The Next Generation in Sachen Offroad-Simulation - Leider nicht sehr perfekt
SnowRunner - Article - The Next Generation in Sachen Offroad-Simulation - Leider nicht sehr perfekt
SnowRunner
07.05.20 16:55 Test
Eine zwei Wochen Testphase liegt hinter mir und in dieser ausführlichen Review berichte ich dir, was SnowRunner besser und gleichzeitig schlechter macht als seine Vorgänger.
Knapp über zwei Jahre mussten Offroad-Fans auf einen neuen Spintires Titel warten… ach oh weh! Nein doch nicht, sondern ein SnowRunner erschien uns. Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, dachte ich an ein großes Addon für MudRunner, doch was Saber Interactive hier nun als neuen Teil veröffentlichten ist eine neue Generationsstufe dieses Franchise! Bessere Grafik, größere Regionen mit über 200 Missionen und eine fette Palette an Offroad-Zugmaschinen, sowie Scouts. Zum Großteil sogar lizenziert! In meinem neusten Test zeige ich dir, was dich in SnowRunner erwartet und warum gerade dieser Titel ein wirklich großer Wurf ist. (Mit gewissen Abstrichen natürlich)

Eine ganz andere Nummer

Wer hätte gedacht, dass man die alte Generation von Spintires und MudRunner so aufbohren würde? Wer die alten Teile kennt und besorgt ist, das SnowRunner nur ein einfacher Ableger derer ist, den kann ich beruhigen. Saber Interactive haben an fast eine komplette Neuerung des Titels vorgenommen. Von der Schnellkopplung der Seilwinde (es genügt nun nur die Blickrichtung und Tastendruck F) bis hin zur Wahl der richtigen Bereifung und Upgrades. Doch alles auf Anfang. Was ist die generelle Aufgabe in diesem Spiel? Im Grunde bin ich der Chef eines aufstrebenden Transportunternehmens und helfe drei großen Industriefirmen, fern ab von der großen Zivilisation. Sicherlich gibt es, zum Beispiel in Michigan, eine kleine Stadt, doch in keiner der Regionen gibt es Aufräumkommandos, geschweige eine Straßenwacht. Auch diese Tätigkeiten muss ich übernehmen, damit ich meine Transportgüter besser ans Ziel bekomme. Für alle Missionen und Aufgaben bekomme ich Erfahrungspunkte und Geld. Im Gegensatz zu den Vorgängern bestimme ich vor dem Start nicht mehr meine Fahrzeuge und werde nicht mehr durch Sternenpunkte an der Wahl gehindert, sondern muss sie mir mühevoll erspielen. Und wahrlich… Die erste Region hat es wirklich in sich, da der GMC untermotorisiert und eine ungenügende Bereifung für die hinteren Bereiche der Karte hat. Zugegeben, der Einstieg wird einem nicht wirklich leicht gemacht. Das Tutorial führt einem am Anfang allerdings in eine bestimmte Richtung. Es zeigt wunderbar, wie ich neue Fahrzeuge finden und freischalten, sowie ich Ladung aufnehmen und zum Ziel transportieren kann. Weiter geht es mit dem Auffinden einer Werkstatt, die dann beim Erreichen zu meiner wird. Sie ist Dreh- und Angelpunkt meiner zukünftigen Einsätze, da auf mehreren Slots meine Lastwagen untergebracht werden können und ich sogar eine unbegrenzte Zahl “Abstellen“ kann. Das Tutorial endet im Grunde mit einer Reise zur Alaska-Region. Das Spiel stellt mir hier frei, ob ich nun dort auch weitermachen will oder doch lieber zurückreisen möchte.

Und genau für dieses Reisen haben die Entwickler die Garagenfunktion “Abstellen“ eines Fahrzeugs verbaut. Klicke ich darauf, so wird mein Fahrzeug in ein Lager verschoben und ich kann dieses in einer anderen Region bei einer Werkstatt einsetzten. Fahrzeuge die auf der Karte oder nur im Slot innerhalb der Werkstatt abgestellt wurden, reisen nicht mit. Du musst also schon die gewünschten Fahrzeuge “abstellen“ um mit ihnen zu Reisen. Nach dem Tutorial ist es eigentlich egal, wo du nun anfängst, denn überall wird es einem nicht leicht gemacht. Wenn du mich nach Rat fragen möchtest: Erkunde eine Region und hole dir die freischaltbaren Fahrzeuge und Upgrades. 17 Fahrzeuge können insgesamt im Spiel freigeschaltet werden. Manche können durch Aufklärung, also einfach durch das Erreichen dieses Fahrzeugs, freigeschaltet werden. Für andere müssen gewisse Reparaturen mit dem Serviceanhänger oder Module vorgenommen und der Auftrag abgeschlossen werden. (Betanken nicht vergessen!) Sobald das Fahrzeug freigeschaltet ist, gehört es automatisch mir. Die gefundenen Upgrades schalten mir nicht nur neue Tuningteile frei, sondern eine Einheit des Upgrades gibt es sogar GRATIS! Ideal um seinen Anfangs-Fuhrpark weiter aufzubauen.

Hierbei darf ich aber nicht vergessen, das die gefundenen Upgrades auch wirklich nur Fahrzeugen der Region zur gute kommen. Davon einmal abgesehen, das du für das Erreichen der Wachtürme, einnehmen der Upgrades und freischalten der Fahrzeuge Erfahrungspunkte bekommst. Auch abgestellte Auflieger oder Anhänger bringen eine kleine Menge an Erfahrungspunkten, welche wiederum neue Teile und Fahrzeuge im Truck-Shop freischalten. Dein genereller Upgrades-Fokus sollte im Übrigen auf den Reifen und der Motorleistung liegen. Die überarbeitete Physik des Spiels duldet nur begrenzt eine Nachlässigkeit bei den Upgrades an den Fahrzeugen. Insgesamt darfst du dich auf 215 Missionen und viele Aufgaben freuen. Während man bei den Missionen auf umfangreiche Lieferungsketten trifft (Im Bezug auf mehreren Lieferungen mit unterschiedlichen Gütern), sind Aufgaben recht schnelle “Einmal-Jobs“. Was ich etwas schade finde, ist die Tatsache, dass man alle Jobs und Missionen nur einmal bespielen kann. Sind sie abgeschlossen, werden sie auch aus der Liste genommen oder bei den Missionen abgestrichen. Achja… Und die großen Firmen mit den umfangreicheren Missionen zahlen natürlich große Summen an Geld und bringen viele Erfahrungspunkte.

Die kleinen versteckten Annehmlichkeiten

Keine Frage, dass das neue SnowRunner an vielen Ecken neue Möglichkeiten bietet und somit wahrlich besser ist, als seine Vorgänger. Von der Schnellfunktion für die Winde, über das “Aufteilen von Treibstoff“ bis hin zu einem richtigen Schadensmodell, Schmutzflecken und direkten Schäden an einzelnen Fahrzeugkomponenten. Letzteres schließt auch mit ein, das ein kleiner Teilekofferaufbau am Scout zum Beispiel nicht mehr alles reparieren kann. Habe ich kein Ersatzrad dabei, so kann ich zum Beispiel einen Reifenschaden nicht reparieren, selbst wenn ich im Serviceport Reparaturteile habe. Es braucht also wirklich einen Ersatzreifen. Was ebenfalls für diesen Titel steht, sind die vielen vielen kleinen Details. So fehlt auch wirklich das Ersatzrad in seinem ursprünglichen Aufbewahrungsort, sobald ich diesen genutzt habe. Starke Schäden an der Aufhängung wirken sich sowohl auf das Fahrverhalten, als auch auf die Neigung des Fahrzeugs auf. Eine Offroad-Aufhängung ist in diesem Titel auch keine Show! Spätestens auf den Routen in Russland, wo viel Geröll und Wurzeln sich knapp über dem Boden befinden, brauchst du schon etwas Höhe, sonst gibt es an allen Stellen immer wieder Schaden oder das Fahrzeug setzt auf. Natürlich ist auch die Verformung des Untergrunds wieder einmal klasse gelungen. Diesmal speichert der Titel jedoch zum Teil die gefahrenen Routen und somit die Verformungen der einzelnen Untergründe. Generell unterscheidet man zwischen Asphalt, Schnee, Frostboden, Schlamm, Offroadstraßen und das unwegsame Gelände außerhalb der eigentlichen Routen. (Wie du deine Ziele erreichst, ist in diesem Titel egal. Hauptsache du kommst an.) Bleibst du komplett Stecken und wirklich nichts hilft mehr raus, so kann man sich jederzeit Bergen lassen.

Diesmal ohne einen Preis zahlen zu müssen. Bei einer Bergung wird das Fahrzeug sofort zurück zur nächsten Werkstatt transportiert, wo es auch repariert und betankt wird. Übrigens: Auch das kleine “Funktion“ Menü ist wieder dabei. Dieses kannst du jederzeit aktivieren, allerdings muss dein Fahrzeug dazu stehen. Mit den “Funktionen“ kannst du deine Seilwinde manuell an Zurrpunkten festmachen, den Motor starten oder abstellen, die Reparaturen oder Betankung anordnen oder auch die Fahrzeuge wechseln. Die letzten beiden Funktionen können nur ausgeführt werden, wenn sich das andere Fahrzeug in direkter Nähe befindet. Weiterhin freute ich mich darüber, dass es Autonome Seilwinden zu kaufen gibt. Diese benötigen keinen laufenden Motor mehr und können somit überall eingesetzt werden. (Der Motor wird ja beim Umkippen des Fahrzeuges bekannter Weise abgewürgt. Somit ist bei der Standardversion die Seilwinde nicht anwendbar.) Und wo ich bei neuen Teilen bin, schaue ich doch gleich bei der Individualisierung vorbei. Innerhalb der Werkstatt kann ich bei meinen Trucks mehr als nur neue Accessoires verbauen oder gar die Lackierung ändern. Ich spreche hier von neuen Teilen kaufen oder verbauen. Zugegeben… Jene Sachen, die ich in den Regionen finde, sind nur wenige kostenlose Teile. (Pro Fahrzeug vielleicht 1-2)

Mehr kann ich mir innerhalb der des Shops kaufen, doch da kommt auch schon die nächste Hürde: Die wirklich sinnvollen und hilfreichen Dinge wie Schlammreifen oder Offroad-Aufhängungen, werden durch die Levelstufen blockiert. Es gibt sogar Kombinationen die einen einfachen Verbau verhindern. Zum Beispiel greife ich das Thema Reifen erneut auf. Manche Reifengrößen passen zum Fahrzeuggestell, andere wieder nicht. Und gerade für diese effizienten Reifen brauche ich eine Offroad-Aufhängung – ABER! Diese schaltet sich erst ab Level 12 frei. Und so ging es mir bei fast jedem Laster im Spiel, bis ich mir ein paar russische Fahrzeuge holte, welche auch entsprechend gut ausgerüstet waren. Übrigens kannst du nicht alle Fahrzeuge aus einer Region heraus kaufen. Für russische Fahrzeuge musst du schon in die entsprechende Region reisen. Das gilt ebenfalls für die amerikanischen Trucks. Sobald ich die gekauft habe, ist es egal wo ich sie einsetze. Das Geld macht einem im Grunde nicht immer so viel sorgen, denn Tuning-Gegenstände und freigespielte Fahrzeuge kann ich auch verkaufen. Doch die Erfahrungspunkte, sowie die angesetzten Stufen zum Freischalten, bringen dem Titel eine extreme Würze, die vielleicht viele Spieler bereits in den ersten Stunden recht schnell frustriert.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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07. 05. 2020 um 16:55
11. 05. 2020 um 18:49
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