Sammeln, Herstellen und mit seinen Aufgaben wachsen
Nun... da steht mein Charakter einsam in der Wildnis und... ja wie jetzt? In seiner aktuellen Entwicklungsphase bietet der Titel keinerlei Tutorial oder Hinweise. Ich musste mir über mehrere Stunden mühsam alle Funktionen zusammen sammeln. Eine kleine Hilfe kommt seit kurzem aus der Steam-Community, bei dem ein paar Spieler die ersten Walktrough und Einführungsdokumente online veröffentlichten. Leider beinhalten diese auch nicht alle Befehle und Tipps die man benötigt. Du solltest dir also im klaren sein, das eine gewisse Zeit dafür drauf geht alle Funktionen auszuprobieren. Zum Glück besitzt Steam Hammer eine deutsche Übersetzung der Texte und Oberflächen. Doch wie sieht das Crafting in diesem Spiel aus? Im Allgemeinen muss man wissen, wo und mit was man die Rohstoffe fördern kann. Bei allem was ich finde, fördere oder auch herstelle legt der Titel eine gewisse Qualität fest. Eine höhere Qualität ist nicht nur beim handeln mit anderen wichtig, sondern auch vom Standpunkt der Haltbarkeit und Effektivität. Je höher die Qualität, um so besser. Dementsprechend legt auch das Spielsystem die gesammelten Sachen nicht nach Sorte ins Inventar, sondern nach Qualität. Die Qualität nach der Weiterverarbeitung von Ressourcen hängt dann wiederum vom Erfahrungsschatz meines Charakters ab. Bei alle dem haben die Entwickler versucht, so viele Abbau, Aufbau und Crafting-Elemente zu verbauen wie nur möglich. So leidet vor allem das Interface und die Benutzerfreundlichkeit darunter. Wie ich das meine? Nun... will ich am Boden etwas machen, so muss ich auf diesen blicken und mit einem Rechtsklick ein Klappmenü aufrufen.
Hier stehen dann eine Fülle an Optionen die mein Charakter an dieser Stelle ausführen kann. Leider stehen auch Funktionen dort, die er zum Beispiel nur mit einem speziellen Werkzeug ausführen könnte. So etwas kann durchaus schon etwas nerven, doch man darf nicht vergessen, das alles noch eine Early Access Version ist. Das Spiel erkennt bei Bergen, tonhaltigen Böden und auch stehenden Objekten wie Bäumen, das es spezielle Klappmenüs aufrufen muss. Bei Bäumen kann mein Charakter zum Beispiel Äste abbrechen oder mit dem richtigen Werkzeug gleich den Baum fällen. Mir gefielen vor allem die enormen Weiterverarbeitungsmöglichkeiten innerhalb des Spiels. Aus einem gefällten Baum konnte ich zum Beispiel noch Bretter oder Balken zurecht sägen. (Vorausgesetzt natürlich eine Säge oder eine Sägetisch ist vorhanden) Der nächste Schritt wäre dann die Fertigung von Türen, Fenster oder auch Holzkohle. Als Spieler kann ich in dieser fiktiven Welt extrem viele Sachen machen. Zum Beispiel ist es möglich die Umgebung zu planieren oder zu pflastern, Steine zu Blöcken zu verarbeitet oder mit einer Angel einfach mal fischen zu gehen. Hier tat sich übrigens auch eine kleine Balanceschwäche des Titels auf. Gebratene Fische sättigen nicht so gut, wie Wurzelknollen die ich in der Erde finde. Sicherlich werden die Entwickler hier noch etwas updaten müssen. Ein kleiner Hinweis für alle, die diesen Titel sehr gerne alleine spielen möchten und eventuell auf das Mehrspielergedöhns verzichten würden. Eine Internetverbindung ist bei Steam Hammer pflicht! Auch wenn ich nur alleine auf meiner Spielwelt spielen will, er baut eine Verbindung zum Masterserver auf.
Zusätzlich solltest du dann auch bedenken, das alle Prozesse (Bauen, herstellen, sammeln....) alleine immer recht lange dauern. Mit anderen Spielern lassen sich die Arbeitsschritte und Aufgaben aufteilen. Natürlich braucht man zu der Errichtung eines Gebäudes viel mehr Materialien als nur ein paar Holzbalken. Ehe ich meine Hütte in meiner eigenen Welt, welche du auf den Screenshots sehen kannst, stehen hatte, vergingen locker mal vier bis fünf Spielstunden. Um zum Beispiel Nägel herzustellen muss ich einen Schmelzofen und eine Schmiede errichten, womit diese gestanzt werden können. Die entsprechenden Geräte müssen aber auch aus einzelnen Ressourcen hergestellt werden. Und so ist man eine große Zeit damit beschäftigt Ressourcen zu sammeln und Dinge zu erstellen. Achja... und ganz allein bin ich auf der Insel natürlich auch nicht. Wie schon erwähnt, treiben sich in festen Bereichen abtrünnige Artgenossen und wilde Tiere herum. Leider kann man mit diesen Wesen weder Kommunizieren noch irgendwas tauschen. Sie sind lediglich aufs Töten aus. Wie ich gleich noch eingehen werde, ist das Kampfsystem bei dem Spiel sehr dürftig. Sterbe ich im Kampf, so verliert mein Charakter das komplette Inventar, die Kleidung und etwas an Erfahrungspunkten. Wiederbelebt werde ich dann irgendwo auf einem anderen Teil der Insel oder, sollte ich eine Heimat (bei einem Haus oder einem Bett) bestimmt haben, dann eben dort. Zusätzlich bekommt mein Charakter noch einen passiven Einfluss verpasst – Niedergeschlagenheit. Damit werden einige Prozesse verlangsamt. Die Spielfigur kann natürlich mit viel mehr passiven Einflüssen versehen werden. Hunger, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und vieles mehr. Eigentlich genau das, was ein Survival Spiel ausmacht.
Mittelmäßige Grafik, diverse Fehler und ein unausgereiftes Kampfsystem
Steam Hammer ist sicherlich noch nicht perfekt, wie nun auch mein folgender Abschnitt aufdecken wird. Die Grafik befindet sich aktuell in einem eher mittelmäßigen Bereich. Es fehlt an einer sauberen Kantenglättung und vielen Details. Oft fielen mir auch Wiederholungen von Texturen auf. Zum Beispiel beim Abbau von Ressourcen wie Erz oder Eisen. Hinzu kommt eine herausfordernde Benutzeroberfläche und steife Animationen. Sehen lassen können sich dagegen die Wettereffekte und der Tag/Nach Zyklus. Das Lob geht weiter zum Gameplay, die genutzten Ideen und die vielen Crafting-Möglichkeiten im Spiel. Vom Pflanzen sammeln über einen nachhaltigen Anbau bis hin zu komplexen Herstellungsketten, um zum Beispiel ein Gebäude oder Waffen zu bauen, bietet der Titel eine extrem große Palette. Trotz das der Titel sich eher dem Steam-Punk verschrieben hat und alles so wirkt wie im frühen 19. Jahrhundert, können Schuss- und Schlagwaffen erstellt werden. Auch Tesla-Geräte stehen auf der Herstellungsliste. Allerdings benötige ich dafür Ressourcen, welche ich leider auch nach mehr als 20 Stunden Spielzeit nicht finden konnte. Und genau das ist eines der weiteren Negativen des Spiels. Fast alles muss ich mir bei Steam Hammer selbst beibringen oder austesten. Es gibt bisher kein Tutorial oder einen anständigen Guide der auch die Frage „Wo kann ich was finden?“ beantwortet. Das soll nicht bedeuten das es generell keine Guides gibt, doch diese befassen sich in erster Linie mit den ersten Schritten - lassen allerdings immer noch zu viele Fragen offen. Optimal gestaltet sich natürlich alles, wenn man mit einem Kumpel oder mehreren auf seiner Spielwelt zusammen arbeitet. Ich brauchte rund 10 Stunden nur dafür, fast alle Funktionen auszuprobieren und kennen zu lernen. Thema Mehrspieler: Die Konnektivität mit anderen ist gut und auch der Spielaufbau funktioniert einwandfrei. Was stört sind sehr lange Ladezeiten.
Ein Plus gibt es dagegen für den verbauten Textchat mit mehreren Unterbereichen. So führe ich Gespräche innerhalb der beigetretenen Gilde, im allgemeinen Chat der Spielwelt oder betrachte einfach die Serverinformationen. Bei letzteren werden alle Tätigkeiten geloggt. Ein Voice-Chat unterstützt das Spiel aber nicht. Natürlich steht der Titel noch am Anfang seiner Entwicklung und selbstverständlich gibt es hier und da noch gewisse Fehler. Diese beziehen sich auf gelegentliche Clipping-Fehler, ein unausgereiftes Kampfsystem was keiner so recht versteht, gelegentliche Abschlussfehler bei Crafting- und Anbaufunktionen und natürlich der Animationen selbst. Zusätzlich gibt es noch diverse Ungereimtheiten was Energielieferung, Anzeigedaten und Abbauanzeigen angeht. Bei den Anzeigedaten fiel mir auf, das zum Beispiel die Lebensenergie bei erlittenen Verletzungen nicht absinkt. Ich konnte so nur erahnen wie schwer mein Charakter verletzt wurde. Wie bereits erwähnt, ist vor allem das Kampfsystem extrem unübersichtlich und in meinen Augen etwas misslungen. Selbst nach vielen Spielstunden graute es mich davor, in eine kämpferische Konfrontation zu gelangen - auch gerade deswegen, weil man beim sterben alles im Inventar verliert.
Sterbe ich also gleich mehrmals, so verliere ich eine beachtliche Anzahl an Inventarobjekten und Erfahrungspunkten. Schade eigentlich, das die Entwickler es Einsteigern nicht so einfach machen. Andererseits unterstreicht man hiermit, wie sehr sich der Titel in den Hardcore Bereich bewegt. Wer sehr sehr lange diesen Titel spielt und eventuell sogar eine Gilde hinter sich hat, der darf sich später auch über Kaperfahrten mit ganzen Luftschiffen freuen. Zusätzlich steht natürlich der Aufbau einer gewissen Gesellschaft mit 64 anderen Spielern im Fokus. Und auch wenn nun diese hohe Zahl an Spielern möglich ist, so bleibt es vorerst leider noch ein Traum. Viele Spielwelten sind zu Hauptzeiten gerade mal mit 10-15 Spielern belegt. Selten habe ich mehr als 20 Spieler gesehen. Am Ende möchte ich noch etwas zum Bau-Schema des Spiels sagen. Trotz der Tatsache das ich für den Bau von Gebäuden verschiedene Materialien sammeln und herstellen muss, gibt es in Steam Hammer nur vorgefertigte Gebäude. Somit bleibt ein individuelles Bauen von Wänden, Türen und das platzieren von Sachen im inneren der Gebäude aktuell ein reines Wunschdenken. Tatsächlich liegt noch ein ganzes Stück arbeitet vor dem SF Team bis dieser Titel zur vollen Reife kommt. Der aktuelle Entwicklungsstand rechtfertigt in meinen Augen den Preis noch leider nicht ganz, aber die Entwickler arbeiten ständig an neuen Features, Verbesserungen und somit auch halt an richtigen Updates. Um diesen Abschnitt nun abzuschließen – Ja es gibt hier und da noch einige gewisse Fehler aber keine so gravierenden, das ich den Spaß beim Spielen verloren hätte. Naja vielleicht bei den Kämpfen!
Auf der Fazitseite erfährst du meine Meinung zum Titel.