Alles klar, Kinder!? Ay ay, Käptn! Jeder, der in den letzten zwanzig Jahren das Licht der Welt erblickte, wird wohl diese Phrase kennen und der Nostalgie der Kindheit verfallen. Ob Spongebobbele auch den Sprung in die Welt der Videospiele schafft, erfahrt ihr in der Review zu SpongeBob Schwammkopf: Schlacht um Bikini Bottom - Rehydrated!
Disclaimer: Wir haben diese Kopie kostenlos erhalten – was aber nichts an der davon unabhängigen Bewertung ändert.
Story und Inhalte
Allen voran: Wie der Zusatz “Rehydrated” bereits vermuten lässt, handelt es sich bei diesem Spiel um ein Remastered des 2003 erschienenen Plattformer desselben Namens. Wer also noch den Plot in Erinnerung hat, kann diesen Abschnitt ruhig überlesen, denn da ist alles beim Alten geblieben.
Spongebob und Patrick haben einen besonderen Wunsch: Ihre Spielzeugroboter sollen sich in echte Roboter verwandeln! Als Spongebob am nächsten Morgen aufsteht, ist es ein böses Erwachen: Seine gesamte Ananas ist verwüstet und sein Hausrat zerstört… achja, und ganz Bikini Bottom wird von gemeingefährlichen Roboterfreunden heimgesucht, die es lieben, die fischigen Einwohner der beliebten Unterwasserstadt zu quälen.
Natürlich steckt nicht Spongebobs Wunsch dahinter, sondern vielmehr ein weiterer gescheiterter Plan Planktons, welcher mithilfe von Robotern die Krabben- Burger-Geheimformel in seinen Besitz bringen will und eveeentuell am Ziel vorbeigeschossen ist. Aber da unser schwammiger Freund treudoof ist, geht er natürlich davon aus, dass er selbst die Schuld an allem trägt und macht sich auf, Bikini Bottom von der metallischen Plage zu befreien.
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So kommt es, dass Spongebob verschiedene Dungeons, wobei jeder an einem bekannten Ort der Serie angelehnt (z.B. die Goo Lagune, Rock Bottom, der Seetangwald oder die Quallenfelder) ist, bereist, dort alle Roboter besiegt und goldene Pfannenwender, den Meilensteinen dieses Spiels, einsammelt bis Bikini Bottom endlich wieder in Ruhe schlafen kann.
Was aber neu ist: Im Gegensatz zum Original trumpft Rehydrated mit einem Koop-Modus auf, der sowohl online, als auch lokal gespielt werden kann. Dieser Koop-Modus ist ein Hordenmodus, wo man zu zweit gegen Gegnerwellen ankämpft, bis man den finalen Endgegner, den legendären Robo-Thaddäus, herausfordern kann.
Der Plot ist so simpel und hirnzermalmend, wie man es sich bei Spongebob nunmal vorstellen kann: Er bietet zwar eine Rahmenhandlung, die zwar Kinder begeistert, aber den durchschnittlichen Casualgamer nicht aus den Socken hauen wird - letzten Endes ist es schließlich Fanservice, und da braucht man bei Spongebob natürlich kein Drama in vier Akten erwarten.
Der Multiplayermodus ist definitiv ein wunderbares, wenn auch kleines Upgrade zum Original und verspricht noch weitere Stunden schwammigen Spaß.
Gameplay
Die Schlacht um Bikini Bottom findet innerhalb eines 3D-Plattformers statt, wie man es aus dem Genre bereits durch Klassiker wie Spyro the Dragon, Crash Bandicoot oder Banjo Kazooie kennt - man findet sich in weiträumigen, wenn auch linearen 3D-Arealen wieder, die zu kleineren Puzzle- und Jump’n’Run-Einlagen einladen und mit den verschiedensten Gegnern gespickt sind, die unser Charakter entweder in bester Mario-Manier durch einen Sprung auf die Mütze besiegt, oder durch das geschickte Einsetzen des Fähigkeitensets der Charaktere.
Warte, der CharakterE? Jap, richtig gehört: Man spielt nicht nur unseren schwammigen Kindheitshelden, man kann auch mit Patrick Star oder Sandy Cheeks Bikini Bottom vor den Robotern retten - sofern es denn vorgesehen ist. Es gibt keine freie Wahl der Charaktere, vielmehr hat man in allen Leveln Checkpoints in Form von Bushaltestellen eingerichtet, wo der Charakter gewechselt werden kann, bzw. muss um im Level weiter voranzuschreiten.
Alle drei Charaktere haben ihr eigenes, einzigartiges Skillset: Spongebob setzt viel auf sein Quallenfischernetz und Seifenblasen, welche ihm Sprung- und Stampfattacken, eine Bowlingkugel und später sogar einen “Raketenwerfer” ermöglichen.
Patrick setzt wiederum seine Muskelkraft ein und wirft verschiedene Objekte wie Melonen um ferne Schalter zu aktivieren oder Eisblöcke, um sonst tödliche Seen kurzzeitig einzufrieren; zudem setzt er im Kampf sein Körpergewicht in Form von Bauchrammen und -platschern ein.
Sandys Fähigkeiten beruhen sich auf ihr Lasso und auf ihre Karatekünste, so kann sie ihr Lasso in bester Indy-Manier zum Schwingen über Abgründe benutzen, ferne Gegner attackieren oder schlichtweg wie einen Rotor für längere Gleitflüge verwenden; dazu setzt sie im Nahkampf auf Karateschläge und -tritte.
Aber auch die Roboter sind vielseitig, so gibt es kleine Roboter die den Nahkampf suchen, welche, die auf lange Distanz mit Lenkraketen hantieren, sich wie Kreisel drehen und mit angebrachten Handschuhen Backpfeifen verteilen, mit gefährlicher Tartarsauce auf mittler Distanz rumspritzen und viele mehr, man trifft vereinzelt sogar auf Bosse - Langeweile kommt da definitiv nicht auf.
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Wo bei gestandenen, anspruchsvollen Gamern allerdings Langeweile aufkommen könnte, sind die Leveldesigns. Die Struktur der Level sind simpel und übersichtlich, die Roboter sind leicht zu besiegen, man stolpert alle fünf Meter über Speicherpunkte und generell wird man ziemlich “an der Hand” durch die Level geführt - es ist eben eine sehr kinderfreundliche Gestaltung um der Zielgruppe gerecht zu werden.
Für Freunde des Vervollständigen von Spielen gibt es auch einzelne Collectibles zu sammeln, in Form von Korallenblüten (aka. “glänzende Objekte), die als Währung dienen, goldene Pfannenwender, die Meilensteine darstellen um Zugang zu neuen Levels zu erhalten, und… Patricks alte, verlorene Socken. Jap. Die Blüten erhält man automatisch wie bei Mario die Münzen, die Pfannenwender bekommt man durch das Beenden von Levels und Puzzles (und durch den Kauf bei Mr. Krabs), während Patricks Socken wirklich versteckt sind.
Das Gameplay des Spiels ist halt, wie erwartet, altersgerecht auf jüngere Fans zugeschnitten und somit auch als Plattformer nicht wirklich herausfordernd oder umfassend, dafür ist es sehr leicht zu lernen und geht ebenso leicht von der Hand. Dennoch bietet das Spiel im Verlauf doch viel Abwechslung und Spielspaß, wenn man sich denn auf ein derart simples Spiel einlassen kann.
Gestaltung
Positives
+ Endlich ein Spiel mit den echten Synchronsprechern der Serie
+ niedliche, nun zeitlose 3D-Grafik
+ seeehr viele Anspielungen und Easter Eggs
+ bei Anspielungen: perfekter Spagat zwischen alten und neuen Episoden
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Neutrales
• Levels sehen in sich stark generisch aus; zwischen einzelnen Abschnitten kaum Abwechslung
• selten: Animationen einzelner Aktionen stimmen nicht vollkommen mit Trefferfläche überein
Negatives
- In Levels läuft immer ein und dieselbe nervtötende Musik in Dauerschleife
Fazit: Wie ich bereits eingangs erwähnte, ist das Spiel ein einziger Fanservice der Serie und bietet abseits dessen kaum Tiefgang oder Herausforderungen - wer also nichts vom gelben Schwamm und seinen Freunden hält, wird mit dem Spiel definitiv nicht warm werden. Wer allerdings die bekannteste Quadrathose der sieben Weltmeere liebt, wird kaum um das Spiel hinwegkommen. Es ist ein simpler, aber spaßiger Plattformer für Jung und Junggeblieben und sollte in keiner schwammtastischen Sammlung fehlen.
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