Auf der Flucht durch Silent Hill
Silent Hill: Downpour - Article - Auf der Flucht durch Silent Hill
Silent Hill: Downpour
29.04.12 21:11 Test
Zurück zu den Wurzeln, lautete das Motto für die Entwickler bei Konami. Sind sie den Versprechungen, ihrer Fans gegenüber, treu geblieben? Ich nehme dich mit, zu den ersten Minuten in Silent Hill D ...
Schon 1999 lehrte Konami und das Team Silent, mit dem ersten Silent Hill Teil, den Gamern das Fürchten. Während Capcom damals Resident Evil auf den Markt brachte, versuchte Konami etwas, weitaus unheimlicheres, zu entwickeln. Die gute Umsetzung von bedrohlicher Umgebung und Hilflosigkeit, den Monstern und Dunkelheit gegenüber, ließ den Spieler tief in die Welt von Silent Hill eintauchen. Der Kinofilm von Silent Hill basiert zu einen gewissen Teil auf diesen ersten Spieleteil der Reihe. Im zweiten Teil von Silent Hill lockt ein Brief James Sunderland nach Silent Hill. Ein neuer Charakter und eine neue Geschichte in der unheimlichen Stadt. Wie es oft auch so ist, verbesserten sich in den weiteren Jahren die Animationen und Grafikdetails des Spiels. Im Jahre 2003 erschien der dritte Teil und knüpfte an die Geschichte des ersten an. Für viele Fans wurde der vierte Teil „The Room“, aus dem Jahre 2004, zu einer Enttäuschung. Eine starke Änderung des Gameplays, der Steuerung und Szenerien hob es klar von den ersten Silent Hill teilen ab. Auch die Schlüsselobjekte, wie die Taschenlampe und das Radio/Funkgerät, fielen weg. Statt, wie bisher, die angewandten visuellen Effekte, setzten die Entwickler eher auf psychologische Ängste und bedrohliche Szenarien. Doch das was Silent Hill bisher ausmachte, verlor es 2009 mit dem Teil „Homecoming“.

Neben Konami arbeiteten zusätzlich noch zwei andere Entwickler an diesem Titel. Aufgrund des neuen Charakters Alex Shepherd, ein Kriegsveteran, änderte sich auch das Kampfsystem. Obwohl dieser Titel nicht in Silent Hill spielt, findet der Fan in Shepherd's Glen eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre vor, die durch einen merkwürdigen Nebel hervor gerufen wird. Neben dem Dreieckskopf tauchen hin und wieder auch ein paar bekannte Gegner auf, doch unter dem Strich ist vom Silent Hill-Flair hier kaum was übrig geblieben, was an den extrem vielen Kampfeinheiten lag. Übrigens wurde die original Fassung des Titels 2010 als Gewaltverherrlichend, für den deutschen Markt indiziert. In den Jahren 2007/08 und 2010 erschienen die weiteren Titel Silent Hill – Origins (PSP und PS2) und Silent Hill - Shattered Memories (Wii, PS2 und PSP) die wieder eine leichte Tendenz zum alten Silent Hill enthielten. Mit Downpour erhoffen sich die Anhänger der Silent Hill Reihe, eine Wiedergeburt des guten alten Silent Hill.


Schon das Menü von Silent Hill Downpour lädt zum schaudern ein. Vereinzelte Schreie im Hintergrund gepaart mit einem unheimlichen Styling, sorgen schon vor dem Start für Gänsehaut. Doch das Menü verbirgt noch eine recht interessante Sache. Nach längeren stehen des Bildschirms wird ein Musikvideo, mit verschiedenen Ausschnitten aus dem Spiel, gezeigt. Das Menü an sich beinhaltet lediglich nur Neues Spiel, Spiel Laden, Optionen und Extras. Recht Überrascht hatte mich die Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad vom Spiel, sowie den Rätseln einstellen zu können. Dabei gibt es die drei typischen Schwierigkeitsstufen. Einen Mehrspieler besitzt, wie von Silent Hill bekannt, dieser Titel keinen. Dafür ist der Einzelspieler ordentlich lang. Gleich am Spielstart gibt es, neben einer kurzen Einführung in die Steuerung, auch schon Geschichtsträchtige Ereignisse, die ich hier aber nicht erwähne und somit direkt nach dem Unfall anfange.

Die üblichen Vorfälle
Es kommt wie so oft. Der Strafgefangene Murphy Pendleton, die Hauptfigur in diesem Titel, ist mit anderen Strafgefangenen auf der Überführungsfahrt von einem Gefängnis zum anderen. Auf dieser Fahrt verunglückt der Bus spektakulär und rollt einen steilen Abhang hinunter. Murphy erwacht, mit dem Gesicht im Dreck, beim zerstörten Bus. Nach einer kleinen Sequenz kann ich selbst die Steuerung übernehmen. Diese ist auf Anhieb sehr präzise und lässt sich auch gut führen. Ich untersuche erst einmal den Bus und finde eine Taschenlampe. Außer meinem Charakter sind keine anderen Personen oder sogar Leichen in der Umgebung. Vom Bus aus gibt es ein paar verschiedene Abzweige, die mal zu der Leiche eines Beamten führt oder einfach nur in eine Sackgasse. Unter dem Strich gibt es aber immer nur einen Weg der weiter führt. Neben der düsteren und nebligen Umgebung, sorgen gerade unerwartete Ereignisse für kurzes Erschrecken. So passierte es mir, dass nach kurzer Wegstrecke Fledermäuse aus einer Felswand kamen oder gar ein Baum vor die Füße viel. Im späteren Verlauf werden immer wieder mal Türen zufallen oder Objekte sich bewegen. Eigentlich die wichtigen Elemente, die in den letzten beiden Teilen fehlten. Trotz angestrengten absuchen der Orte, finde ich nur selten irgendwas. Ein wichtiger Begleiter im gesamten Spiel ist das Tagebuch, wo Murphy seine Ziele, gefundene Unterlagen und Lagekarten aufbewahrt. Ein sehr wertvolles Utensil, was auch immer wieder gebraucht wird. Nun bin ich an einem Abgrund angekommen, der fast unüberwindbar scheint. Ein paar Meter weiter zu den Felsen liegt ein Baum, wie eine Brücke über dem Abgrund, zum überschreiten bereit.


Murphy kann sich über solche schmalen Balken und Baumstämme herüber begeben. Ich als Spieler muss ihn dann aber auch Ausbalancieren. Dies geht ganz einfach mit dem linken Stick. Soweit ich auf der anderen Seite bin, muss ich feststellen das es eine Sackgasse ist und da der Baumstamm gerade in die Tiefe gesegelt ist, kann ich nur an einer kleinen Felsenkante daran vorbei schleichen. Hier folgt nun eine Ingame-Sequenz, die die Begegnung mit Murphy und einer Polizeibeamtin zeigt. Die Beamtin möchte ihn gerne festnehmen und zurück zum Bus bringen, doch beim Versuch die Felsenkante zu überqueren, stürzt sie ebenfalls in die Tiefe. Murphy bleibt nichts anderes übrig, als nach diesem Vorfall den Felsen hoch zu klettern und weiter zu laufen. Entlang einer langen und breiten Straße bis zu einer Tankstelle. Hier lerne ich auch die Tastenbefehle für das Werfen von Objekten. Bis zu diesem Punkte waren mir auch schon zwei Negativpunkte an diesem Spiel aufgefallen. Diese bezogen sich auf die Spielflüssigkeit und der Darstellung. Oft konnte ich beobachten, das der Nebel etwas flackert, nicht wie aus den vorherigen Teilen, das der Nebel mal zu und dann wieder abnimmt. Das größte und nervigste Kriterium ist aber das abprubte Ruckeln im Spielverlauf. Dieses Ruckeln kann mit dem eines Spieles verglichen werden, dass im Hintergrund versucht einen weiteren Kartenabschnitt nachzuladen. Schade daran ist, dass dieses Ruckeln sich auch weiterhin, mal stärker oder schwächer, durch das ganze Spiel zieht. Leider kann ich das nur auf der Playstation 3 bestätigen, ob es nun auf der Xbox oder später auf Computer auch so sein wird, ist mir nicht bekannt.
„Gehe ich das Risiko gegen zwei oder mehr Gegner ein oder flüchte ich, da ich sowieso keine Chance habe.“


Kampf oder Flucht?
Springe ich einmal vom unheimlichen Anfang zu den ersten Kampfaktionen, die sich im Devils Pit ereignen. Murphy hat gerade die erste Bekanntschaft mit der Dunkelheit gemacht und auch einige unerklärliche Dinge gesehen. Nachdem er die Sträflingsklamotten getauscht, im Keller das erste Monster zur Strecke gebracht und das Ticket für die Seilbahn gewonnen hatte und nun durch den Keller in einen Hinterhof gelangt ist, gerät er in eine schwierige Situation. Kurz nachdem ich das Tor zur Straße öffne, höre ich vom Funkgerät einzelne empfangene Nachrichten, was immer auf Monster in der Umgebung schließen lässt. Und tatsächlich tauchen gleich zwei von diesen komischen Wesen auf. In Downpour ist der Spieler nicht sonderlich stark bewaffnet. Oft finde ich verschiedene Objekte zum prügeln, doch diese halten auch nicht viel aus und gehen dann kaputt. Die Kampfsteuerung ist etwas hektisch geraten und bietet nicht immer einen guten Kampf. Neben dem Schlagen ist auch das Blocken eine der wichtigsten Aktionen bei solchen Kämpfen. Trotz Bewaffnung musste ich mich oft im Spiel fragen: „Gehe ich das Risiko gegen zwei oder mehr Gegner ein oder flüchte ich, da ich sowieso keine Chance habe.“ Erste Hilfe Päckchen finde ich (Schwierigkeitsstufe Normal) relativ selten und daher ist eine defensive Art angebrachter. Ein weiterer Punkt, der bedacht werden sollte, sind die Speicherpunkte. Stirbt Murphy, so starte ich beim letzten Speicherpunkt und der ganze, bisher erarbeitete, Fortschritt ist dann weg.


Ich entscheide mich an dieser Stelle, um wieder oben anzuknüpfen, für die Flucht und renne quer über die Straße hoch zur Seilbahn, um mit dieser die Höhle der Tränen zu erreichen. Auch wenn Murphy rennt, können die Monster noch ein paar Meter mithalten. Per Knopfdruck kann Murphy einen Blick nach hinten werfen. Kurz vor der Eingangstür bin ich diese Wesen los. Es hätte noch schlimmer kommen können, da jene auch über einen üblen Schrei verfügen. Dieser Schrei kann Murphy für ein paar Sekunden fast lähmen, es seiden ich bin schneller mit der Interaktion. Generell beinhaltet das neue Silent Hill viele interessante Interaktionen, wie zum Beispiel auch in einer Unterhaltung einen Weg zu wählen. Es sind die vielen kleinen Dinge, die eine sehr starke Spieltiefe erwecken. So auch das bestimmen der Türgeschwindigkeit. Murphy kann die Tür sehr langsam auf machen und so vorsichtig in den Raum gucken. Die Monster, sollte sich eines dahinter befinden, werden nicht darauf reagieren, erst wenn ich den Raum betrete. Im gesamten Test fiel mir verstärkt auf, dass die Monster in den Häusern und der Höhle nur bis zu einem bestimmten Punkt eines Raumes kommen. Leider wandern diese nicht in den nächsten Raum mit. Trotzdem ist es immer noch eine Herausforderung, so gut wie möglich durch die Horror-Ecken durch zu kommen.


Fazit:
Silent Hill Downpour hat eine sehr schöne und schaurige Grafik. Vom Ruckeln (Was eventuell auch nur an der PS3 Version liegt) und den einzelnen Nebelfehlern abgesehen, wirkt dieser Titel wie er auch sein soll, sehr bedrohlich und düster. Die Darstellung der verschiedenen Charaktere und Monster, sowie die Aufmachung von Silent Hill und den einzelnen Szenarien ist wunderbar gelungen. Die Soundeffekte, sowie vereinzelten Einspielungen von Musik, sind sehr gut abgepasst und fügen sich in das laufende Zahnrad der Perfektion gut ein. Auch die Lippensynchronität und Sprachausgabe stimmt. Die Steuerung ist an und für sich recht OK. Viele kleine Ding, wie das spähen durch den Türspalt oder das über die Schulter nach hinten blicken, lassen viel mehr Spieltiefe zu, als man erwartet hätte. Leider ist das Kampfsystem nicht so ganz perfekt. Es kommt öfter mal vor, das Murphy am Gegner vorbei schlägt oder die Kollisionsabfrage nicht ganz hinhaut. Theoretisch geht die KI oft den gleichen Kampfstil an, doch darauf zu reagieren braucht viel Übung. Die Story an sich ist gelungen und Murphy durchlebt seinen eigenen kleinen Alptraum in Silent Hill. Die Länge des Spieles hängt von der Genauigkeit ab. Schaurige 13-16 Stunden sollte man aber schon für die gesamten 11 Kapitel und Zusatzaufgaben einplanen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 7 Tage 7 Stunden
Kategorie:
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29. 04. 2012 um 21:11
29. 04. 2012 um 21:11
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