Robin strandet auf Tyson III und erlebt das Unmögliche
Robinson: The Journey - Article - Robin strandet auf Tyson III und erlebt das Unmögliche
Robinson: The Journey
09.12.16 16:35 Test
Ein weiterer neuer Playstation 4 VR Test steht an und diesmal geht es direkt unter Dinosaurier. Hier kommt unser Test zum wohl größten Abenteuer.
Das deutsche Entwickler Team Crytek war bisher eher für Spiele wie Far Cry, Crysis oder frühere Projekte wie Homefront: Revolution (Entwicklung begonnen, dann irgendwann abgetreten) bekannt. Außerdem machte man sich, dank der CryEngine, für lange Zeit einen Namen. Mit Robinson: The Journey bewegen sich die Entwickler nun auch in Richtung VR-Technologie, spezial Richtung PlayStation VR. (Schließlich entwickeln diese auch Spiele für den PC, somit HTC und Oculus Brillen) Ungeachtet dessen, was man aktuell so über die Lage des Entwicklerteams ließt, durften wir uns ins Adventure rund um einen verlassenen Planeten und vielen vielen Dinos versetzen lassen und berichten nun, ob das ein ideales Geschenk für Weihnachten ist.

Der Junge Robin am Arsch der Welt

Der PS VR-Titel Robinson: The Journey erschien zu einem späteren Zeitpunkt als der Release von Sonys VR-Brille. Ein Nachteil? Keine Ahnung, aber bereits nach den ersten Spielminuten war ich sichtlich begeistert. Das Spiel handelt vom jungen Robin, welcher eigentlich mit seinen Eltern auf einem Raumschiff beheimatet war. Das Ziel war die Kolonisierung des erdähnlichen Planten Tyson III. Nachdem dieses Schiff die Erde verlassen hatte, ging es am Mars vorbei Richtung des genannten Planeten. Dieser ist der Vegetation und Atmosphäre gleich mit der Erde und daher der ideale Ersatzplanet, doch durch unglückliche Umstände explodiert das komplette Raumschiff und stürzt auf Tyson III nieder. Nur der junge Robin überlebt dank einer Rettungskapsel und dem HIGS Roboter dieses Unglück. Was zuvor keiner wusste: Auf diesem Planet leben Dinosaurier und es herrschen Bedienungen, wie man sie vielleicht vor Millionen von Jahren auf der Erde vorgefunden hätte. Der Titel beginnt damit, das Robin ein Dino-Ei findet. Kein einfaches, sondern eines von einem T-Rex. Schnell wird mir klar, das der fliegende Begleiter von Robin namens HIGS ein intelligenter, aber auch extrem vorsichtiger Roboter ist. Immer darauf bedacht, das Robin wohl der einzige Mensch auf dem neuen Planeten ist. Die Aufgaben von HIGS sind aber noch weitläufiger, denn er ist es der bei längeren Warten auf Objekte oder Hinweise aufmerksam macht oder auf die nächsten Tätigkeiten hinweist.

Zusätzlich kann ich mit einer Taste die Stromversorgung von Gravitationsgeneratoren via 3D Kartenübersicht aus der Sicht von HIGS so umleiten, das alle vorhandenen Verbraucher auch die entsprechende Anzahl an Energie bekommen. (Diese Funktion ist lediglich von Zone zur Zone möglich) Dieses kleine Knobelelement kommt im Laufe der Geschichte öfter mal vor und sorgt für eine kleine Abwechslung im doch eher ruhigen Spiel. Doch nun zurück zum Start, denn Robin und HIGS finden das Ei und schlüpfen tut ein Tyrannosaurus Rex. Sicherlich ist dies keines der Dinosaurier, welches man später gerne als Haustier haben will. Doch als Baby ist das Tierchen doch niedlich. Robin beschließt es Laika zu nennen und als Haustier mitzunehmen, entgegen den Rat von HIGS. Daraufhin blendet das Spiel aus und spult drei Monate weiter. Auch wenn das ganze etwas komisch klingt, so hat Laika in den drei Wochen gelernt auf ein paar Befehle von Robin zu hören. Neben Folgen und einer festen Positionsbestimmung durch den Laserpointer kann Laika auch brüllen. Das kleine Tier ist mitunter eines der wichtigen Charaktere des Spiels, denn ohne diesen Mini T-Rex würde Robin an vielen Dinosauriern nicht vorbei kommen. Die weitere Handlung ist relativ einfach, denn es stellen sich schnell ein paar kleinere Defekte in der Stromversorgung und bei der Funktion der eigenen Gartenanlage ein.

Während die Geschichte mit der Stromversorgung direkt in der Nähe von Robins neuer Heimat, rund um die Rettungskapsel, abgehandelt wird, muss ich mit ihm für die Farm eine kleine Wanderung unternehmen. In dieser kurzen Zeit erläutert sowohl HIGS, als auch das Spiel selbst durch digitalen Einblendungen, welche Tasten was auf dem DualShock Controller bewirken. Im weiteren Verlauf der Geschichte will Robin mehr als nur einfach auf dem Planeten sein. Er will wissen, ob es noch andere Überlebende gibt oder zumindest was mit ihnen passiert ist. Kommunikationsmodule und defekte HIGS Einheiten liefern dabei nach und nach Klarheit. Ich muss allerdings erwähnen, das man teilweise einfach zu den defekten oder zerstörten HIGS Einheiten geleitet wird. Der Titel bietet mehrere Gebiete, welche nicht nur fest umgrenzt sind sondern auch sehr linear verbunden wurden. Es gibt also keine direkte Open World und die Wege zu den HIGS Einheiten sind meistens auch nicht wirklich der Rede wert. Lediglich an wenigen Stellen ist es von Nöten die Zuteilung der Stromversorgung zuzuteilen und ein paar kleine "Tätigkeiten" vorzunehmen, ehe ich an diese Einheit kam. Der Titel trieb mich allerdings immer weiter mit der Frage: Was ist nun direkt passiert und gibt es noch andere Menschen? Schließlich liefert jedes Kommunikationsmodul und jede HIGS Einheit immer nur einen kleinen Teil der Geschichte.
Gute Controller-Steuerung trotz fehlender Move-Controller Unterstützung

Erzählt und gespielt wird die Geschichte von Robin natürlich aus der Ego-Perspektive. Bewegen tue ich mich dabei mit dem DualShock Controller durch die urzeitliche Spielwelt. Mit den Bewegungen meines Kopfes, wir sprechen hier natürlich von einem reinen VR-Titel, kann ich mich frei umsehen und zum Teil auch die Bewegung bestimmen. Im Allgemeinen haben Crytek versucht es dem Spieler so angenehm wie möglich zu machen und stellen im Pausemenü eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten, bezüglich der Drehung und der Bewegung in Verbindung mit der VR-Brille, zur Verfügung. Abgesehen von meiner Blickrichtung steuere ich mit dem linken Stick die Laufbewegungen und mit dem Rechten die Drehbewegungen. Der Kopf dient eigentlich viel mehr als ergänzte Bewegungsfreiheit. Erfasst werden aber nicht nur die Drehung meines Kopfes, sondern auch das nach vorne und nach hinten beugen. Interessanter und wirklich bedeutender wird die Kopfbewegung allerdings beim Auswählen von verschiedenen Aktionen. Zum Beispiel das Einscannen von Dinosauriern für die Kreaturendatenbank wird mit einer gedrückten Taste und meinen Kopfbewegungen direkt abgehandelt. Zu den Spielmöglichkeiten gleich aber noch mehr. Im Verlauf der Geschichte kombinierten die Entwickler die VR-Technik sehr schön mit den Bewegungen, die ich über den Controller tätige. Übrigens nimmt das Spiel direkte Controllerbewegungen nicht war. (Bei einigen Titel ist es Möglich durch das Licht des DualShock Controllers ebenfalls irgendwas zu bewegen.) Somit ist es auch klar, das die Move-Controller bei dem Spiel nicht unterstützt werden. Gut... die Grundsteuerungselemente sind nun also erklärt, doch Robin macht ja noch viel mehr als nur in der Umgebung umher wandern. In der rechten Hand hat Robin immer eine Art Multifunktionscontroller.

Mit diesem kann er bequem Objekte anheben, wegwerfen, versetzten oder auch öffnen. Dazu muss ich einfach nur in die Richtung des Objektes gucken und den entsprechenden Knopf drücken. Neben aktive Tätigkeiten kann ich über zwei Tasten auch zwei verschiedene Modi abrufen. Zum einen der Laserpointer, welcher vor allem für die Steuerung von Laika dient. Ebenfalls via Kopfsteuerung kann ich die Position des Laserpointers bestimmen. Mit der obersten Pfeiltaste des Pads bestimme ich diese Position für das kleine Haustier. Crytek haben bei der Verteilung der Funktion sehr auf die eine Einfachheit geschaut, was man gerade bei der Steuerung von Laika merkt. Brüllen liegt auf der linken Pfeiltaste, herbeirufen auf der Pfeiltaste nach unten und eine Position via Laserpointer bestimmen auf der Oberen. Alle anderen Tasten sind auf der rechten Seite des Pads angeordnet. Die zweite Funktion seines "Multifunktionscontrollers" ist das Scannen und einlesen von Daten. Hierfür muss ich mich an eine Kreatur heranschleichen und die grünen Punkte einsammeln. Einige Kreaturen haben aber auch rote Punkte, welche die bisherig gesammelten Punkte annullieren können, womit ich dann wieder von vorne beginnen muss. Die Ausrichtung des "Saugstrahls" verrichte ich natürlich wieder mit der Kopfbewegung. Wurden diese Daten erfolgreich eingesammelt, so steht das Tier in der umfangreichen Datenbank zur Einsicht bereit. Weiterhin besteht mit diesem Scanmodus auch die Möglichkeit versteckte Kommunikationsmodule einzulesen. Wie bereits erwähnt, liefern diese diverse Textnachrichten von den Personen aus dem abgestürzten Raumschiff.

Sie sind im Grunde zwar nicht elementar, allerdings ergänzen sie den Hintergrund recht gut. Zum Schluss gehe ich auf ein Steuerungselement ein, was mich sehr begeisterte. Robin muss auch des öfteren Klettern. Hierbei trete ich an die Kletterobjekte heran, sodass nun beide Handschuhe von Robin erscheinen. Der Rest erklärt sich von selbst: Zum Greifpunkt gucken und R2 drücken. Damit bewegt sich die rechte Hand auch direkt zu dem Punkt hin. Mit L2 bewege ich dann die linke Hand zum anderen Punkt. Für jeden Haltepunkt muss ich auch genau hinsehen. Im späteren Verlauf, wenn man das öfters gemacht hat, sind die Bewegungen sehr flüssig und machen tierischen Spaß. (Hey! Wir wäre es wenn man daraus so ein Bergsteigerspiel mit der Grafikengine und der Steuerung machen würde!?) Doch nicht nur die Möglichkeit beeindruckte mich, sondern auch die Tatsache, wie sauber und gut die Befehle ausgeführt wurden. Kein haken, kein lästiges daneben greifen und keine Verzögerung. Einfach nur Top! Einziger Nachteil, der allerdings auch andere Bereiche des Spiels betrifft, ist das fehlen von mehr Freiheiten. Klettern kann Robin zum Beispiel nur an markierten Punkten. Springen kann er ebenfalls nicht, sodass für Flüsse oder andere Hindernisse immer umliegende Trümmerteile als Brücke genutzt werden müssen. Vielleicht hätten die Entwickler hier etwas mehr machen können. Trotzdem... ich war sehr zufrieden mit der Steuerung, wie auch sonnst vom Rest des Spiels.

Vieles zu Entdecken und wenig Gewalt

Robinson: The Journey ist kein Ego-Shooter und besitzt auch NICHT über diese Features. Dafür bietet der Titel ein sehr nettes 3D Adventure mit einer überzeugenden grafischen Darstellung der Urzeit und vielen tollen Kreaturen. (Zumeist Dinosaurier) Im Verlauf der Tests gab es auch keine Gewalt, sodass man diesem Titel auch unter Umständen seinen Kindern anvertrauen kann. Zusätzlich besteht die Möglichkeit das Kinder auch noch etwas dabei lernen, denn das Verhalten der verschiedenen Dinosaurierarten haben die Entwickler toll nachempfunden und HIGS weißt innerhalb des Spiels auch immer wieder auf das Verhalten und der Art der Kreatur hin. Da Robin ein Kind ist, versucht HIGS diesen auch altersgerecht auf alles Hinzuweisen was nützlich sein könnte. In der Datenbank eingetragene Kreaturen können über eine 3D Plattform angesehen werden und dank der beistehenden Daten, lernt man diese auch kennen. Hätte es so etwas vor 20 Jahren gegeben... Mensch, da wäre mir das große Dinosaurierbuch und die entsprechend langweilige Präsentation der Kreaturen erspart geblieben. Wie bereits erwähnt, geht es in diesem Spiel darum Robin durch einen Teil seines Alltags zu begleiten und zeitgleich seiner Frage nachzugehen: Was ist passiert und gibt es überhaupt überlebende? Gefüllt wird das ganze mit kleineren Quests und Hindernissen. Allerdings ist der Titel auch sehr sehr Linear aufgebaut. Wie erwähnt gibt es Verbindungswege zu einzelnen Zonen, die ebenfalls streng eingegrenzt sind. Für eine gewisse Zahl an Spielstunden kann der Titel dann aber doch noch unterhalten. Wer es allerdings sehr ernst nimmt und alle Kommunikationsmodule, HIGS-Einheiten sammeln und Kreaturen scannen will, der muss deutlich mehr Zeit aufwenden, um es durchzuspielen.

Beleuchte ich noch hier die einzelnen Punkte für die Wertung: Grafisch ist der Titel wirklich sehr gelungen. Bewegungen und Darstellung von Pflanzen, Kreaturen und anderen Objekten sind unglaublich real, obwohl ich bei manchen Dinosaurier etwas mehr Aktivität erwartet hatte. Zudem fielen mir des öfteren verwaschene Details auf. Grafik- oder Clippingfehler blieben dagegen übrigens aus. Durchaus ein Zeichen, das die Entwickler eine tolle Arbeit geleistet haben. Ebenfalls schön finde ich so manche Effekte wie die Darstellung des Teers in den Sumpfgebieten oder den Wasserfall. Trotz der bekannten Mankos der Playstation VR Brille (Im Bezug auf die Leistung der Hardware) überzeugt der Titel auch bei diesen Sachen. Untermalt wird das ganze mit überzeugenden Dialogen und einer leichten dezenten Hintergrundmusik. Allerdings bleibt diese auch überwiegend dezent, denn sehr actionreiche Szenen gibt es nur ganz selten. Lobenswert hier auch der Sound der einzelnen Kreaturen, womit es an manchen Stellen etwas unheimlich werden kann. (Knurren oder Kreischen von so manchen Kreaturen in den Büschen oder hinter Bäumen sind nicht die Ausnahme. Achja... und nicht das Krächzen der Flugsaurier zu vergessen.) Zur Story und dem Umfang des Spiels habe ich bereits einiges gesagt. Die Story ist recht nett und der Umfang auch. Allerdings ist eine sehr sterile Wegführung durch die Geschichte und die einzelnen Gebiete alles andere als optimal. Sicher... wer etwas gemütliches für die ruhigen Stunden haben will und nicht so viel Wert auf eine große Open-World legt, der wird mit diesem Titel sehr gut bedient werden, keine Frage. Im Bereich des Umfangs gibt es viel sinnvolles zu finden und zu sammeln. Ich persönlich finde die Sache mit der Kreaturendatenbank übrigens wirklich toll. Nicht nur weil das Scannen einen gewissen Fun-Faktor besitzt, sondern weil die Informationen und die Darstellungen innerhalb der Datenbank doch sehr informell, aber kurz gehalten wurden. Nun zum Bereich Steuerung und Gameplay. Die Mischung aus Kopfbewegungen für den Fokus und die Bewegungssteuerung via Controller funktionierte in der Praxis super und wirkt auch nicht überlastend.

Bei Fragen konnte ich jederzeit über Dreieck die Tastenbelegungen einblenden lassen. Auch sonnst sind die Anordnungen der Tasten klar strukturiert. Weiter geht es mit dem automatischen Speicherprozess. An verschiedenen Stellen speichert der Titel selbstständig, was nicht heißt das ich immer an einer gewünschten Position zurückkehre. Da es durchaus auch einmal zwei Wege zum Ausgang einer Zone gibt, der eine allerdings über ein Versteck eines Kommunikationsmoduls verläuft und der andere nicht, speichert der Titel vor der Gabelung. Sterbe ich nun auf dem Weg zu einen von den beiden, starte ich auch von der Gablung wieder ins Spiel. Ein fettes Plus gibt es dafür, das gesammelte Objekte noch nach dem Speicherpunkt beim Respawn erhalten bleiben. So muss ich nicht unbedingt wieder den zweiten, viel beschwerlicheren, Weg gehen. Übrigens gibt es an Kanten von Schluchten oder Erhöhungen keine Eingrenzung! Das bedeutet, wenn ich es übertreibe stürzt Robin in die Tiefe und das war es. Das gleiche gilt auch für Stürze aus einer gewissen Höhe. So Arcade ist der Titel nun also nicht. Neben der sehr linearen Führung und den eingegrenzten Bereichen gibt es nur noch ein Punkt, der wirklich als Kritik durchgehen würde. So passt sich Laika kaum bis gar nicht meiner Spielgeschwindigkeit an. Beim begehen eines Tunnels war ich noch vor ihr und am Ende stand sie auf einmal am Ausgang, ohne mich überholt zu haben. Auch gab es eine Szene, wo sie einfach mal über den Teich Respawnt wurde, da ich bereits durch den Spielfluss schon eine gewisse Strecke in Front war. Statt das dass Tier meinen direkten Weg verfolgt, wird es also viel lieber vom Spiel teleportiert. So gut will ich es auch einmal haben. Anyway, denn abseits dieser paar Sachen ist das Spiel sehr solide und kann Fans des entsprechendes Genre sicherlich überzeugen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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09. 12. 2016 um 16:35
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