Vor fast genau vor einem Jahr präsentierte unser Redakteur Jonas H. dir Solar Shifter EX für die Playstation 4 vor. Wie er bereits damals erwähnte setzt dieser Titel auf die Tugenden der klassischen Bullet-Hell-Shooter (Früher nannte man diese auch Shoot 'em up) und dies hat sich auch in der mir vorliegenden Xbox One Version nicht geändert. Ende August veröffentlichten Elder_Games und Headup Games diesen flotten Acrade-Shooter nun auch für die Xbox One, womit wir auch gleich eingeladen wurden diesen Titel erneut zu testen. Diesmal werde allerdings ich (Sebastian) mich persönlich um diesen Test kümmern und das ganze im Hinblick auf die Xbox One Version neu beleuchten.
Wenn die Kolonie im Outer Rim angegriffen wird
Mit einem gewissen Erfolg im Rücken brachten die Entwickler in den letzten Monaten ihren Acrade-Shooter auch auf die XBox One. Ich hatte bisher von diesem Spiel lediglich durch die Review von Jonas gehört gehabt und war gespannt darauf, was mich erwartet. Die Story selbst ist schnell erzählt. Der kolonisierte Außenposten nahe des Outer Rims wird von Weltraumpiraten angegriffen und zwar nicht nur mit ein paar läppischen Schiffen, sondern mit Kampfschiffen und Raumkreuzern. Ein heldenhafter Pilot, welchen ich steuere, nimmt seinen Mut zusammen und kämpft nun gegen diese. Der Titel bietet im Laufe der Geschichte eine große Anzahl an Planeten mit unterschiedlichen Gegnern, Zwischen- und Endbossen, sowie auch Oberflächen. Trotz der vielen Planten wirkt die Präsentation der Story an sich sehr oberflächlich. Grafisch ist das Spiel wirklich nicht schlecht und auch die isometrische Kameraperspektive, welche auch manchmal sich beeindruckend verschiebt und wendet, vermittelt ungemein den Eindruck einen richtigen Shoot 'em Up Klassiker vor sich zu haben. In manchen Spielpassagen wechselt die Kamera auch in eine Art Third-Person Ansicht.
Hier bekommen die Schlachten erst den richtigen Tiefgang. Dies soll natürlich nicht bedeuten, das es bei der Standard-Ansicht an irgendwas hapert, denn auf verschiedenen Höhenebenen ziehe ich immer wieder an kämpfenden oder schießenden Schiffen vorbei. Auch im Bezug auf die Details haben die Entwickler eine gute Arbeit geleistet, obwohl der Titel bei massenhaften Angriffen und Effekten schon mal an konstanter Bildrate verliert. (Ich spreche hier nicht von nur ein paar Schiffen, sondern von ganzen Staffeln plus Feuer und Zerstörungsanimationen.) Doch was wäre solch ein Spiel ohne den richtigen Sound? Wie es sich für ein Spiel dieser Art gehört, gibt es einen passenden Soundtrack und viel geboller. Die Soundeffekte sind recht authentisch, wie auch die Funksprüche von anderen Piloten oder dem Commander. Übrigens wird die eigentliche Geschichte und die entsprechenden Aufgaben lediglich beim Ladebildschirm aufgeführt. Innerhalb des actionreichen Feuergefechts gibt es lediglich kurze Informationen von den angesprochenen Personen. Der komplette Titel ist zudem nur in einer englischen Sprachausgabe verfügbar.
Zwischenstops im Hanger sorgen für Momente der Ruhe
Wie ja bereits Jonas in seiner Review richtig aufzeigte, siedelt sich der Schwierigkeitsgrad des Spiels eher im oberen Maß an. Hardcore-Fans dieses Genres werden definitiv ihre Herausforderung finden. Ich bin bereits beim ersten Level gefühlte 100 mal abgestürzt. Doch für solche Bruchpiloten wie mich, gibt es diverse Ausnahmen. So wurde ich nach dem fünften oder sechsten mal gleich einen Abschnitt weiter geschickt. Sollte dies einmal nicht möglich sein, (aufgrund eines Zwischen-Boss oder Endboss.) so verringert sich die Gegnerscharr um eine kleine Anzahl. Gut das man das gemacht hat, denn einen einstellbaren Schwierigkeitsgrad bietet der Titel nicht an. Generell fehlt es diesem Titel etwas an Umfang, abgesehen von der optimalen Anzahl an verschiedenen Planten und Upgrade-Möglichkeiten des Schiffs. Theoretisch gehst du eigentlich vom Hauptmenü gleich in den Ladebildschirm und dann ins Feuergefecht – Klingt einfach nech? Doch will ich zurück zum Spiel kommen, denn das Gameplay beinhaltet etwas mehr als nur das einfache „ballern“ und „zerstören“ von feindlichen Einheiten. Mit meinem Schiff sammle während des Fluges auch gleich Credits (und bei größeren Schiffen auch mal Lebensenergie) von zerstörten Feinden ein. Diese Credits ermöglichen es mir im Hanger, welcher zumeist nach dem Endboss folgt, das Verbessern meines Raumschiffs. An vorgegeben Slots wird mir angezeigt, bei welchem Waffenslot eine Verbesserung verfügbar ist. Habe ich meine Wahl getroffen, so reicht ein einfacher Klick und das gewünschte Teil ist montiert. Danach kann ich rasch wieder ins nächste Gefecht fliegen. Bei allen positiven Ansichten muss ich ehrlich zugeben, das dieser Hanger etwas überflüssig ist. Es gibt keine individuelle Belegung von Waffenslots oder gar eine große Anzahl an verschiedenen Waffen, geschweige von individuellen Gestaltungsmöglichkeiten des Schiffs. Elder_Games bleiben auch bei der Xbox Version an der Basis eines einfachen Bullet-Hell-Shooters.
Einfache Steuerung bei anspruchsvollen Gameplay
Ich habe bereits erwähnt das Solar Shiter EX ein Titel ist, der die Geduld und den Umgang mit dem Controller auf eine harte Probe stellt. Gerade bei den harten Passagen, wo mein Schiff gerade einmal ein paar Zentimeter Platz zu den Laserstrahlen und Raketen der Feinde hat, muss jeder Handgriff sitzen. Neben dem normalen Flugfreiraum auf einer Höhenebene gibt es noch die Möglichkeit mich rasch an eine von vier Stellen zu Shiften. Während sich die, in der kurzen Einführung erläuterten Steuerungsmethode, als recht ungenau erwies, gestaltete sich die alternative Steuerung als weitaus besser. Es gibt also für das Shiften gleich zwei verschiedene Steuerungsarten die ohne eine große Einstellung im Menü genutzt werden kann. Dank dieses Shiftens wird mein Schiff in Null Komma Nix an eine andere Position teleportiert. Neben dieser Art der "Rettung oder Vermeidung von Schäden" sorgt das Shiften auch für ein rasantes Gameplay. Davon einmal ab gibt es nur noch eine besondere Taste und diese ist für das Feuern. Ach... wie sehr sehnte ich mich hier nach einer Dauerfeuer-Funktion. Zum Glück genügt hierfür lediglich das Drücken und Halten der Feuertaste. Tja... und das war es eigentlich auch schon, denn mehr Tasten gibt es in diesem Titel, womit ich wieder beim Thema "Einfachheit" bin. Am Ende möchte ich noch gerne erwähnen, das es zum größten Teil keine generierten Abläufe gibt. Das bedeutet: Hatte ich erst einmal einen Abschnitt mehrmals wiederholen müssen, zum Beispiel bei einem Endboss, so konnte ich bis zum Zeitpunkt meines Ablebens seine Bewegungen und Angriffsmuster einstudieren. Mit viel Geduld, Beobachtung des Vorgehens und dem richtigen Einsatz ist es Möglich auch beim zweiten oder dritten mal diesen Abschnitt zu schaffen.