Seelenbrecher und das Sammeln von Seelen
Seelen und Seelenbrecher, das sind zwei Stichpunkte die in ein Kampfsystem nicht alltäglich vorkommen. Am Start und während eines Kampfes bekommen alle Kämpfer sogenannte Seelenpunkte am unteren Profilrand. Jeder Angriff und jeder genutzte Artes verbraucht diese Seelenpunkte. Stehen sie auf null, lässt die Stärke der Angriffe nach und der Gegner hat eine größere Chance mehr Schaden zu verursachen. Zusätzlich wird die Block-Funktion kurzzeitig ausgesetzt. Blocken, Ausweichen und Umherlaufen sind gute alternativen seine Gesundheit zu waren und die Seelen-Anzeige wieder aufzuladen. Natürlich kann es die KI bei vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden es einem schon einmal nicht einfach machen. Das Spiel weist übrigens von beginn an darauf hin, das die Kämpfe mit höheren Schwierigkeitsgraden zwar anspruchsvoller sind, aber dafür auch besondere Belohnungen beinhalten. Das gilt auch für spezielle Gegnertypen die fatale Gegner genannt werden. Dafür winken allerdings auch sehr seltene Dinge.
Doch zurück zur Seelengeschichte, denn zusätzlich können die Charaktere, da sie teilweise verschiedene Dämonen oder auch Nicht-Menschen sind, sich von Seelen ernähren. Im Gegensatz zu Velvet, die ja ihre Gegner regelrecht verspeist, sammeln die anderen nur die Seelenpunkte. Ein besiegter Gegner bringt also auch direkt Seelenpunkte zurück, ohne das ich lange warten muss. Komme ich zu dem Seelenbrecher /mysteriösen Artes. Die Bezeichnung fällt deshalb so dual aus, da nicht jeder Charakter in der Gruppe von Velvet ein (Halb-) Dämon ist. Der Seelenbrecher allgemein ist eine Powerfunktion mit mehr mächtigen Angriffen und somit mehr Schaden. Allerdings zehrt dieser auch die Lebensenergie etwas auf. Speziell im Fall von Velvet sollte diese Funktion mit bedacht gewählt werden. Rein Theoretisch beschreibt man mit dieser speziellen Attacke eine mächtige Angriffsfunktion, die zusätzlich auch die Seelenpunkte aufbraucht. (Benötigt auch eine bestimmte Anzahl zum abrufen.) Im Strategie-Menü kann dieser Seelenbrecher auch als Defensiv-Waffe eingesetzt werden. Zum Beispiel als Regeneration der Lebensenergie.
Ausrüstungen zuteilen, verbessern, zerlegen...
Im laufe meiner Spielzeit wurden mir immer wieder neue Features freigeschaltet. Als erstes kam ich mit der Ausrüstung und den verschiedenen Mode-Features in Kontakt. Letzteres Feature verändert lediglich das Aussehen. (Es gibt bereits eine große Anzahl an kostenpflichtigen DLC-Erweiterungen die mitunter neue Kostüme und Accessoires bereit halten.) Wichtig ist die Ausrüstung, denn im Verlauf müssen auch die verbessert oder ausgetauscht werden. In fünf Bereichen ist es mir möglich dem ausgewählten Charakter neue Kampfstiefel, Ringe, Talisman, Rüstungen oder auch Waffen zu zuteilen. Leider reglementiert das Spiel teilweise das, was ein Charakter tragen kann. Zum Beispiel sind die Waffen für jeden Charakter vorgeschrieben, sodass ich diese nicht mit den anderen getauscht werden können. Durchaus kann es allerdings auch Ausnahmen geben! In Tales of Berseria gibt es folgende Werte/Attribute für einen Charakter zu beachten: Angriff, Artes-Angriff, Verteidigung, Artes-Verteidigung und Fokus. Alle Ausrüstungen, Waffen und Hilfsmittel haben Auswirkungen auf diese Werte. Zum ständigen Vergleich bei neuen Sachen oder Verbesserungen bietet der Titel eine anständige Vergleichsanzeige, sodass ich immer weiß, ob sich die Anschaffung lohnt.
Nach knapp vier Spielstunden schaltete ich zudem das Verbessern und Zerlegen von Ausrüstungsgegenständen frei. Somit konnte ich nun meine Sachen verbessern und deren Werte um einiges steigern. Natürlich benötigte ich dazu auch verschiedene Materialien wie Erzsplitter oder Bernsteinsplitter die ich sowohl in der Spielwelt, als auch durch das Zerlegen anderer Objekte gewinnen kann. Hinzufügend möchte ich erwähnen, das nicht alle Waffen und Ausrüstungsgegenstände nur Standardwerte besitzen. Wie jedes gute RPG besitzt auch Tales of Berseria Gegenstände mit speziellen Effekten und Eigenschaften die sich auf die Werte auswirken. Weiterhin gilt, je besser die Ausrüstung desto einfacher die Kämpfe. Natürlich kann ich es nicht lassen, den Titel auch für seinen enorm großen Umfang an Möglichkeiten zu loben. Die gilt auch für den Punkt Übersichtlichkeit. Wie du bereits erahnen kannst, gibt es in diesem Spiel wirklich viel zu sammeln und so haben die Entwickler ein vorbildliches Inventarmenü verbaut. Neben einer kompletten Anzeige aller Dinge gibt es noch eine direkte Einordnung in die jeweiligen Kategorien. Hilfsmittel, Materialien zum Kochen, Ausrüstungen, Wertvolle Objekte und einiges mehr. Alles immer nur ein paar Klicks entfernt.
Je mehr du Spielst, um so mehr gibt es
In der Ausrüstungsübersicht gibt es noch einen weiteren netten Slot in dem Titel platziert werden können. Diese sind passive Objekte wie halt der Talisman auch. Sie werden allerdings verliehen und zwar für ausgeführte Aktionen. Zum Beispiel für eine bestimmte Zeit in den Menüs oder im Spiel selbst. Kampfarten und das Sammeln von Sachen zählen auch dazu. Rein Theoretisch könnte man diese Titel als Trophäen vergleichen. Nach erreichen eines Titel erhält der jeweilige Charakter passive Verbesserungen auf verschiedene Werte und Eigenschaften. Nach fünf Spielstunden hatte ich für Velvet eine beachtliche Auswahl an Titeln. Doch Titel sind nicht die einzigen Objekte in Tales of Berseria die besser werden. Auch der Umgang mit Waffen kann sich nach und nach bei jedem Charakter verbessern. Gesteigert wird diese Verbesserung nur durch eine saubere Kampfführung, während einer Auseinandersetzung. (Viel Einsatz von Artes, effektives Blocken und wenig Verlust an Lebensenergie sind die Schlüssel für ein ordentliches Plus an Bonuspunkten.) Je sauberer der Kampf war, desto mehr Bonus kassiert der beste Kämpfer. Abgesehen davon bekommt in diesem Spiel auch die Umwelt auf eine gewisse Weise Erfahrungspunkte. Zum Beispiel nehme ich da den Händler. Für jeden Kauf, für jede Verbesserung und jeden Verkauf bekommt der Händler eine Anzahl an Erfahrungspunkten. Steigt sein Laden dann eine Stufe auf, so bietet er mehr interessante Sachen an. Zusätzlich werden auch die Upgrade-Möglichkeiten meiner Ausrüstungsgegenstände erweitert.
Unsere Übersicht
Der obige Text war natürlich wieder einmal sehr ausführlich, dafür gehe ich nun hier auf das wesentlichste ein. Die Grafik orientiert sich wieder einmal an den Stil von Anime/Comic. Für meinen Geschmack fehlt es gerade bei den Dialogen und den Ingame-Sequenzen an Details und vor allem an Detailtiefe. Alles wirkt etwas flüchtig und oberflächlich. Und auch wenn die Spielwelt immer sehr begrenzt ist, so gefällt mir das Leveldesign sehr. Zusätzlich wirken Menüs und das Inventar sehr gut geordnet und übersichtlich, was bei solch einer Menge an Features und Umfang unumgänglich ist. Ebenfalls auf die Liste des "Gefällt mir" kommt die harmonierenden wechselweisen zwischen Bild-in-Bild Dialogen, Ingame-Sequenzen und Videosequenzen in Qualität von richtigen Animes. Darstellung und Sprache, so wie ein Schuss Humor hier und da, unterstreichen die sehr gute Story von Tales of Berseria. In unserer Wertung wird allerdings der Punkt Grafik dennoch etwas schlechter ausfallen, da die V-Sync bei diesem Titel sehr schlecht arbeitet. Hatte ich diese eingeschaltet, so stürzten die FPS auf unter 25-30 FPS ab und die Bewegungen liefen wie in Zeitlupe. War die V-Sync abgeschaltet, so entfaltete das Spiel seine eigentliche Geschwindigkeit. (Ich prüfte hierbei natürlich die Systemanforderungen und die Aktualität der Treiber. Alles befand sich über dem, was als "Empfohlen" angesetzt wurde.) Im Sound Bereich gibt es nur die begrenzte Anzahl an Musik zu bemängeln, auch wenn diese pro Level sehr passend ausgesucht wurden. Sprachlich bleibt mir zum Beginn die Auswahl zwischen Englisch oder original Japanisch. Menü und Untertitel sind selbstverständlich Deutsch.
Was mir etwas missfiel, war die Vertonung der englischen Sprachversion. Die Stimmen wurden in meinen Augen teilweise verkehrt ausgesucht und passen nicht mit dem Typ der Charaktere zusammen. (Auch ein Grund warum ich letztendlich nur noch mit der japanischen Sprache im Audiobereich gespielt habe.) Die deutsche Textübersetzung bleibt allerdings ohne größere Schnitzer. Wie du bereits bemerkt hast, hatten wir das Spiel überwiegend auf einem Xbox 360 PC Controller getestet, womit ich nun auch schon bei der Steuerung bin. Natürlich lässt sich das Spiel auch mit der Kombination Tastatur + Maus spielen, allerdings hat man mit einem Gamepad ein weitaus besseres Handling als mit der Tastatur. Im Gegensatz zu anderen Spielen führen die ausgewählten Charaktere die Aktionen sofort aus, ohne ein direktes Buffering. Im entsprechenden Option-Bereich können diverse Optimierungen vorgenommen werden. Auch wenn die Kampfsteuerung nicht das ist, was ich mir bei den Screenshots vorgestellt habe, so empfand ich es nach einiger Zeit als sehr gelungen. Vor allem die Auswahl zwischen automatischen, manuellen oder halbautomatischen Steuerung gefiel mir. Von der Steuerung nun zum allgemeinen Umfang und der Story. Hier gibt es im Grunde überhaupt nichts aus zusetzten. Für das Geld bekommst du eine super Story mit vielen Features und vielen Möglichkeiten. Klar fehlen mir hier und da ein paar Nebenquests und die lineare Spielführung (sowie die Größe der einzelnen Level) lässt ein paar Wünsche offen, doch im Grunde orientierten sich die Entwickler an alte Werte mit neuen Ideen. Einen Mehrspieler bietet der Titel übrigens nicht, selbst noch nicht einmal diverse Online-Features. Lediglich DLC-Erweiterungen, welche sich auf Kleidung und gewissen Boni beziehen, können erworben werden. (Jedenfalls auf dem Computer.)