The Book of Unwritten Tales

Moin, mein Name ist Wilbur, Wilbur Wetterquarz und ich bin ein Gnom. Zur Zeit putze ich die Spielunke eines gutmütigen Zwerges. Aber ich habe Pläne, große Pläne denn eines Tages wird aus mir ein richtiger Held werden. Ich werde Abenteuer bestehen, Geheimnisse lüften und große Taten begehen. Jeder im Lande wird den Namen Wilbur Wetter...STOP.

Ich greife etwas vor. Zuerst einmal: worum geht es hier eigentlich? Ah genau um das kommende Adventure The Book of Unwritten Tales, genau. Aber es geht nicht nur um irgendeine nicht aufgeschriebene Geschichte. Nein, es geht um eine echte Perle am langen Horizont der Abenteuer-Spiele Geschichte. Wir haben eine Preview Version des Spiels im Postkasten vorgefunden, in der wir die ersten beiden Kapitel komplett antesten können. Gesagt getan, und was wir zu sehen bekommen haben, ist wirklich, ja wirklich, ein schönes Adventure mit viel Humor und einer wunderbar technisch umgesetzten Spielewelt.

Wilbur mein...

Wilbur und auch alle anderen Charaktere werden in 3D auf gemalte Hintergründe postiert. Das ist erfrischend anders und passt in die heutige Zeit. Im Grunde passt es genau zu dieser Art von Spiel. Die Figuren wirken lebendiger und fügen sich so hervorragend in die ansonsten starre Welt ein.
Als das erste Kapitel geladen wird, kommt auch der erste Hinweis darauf, das die Entwickler ihre Räume mit Duftbäumchen dekoriert haben, die aus einer grünen und wohlriechende Pflanze hergestellt worden sind. Denn auf dem Ladebalken lese ich so kleine Statusberichte wie zum Beispiel: „Entferne alle Bugs aus dem Spiel“, oder ein paar Prozent später dann „Mache das Spiel besser als alle anderen“. So ging das immer weiter und sorgte bei mir schon für den einen oder anderen Schmunzler auf meinen Lippen.
Im ersten Akt treffe ich auf den Kellermeister einer Zwergen-Spielunke, er ist mein Boss und will mich nicht eher gehen lassen, bis ich die kleine Ratte aus ihrem zu Hause unter seinem Tresen verjage. Boss ist Boss, da komme ich nicht drum herum. Schon bei den ersten Dialogen kommt der spritzige und nicht zu dick aufgetragene Humor zum Vorschein. Der dicke Zwerg hinterm Schanktisch balanziert kokket zurück und amüsiert mich richtig. Auch wenn die Sprachausgabe in der Preview noch unvollständig ist, denn gelegentlich erwidert der bärtige Meister auch ohne berlinerischen Dialekt, so ist der erste Eindruck schon einmal recht ordentlich. Auch die Stimme von Wilbur dürfte den einem oder anderen aus Kino und TV bekannt vorkommen.
Nachdem die Sache mit der Ratte schnell erledigt ist, entlässt mich der Gute in die Freiheit. Er weiß um meine Träumereien, glaubt aber weniger daran als an die Wirkung seines selbst gebrauten Bieres, was einer ständigen Testung unterzogen werden muss.
Im weiteren Verlauf des Kapitels zeigt die Entwicklerschmiede King Art wie sehr sie bei der Entwicklung bei der Sache sind. Typische Anspielungen, die in guten Adventure nicht fehlen dürfen, sorgen bei eingeweihten für humoristische Unterhaltung. So bekommt zum Beispiel World of Warcraft besonders viel Liebe und Aufmerksamkeit.
Bei Wilbur alleine bleibt es aber nicht, ab dem zweiten Kapitel steuern wir eine knackige, süße, halbnackte Elfe (Elfe alleine hätte hier schon gereicht), ähnlich einer Party in einem Rollenspiel. Das sorgt für Abwechslung und lässt Freiraum für mehr Charaktere. All das ist klasse umgesetzt und macht richtig Laune. Die Hintergründe sind detailreich gezeichnet und passen bei jedem Location-Wechsel. Einzig die 3D Modelle wirken gelegentlich aufgesetzt und zu kontrastreich zum Hintergrund. Positiv fällt auf, das Kombinationen die keinen Sinn machen auch nicht mit einem Hotspot versehen wurden, das ist hilfreich und sollte auch genau so sein. Das Inventar wird an der unteren Bildschirmhälfte zentriert angezeigt. Man wird nie mehr Gegenstände dort finden, als anzeigbar sind. Das Spiel lässt sich komplett mit linker und rechter Mouse Taste steuern. Kombiniert werden Items mit links auswählen und rechts benutzen.

Echte Adventure Freaks werden nicht stark gefordert werden, zumindest was ich bis jetzt in den ersten beiden Kapiteln zu sehen bekam, aber alleine durch die charmante Unterhaltung werden auch sie viel Spaß haben. Die Rätsel sind relativ logisch und nachvollziehbar, nicht so wie in Runaway zum Beispiel.
The Book of Unwritten Tales ist ein reinrassiges, klassisches Adventure das alles richtig macht. Technik, Optik und Erzählweise passen wunderbar zusammen. Liebhaber dieses Genres können sich auf ein paar Stunden feinster Ablenkung freuen. Ich bin zuversichtlich das King Art keine großen Fehler machen wird, und so mit The Book of unwritten Tals, ein hervorragendes Spiel in den Läden stehen wird.

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