Die Gemeinsamkeiten aus Matrix, The Last of Us und Resident Evil
Während ich so im dunklen meine Spielstunden herunter arbeitete und durchaus mal kurz Zeit hatte mein Hirn für andere Dinge zu benutzen, fiel mir auf das The Evil Within 2 sehr viele Gene von anderen Spielen und einem Film besitzt. Die STEM-Maschine und ihre Welt könnte aus Matrix stammen, keine Frage. Auch eine Ähnlichkeit mit Quantum Break wäre möglich. Die größere Spielwelt in der man gegen Untote und andere Wesen kämpft – The Last of Us. Auch das Sammeln von Materialien und Crafing direkt vor Ort oder an der Werkbank erinnert mich sehr an den legendären Titel von Naugthy Dog. Zu guter Letzt das Sahnehäubchen des ganzen, die packende Atmosphäre mit viel Horror von Resident Evil. Wer also mit allen dreien eine gewisse Sympathie hegt oder auch nur den Vorgänger gespielt hat, für den ist dieser Titel wahrlich ein muss. (Sorry... aber soviel musste ich nun vorweg nehmen.) Es wird nun aber Zeit auf das Gameplay und den Umfang einzugehen. The Evil Within 2 ist, wie sein Vorgänger auch, ein reiner Einzelspieler Titel und bietet im Schnitt 21-25 Stunden Spielzeit. ABER: Wer gerne wie ich, sich durch die komplette Umgebung kämpft, jeder einzelnen Spur nachgeht und auch alle Extras sucht, der benötigt dann doch schon mehr als 30 Stunden. Zusätzlich bietet das Spiel gleich drei verschiedene Schwierigkeitsgrade an. Diese wirken sich zum einen auf die Stärke von Sebastian aus (also wie viel er einstecken kann), zum anderen auch auf die Ressourcenmenge in der Spielwelt. (Bei Einsteiger findest du deutlich mehr Sachen und Materialien als bei Albtraum.) Soweit eigentlich die ersten Eckdaten. Ich habe bereits schon erwähnt, das es Sebastian vom Kern her in die fiktive Stadt UNION verschlägt. (Die Kleinstadt ist übrigens nicht der einzige Ort an dem Sebastian sich befinden wird. Darüber hinaus wird ihn das System in ein paar weitere, überaus unheimliche, Bereiche bringen.) Dort herrschen untote Menschen und monsterartige Wesen. Zusätzlich zerfällt die Welt langsam, was die komische Himmelsdarstellung und der riesige Riss in der Straße optimal zeigt.
Der Vorteil der größeren Spielwelt ist natürlich die etwas lockere Atmosphäre. Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres in einem Horrorspiel, wenn man nur durch enge Flure, Räume oder endlos langen Gängen rennen muss. Das bedeutet aber längst nicht, das die Entwickler nicht versucht hätten bei The Evil Within 2 ein paar klassische Schockelemente zu verbauen. Dank einer tolle Grafik, vielen geilen Sounds und der daraus resultierenden Atmosphäre kommt ein gewisser Gruselfaktor schon hervor. Für mich, als jemand der gerne auf Schockmomente reinfällt und sich erschreckt, ist Evil Within 2 wirklich optimal. Blut... ja blutig geht es natürlich auch daher. Angefangen von weg fliegenden Köpfen, über ausweidungsszenen bis hin zu echt schaurigen Monstern... Die Entwickler haben auch bei diesem Titel wieder aus den Vollen geschöpft. Achja... bei einigen Wesen wird sogar auch der Lautsprecher des PS4 Controllers mit einbezogen. Dies erhöht den Gruselfaktor noch einmal ein bisschen. Von meiner Euphoriewelle nun doch wieder zu den schlichten Dingen. Wie ist das Spiel an und für sich aufgebaut? Nun eigentlich spielt sich The Evil Within 2 wie ein gutes Horror-Survival Spiel. Ich streife durch die Stadt, suche nach Materialien, den eigentlichen Hauptaufgaben und diversen Resonanzen. Um die Hauptaufgabe und die Resonanzen (ich nenne sie gerne immer Anomalien) zu finden, nutze ich einen Kommunikator. Dieser ist zugleich auch das Gerät, mit dem ich Kidman kontaktieren kann. Wie erwähnt, kann der Kommunikator die Störungen der Resonanzen aufspüren und mir einen gewissen Umkreis auf die Karte projizieren. Das kleine Gerät kann aber noch mehr, denn über dieses rufe ich das Inventarmenü auf. Hier sehe ich die Karte, die Waffen, das Inventar mit verschiedenen Unterkategorien, Informationen und eine Statistik zu meinem Spielverhalten.
Das tolle an dem Gerät ist, das ich auf der Karte auch einen Punkt markieren kann und ich diesen im Spiel sehe. So ist die Navigation durch die Spielwelt deutlich einfacher. Nicht vergessen: Es ist eine dunkle und gefährliche Gegend geworden. Die Hauptaufgabe ist der Stimme des kleinen Mädchens zu folgen, welches sich laut dem Gerät auf der anderen Seite der Stadt befindet. Nebenher registriert der Kommunikator die unmittelbaren Aufenthaltsorte der einzelnen toten Mobius-Soldaten. Diese haben nicht selten Munition und Waffen liegen. Doch damit nicht genug, denn der Kommunikator spürt auch Stimmen auf, die sich letztendlich als eben diese Resonanzen herausstellen. Erinnerungen bei denen nicht selten eine gewisse Herausforderung auf mich wartet. Belohnt wird dies dann mit entsprechenden Verbrauchsmaterialen und einem Dia. Diese Dias können in der Sicherheitszone von Sebastian angesehen werden und liefern noch etwas Background-Wissen. Natürlich muss man diese nicht aufsuchen und kann Stur zu dem Signal hin rennen. Abgesehen von den Signalen beherbergen einige Häusern öfters mal eine unangenehme Überraschung. Um was es sich dabei handelt, das verrate ich natürlich nicht. (Soll ja eine Überraschung sein.) Ich sage nur soviel, das der geheimnisvolle Mann mit dem Slow-Motion Feld etwas damit zu tun hat. Er spannt gerne mal seine Stolperdrähte in unauffälligen Ecken und wenn ich diese passiere... ja dann taucht garantiert ein untotes Wesen auf. Als Belohnung warten jedoch tolle Sachen auf einen.
Im neuen The Evil Within 2 kann ich mich frei durch die Spielwelt bewegen und fast jedes Haus betreten. Die Betonung liegt hierbei auf fast jedes. Natürlich gibt es welche, bei denen ich nicht hinein kam. Komme ich zu den Monstern selbst, denn diese bemerken einen eigentlich recht spät, wenn ich mich richtig verhalte. Da die Wesen auf laute Geräusche reagieren, schlich ich förmlich durch die Stadt. Das soll nun keineswegs bedeuten, das man diese Untoten nicht endgültig eliminieren darf. Das ist sogar eigentlich notwendig, da Sebastian nur so ein grünes Gel erhält. Dieses kann ich dann für körperliche Verbesserungen einsetzen, worauf ich noch eingehen werde. Wie ich diese Dinger ausschalte ist Geschmackssache. Am Anfang findet Sebastian nur eine Pistole und ein Messer. Sollte mich der Zombie noch nicht gesehen haben und mir die Chance bieten ihn von hinten anzugreifen, so kann ich einen Schleichangriff ausführen. (Für die Anzeige, ob mich nun ein Zombie gesehen hat, bietet der Titel eine Entdeckungsanzeige in drei Stufen an. Zuerst kommt die Suche, dann die Erkennung und dann der Ruf nach Verstärkung/der Angriff. Eigentlich nichts neues oder?)
Dieser Schleichangriff wirkt übrigens bei den normalen Wesen oft wie ein One-Hit Death. Selbstverständlich gibt es auch welche, die nicht sofort tot sind, sondern sich gleich wehren. Neben einer Pistole wird Sebastian im weiteren Verlauf noch einige Waffen mehr finden. Er kann dann sowohl mit Feuerwaffen als auch mit dem Messer kämpfen. Bei höheren Schwierigkeitsgraden wird dir übrigens nicht erspart bleiben auch mit leeren Flaschen als Lockmittel zu arbeiten. Dies lenkt die Wesen ab, sodass man im Nahkampf diese ausschalten kann. (In Anbetracht der geringen Munitionszahl.) Sowohl der Nahkampf als auch der Umgang mit den Feuerwaffen ist recht gut gelungen und sauber. Für Neulinge bietet der Titel sogar eine automatische Zielhilfe an. Neben UNION gibt es aber noch weitere Spielebenen. Zum Beispiel das Waffenlager des ansässigen Sicherheitsdienstes. Ja... die fiktive Welt von UNION hatte einen Sicherheitsdienst, der genauso wie die Mobius Soldaten, bereits aufgemischt wurde. Über einen Computer mit dem Abzeichen dieser, kann ich zwischen den Welten hin und her springen. Im Zuge der Ladezeit renne ich mit Sebastian im leeren Raum zum Licht. Eine recht interessante Idee für die Überbrückung der Ladezeit. Doch wer nun glaubt, das der Horror in dem Waffenlager und den anderen eigentlich “gesicherten“ Ebenen aufgehört hat, der irrt sich. Auch hier gibt es schaurig schöne Vorfälle und viele monterartige Wesen.
Nun... ich möchte noch einmal auf die Sammelobjekte eingehen, denn The Evil Within 2 bietet, wenn man allem nachgeht, eine recht große Spielzeit. Zu finden gibt es Informationen (rund um die Vergangenheit und dem was passiert ist), Dias, Erinnerungsfragmente, Leichenschlüsse (die können bei der Krankenschwester in der Sicherheitszone für die Schließfächer genutzt werden um Boni zu erhalten.) und mysteriöse Objekte. Letztere werden nach dem Auffinden direkt in der Sicherheitszone aufbewahrt. Ehrlich gesagt gibt es unglaublich viel zu finden und wenn du, wie ich, sehr auf die Hintergrunddetails setzt, so wirst du um das Suchen und starke Erkunden nicht drumherum kommen. Gespielt wird übrigens aus der Schulteransicht von Sebastian, doch dies war bereits beim ersten Teil auch so. Bei einigen Sequenzen versetzt das Spiel einen dann doch in die Ego-Perspektive, doch aber nur um das Grauen als Sebastian empfinden zu können. Insgesamt gefiel mir die komplette Präsentation (Grafik, Sound und Atmosphäre) und das Gameplay sehr. Das Spiel hat etwas von Resident Evil, Matrix, Quantum Break und The Las of Us. Alles Eigenschaften für ein echtes Highlight.
Das Crafting und die körperliche Verbesserung
Du hast bereits gemerkt, das die Spielwelt von The Evil Within 2 mittlerweile mehr als nur eine Nervenheilanstalt geworden ist, obwohl Sebastian immer wieder in diesen Albtraum zurückfällt. Abseits der Wegfindung ist Sebastian aber noch auf andere Sachen angewiesen. Ich meine damit natürlich das Herstellen (Crafting) von Munition und Heilmitteln, sowie auch eine Verbesserung seiner Waffen und körperlichen Fertigkeiten. Sein wir mal ehrlich... durch die vier Jahre des Suffs und Leidens ist der Detective etwas aus der Übung gekommen. Und so starte ich spontan mit den körperlichen Verbesserungen. Hierfür muss ich nach dem eliminieren eines Monsters das hinterlassene grüne Gel aufsammeln. Sicherlich sollte Sebastian das erst machen, wenn auch die Luft rein ist. Keiner steht darauf als Happy Meel zu enden. Das Gel sammelte ich meistens eine ganze Weile lang, bis ich zum nächsten Spiegel und somit zur Sicherheitszone zurück komme. Direkt neben der Darstellung seines alten Büros gibt es einen kleinen Korridor in dem am Ende ein Rollstuhl steht. Dieser ist für die körperliche Verbesserungen zuständig. Sebastian wird darauf festgemacht und die neuen Verbesserungen von der hübschen Krankenschwester verabreicht. Alles ist natürlich eine Art Trugbild aus dem Horror der Nervenheilanstalt, aber ich habe hier nichts grausiges zu erwarten. Sebastian sitzt nun im Stuhl und kann ab hier mit der Schwester einen kurzen Dialog führen, das Menü für die Verbesserung aufrufen oder seine gefundenen Leichenschlüssel für die Schließfächer einlösen. Insgesamt gibt es fünf Arten von Fertigkeiten die verbessert werden können. Diese sind Athletik, Heilung, List, Kampf und Gesundheit. Wie ich die einzelnen Fertigkeiten verbessere liegt an mir und meinem gepflegten Spielstil. Natürlich wird die benötigte Anzahl an Gel von Verbesserung zu Verbesserungen immer höher, bis ich letztendlich die Stufensperre erreiche.
Bei den körperlichen Verbesserungen brauche ich, für die nächste Stufe, zum Beispiel eine Pulle vom roten Gel, was man einfach mal so in der Spielwelt bei einem Gegner findet. Im Bereich der Waffenverbesserungen benötige ich für die nächste Stufe Spezialteile. Übrigens spalten sich bei den Waffen das Menü in Herstellen und Verbessern auf. Ähnlich wie bei der körperlichen Verbesserung gibt es auch in den Waffenverbesserungen förderbare Bauteilgruppen wie Feuerkraft, Nachladezeit, Feuerrate und Magazin. Innerhalb der darunter folgenden Übersicht an Verbesserungen benötigt Sebastian nun Waffenteile, um die einzelnen Verbesserungen zu aktivieren. Von dem körperlichen Verbesserungen und der Waffenverbesserung zum Herstellen von Waffen, Munition und Heilmittel. Egal ob eine Mülltonne, Kisten, Leichen oder versteckte Räume mit massig an Sachen, Sebastian findet fast überall immer (auch abhängig vom Schwierigkeitsgrad) nützliche Dinge die er sowohl vor Ort als Improvisation, als auch an der Werkbank, zu Munition, Heilmittel oder auch reparierten Waffen umbauen kann. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, das dass Improvisieren zwar in der freien Spielwelt jederzeit möglich ist, aber um so mehr Ressourcen verschlingt. Zudem können hier keine Waffenverbesserungen vorgenommen werden. Effektiver ist da eben der Halt an der nächsten Werkbank. Um nun Dinge herzustellen, benötigt Sebastian verschiedene Materialien wie Schießpulver, Nägel, Rauchpulver, Heilpflanzen, Rohre und ein paar Sachen mehr. Hat Sebastian erst einmal eine neue Waffe oder einen neuen Verbrauchsgegenstand gefunden, so kann er die entsprechenden Komponenten dafür herstellen. Interessanter wird es bei Heilpflanzen, denn natürlich kann Sebastian im Kampf verletzt werden.
Zwar besitzt er die Fertigkeit einer gewissen Selbstregeneration der Lebensenergie, aber die reicht meistens nur für eine Flucht. Zum Aufladen seiner Lebensenergie gibt es also Spritzen und mit einer kleinen Anzahl an Heilpflanzen kann er diese auch herstellen. Zusätzlich ist Sebastian auch in der Lage kaputte Waffen wieder in Stand zu setzten. Allerdings braucht er dafür die entsprechenden Reparaturteile und diese liegen... natürlich irgendwo in UNION, wobei bei der ersten Waffe die ich fand, der Standort angegeben wurde. Das Waffenarsenal von Sebastian wird sich im laufe der Geschichte etwas erweitern, um so besser wäre es wenn es da Schnelltasten geben würde. Welch eine Aussage! Natürlich gibt es diese. Über L1 oder R3 (je nach Wahl der Tastenbelegung.) rufe ich das Arsenalmenü auf. Hier sehe ich alle Waffen, die ich über eine Kreisauswahl anwählen kann. Sollte ich die Waffe öfter benutzen wollen, so brauche ich nur die Waffe anwählen und mit eine der vier Pfeiltasten zu binden. Die Pfeiltasten des Gamepads dienen also letztendlich als Schnelltasten für die Waffenwahl als auch die Zufuhr neuer Lebensenergie. Dank verschiedener Munitionsarten und der Armbrust (als stille Waffe) stehen einem viele Möglichkeiten zur Verfügung, die Gegner zu betäuben, verwirren und letztendlich zu eliminieren. Da kommt auch gerne mal die Frage auf: Schocke ich die vier Untoten mit einem Elektrobolzen, wo diese Wesen gerade so schön auf einer großen Pfütze stehen oder gehe ich doch nach der alten Kampfmethode vor? Egal wie ich vorgehe, hauptsache die Wesen sind am Ende hinüber. Der Elektrobolzen kann so nebenher erwähnt auch bei Schaltkästen weiterhelfen. Nicht selten stand ich mit Sebastian vor einem verschlossenen Tor. Lediglich ein Schaltkasten befand sich an der Seite. Mit dem Elektrobolzen und einem gezielten Schuss, lässt sich die Tür oder das Tor einmalig öffnen.