Vor kurzem kamen das Entwicklerteam, Dapper Penguin Studios, von Rise of Industry auf uns zu und bat uns ihren neusten Titel anzuspielen. Seit kurzem befindet sich dieser in der Early Access Phase und soll bis Ende 2018 vervollständigt sein. In meinem neusten Vorschau Artikel stelle ich dir den Titel kurz vor, gehe auf die einzelnen Gameplay-Strukturen ein und zeige dir, was man bis zum finalen Release Ende 2018 noch erwarten kann.
Auf dem ersten Blick ein gewöhnlicher Industriemanager
Aufbausimulationen und Industriemanager gibt es mittlerweile recht viele auf dem Videospielemarkt. Manche sind grafisch echt auf einem guten Niveau, machen es aber einem vielleicht durch ein zu komplizierten Gameplay und teils einfallslosen Strukturen (oder KI-Gegnern) recht schnell zu eintönig für eine längere Spielzeit. Dapper Penguin Studios, die Schöpfer von Rise of Industry, verzichten bei ihrem Titel auf eine extrem aufwendige Grafik und konzentrieren sich viel mehr auf das Gameplay, einer anständigen Struktur und viel Abwechslung. Was mich persönlich direkt vom Start weg begeistern konnte, ist die Tatsache, dass ich mir selbst ein paar Fragen stellen musste. Da wäre: Was will ich zuerst Produzieren und welche Ware kann mich für das Erste nach vorne bringen? Die dritte Frage lautet: Welche Region bietet welche Ressourcen? Habe ich diese auch beantwortet, so erfolgt der Kauf einer Baulizenz. Ja... ohne eine Baulizenz für den jeweiligen Stadtbezirk/Landkreis läuft rein gar nichts. Ich finde es toll, das man wirklich für jeden Stadtbezirk/Landkreis eine Baulizenz kaufen muss, denn so werde ich gezwungen die Wahl gut überlegt zu treffen. Natürlich sind diese Baulizenzen nie wirklich billig. Und genau hier kommt bereits die erste kleine Unstimmigkeit, denn ich kann NICHT Handeln.
Alle Ressourcen die ich fördere, kann ich zwar zum Verkauf auch außerhalb der Spielwelt verschicken, doch der Ertrag ist zu wenig und die Transportzeit (mit dem Lastwagen) dauert zu lange. Güter die ich nun also nicht in die Stadt zum Markt, Fachhandel oder ähnliches bringen kann, wird letztendlich im Logistikdepot oder im eigenen Lager des Produktionsgebäudes liegen bleiben. Seit kurzem gibt es neben der Baulizenz auch die Logistik Lizenz. Bei dieser wird mir zwar nicht erlaubt, in dem Stadtbezirk/Landkreis zu bauen, jedoch darf ich dann logistische Tätigkeiten ausüben. Zum Beispiel meine Waren zu einem Laden transportieren. Die Wahl meiner angestrebten Produkte, mit der entsprechend guten Bestimmung der Standorte ist äußerst wichtig. Keine Sorge, der Titel bietet ein kurzes Tutorial, was den einfachen Einstieg ins Spiel ermöglicht. Leider zeigt diese Einführung aber nur die ersten Schritte mit einer einfachen Produktionsreihe. (Zum Beispiel der Anbau und Transport von Obst.) Für komplexere Produktionen, wie zum Beispiel ein Radio oder eine Glasflasche, braucht es viel mehr. Und genau hier kommt der Spielspaß und die Herausforderung. Um diesen Artikel nun nicht extrem auseinander zu reißen folgen kurz die nötigen Gebäude für die Produktion einer Glasflasche.
Zuerst ein Sandwerk und die passenden Baggerstellen am Wasser. Danach folgt die Errichtung des Schmelzwerks. Da die Produktion von Sand zu Glas wirklich lange dauert, empfiehlt es sich gleich zwei von diesen Werken zu errichten. Das Schmelzwerk kann sowohl Sand zu Glas machen, als auch das Glas zu einer Flasche formen. Allerdings kann jede Produktionsstätte immer nur eine Produktion ausführen. Ist eine Flasche hergestellt, empfiehlt es sich, diese weiter zu einer frisch gebauten Abfüllanlage für Alkohol zu schicken. In diesen Flaschen soll der Brandy gefüllt werden. Hierfür muss ich noch schnell einen Weingut bauen und Weintrauben pflanzen. Vom Wasserpumpwerk noch das Wasser zuteilen und die notwendigen Transportwege festlegen. Natürlich müssen alle Gebäude mit einander verbunden werden und hier kommt das kleine Straßenbaumenü. Am unteren Rand habe ich die Optionen zwischen Schotterstraße, Asphaltstraße, Tunnel und Brücken. Brücken errichtet das Spiel bei einer langgezogenen Platzierung im übrigen alleine. Es ist interessant zu sehen, das die Entwickler selbst bei den Straßenbelägen gewisse Unterschiede berücksichtigt haben.
Die Lastwagen fahren natürlich auf Schotterstraßen langsamer als auf Asphalt. Logisch oder? Doch diese Straßen kosten natürlich etwas mehr. Im Rahmen der Karriere müssen die Straßentypen ebenfalls erforscht werden. (Tunnel, Brücken und Asphalt.) Habe ich nun meine notwendige Produktionskette komplett, so dauert es nicht lange, bis es in der Kasse ordentlich klappert. Vorausgesetzt die örtlichen Läden vertreiben die Ware auch. Das ist ebenfalls etwas besonderes bei diesem Spiel. Nicht jeder Ort, der einen großen Landkreis besitzt, hat eine große Anzahl an Verkaufsläden. Das Spiel besitzt im allgemeinen sehr viele verschiedene Läden, die auch unterschiedliche Produkte anbieten, aber viele Dörfer/Städte haben nur einen Markt und vielleicht einen Baumarkt. Läden die Alkohol vertreiben, wie in meinem Beispiel, sind meistens in sehr großen Stadt zu finden. Dazu gesellen sich meistens noch Bäckereien oder Süßwarenläden. Diese super speziellen Läden haben einen sehr großen Vorteil. Die Verkaufspreise der Waren sind meistens so hoch, das es durchaus schon wieder extrem lukrativ ist, sich diese Mühe zu machen. Diese Geschichte mit der Flasche und dem Brandy ist aber nur ein einfaches Beispiel. Der Titel bietet selbstverständlich noch viel komplexere Produktionsketten. Gut das es am oberen rechten Rand einen kleinen Helfer gibt – Das Nachschlagewerk wie ich es so gerne nenne. Hier sind nicht nur alle Rohstoffe vermerkt, sondern ich kann auch ganz einfach sehen, welches Endprodukt aus was besteht. Ich klicke zum Beispiel auf eine Tonne Benzin und sehe sofort welche Prozesse dafür notwendig sind, sowie aus welchen Materialien diese besteht. Aber das ist noch nicht alles, denn dieses kleine Nachschlagewerk bietet mir die sofortige Bauoption für den notwendigen Produktionsschritt an. Damit erspart mir das Spiel im Grunde das suchen des Gebäudes über das Baumenü. Ich bin bereits oben etwas auf die Straßen eingegangen, habe aber vergessen zu erwähnen, das die Hauptstraßen und alle Wege, welche nicht von mir angelegt wurden, weder ausgebaut noch abgerissen werden können. Dazu zählen auch die Wege der KI. Nutzen darf ich jedoch alle zu jederzeit.
Auf dem Highway ist die Hölle los
Wie du im unten aufgeführten Trailer sehen wirst, ist Produktion bei diesem Spiel nicht alles. Ich bin natürlich auch für den Transport der Waren zuständig. Jedes Produktionsgebäude hat eine kleine Anzahl an Lastwagen parat, womit ich die Ware hinaus befördern kann. Interessanterweise können die Lastwagen in diesem Spiel die Ware immer nur vom eigenen Standort weg bewegen. Das die Lastwagen eines Werks für sich selbst etwas einführen gibt es leider nicht. Dies ist aber nicht weiter schlimm, denn es vereinfacht die Spielübersicht ungemein. Nun... die Lastwagen der Produktionsgebäude sollten auch nur für den Austausch von Zwischenprodukten genutzt werden. Zum Beispiel schicke ich vier Lastwagen vom Wasserwerk, mit Wasser beladen, zum Bauer mit dem Getreidefeld. Nachdem die Lastwagen das Wasser abgeliefert haben, kommen sie leer zurück. Das geerntete Getreide vom Bauer, wird wiederum von seinen Fahrzeugen zum Viehzüchter oder Bäcker transportiert. So kannst du dir die Zielwege in etwa vorstellen. Aber ACHTUNG: Alle Ziele müssen von mir, über den Menüpunkt “Destination“, direkt gewählt werden. Manchmal kann das etwas nerven, doch es lässt sich scheinbar auch nicht vermeiden. Interessant hierbei ist auch zu sehen, das die Ziele nicht angezeigt werden, wenn das zu liefernde Produkt mit der aktuellen Produktion beim Ziel nicht übereinstimmt. Zum Beispiel: Wenn ich als Ziel die Produktion von Stahlfässern ausgewählt habe (dafür benötige ich nur Stahlplatten) aber gerne Eisen oder Kohle für die nächsten Produktionsschritte liefern will, wird mir vor dem Transport aus der Eisen- und Kohlemine diese Produktionsstätte nicht angezeigt. So lange bis ich die Produktion in der Schmelze umgestellt habe. Nur das, was wirklich benötigt wird, zeigt die Zielfunktion des Lieferanten an. Am Anfang kann dies durchaus schon ein paar mal verwirren. Viele Lastwagen verstopfen schnell den Verkehr und kosten zudem noch einiges.
Weite entfernte Strecken, zum Beispiel zu anderen Städten (weil der Preis besser ist oder weil das eine Produkt vielleicht nur dort verkauft werden kann) sollten mit anderen Transportmitteln gemeistert werden. Das Spiel bietet sowohl die Eisenbahn, Schiffe als auch Zeppeline an. Letztere gehören definitiv zu meinen Favoriten. Das eigene Lager ist recht groß und sie können direkte Luftlinie zu ihrem Ziel schweben. Die Eisenbahn ist war auch eine tolle Lösung, allerdings hielt ich nicht viel von ihrer Transportmenge und der Geschwindigkeit. Fakt ist, das es also mehr Transportmittel gibt als nur den Lastwagen. Wie man diese einsetzt ist jedem selbst überlassen. Übrigens können sogar feste Routen angelegt werden. Das Luftschiff oder die Lastwagen warten dann solange, bis die angegebene Transportmenge im Depot eingelagert wurde und fahren erst dann von A nach B. Leider funktionieren die Routen nur von Depot zu Depot. Am besten sieht man das bei den Lastwagen. Ware A kann ich nur von Depot 1 zu Depot 2 als Route transportieren. Eine direkte Lieferung zu den Produktionsstätten ist nicht möglich. Dafür ist es möglich bei den Routen auch Rückladung mitzunehmen. Die entsprechenden Depots bietet zudem so viel Stauraum, sodass das Pendeln nicht all zu schlecht ist.
Kampagne, Freeplay und Custom Game
Aktuell darfst du nicht vergessen, das sich Rise of Industry in einer Early Access Phase befindet. Die Entwickler rechnen aktuell damit, das dass Spiel bis Ende 2018 vollständig sein wird. Am Ende des Artikels habe ich dir noch eine Roadmap für die kommenden Updates angehängt, sodass du dir ansehen kannst, was noch folgen wird. Trotz des aktuellen Early Access Standes, bietet das Spiel schon sehr sehr viele Fabriken, Produkte und Produktreihen. Abgesehen davon hält der Titel auch drei verschiedene Spielmodi für mich bereit. (Das Tutorial nicht mitgezählt.) Zum einen gibt es eine Karriere. Diese ist nun nicht so, wie man es erwarten würde. Zuerst lege ich meinen Schwierigkeitsgrad fest (Einfach, Mittel und Schwer) und lande auf einer, vom Computer, neu generierten Welt. Im Gegensatz zu den anderen Spielmodi muss ich am Anfang meine Produktionsart auswählen. Danach geht es direkt weiter zum Tech Tree. Auch hier gilt es, Produktionszweig auswählen und die ersten Gebäude freischalten. Alles was ich hier freischalte ist fast immer die Basic-Version. Das bedeutet, das Sonderprodukte separat mit einem Erfahrungspunkt freigeschaltet werden müssen.
Näher gehe ich darauf im folgenden Abschnitt ein. Jedenfalls fehlt es momentan der Karriere etwas an Missionen und Spezialaufträgen. Abgesehen vom Tech Tree Zwang und der sehr starken Einschränkung meiner Möglichkeiten (zu Beginn des Spiels) unterscheidet sich dieser Modus kaum von den anderen. Als zweites gibt es den Freeplay Modus. Hier gebe ich nur am Anfang die gewünschte Schwierigkeit an und das Spiel erstellt automatisch eine komplette Spielwelt. Der Unterschied zum Karriere-Modus liegt hier lediglich an der wählbaren Option des Tech Trees und dem Wegfall der Bau- und Logistik Lizenz Dies ist eigentlich der richtige Modus, um seine Erfahrungen optimal zu vertiefen. Als letzter Spielmodus folgt einer meiner Favoriten: Das Custom Game. In diesem lasse ich eine Karte nach meinen Wünschen (und Einstellungen) generieren, stelle verschiedene Parameter ein (auch wie viel Geld ich auf dem Konto habe) und ob ich mit oder ohne Tech Tree und Forschung spielen will. Nach den Einstellungen lasse ich das Spiel alles vollenden und kann dann wieder loslegen.