mich sehr an den legendären Titel von Naugthy Dog. Zu guter Letzt das Sahnehäubchen des ganzen, die packende Atmosphäre mit viel Horror von Resident Evil. Wer also mit allen dreien eine gewisse Sympathie hegt oder auch nur den Vorgänger gespielt hat, für den ist dieser Titel wahrlich ein muss. (Sorry... aber soviel musste ich nun vorweg nehmen.) Es wird nun aber Zeit auf das Gameplay und den Umfang einzugehen. The Evil Within 2 ist, wie sein Vorgänger auch, ein reiner Einzelspieler Titel und bietet im Schnitt 21-25 Stunden Spielzeit. ABER: Wer gerne wie ich, sich durch die komplette Umgebung kämpft, jeder einzelnen Spur nachgeht und auch alle Extras sucht, der benötigt dann doch schon mehr als 30 Stunden. Zusätzlich bietet das Spiel gleich drei verschiedene Schwierigkeitsgrade an. Diese wirken sich zum einen auf die Stärke von Sebastian aus (also wie viel er einstecken kann), zum anderen auch auf die Ressourcenmenge in der Spielwelt. (Bei Einsteiger findest du deutlich mehr Sachen und Materialien als bei Albtraum.) Soweit eigentlich die ersten Eckdaten. Ich habe bereits schon erwähnt, das es Sebastian vom Kern her in die fiktive Stadt UNION verschlägt. (Die Kleinstadt ist übrigens nicht der einzige Ort an dem Sebastian sich befinden wird. Darüber hinaus wird ihn das System in ein paar weitere, überaus unheimliche, Bereiche bringen.) Dort herrschen untote Menschen und monsterartige Wesen. Zusätzlich zerfällt die Welt langsam, was die komische Himmelsdarstellung und der riesige Riss in der Straße optimal zeigt.
Der Vorteil der größeren Spielwelt ist natürlich die etwas lockere Atmosphäre. Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres in einem Horrorspiel, wenn man nur durch enge Flure, Räume oder endlos langen Gängen rennen muss. Das bedeutet aber längst nicht, das die Entwickler nicht versucht hätten bei The Evil Within 2 ein paar klassische Schockelemente zu verbauen. Dank einer tolle Grafik, vielen geilen Sounds und der daraus resultierenden Atmosphäre kommt ein gewisser Gruselfaktor schon hervor. Für mich, als jemand der gerne auf Schockmomente reinfällt und sich erschreckt, ist Evil Within 2 wirklich optimal. Blut... ja blutig geht es natürlich auch daher. Angefangen von weg fliegenden Köpfen, über ausweidungsszenen bis hin zu echt schaurigen Monstern... Die Entwickler haben auch bei diesem Titel wieder aus den Vollen geschöpft. Achja... bei einigen Wesen wird sogar auch der Lautsprecher des PS4 Controllers mit einbezogen. Dies erhöht den Gruselfaktor noch einmal ein bisschen. Von meiner Euphoriewelle nun doch wieder zu den schlichten Dingen. Wie ist das Spiel an und für sich aufgebaut? Nun eigentlich spielt sich The Evil Within 2 wie ein gutes Horror-Survival Spiel. Ich streife durch die Stadt, suche nach Materialien, den eigentlichen Hauptaufgaben und diversen Resonanzen. Um die Hauptaufgabe und die Resonanzen (ich nenne sie gerne immer Anomalien) zu finden, nutze ich einen Kommunikator. Dieser ist zugleich auch das Gerät, mit dem ich Kidman kontaktieren kann. Wie erwähnt, kann der Kommunikator die Störungen der Resonanzen aufspüren und mir einen gewissen Umkreis auf die Karte projizieren. Das kleine Gerät kann aber noch mehr, denn über dieses rufe ich das Inventarmenü auf. Hier sehe ich die Karte, die Waffen, das Inventar mit verschiedenen Unterkategorien, Informationen und eine Statistik zu meinem Spielverhalten.
Das tolle an dem Gerät ist, das ich auf der Karte auch einen Punkt markieren kann und ich diesen im Spiel sehe. So ist die Navigation durch die Spielwelt deutlich einfacher. Nicht vergessen: Es ist eine dunkle und gefährliche Gegend geworden. Die Hauptaufgabe ist der Stimme des kleinen Mädchens zu folgen, welches sich laut dem Gerät auf der anderen Seite der Stadt befindet. Nebenher registriert der Kommunikator die unmittelbaren Aufenthaltsorte der einzelnen toten Mobius-Soldaten. Diese haben nicht selten Munition und Waffen liegen. Doch damit nicht genug, denn der Kommunikator spürt auch Stimmen auf, die sich letztendlich als eben diese Resonanzen herausstellen. Erinnerungen bei denen nicht selten eine gewisse Herausforderung auf mich wartet. Belohnt wird dies dann mit entsprechenden Verbrauchsmaterialen und einem Dia. Diese Dias können in der Sicherheitszone von Sebastian angesehen werden und liefern noch etwas Background-Wissen. Natürlich muss man diese nicht aufsuchen und kann Stur zu dem Signal hin rennen. Abgesehen von den Signalen beherbergen einige Häusern öfters mal eine unangenehme Überraschung. Um was es sich dabei handelt, das verrate ich natürlich nicht. (Soll ja eine Überraschung sein.) Ich sage nur soviel, das der geheimnisvolle Mann mit dem Slow-Motion Feld etwas damit zu tun hat. Er spannt gerne mal seine Stolperdrähte in unauffälligen Ecken und wenn ich diese passiere... ja dann taucht garantiert ein untotes Wesen auf. Als Belohnung warten jedoch tolle Sachen auf einen.
Im neuen The Evil Within 2 kann ich mich frei durch die Spielwelt bewegen und fast jedes Haus betreten. Die Betonung liegt hierbei auf fast jedes. Natürlich gibt es welche, bei denen ich nicht hinein kam. Komme ich zu den Monstern selbst, denn diese bemerken einen eigentlich recht spät, wenn ich mich richtig verhalte. Da die Wesen auf laute Geräusche reagieren, schlich ich förmlich durch die Stadt. Das soll nun keineswegs bedeuten, das man diese Untoten nicht endgültig eliminieren darf. Das ist sogar eigentlich notwendig, da Sebastian nur so ein grünes Gel erhält. Dieses kann ich dann für körperliche Verbesserungen einsetzen, worauf ich noch eingehen werde. Wie ich diese Dinger ausschalte ist Geschmackssache. Am Anfang findet Sebastian nur eine Pistole und ein Messer. Sollte mich der Zombie noch nicht gesehen haben und mir die Chance bieten ihn von hinten anzugreifen, so kann ich einen Schleichangriff ausführen. (Für die Anzeige, ob mich nun ein Zombie gesehen hat, bietet der Titel eine Entdeckungsanzeige in drei Stufen an. Zuerst kommt die Suche, dann die Erkennung und dann der Ruf nach Verstärkung/der Angriff. Eigentlich nichts neues oder?)
Dieser Schleichangriff wirkt übrigens bei den normalen Wesen oft wie ein One-Hit Death. Selbstverständlich gibt es auch welche, die nicht sofort tot sind, sondern sich gleich wehren. Neben einer Pistole wird Sebastian im weiteren Verlauf noch einige Waffen mehr finden. Er kann dann sowohl mit Feuerwaffen als auch mit dem Messer kämpfen. Bei höheren Schwierigkeitsgraden wird dir übrigens nicht erspart bleiben auch mit leeren Flaschen als Lockmittel zu arbeiten. Dies lenkt die Wesen ab, sodass man im Nahkampf diese ausschalten kann. (In Anbetracht der geringen Munitionszahl.) Sowohl der Nahkampf als auch der Umgang mit den Feuerwaffen ist recht gut gelungen und sauber. Für Neulinge bietet der Titel sogar eine automatische Zielhilfe an. Neben UNION gibt es aber noch weitere Spielebenen. Zum Beispiel das Waffenlager des ansässigen Sicherheitsdienstes. Ja... die fiktive Welt von UNION hatte einen Sicherheitsdienst, der genauso wie die Mobius Soldaten, bereits aufgemischt wurde. Über einen Computer mit dem Abzeichen dieser, kann ich zwischen den Welten hin und her springen. Im Zuge der Ladezeit renne ich mit Sebastian im leeren Raum zum Licht. Eine recht interessante Idee für die Überbrückung der Ladezeit. Doch wer nun glaubt, das der Horror in dem Waffenlager und den anderen eigentlich “gesicherten“ Ebenen aufgehört hat, der irrt sich. Auch hier gibt es schaurig schöne Vorfälle und viele monterartige Wesen.
Nun... ich möchte noch einmal auf die Sammelobjekte eingehen, denn The Evil Within 2 bietet, wenn man allem nachgeht, eine recht große Spielzeit. Zu finden gibt es Informationen (rund um die Vergangenheit und dem was passiert ist), Dias, Erinnerungsfragmente, Leichenschlüsse (die können bei der Krankenschwester in der Sicherheitszone für die Schließfächer genutzt werden um Boni zu erhalten.) und mysteriöse Objekte. Letztere werden nach dem Auffinden direkt in der Sicherheitszone aufbewahrt. Ehrlich gesagt gibt es unglaublich viel zu finden und wenn du, wie ich, sehr auf die Hintergrunddetails setzt, so wirst du um das Suchen und starke Erkunden nicht drumherum kommen. Gespielt wird übrigens aus der Schulteransicht von Sebastian, doch dies war bereits beim ersten Teil auch so. Bei einigen Sequenzen versetzt das Spiel einen dann doch in die Ego-Perspektive, doch aber nur um das Grauen als Sebastian empfinden zu können. Insgesamt gefiel mir die komplette Präsentation (Grafik, Sound und Atmosphäre) und das Gameplay sehr. Das Spiel hat etwas von Resident Evil, Matrix, Quantum Break und The Las of Us. Alles Eigenschaften für ein echtes Highlight.
Das Crafting und die körperliche Verbesserung
Du hast bereits gemerkt, das die Spielwelt von The Evil Within 2 mittlerweile mehr als nur eine Nervenheilanstalt geworden ist, obwohl Sebastian immer wieder in diesen Albtraum zurückfällt. Abseits der Wegfindung ist Sebastian aber noch auf andere Sachen angewiesen. Ich meine damit natürlich das Herstellen (Crafting) von Munition und Heilmitteln, sowie auch eine Verbesserung seiner Waffen und körperlichen Fertigkeiten. Sein wir mal ehrlich... durch die vier Jahre des Suffs und Leidens ist der Detective etwas aus der Übung gekommen. Und so starte ich spontan mit den körperlichen Verbesserungen. Hierfür muss ich nach dem eliminieren eines Monsters das hinterlassene grüne Gel aufsammeln. Sicherlich sollte Sebastian das erst machen, wenn auch die Luft rein ist. Keiner steht darauf als Happy Meel zu enden. Das Gel sammelte ich meistens eine ganze Weile lang, bis ich zum nächsten Spiegel und somit zur Sicherheitszone zurück komme. Direkt neben der Darstellung seines alten Büros gibt es einen kleinen Korridor in dem am Ende ein Rollstuhl steht. Dieser ist für die körperliche Verbesserungen zuständig. Sebastian wird darauf festgemacht und die neuen Verbesserungen von der hübschen Krankenschwester verabreicht. Alles ist natürlich eine Art Trugbild aus dem Horror der Nervenheilanstalt, aber ich habe hier nichts grausiges zu erwarten. Sebastian sitzt nun im Stuhl und kann ab hier mit der Schwester einen kurzen Dialog führen, das Menü für die Verbesserung aufrufen oder seine gefundenen Leichenschlüssel für die Schließfächer einlösen. Insgesamt gibt es fünf Arten von Fertigkeiten die verbessert werden können. Diese sind Athletik, Heilung, List, Kampf und Gesundheit. Wie ich die einzelnen Fertigkeiten verbessere liegt an mir und meinem gepflegten Spielstil. Natürlich wird die benötigte Anzahl an Gel von Verbesserung zu Verbesserungen immer höher, bis ich letztendlich die Stufensperre erreiche.
Bei den körperlichen Verbesserungen brauche ich, für die nächste Stufe, zum Beispiel eine Pulle vom roten Gel, was man einfach mal so in der Spielwelt bei einem Gegner findet. Im Bereich der Waffenverbesserungen benötige ich für die nächste Stufe Spezialteile. Übrigens spalten sich bei den Waffen das Menü in Herstellen und Verbessern auf. Ähnlich wie bei der körperlichen Verbesserung gibt es auch in den Waffenverbesserungen förderbare Bauteilgruppen wie Feuerkraft, Nachladezeit, Feuerrate und Magazin. Innerhalb der darunter folgenden Übersicht an Verbesserungen benötigt Sebastian nun Waffenteile, um die einzelnen Verbesserungen zu aktivieren. Von dem körperlichen Verbesserungen und der Waffenverbesserung zum Herstellen von Waffen, Munition und Heilmittel. Egal ob eine Mülltonne, Kisten, Leichen oder versteckte Räume mit massig an Sachen, Sebastian findet fast überall immer (auch abhängig vom Schwierigkeitsgrad) nützliche Dinge die er sowohl vor Ort als Improvisation, als auch an der Werkbank, zu Munition, Heilmittel oder auch reparierten Waffen umbauen kann. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, das dass Improvisieren zwar in der freien Spielwelt jederzeit möglich ist, aber um so mehr Ressourcen verschlingt. Zudem können hier keine Waffenverbesserungen vorgenommen werden. Effektiver ist da eben der Halt an der nächsten Werkbank. Um nun Dinge herzustellen, benötigt Sebastian verschiedene Materialien wie Schießpulver, Nägel, Rauchpulver, Heilpflanzen, Rohre und ein paar Sachen mehr. Hat Sebastian erst einmal eine neue Waffe oder einen neuen Verbrauchsgegenstand gefunden, so kann er die entsprechenden Komponenten dafür herstellen. Interessanter wird es bei Heilpflanzen, denn natürlich kann Sebastian im Kampf verletzt werden.
Zwar besitzt er die Fertigkeit einer gewissen Selbstregeneration der Lebensenergie, aber die reicht meistens nur für eine Flucht. Zum Aufladen seiner Lebensenergie gibt es also Spritzen und mit einer kleinen Anzahl an Heilpflanzen kann er diese auch herstellen. Zusätzlich ist Sebastian auch in der Lage kaputte Waffen wieder in Stand zu setzten. Allerdings braucht er dafür die entsprechenden Reparaturteile und diese liegen... natürlich irgendwo in UNION, wobei bei der ersten Waffe die ich fand, der Standort angegeben wurde. Das Waffenarsenal von Sebastian wird sich im laufe der Geschichte etwas erweitern, um so besser wäre es wenn es da Schnelltasten geben würde. Welch eine Aussage! Natürlich gibt es diese. Über L1 oder R3 (je nach Wahl der Tastenbelegung.) rufe ich das Arsenalmenü auf. Hier sehe ich alle Waffen, die ich über eine Kreisauswahl anwählen kann. Sollte ich die Waffe öfter benutzen wollen, so brauche ich nur die Waffe anwählen und mit eine der vier Pfeiltasten zu binden. Die Pfeiltasten des Gamepads dienen also letztendlich als Schnelltasten für die Waffenwahl als auch die Zufuhr neuer Lebensenergie. Dank verschiedener Munitionsarten und der Armbrust (als stille Waffe) stehen einem viele Möglichkeiten zur Verfügung, die Gegner zu betäuben, verwirren und letztendlich zu eliminieren. Da kommt auch gerne mal die Frage auf: Schocke ich die vier Untoten mit einem Elektrobolzen, wo diese Wesen gerade so schön auf einer großen Pfütze stehen oder gehe ich doch nach der alten Kampfmethode vor? Egal wie ich vorgehe, hauptsache die Wesen sind am Ende hinüber. Der Elektrobolzen kann so nebenher erwähnt auch bei Schaltkästen weiterhelfen. Nicht selten stand ich mit Sebastian vor einem verschlossenen Tor. Lediglich ein Schaltkasten befand sich an der Seite. Mit dem Elektrobolzen und einem gezielten Schuss, lässt sich die Tür oder das Tor einmalig öffnen.
Wahrlich ganz großes Kino
Zeit für mein übliches Resume. Eigentlich brauche ich nicht sonderlich weit ausholen, denn bei den Punkten Grafik, Sound und Atmosphäre hat der zweite Teil weit die Nase vorn. Besonders beeindruckten mich die starken Details, die flüssigen Animationen und die passende Musikeinspielung bei spannenden Situationen. So etwas ist natürlich überaus wichtig für ein Horror-Survival Spiel. Das Gameplay ist doch recht umfangreich aber zugleich sehr verständlich programmiert worden. Zudem ist das Tutorial, welches parallel zur Geschichte immer wieder mit Bildern und kurzen Texten arbeitet, ebenfalls eine sehr große Hilfe. Bei verschiedenen Medien habe ich gelesen gehabt, das die Entwickler vor allem mit einem neuen Levelsystem punkten konnten. Ich habe zwar den ersten Teil “noch“ nicht gespielt, aber aus dem Stand heraus kann ich bestätigen, das diese Art des Levelsystems wirklich gut gelungen ist. Insgesamt harmonieren alle Elemente souverän zusammen. Solltest du nun Angst haben, das die Spielwelt keine Schocker bereithält, dann kann ich dich beruhigen. Einige der Häuser halten dennoch sehr unheimliche Situationen und Zwischenfälle bereit. Nicht zu vergessen die heftigen Albträume von Sebastian selbst, die ihn immer wieder aufs neue leiden lassen. Zum Thema Steuerung gibt es direkt beim erstmaligen Starten zwei Belegungsoptionen, wovon ich mich für eine entscheiden muss. Zum einen die bekannte Belegung des Vorgängers und dann noch eine Shooter Belegung. Dabei variieren lediglich die Positionen der Funktionen von Sprinten, Schleichen, Arsenalmenü und Taschenlampe.
Darüber hinaus fühlt sich die Steuerung von Sebastian recht gut an. Auch die Verbesserung von einigen Eigenschaften, wie der unruhigen Hand beim Zielen, liefern ein optimales Feedback. Für Anfänger gibt es, wie erwähnt, eine Zielhilfe bei der Sebastian automatisch direkt während des Zielvorganges den nächsten Gegner anvisiert. Solltest du dich nun fragen, ob Sebastian springen kann, so muss ich dich leider enttäuschen. Er kann zwar klettern und auf ein Auto oder eine Kiste steigen, aber direkt Springen wie in einem Adventure kann er nicht. Das soll nun nicht bedeutet, das er nicht in die Tiefe stürzen kann – Zum Beispiel vom Dach. Ebenfalls überaus lebenswert ist das Deckungssystem. Mit gedrückter Taste lehnt sich Sebastian an die nächste Deckungsmöglichkeit. Solange wie ich diese Taste drücke, bleibt er an der Deckung kleben, kann aber um die Ecke schauen. Zusätzlich bietet das Spiel, mit einer gedrückten Richtungstaste, rasch die Deckung zu wechseln. Überaus nützlich dieses Deckungssystem. Weiter geht es zum Umfang und der Story. Wie bei den meisten Spielen mit einer größeren Spielwelt verliert auch The Evil Within 2 an einigen Stellen etwas den direkten Storyflow, weil die Spielwelt zum weitläufigen erforschen einlädt. Trotzdem bleibt die düstere Stimmung und das Gefühl der direkten Gefahr, das irgendwo her ein Zombie oder ähnliches hervorspringt. Wie bei ähnlichen Titeln dieser Art werde ich aber dieses nicht als Negativ bewerten, da an dieser Stelle jeder Spieler selbst für seinen Storyflow verantwortlich ist. Die Story selbst ist super geworden und war so überzeugend, das ich den Controller so schnell nicht aus der Hand legen konnte.
Wie bereits erwähnt vergingen bei mir locker 23-24 Stunden und dabei hatte ich noch ein paar Häuser nicht durchforstet. Mit drei Schwierigkeitsgraden und den vielen Sammelobjekten, sowie der Suche nach Materialien, bietet der Titel sehr viele Spielstunden auch über die eigentliche Storyline hinweg. Einen Mehrspieler hält das neue Evil Within 2 übrigens nicht bereit. In Anbetracht der super gelungenen und spannenden Story ist dies aber nicht notwendig. Zu Letzt möchte ich noch einmal auf eine anfängliche Frage eingehen: Muss man Teil 1 nun gespielt haben? Nein muss man wirklich nicht. Selbst ein kurzes hineinlesen in ein Walkthrough oder das Folgen des Bethesda Links ist eigentlich nicht notwendig, denn die Entwickler haben das ganze so aufgezogen, als wäre das ein neues Abenteuer und alles was davor war, reine Geschichte. Zwar gibt es immer wieder diese Flashbacks und diverse Unterlagen zu der Vergangenheit in der Nervenheilanstalt, aber der Fokus liegt auf der Suche nach Lily, der Tochter von Sebastian. Zugleich könnte ich mir denken, das Fans des ersten Teils bei diesem voll auf ihre Kosten kommen und mit den entsprechenden Verbesserungen und der etwas umfangreicheren Welt viel mehr Spaß haben werden.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 7 Tage 10 Stunden
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
12. 11. 2017 um 19:53
12. 11. 2017 um 19:53
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