Sailaway - The Sailing Simulator
Euphoriebremse - “Anmeldung“
Den Start des Spiels hätte ich mir ehrlich gesagt, ganz anders vorgestellt. Nachdem es via Steam installiert wurde und ich das Spiel gestartet hatte, gelangte ich ins recht einfache Hauptmenü. Hier werde ich aufgeforderter mich auf der offiziellen Seite von Sailaway anzumelden. Okey... Man kauft das Spiel und muss sich für die Nutzung auch noch einmal separat registrieren? Bei Sailaway leider die Wahrheit. Damit noch nicht genug, denn der Registration während des Spiels scheint noch einen Fehler zu besitzen. So hatte der Login-Server meinen Nickname zwar gespeichert aber meinen Aktivierungslink via E-Mail nicht rausgeschickt. Am Ende musste ich selbst auf die offizielle Webseite gehen und mein Password als verloren melden, damit ich überhaupt einen erstellen kann. Es geht also bereits hier schon etwas holprig los. Doch habe ich die Anmeldung durch, so komme ich endlich ins Hauptmenü. Dieses wurde recht transparent angelegt und zeigt im Hintergrund die aktuelle Segelfahrt. Wie in der Beschreibung des Spiels aufgeführt, handelt es sich um ein reines Onlinespiele. Das bedeutet, zum Spielen musst du eine Internetverbindung aufgebaut haben. Der Grund dafür ist recht einfach: Dein Schiff wird einmal in der digitalen Welt (des Servers) platziert und je nach deiner Einstellung wird es Ankern, vollkommen automatisch deiner festgelegten Route folgen oder auch nur dort hin navigieren. (Vorausgesetzt du bis nicht direkt im Spiel. Diese Optionen beziehen sich auf die Zeit, wo du Offline bist.) Natürlich gibt es auch die Option, das dass Schiff überhaupt keinen Meter fährt, solange ich nicht im Spiel bin.
Nun aber zurück zum Hauptmenü, denn dieses bietet die Menüpunkte Boot, Aktivitäten und Optionen an. Beim erstmaligen Start und dem Login selbst, startet das Spiel allerdings ohne Rücksicht auf allgemeine Einstellungen sofort im Tutorial. Da das Spiel sowohl erfahrene Segler als auch Neulinge begeistern soll, ist die Einführung dementsprechend Umfangreich. Unterteilt in mehrere Abschnitte werde ich vorbildlich in die gesamte Materie eingeführt. Hierfür wechselt das Spiel öfters die Boote, denn nicht jedes der sechs vorhandene Schiffe lässt sich auf die gleiche Art segeln. Die Einführung passiert im übrigen nicht nur statisch, also mit Text, sondern es ist eine Kombination aus Zeichnungen, kurzen textlichen Erklärungen und einer entsprechenden Reaktion während des Segelns. Achja... während dieser Einweisung wird das Spiel das einzige mal nicht die realen Wetterdaten abrufen, sondern eine vorgefertigte Option wählen. Schließlich kann ich ja nicht solange darauf warten, bis das Wetter ein optimales Setting aufweist. Separat finde ich das Tutorial über den Menüpunkt Aktivitäten, wie die anderen Spielmodi auch. Diese sind Herausforderungen, Regatten und Offene Einladungen. Sailaway hat den Vorteil, das es komplett online gespielt wird. Somit kann ich auch andere Segler begegnen oder mit ihnen zu festgelegten Regatten aufbrechen.
Für letzteres gibt es festgelegte Starttermine. Regatten sind im Grunde die Hauptdisziplin des Spiels und die ultimative Herausforderung für echte Segler in der Realität. Willst du eine Herausforderung, dann nimm diese. Die Entwickler haben sich bei der Auswahl dieser Regatten komplett an die realen Regatten, samt Routen und allem gehalten. Hinzu kommen dann noch Event-Regatten die jeden Mittwoch oder Donnerstag gestartet werden. Der Spielmodus Herausforderungen bietet hingegen eine große Auswahl an vorgegeben Missionen, bei den sowohl die Tageszeit, als auch das Wetter vorbestimmt wird. Um genau zu wissen auf was ich mich da einlasse, haben die Entwickler noch eine ungefähre Angabe der Entfernung und der benötigten Zeit angegeben. Die Menge der Missionen ist recht groß und sollte Segler für lange Zeit beschäftigen. Im letzten Spielmodus, der Offenen Einladungen, geht es darum, mit anderen Segler zu einem selbst gewählten Ziel zu segeln. Ein Spieler legt also eine Route mit Startort und Ziel fest und kann dann im Globalen Chat eine Einladung senden. Alternativ besteht die Möglichkeit auch Einladungen für die gemeinsame Führung eines Schiffs abschicken. Ähnlich wie das Segeln mit Freunden auf meinem Schiff, kann ich auch das Angebot veröffentlichen, auf dem Schiff eines anderen zu dienen. Aufgrund der freien Möglichkeit alle (transparenten) Fenster zu verschieben, stören auch die gesamten Elemente nicht sonderlich.
Spiele zusammen mit deinen Freunden in einem Boot und belege Positionen
Jedes Boot in Sailaway hat mehrere Positionen die ich per Klick beziehen kann. Diese haben nun nicht unbedingt den Hintergrund für eine bessere Betrachtung der Spielwelt zu dienen, sondern viel mehr der Nutzung vieler verschiedener Leinen für die kompletten Segel. Bei den ersten zuschaltbaren Hilfen, von insgesamt fünf, ist das Bewegen zu den Positionen eher ein Betrachtungsgrund. Sobald es aber spezieller und ausführlicher wird, so muss man deutlich öfter vom Runder zu den Seilen und zurück springen. Selbstverständlich wirkt alles realer, wenn man zwei oder drei weitere Spieler an Bord hat, die sich fest um die Seile kümmern können – ganz wie in der Realität. Die Möglichkeit ist dazu gegeben. Was ich an dieser Simulation richtig gut finde ist das Mouseover Feature für alle Anzeigen im Spiel. Tatsächlich gibt es zwei Permanentanzeigen. (den Kompass und die Windrichtung, beziehungsweise die Segelausrichtung) Drum herum sind Daten wie Windwinkel, Geschwindigkeit und Tiefe aufgeführt, jedoch als Abkürzungen. Da ist eine Mouseover-Anzeige wahrlich sehr hilfreich. (Mouseover im Sinne von einem aufklappenden Infotext beim halten des Cursor über die Abkürzung) Doch nicht nur für die HUD wird dieses Feature genutzt, auch für die Leinen und die Kraftanzeige wird eine entsprechende Einblendung getätigt. Im Großen und Ganzen haben Orbcreation ordentlich darauf geachtet, das man als Spieler – und auch unerfahrener Segler – nicht zu doll allein gelassen wird.
Bleibe ich doch gleich weiterhin bei der HUD. Das Spiel bietet, neben diesen beiden Hauptanzeigen, noch weitere aufklappbare Elemente wie die GPS Details, die Reisekarte, Trimm-Anzeige und allgemeine Informationen. Zudem kann ich mir Sternenbilder an den Himmel oder die Kompassrose um das Schiff herum projizieren lassen. Immer alles im Sinne der Navigation versteht sich. Am oberen Ende des Bildschrims finden sich drei weitere Buttons. Das ganz rechte ist jenes, welches diverse Overlays projizieren kann. Das mittlere ist die Optimierungs-Funktion des Spiels. Dieses Feature soll einem dabei helfen auch das letzte aus dem Boot herauszuholen. Es greift kurzzeitig in die Spannung der Leinen ein und optimiert so meine bisherigen Eingaben. Der linke Button bestimmt die Automatikfunktion, während ich ausgeloggt bin. Oben habe ich bereits erwähnt, das ich Ankern kann, die KI weiter automatisch navigiert oder auch das komplette Automatikprogramm bis zum Ziel durchläuft. Dies kann ich also bequem oben zuschalten. Aktuelle Meldungen und Chats, in vier Stufen, lassen sich am unteren linken Rand einsehen und absenden. Interessant ist die Tatsache, das ich in diesem Chat die Sendeweite auf vier verschiedene Optionen auslegen kann. Einmal als UKW im Kreis von 20 Meilen, dann nur an die Crew und zuletzt an alle Spieler auf dem Server. Als letzte Option bietet das Spiel die direkte Nachfrage nach Hilfe. Ordentlich programmiert und optimal platziert. Eigentlich eine perfekte Ergänzung zum Spiel und manchmal auch nicht unnütz.
Erlebe die Welt in Echtzeit – Eine ernstzunehmende Simulation
Sailaway – The Sailing Simulator ist eine ernstzunehmende Segelsimulation, das sollte dir beim Kauf bewusst sein. Es gibt keine Highspeed Rennen, Motorantriebe oder irgendwas anderes, was das Spiel zu einem Actionspiel machen würde, es ist eine (überaus gute) Simulation – Punkt aus! Dank der Onlinepflicht wird die virtuelle Erde mit den aktuellen Zeiten, Tag/Nachtwechsel, Wetter und Winddaten des National Oceanic and Atmospheric Administration versorgt. Zudem siehst du auf der Spielkarte überall die anderen Segler auf der Erde. Die verschiedenen Hilfe/Schwierigkeitseinstellungen untermalen noch einmal, das der Titel nicht nur was für Einsteiger ist, sondern durchaus auch für erfahrene Profis. Zig Leinen die auf die richtige Einstellung warten, die optimale Ausrichtung um den Wind auszunutzen und und und. Bis auf die Teleportfunktion und der HUD ist an diesem Titel nichts unrealistisch. Okey... vielleicht die Darstellung so mancher Landobjekte und Städte, doch darauf gehe ich am Ende noch ein. Übrigens werden auf der Spielkarte, ab einer bestimmten Zoomstufe, auch Bojen und Leuchtfeuer aufgeführt. Trotz GPS sind diese Leuchtfeuer und Bojen immer ein guter Hinweis für optimale Fahrwege. Generell kann ich dir sagen, das du auf jedenfall etwas wie ein Segel-Flair geboten bekommst. Grafik, Wetter und der super tolle Sound der See lässt einen schon etwas träumen, jedenfalls wenn man das meiste die Automatik machen lässt. Untermalt wird das Ganze zum Großteil mit einer sehr harmonischen Musik, die ein angenehmes Segel-Feeling zaubert. Manchmal erwartete ich während des Spiels einfach eine Brise der See in meinem Gesicht. Doch genug geschwärmt, denn wie ich noch im folgenden Abschnitt erwähnen werde, liegt noch einiges an Arbeit vor Orbcreation.
Kleinere Schönheitsfehler verhindern eine überragende Wertung
Sailaway ist nicht fehlerfrei, soviel sollte ich nun vorweg nehmen. Allerdings nicht im Sinne von Grafik- oder Gameplayfehler, sondern viel mehr sind es mechanische Fehler und diverse Nachlässigkeiten. Anfangen tue ich natürlich mit dem Problem bei der Registrierung und gelegentlichen Login-Problemen. Letztere tauchen seit dem vergangenen Update nicht mehr auf. Trotzdem empfehle ich dir beim Kauf, dich direkt auf der Homepage zu registrieren. Ob man folgenden Punkt als Nachteil sehen kann oder will ist jedem selbst überlassen und zwar geht es hier um den dauerhaften Internetzwang. Wenn man allerdings die entsprechenden Features durch diese konstante Internetverbindung berücksichtigt, ist das eigentlich schon in Ordnung aber offline Spielen kannst du trotzdem nicht. (ABER: Du kannst natürlich diverse Automatiken zuschalten, wo sich das Schiff von alleine weiter bewegt.) Weiter geht es mit einem etwas größeren und sehr nervigeren Fehler. In Sailaway kann ich mein Schiff an jede Stelle der Welt platzieren. Doch leider hat das Feature noch ein paar Probleme, so funktioniert die erfolgreiche Teleportation erst beim vierten oder fünften Anlauf. Selten klappt es sofort. Meistens kommt ein leerer Bildschirm und nach 15 Sekunden lande ich wieder auf meinem Boot ohne eine Veränderung. Hier muss ich durchaus öfters starke Nerven beweisen. Ein weiterer Fehler verbirgt sich auf der Übersichtskarte.
Genauer gesagt werden die Windrichtungslinien auf dieser Übersichtskarte nicht immer angezeigt. Der Fehler tritt meistens dann auf, wenn ich mich einmal teleportiert habe. Erst bei einem Neustart des Spiels tauchen sie direkt wieder auf. Im Grunde sind dies die einzigen richtigen Fehler, welche während meiner Spielstunden heraus stachen. Ein weiterer Punkt den ich ansprechen möchte, sind diverse Nachlässigkeiten. Natürlich haben die Entwickler die komplette Spielwelt der realen Erde nachempfunden und somit enthält das Ganze auch Städte, Häfen, Inseln und vieles mehr. Und auch wenn, dank der GPS Daten, die grenzen zwischen Wasser und Land gut gezogen wurden, so hat man die feinen Details meistens ausgelassen. Klar... in Sydney kann man die berühmte Oper sehen oder in New York das neue World Trade Center aber abgesehen von berühmten Gebäuden sind alle anderen fiktiv und sehr oberflächlich platziert. Darüber hinaus bieten die normalen Gebäude absolut keine Abwechslung was die Texturen angeht. In New York stand sogar ein halbes Haus im Wasser! So etwas trübt natürlich ein bisschen die Sightseeingtour mit dem Segelboot. Zur Probe habe ich auch mal die bekannten deutschen Inseln angesteuert und wurde auch hier immer wieder etwas enttäuscht. Zum Beispiel Helgoland. Bekannt für den roten Fels „Die lange Anna“ und den berühmten Inselverlauf. Von Süden heran segelnd war ich zuerst begeistert über die Darstellung des Hafens und der Düne. Okey... hier und da hat man etwas ergänzt und ein paar Anpassungen gemacht, doch im großen und ganzen ist das alles recht ordentlich.
Und dann kam ich zur eigentlichen Sehenswürdigkeit... Nix... nur ein unglaublich vereinfachter Landverlauf ins Meer, wo doch eigentlich die tollen Felsen sein sollten. Dies zeigt mir wieder einmal, wie oberflächlich viele Ecken der Erde noch angezeigt werden. Und wo ich gerade bei Häfen bin: Zwar kann ich mit meinem Segelboot ankern, aber leider nicht an einem Hafen oder Steg anlegen. Stattdessen laufe ich munter auf Grund. Bei einer solchen Situation setzt mich das Spiel wieder ein paar Meter zurück. Sicher habe ich nun keinen Landgang erwartet, aber irgendwo anlegen, das sollte schon drin sein. Schließlich kann ich ja auch überall ankern. Als letztes bemängle ich noch die Tatsache, das es außer Segelschiffe keinen anderen Schiffsverkehr gibt. Vielleicht wäre es zu aufwendig, speziell was die Serverleistung angeht, aber als Segler sollte nicht nur der Wind und meine Route eine Herausforderung sein, sondern auch der Schifffahrtsverkehr. Nun habe ich aber recht viel über die Negative des Spiels geschrieben. Zum Abschluss möchte ich noch einen Hinweis hineinschieben, denn auch wenn das Spiel auf aktuelle Wetterdaten zugreift, so können diese von unseren Deutschen Angeben recht oft abweichen. Im Vergleich mit Winddaten des DWD und die der vom Spiel genutzten Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) gibt es durchaus immer ein paar kleinere Abweichungen. An dieser Stelle: JA, das Wetter im Spiel richtet sich nach realen Angaben, ist jedoch von den Daten des National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) abhängig und kann somit immer etwas in unseren Breiten abweichen. Übrignes: Vor einer gewissen Zeit gab es im Mittelmeer ein stürmisches und nasskaltes Wetter. Ohne dies vorher zu wissen, hatte ich mich spontan vor Sizilien teleporiteren lassen. Zack... da war ich auch schon in einem moderaten Sturm mit Wellengang und viel Gischt. Keine paar Minuten später hatte ich das bei einem großen Wetterportag geprüft gehabt und es wurde sogar darüber berichtet.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
KommentareInhalt:Kommentare
Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 19 Stunden 25 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
21. 03. 2018 um 22:33
21. 03. 2018 um 22:33
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel