Wild Wild West in HD!
Red Dead Redemption - Article - Wild Wild West in HD!
Red Dead Redemption
27.05.10 14:15 Test
"I'm a poor lonesome Cowboy and far away from Home." - Oh sorry, das war ja eine andere Baustelle - Aber so gut sah der Wilde Westen noch nie aus. Rockstar präsentiert in atemberaubender Grafik e ...
Schon die Einleitung der Story lässt eine solide Grundstimmung aufkommen. Aus einem alten Schaufelraddampfer der in Blackwater anlegt, steigen drei Männer aus. Sie scheinen sich sehr gut zu kennen, denn Worte sind zur Verständigung nicht notwendig. Es scheint so, als ob bereits alles besprochen und gesagt ist. Einer der drei besteigt den bereitstehenden Zug - John Marston.

Er ist auch der Protagonist des neuesten Titels aus dem Hause Rockstar Games, welchen ich auf den anstehenden Abenteuern durch den Westen führen werde. Mit dem Zug habe ich endlich die Endstation meiner beginnenden Reise erreicht und dort werde ich scheinbar schon erwartet. Nach einer Führung durch die örtlichen Begebenheiten, geht es zu einem Fort. Doch ist man mir dort nicht sonderlich freundlich gesonnen, denn schneller als ich denken kann, habe ich mir bereits eine Kugel gefangen.


Glücklicherweise tritt nun Bonnie auf den Plan und bringt mich auf ihre Ranch, um mich dort erst mal gesund zu pflegen. Allerdings nicht gänzlich ohne Hintergedanken, wie sich noch herausstellen sollte.
Nach diesen einleitenden Elementen, erhalte ich nun die volle Kontrolle über mein Alterego John Marston. Die ersten anstehenden Jobs dienen erst mal dazu, mich mit dem Gameplay vertraut zu machen. Allerdings geht es nicht, wie ich nach einigen Videos die ich mir im Vorfeld angeschaut hatte, direkt mit einer kräftigen Schießerei los, sondern am Anfang werde ich dem eigentlichen Leben eines Cowboys vertraut gemacht. Ich darf ein wildes Pferd einfangen und zureiten oder die Ranch muss Nachts vor gefräßigen Coyoten beschützt werden.

Auf der Kartenansicht erscheinen nach und nach - wie bei einem Open World Spiel üblich - immer weitere Auftraggeber, von welchen ich mich Anheuern lassen kann. So hat zum Beispiel der Sheriff durchaus eine Menge Unterstützung nötig. Helfe ich diesem bei seinen Aufgaben, steigen mein Ruhm und meine Ehre. Der Sheriff ist also ein "Guter". Leider ist es mir vor der Auftragsannahme nicht immer möglich zu sehen, ob ich Ruhm ernten werde, wenn ich meinem Gegenüber helfe. So passiert es schon mal sehr schnell, dass ich in einer Sache drinstecke, die nicht unbedingt meinem guten Ruf zuträglich ist. Allerdings werde ich nach einer Weile durchaus vom Spiel vor die Entscheidung gestellt: Good or Bad! Wo soll mich mein zukünftiger Weg hinführen? Diese Entscheidung überlasse ich von nun ab allerdings Euch, denn ich will nicht allzu viel spoilern, dass wäre bei einem Spiel wie Red Dead Redemption nämlich viel zu schade, schon im Vorfeld alles zu verraten.


Die Open World die mir bei diesem Spiel präsentiert wird, scheint unendlich zu sein. Unabdingbar sind hierbei natürlich verschiedene Transportmittel, neben dem selbstverständlich vorhandenen Pferd, welches mir jederzeit zur Seite steht. Und mein Gaul ist ein Superpferd, ein kurzes Pfeifen genügt und schon kommt es brav angetrabt. Die Alternative dazu sind entweder die Postkutsche oder noch besser der Zug. Muss ich, wenn ich mich für das Pferd entscheide, durchaus schon einmal eine anstrengende lange Zeit durch die Gegend reiten, so kann ich bei den beiden anderen Transportmittel die Reisesequenzen auch überspringen und ich bin umgehend am Ziel meiner Reise angekommen. Dabei entgehen einem zwar eine Menge durchaus nicht uninteressanter Begegnungen, die in der Weite der Prärie auf mich warten, aber manchmal ist es absolut notwendig nicht mit dem Pferd zu reisen, denn es nervt mitunter schon, die ganze Zeit durch die Gegend zu reiten.

Wobei man diese Form der Reise auch nicht vernachlässigen darf, da ich mich als John Marston auch ausrüstungstechnisch verbessern möchte. Und diese Ausrüstungsgegenstände finde ich in der Regel bei herumliegenden Leichen. So finde ich beispielsweise einzelne Teile verschiedener Outfits, allerdings muss ich es erst komplett zusammen haben, bevor ich es verwenden kann und somit verschiedene Fähigkeiten erhalte. Es gibt also in gewohnter Rockstar Manier eine Menge einzusammeln und zu entdecken - und ich kann John Marston`s Fähigkeiten immer weiter verbessern. Aber nicht nur die seinen, sondern auch mein getreuer vierbeiniger Freund kann hochgelevelt werden. Je länger ich mein Pferd besitze, umso mehr Ausdauer und Kraft gewinnt es dazu. Und diese brauche ich bei manch einem Auftrag auch, denn um bei einer Verfolgungsjagd zu entkommen, ist die Ausdauer meines Pferdes von großer Wichtigkeit.


Natürlich gibt es auch hier, neben dem eigentlichen Handlungsstrang, eine Vielzahl von Nebenbeschäftigungen, mit denen ich mir die Zeit vertreiben kann. Ich habe die Möglichkeit Poker zu spielen, Handel zu treiben (in der Regel, mein geklautes Gut zu verscherbeln) und was eine ganz böse und blutige Angelegenheit darstellt, ist das jagen, erledigen und letztendliche Häuten und Ausnehmen eines erlegten Tieres. Aber naja, dass Spiel ist ja schließlich ab 18 und heißt nicht "Hanni und Nanni - Ferien auf dem Ponyhof"!

Und da ich hier ja nicht auf dem Ponyhof bin, muss ich durchaus auch den ein oder anderen Gegner erledigen. Was soll ich sagen, die Animationen der ausgeschalteten Personen sind wirklich fantastisch gelungen. Mein Gegenüber reagiert so, wie man es von einem erschossenen bzw. angeschossenen erwartet. Ein Treffer in die Knie und er sackt zusammen wie ein nasser Sack und ein Treffer in die Schulter reißt ihn direkt herum und er kracht ebenfalls zu Boden. Manches erinnert mich aber immer wieder an die GTA Serie aus dem gleichen Hause. So kann ich mir natürlich auch ein anderes Pferd besorgen, indem ich den momentanen Besitzer des Gauls einfach mal vom selbigen runterziehe und dann auf und davon reite. Auch diese Animation ist vollends gelungen. Kein flatteriges Bein und kein geknickter Arm stören das Bild!

Für all die Action braucht man selbstverständlich ein gehöriges Maß an Bewaffnung, allerdings möchte ich auch hier wieder nicht zu viel verraten. Neben Pistole , Gewehr und Lasso brauchen wir ab und an auch mal ein wenig Dynamit, eine Gatling oder gar einen Molotowcocktail. Ja ihr lest richtig, nach GTA 4, wo er leider ausgelassen wurde, gibt es bei Red Dead Redemption endlich wieder den allseits beliebten "Molli". Einmal angezündet und Richtung Gegner befördert, erzeugt dieser eine wunderbare Flammenwirkung, bei welcher auch wieder die geniale Spielmechanik zum Tragen kommt. Natürlich sind die Explosionen des Dynamits auch dementsprechend gut gelungen. Des weiteren gibt es auch Waffenshops, bei welchem ich mich zusätzlich ausrüsten kann.


Die Sprachausgabe ist ebenfalls wirklich überzeugend behandelt worden. Keine einzige Person, die mir im Spiel begegnet, hat eine Stimme erhalten die nicht zu ihm passt. Wir kennen das ja, da steht ein Monster von einem Typ und der hat eine Stimme, als ob er ein Eunuch wäre. Aber wie gesagt, dass ist hier absolut nicht der Fall. Im Gegenteil, jeder einzelne klingt absolut authentisch und überzeugend. Die Atmosphäre die dadurch erzeugt wird, lässt mich manches Mal vergessen, dass es ein Spiel und kein Film ist. Einen großen Teil dazu trägt auch der Soundtrack und die Umgebungsmusik bei. Aus meinem Surroundsystem dröhnt es so manches Mal einfach nur genial heraus, aber auch leise Szenen sind sehr atmosphärisch dargestellt. Die ein oder andere Hollywood Produktion kann sich von dem Sound, den das Spiel liefert, durchaus eine gehörige Scheibe abschneiden. Da sieht man auf dem TV eine wunderbare Explosion und aus den Lautsprechern ertönt lediglich nichts geringeres als ein kleiner Mäusefurz. Aber nicht so bei Red Dead Redemption - hier ist alles wie aus einem Guss!


Es ist nicht von der Hand zu weisen, wie viel Mühe, Zeit und Leidenschaft Rockstar Games in das Spiel hineingesteckt hat. So haben sie eine Vielzahl von neuen Features, gegenüber der GTA-Serie, in das Spiel eingebaut. Eines davon möchte ich hier noch erwähnen, dass Dead Eye Zielsystem. Aufgeteilt in drei Stufen, unterstützt es mich bei Bedarf in den einzelnen Kämpfen. Stufe 1 visiert den Gegner automatisch an und ich brauche nur noch abzudrücken. Stufe 2 zielt primär ebenfalls automatisch an, allerdings kann ich meine Schussbahn noch anpassen, denn manchmal muss ein Gegner lediglich verletzt werden und nicht sofort ausgeschaltet. Bei Stufe 3 muss ich komplett alleine zielen und mein Gegenüber erledigen bzw. verletzen. Die Stufen müssen aber erst mal freigeschaltet werden und sind somit nicht von Anfang an verfügbar.

Last but not least möchte ich den Online Modus erwähnen. Ich habe zwar noch nicht so intensiv gespielt, aber einen Eindruck habe ich mir bereits gemacht. Auch dort finde ich mich in einer sehr großen Welt wieder. Eine Vielzahl von Protagonisten, Tieren, Eisenbahnen, etc. sind dort zahlreich vertreten. Ein kompletter Wilder Westen quasi. Zusammen mit anderen Spielen kann ich eine Bande bilden, mit insgesamt 8 Spielern in meiner Gang, kann ich als Bandenchef verschiedene Herausforderungen starten oder an einem der vielen Wettbewerbe teilnehmen. So kann ich mich mit meinen Kameraden zusammenrotten und gemeinsam auf die Jagd gehen. Ob dies nun eine Jagd im eigentlichen Sinne, sprich auf wild lebende Tiere ist oder aber die Jagd auf andere Banden und somit zum Beispiel Überfälle auf deren Verstecke, kann ich frei entscheiden.


Letztlich kann bei einem solchen Überfall eine geniale Massenschießerei entstehen, die mitunter richtig Spaß macht. Es muss also nicht immer nur eine AK74 oder eine Panzerfaust sein, auch ein vorsintflutlicher Peacemaker macht auf Dauer richtig Laune. Oder eine Winchester holt den Gegner so richtig schön von den Beinen. Ich könnte an dieser Stelle durchaus noch eine ganze Menge mehr aufzählen, damit würde ich aber nur noch mehr verraten und das möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht.

Fazit:
Red Dead Redemption schafft eine unglaublich zusammenhängende Komplexität der Handlungsstränge, die ich bis heute noch bei keinem Spiel so erlebt habe. Alles ist irgendwie auf einander abgestimmt, alles gehört zusammen, das eine geht nicht ohne das andere. Alles wirkt wirklich absolut authentisch und durchdacht. Die verwendete Physikengine setzt meines Erachtens nach Maßstäbe, die Ihresgleichen erst mal lange suchen lässt. Bei so manchem von mir gespielten Shooter, fand ich die dargestellten Animation durchaus gelungen, aber was mir hier präsentiert wurde ist nur als genial zu bezeichnen. Leider gibt es bei uns als höchste Auszeichnung nur den ePrison Gold Award, für dieses Spiel sollten wir aber mal durchaus über eine Platinerweiterung nachdenken. Red Dead Redemption ist eine klare Referenz für die Shooterwelt und erhält von mir die absolute Kaufempfehlung - LOS kaufen Marsch, Marsch!
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Lord|Schirmer27.05.10 19:34
Ja leider noch keine Info über eine PC Umsetzung!
KingDing29.05.10 16:29
Gekauft ;)
Laslo_die_Ente30.05.10 14:35
Gibt nen paar Anzeichen für eine PC Umsetzung.


Wäre dann sofort gekauft!
Logo for Red Dead Redemption
Erstellt von smeezo
Zuletzt online: 13 Jahre 3 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
27. 05. 2010 um 14:15
27. 05. 2010 um 14:15
1723
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel