Der Rockstar der Taverne
Lasst mich euch ein Gedicht schreiben: Wie der Drake leibt, so er auch Gedichte schreibt.
Und damit sind wir dann auf meinem Niveau angekommen. Jetzt aber zum Review.
Gameplay
Spielerisch ist „The Bard`s Tale“ ein Action-RPG, wie man es vielleicht kennt. Aus der Top-Down Perspektive prügeln und schießen wir uns durch kleine Gruppen von Feinden. Das funktioniert auch trotz des Alters noch sehr gut, wobei ich es mit einem Controller entspannter fand. Da fand ich wiederum die Menüführung etwas knifflig. Abseits vom klassischen Kämpfen können wir Magie wirken. Allerdings werfen wir in „The Bard`s Tale“ keine Feuerbälle, sondern können verschiedene Verbündete beschwören, die sich mit uns dann ins Gefecht stürzen. Passt ja eigentlich auch eher zum Stil eines Barden, dass er durch seinen Charme *hust* Leute überzeugen kann, für sich zu kämpfen.
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Ansonsten erwarten einen im Spiel eher kleinere Areale und abseits von ein paar Nebenquests, eine eher lineare Storyline. Mit inbegriffen sind in dieser Version übrigens auch die drei originalen “The Bards Tale”-Titel aus den 80ern, die sich als altmodisches Text-RPG spielen.
Story
Unser Held, einfach nur “der Barde” genannt, ist eigentlich gar kein richtiger Held. Ihn interessieren eigentlich nur drei Dinge: Macht, Geld und Frauen. Naja, und vielleicht auch ein wenig seine Laute. So begibt sich unser Held nach einer peinlichen Einführung auf der Suche nach neuen Liedern und stößt im weiteren Verlauf auf eine Prinzessin, die gerettet werden muss. Ein echter Klassiker also? Nun, die Dialoge sind sehr witzig geschrieben und unser armer Held muss sich immer mit fragwürdigen Problemen herumschlagen, in die er sich selber meistens vorher manövriert hat. Besonders schön ist auch die Tatsache, dass ein Erzähler die Geschichte noch übergeordnet erzählt und der Barde diese Erzählungen und Bemerkungen nicht immer so witzig findet. Für gelegentliche Parodie bietet sich natürlich auch gelegentlich mal Platz.
Zitat:
Barde: Können wir die Alliterationen überspringen und gleich zum Kampf kommen?
Feind: Wie ihr wollt, mein frevelhafter fölpischer Feind
Barde: Es wird mir eine Freude sein, euch zu töten!
Grafik/Sound
Klar, die Grafik ist alt. Doch das Remaster der Version sorgt dafür, dass man es sich zumindest anschauen kann. Bei diesen Hack `n` Slays, bei denen man von oben darauf schaut, stört zumindest mich auch die ältere Grafik eher weniger.
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Das Spiel heißt nicht umsonst „The Bards Tale“ und dementsprechend gibt es viele melodische Musikstücke im Hintergrund als auch richtige Songs, die wirklich gut sind und zum Lachen bringen. Die deutsche Vertonung ist auch in Ordnung und eine Stimme kam mir direkt bekannt vor. Ich habe sogar extra im Internet gesucht und bin zunächst nicht fündig geworden, aber es stimmt: Der Barde wird tatsächlich von Oliver Kalkofe gesprochen. Perfekte Besetzung! Allerdings habe ich das Gefühl. Dass in der deutschen Fassung die Stimmen nicht gut überarbeitet wurden und irgendwie Soundeffekte in Gesprächen fehlen, was man im Vergleich zur originalen Fassung klar merkt.
Fazit
Von „The Bard`s Tale“ gibt es bereits einen wesentlich moderneren Nachfolger. Ich habe den Nachfolger nicht gespielt, aber er scheint etwas grundsätzlich Anderes zu sein. Dieser Teil ist zwar durchaus schon in die Jahre gekommen, aber wer einfach mal ein gutes RPG haben will, dass mit einer lustigen, eher oberflächlichen Geschichte daherkommt, dem kann ich den Titel auch heute noch empfehlen!
Ich singe ja wegen gerichtlichen Auflagen nur noch unter der Dusche. Meine Reviews darf ich aber öffentlich zeigen. Für mehr davon kannst du mal meiner Steamgruppe vorbeischauen.