Die Einfachheit des Fliegens
Eines darf man ExViRe nicht Nachsagen und zwar das die Steuerung benutzerfreundlich wäre. Natürlich verhält sich das Flugzeug nicht so extrem realistisch wie man es von anderen hochrangigen Simulationen kennt, doch für einen Anfänger oder gar einen sporadischen Spieler reicht es sicherlich vollkommen aus ein gewisses Feeling zu vermitteln. In unserem Test hatte ich, neben der normalen Tastatur-Steuerung auch den Xbox 360 Controller für den Computer zur Verfügung. Das beste Gefühl bei der Steuerung hat man natürlich über die Sticks des Xbox 360 Controllers, keine Frage. Aber die alternative Lösung über die Tastatur funktionierte ebenfalls gut. Ich muss allerdings erwähnen, das dass Spiel mir nicht die volle Kontrolle über alles gibt. So kann ich mit dem Flugzeug keine extrem starke Neigung nach oben oder unten erreichen. Zusätzlich beendet das Spiel meinen Flug gerne, wenn ich mich zu weit von meiner Route entferne. Lustig hierbei ist die Tatsache das der Autopilot, welchen ich ab erreichen der Reisehöhe zuschalten kann, ebenfalls gerne mal übertreibt und der Alarm angeht.
Die Flugrouten müssen in diesem Titel exakt entlang der Routenlinie gehalten werden. Stärkere Abweichungen in alle Richtungen können zum vorzeitigen beenden des Fluges führen. Dies gilt aber nicht nur für die Flugroute selbst, sondern auch für den Start- und Landeprozess, sowie die Rollphase zur Startbahn oder zum Stellplatz. Überall meckert das Spiel, sobald ich eine gewisse Entfernung zur "Ideallinie" erreicht habe. Nerviger wird dies übrigens beim fliegen von Kurven. Da muss ich aufpassen mit dem Flugzeug keinen zu kleinen oder zu großen Radius zu fliegen. Doch zurück zu Steuerung. Wie bereits erwähnt verhindert das Spiel ein übermäßiges übertreiben, sodass sich schnell Routine einstellt. Aufgrund von fehlenden Vorfällen (Starker Wind bei der Landung oder Turbolenzen in der Luft) gestaltet sich das Spiel recht monoton. Die einzigen Vorkommnisse die es im übrigen während eines Fluges gibt, sind kurzzeitige Anweisungen des Towers höher oder niedriger als die Flugreisehöhe zu fliegen. (Wegen der Routen anderer Maschinen.) Wer nun glaubt ein anderes Flugzeug vorbei fliegen zu sehen, der irrt. Auch im Luftraum bin ich alleine unterwegs.
Der Versuch reales nachzuempfinden
Nachdem ich so einiges beleuchtet habe, gehe ich auf die Frage der realen Darstellung ein. Wie stark versuchten die Entwickler eigentlich nun das gesamte Spiel realen Bedingungen nach zu empfinden. Sieht man von der Steuerung einmal ab, so ist an vielen Stellen eine gewisse Mühe zu sehen. Beim Start und bei der Landung werden der Funkverkehr und die Abläufe recht real dargestellt. Zum Beispiel geht der Pilot vor dem Rollen zur Startposition wiederholt den Abflugscheck durch, wo alle Komponenten geprüft werden. Auch die Rücksprachen mit dem Tower werden überzeugend wiedergegeben. Leider gibt es bei den Funkübertragungen keine Abwechslung. Jedes mal wird die gleiche Tonspur abgespielt. (Einzig die Fluglinie, Flugzeug und Start/Landeort werden ausgetauscht.) Einziges Manko bei dem Ganzen: Bis auf das Bedienen der Parkbremse und der Betätigung des Schubs für das vor rollen, habe ich keinen Zugriff auf alles andere. Die Checks laufen somit voll automatisch.
Ein Vorteil hat das Ganze, so kann ich nebenher zwischen den drei Kameraperspektiven hin und her schalten. (Bei der kleinen Maschine gibt es nur zwei.) Weiter geht es mit der Automatik auch in der Luft. Beim erreichen der Reisehöhe wird die Option des Autopiloten freigeschaltet. Ist dieser aktiv, so kann ich die Zeitbeschleunigung nutzen oder direkt zum Landeprozess springen. (Theoretisch den ganzen Flug überspringen) Im Gegensatz zu dem Start- und Abstellprozedere, welches ja nur wenig aktive Eingriffe erlaubt, gestaltet sich das Fliegen schon viel freizügiger. Natürlich muss ich den Autopiloten nicht nutzen aber muss mich dafür an die Flugroute richten. Rückwirkend auf die Frage wie real sich das Spiel gestaltet muss ich leider sagen, das mir als Spieler sehr viel abgenommen wird. Für deinen genau richtig, für die anderen etwas langweilig. Insgesamt wirken viele Features nur anfänglich gut umgesetzt, doch nach und nach erkannte ich immer wieder das nicht voll ausgeschöpfte Potential.